App im Playstore
Pfeil rechts
8

Guten Tag, krankheitsbedingt bin ich nun 1 Jahr arbeitslos und im Februar kann ich endlich anfangen zu arbeiten.
Durch diese Arbeitslosigkeit hat nicht nur meine Stimmung gelitten sondern auch mein Hirnleistung.
Meine Kollegen sind alles aktiv und führen ein friedliches Familienleben, daher habe ich kaum Kontakt mit ihnen.
Ich lese, treibe Sport und beschäftige mich 4 mal in der Woche mit Denksport aber irgendwie reicht es nicht.
In der Gesellschaft fehlt mir schwer lange Gespräche zu verfolgen.
Kommen diese kognitive Fähigkeiten wieder zurück wenn man wieder im Arbeitsleben aktiv ist?

11.01.2017 16:25 • 11.01.2017 #1


17 Antworten ↓


Ich bin ziehmlich schnell in Frührente gelandet und bin jetzt bereits 2 Jahre mit sehr eingeschränktem Kontakt, was aber durch meine PS so ist und auch früher schon so war. Ich unterhalte mich nicht gern mit anderen Menschen und es fiel mir schon immer schwer, mit Menschen angemessen zu interagieren.
Mein Denken ist allerdings sehr aktiv, zu aktiv und meine tägliche Beschäftigung hält das auch aufrecht. Also stelle ich mal die Frage, warum du denkst, daß du durch ein Jahr Arbeitslosigkeit verblödest? Ich kenne das eigentlich nur aus Zeiten des Babyjahres, wo sich alles ja nur um 'Windel voll' oder 'Windel nicht voll' dreht. Man also auch so das ganze Zeitgeschehen um sich herum gar nicht so wahrnehmen kann, weil man 24 Stunden am Tag gedanklich nur beim Baby ist.

Nicht, daß dein Gefühl von Verblödung evtl. eine Nebenwirkung eines Medikamentes ist?

A


Angst vor Verblödung

x 3


Wenn du Zuhause sitzt, werden sich womöglich deine Gedanken oft um dich kreisen und da ist dann wenig Platz für anderes.
Momentan funktioniert mein Kopf leider auch nicht so gut. Dazu hab ich einen Beitrag verfasst:
angst-vor-krankheiten-f65/mein-kopf-funktioniert-immer-weniger-t78465.html

Derzeit hab ich etwas bedenken, dass sich das noch weiter verschlechter. Ich hab aber keine Bedenken, dass es nicht wieder besser werden kann.
Solang keine tatsächliche Hirnerkrankung vorliegt, ist das reversibel.
Jeden Tag verändert sich unser Gehirn. Deshalb sind wir auch tatsächlich bis ins hohe Alter lernfähig..auch wenn die Leistung dann etwas nachlässt.

Woran machst du deine Verblödung fest. So schnell verblödet man nicht so einfach.

Lange Gespräche kann ich auch nicht richtig folgen. Aber nicht aus Verblödung, sondern weil es mich meist nervt.

Denke nicht dass man wegen Arbeitslosigkeit verblödet, auch nicht wenn man ein eher introvertierter Mensch ist
und nur wenige soziale Kontakte hat. Kann mich übrigens auch nicht lange auf Gespräche konzentrieren und je
mehr Menschen in der Nähe sich aufhalten, desto schwieriger fällt es mir mich überhaupt noch auf irgend etwas
zu konzentrieren. Bin ich deswegen blöd? Nein, aber eben psychisch krank und das gilt es zu akzeptieren.

Na gut, ihr macht mir Mut. Destotrotz bin ich anderer Meinung. Unser Denkapparat ist schon eingeschränkt während Arbeitslosigkeit. Es fehlt an Aufgaben.

Ich denke wenn man einer stupiden Arbeit nachgeht, verblödet man vielleicht noch eher.

Zitat von Williams:
Na gut, ihr macht mir Mut. Destotrotz bin ich anderer Meinung. Unser Denkapparat ist schon eingeschränkt während Arbeitslosigkeit. Es fehlt an Aufgaben.

Aufgaben habe ich genug. Ich denke aber, daß es Menschen gibt, die bestimmte Impulse von anderen Menschen brauchen. Sind diese Impulse nicht da und das auf relativ lange Zeit, dann verkümmern diese Menschen.

Für mich sind Impulse anderer Menschen eine Reizüberflutung - ich nehme nichts auf und alles staut sich in mir.

Wie alles im Leben kann man das also auch nicht verallgemeinern. Hast du mal bei den Medikamenten geschaut, ob die Einfluß darauf haben?

Das stimmt. Man kann es nicht verallgemeinern.
Ich glaube durch Arbeitslosigkeit wird man faul. Faulheit macht träge und dumm, das wurde bereits bewiesen.
Nimm ca. 3-4mg Mirtazapin (sehr geringe Dosis) glaub nicht an solche NW

Bei meinem Medi steht direkt drin, daß sie die Hirnleistung verbessern. Warum sollte bei anderen Medikamenten nicht das Gegenteil der Fall sein. Vielleicht fehlen dir wirklich nur die Impulse. Wirst du ja dann merken, wenn es im Februar wieder zur Arbeit geht.

