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Ich wollte ein Thema eröffnen, das mir die letzte Zeit starke Angst macht. Bei den letzten Wahlumfragen liegt die AfD bei 18-20 Prozent. Im Kreis Sonneberg geht ein Kandidat der AfD mit 47 Prozent in die Stichwahl zum Landrat. Außerdem besteht die Möglichkeit , wenn man Berichte aus AfD-Hinterzimmern hört, könnte auch ein gewaltsamer Umsturz stattfinden. Ich habe Angst ,dass die AfD eine Gewaltdiktatur wie 1933 errichtet.
Einerseits:
Die Welt ist heute eine andere wie 1933. Sicher könnte man das Asylrecht einschränken oder abschaffen. Die Wirtschaft braucht aber heutzutage ausländische Fachräfte. Und da reicht es nicht, nur Fachkräfte ins Land zu lassen, sondern es besteht ein Wettbewerb um Fachkräfte. Und in einen Klima der Angst kommen bestimmt keine ausländischen Fachkräfte. Außerdem würden dann 90 Prozent der intelligenten Leute das Land verlassen. Vielleicht müßte auch eine AfD-Regierung die Realitäten anerkennen.
Andererseits:
Extremisten haben sich noch nie für das Wohl des Volkes interessiert. Sie wollen einfach ihre Ideologie durchsetzten. Man weiß ja, wie die Zeit 1933-1945 geendet hat.
Was meint ihr zu den Thema? Welche Szenario ist realistischer?

19.06.2023 12:40 • 08.07.2023 x 4 #1


159 Antworten ↓


Es gab schonmal jemand vor kurzer Zeit, der die gleiche Angst hier thematisiert hat. Da es stark polarisiert, wurde es geschlossen. Der betreffende User, hat sich auch nicht für Lösungsansätze gegen seine Angst interessiert, sondern wollte sich nur über dieses Thema austauschen, mit Gleichgesinnten. Andere Meinungen, hat er abgeblockt, nur seine war richtig.

Am realistischsten ist das Szenario, sich nicht mehr damit zu beschäftigen, denn nur das hilft die Angst dagegen zu vertreiben.

A


Angst vor rechter Diktatur

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Zitat von Windy:
Es gab schonmal jemand vor kurzer Zeit, der die gleiche Angst hier thematisiert hat. Da es stark polarisiert, wurde es geschlossen. Der betreffende ...

Jetzt hatte ich schon gedacht, Du meinst diesen Faden hier:
spezifische-phobien-f55/wie-wahrscheinlich-ist-eine-konterrevolution-t120746.html

Der ist aber noch offen, also war es wohl ein anderer.

@Hicks

Nein, war ein anderer, mit genau dem selben Themenfeld, der dann tatsächlich völlig dicht gemacht wurde. Aus gutem Grund. Es ging dem Threaderöffner nicht darum seine Angst zu beseitigen, sondern er suchte auf diese Weise nur Gleichgesinnte, um sich unendlich darüber auszutauschen. Wenn Lösungsvorschläge kamen, wie er seine Angst losbekommt, kam nur, daß er halt in Therapie ist und das nichts nützt ...

Zitat von thue-ho:
Ich habe Angst ,dass die AfD eine Gewaltdiktatur wie 1933 errichtet.

Mein einziger Rat wäre, dass Du dir mal eine Dokumentation ansiehst oder in ein Geschichtsbuch schaust um die Unterschiede zwischen damals und heute zu verstehen.

Nein, sich zu sagen, ich beschäftige mich nicht damit, ist nicht die Lösung. Bei einer Angststörung muß man fragen: Wie realistisch ist etwas, dass es eintritt, und wenn es eintritt, wie schlimm ist das.
Danke für den Link in den anderen Thread.

Zitat von thue-ho:
Bei einer Angststörung muß man fragen: Wie realistisch ist etwas, dass es eintritt, und wenn es eintritt, wie schlimm ist das.

Für dich? Und wie groß ist die Gefahr für dich, die davon ausgeht? Wenn du das Thema meidest, wird es dich so gut wie gar nicht tangieren, so harmlos ist das dann für dich.

Es sind vorwegnehmende, katastrophisierende Gedanken, die dich in den Angststrudel ziehen und da kommst auch du nur wieder aus, indem du diese Gedanken nicht mehr weiter aufbauschst und mit dem Thema fütterst.

Aber ist eh umsonst, da noch was zu schreiben. Geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus, wie bei der Therapie, die deswegen nichts nutzt und der Thera dran Schuld ist, wie alle anderen auch, die nicht so mitmachen wie gewünscht.

Hi thue-ho,

ich kann dich zu 100% verstehen.

Schau mal hier was ich vor kurzem geschrieben habe (und dann auch noch die Reaktionen dazu):

spezifische-phobien-f55/wie-wahrscheinlich-ist-eine-konterrevolution-t120746.html

Lass dich nicht beirren.
Ich habe die Leute die nur stänkern wollen blockiert, da manche es offensichtlich nicht wahrhaben wollen was hier gerade alles passiert.
Ist auch sehr lustig, dass