Zitat von Williams:
Das stimmt. Man kann es nicht verallgemeinern.
Ich glaube durch Arbeitslosigkeit wird man faul. Faulheit macht träge und dumm, das wurde bereits bewiesen.
Nimm ca. 3-4mg Mirtazapin (sehr geringe Dosis) glaub nicht an solche NW


Ich glaub das kann man nicht so generell sagen. Manche sind trotz Arbeitslosigkeit sehr aktiv und engagiert, machen z.b. noch eine kleine Ausbildung oder ein Kurs, fröhnen ihrem Hobby, schmeissen Haushalt und Garten. Anderen fehlt der Sinn und der Antrieb.

Ich bemerke auch, dass ich mich nicht mehr so lange konzentrieren kann. Das ist aber tatsächlich in manchen Fällen Trainingssache, das kann man mit üben schrittweise steigern. So wird das auch in vielen Reintegrationsmassnahmen gehandhabt. Mit der Arbeit wird sich also deine kognitive Fähigkeit wieder verbessern.
In manchen Fällen ist es aber noch die Depression, bei der ist die kognitive Leistungsfähigkeit reduziert. Mit Besserung der depressiven Symptomatik sollte sich auch die kognitive LF bessern. Kleine Randbemerkung: mir hat Vit. D geholfen, ich konnte mir plötzlich Sachen wieder besser merken.

Impulse braucht jeder ab und zu, ohne geht es nicht. Wie meinst du es mit der Reizüberflutung?

Zitat von Williams:
Ich glaube durch Arbeitslosigkeit wird man faul. Faulheit macht träge und dumm, das wurde bereits bewiesen.


Du scheinst ja sehr viele zu kennen die in dieser schlimmen Situation stecken. Es gibt viele Menschen die krank sind und deswegen nicht arbeiten können.
Diesen Faulheit und infolgedessen Dummheit zu unterstellen zeugt von keiner reifen Persönlichkeit. Jeder Mensch ist anders als Du, was für Dich gut ist
kann für den anderen alles andere als das sein und andersrum. Der Wert eines Menschen hängt nicht von Prestigeobjekten und beruflichem Erfolg ab.
Arbeitslosigkeit kann auf vielfältigste Weise eintreten. Nicht jeder ist arbeitslos weil er faul ist und keinen Bock darauf hat. Außerdem wird es ab einer
gewissen Altersgrenze immer schwieriger in Arbeit zu kommen. Ab 35 ist man für den heutigen Arbeitsmarkt schon alt.

Nein, um gottes Willen, bitte nicht falsch verstehen.
Bin selbst krankbedingt Arbeitslos geworden, allgemein benachteilige ich Arbeitslose überhaupt nicht.
Mit 35 findest du einen Job, nicht aufgeben.

Zitat von Williams:
Impulse braucht jeder ab und zu, ohne geht es nicht. Wie meinst du es mit der Reizüberflutung?

Ich kann schlecht mit anderen Menschen interagieren. Mein Leben und Handeln orientiere ich nur an mir selbst, nicht an anderen. Alles, was andere Menschen innerhalb meines Aktionsradius tun, sagen, machen - wird von mir unangepaßt beantwortet, weil mir fremdes Tun zuviel ist. Nur schon eine andere Person, außer mir selbst, ist zuviel und mit zuviel meine ich zuviel Reize, die auf mich einprasseln.
Wenn ich unter Menschen bin, ist mir alles zuviel.

Zitat von Williams:
Nein, um gottes Willen, bitte nicht falsch verstehen.
Bin selbst krankbedingt Arbeitslos geworden, allgemein benachteilige ich Arbeitslose überhaupt nicht.


Du brauchst Dich deswegen aber nicht zu schämen und latent der Einstellung Einlass gewähren, dass man dann
weniger Wert ist als andere die arbeiten können. Du bist als Mensch genauso viel wie Deine Freunde die Familien
haben und andere Leute die durch ihre Arbeit eben tägliche Kontakte haben.

So ein Verhalten könnte von mir sein.
Leider denken Menschen bei so ein Verhalten ich sei Egoistisch oder Desinteressiert.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Williams:
So ein Verhalten könnte von mir sein.
Leider denken Menschen bei so ein Verhalten ich sei Egoistisch oder Desinteressiert.

Ja, sie denken aber noch schlimmeres. Aber ich bin nicht zuständig, für die Denke der anderen. Das hat den Vorteil, nicht so verletzbar zu sein, wie es andere manchmal gerne hätten. Solche Dramen sind mir völlig verschlossen.

A


x 4






Mira Weyer
App im Playstore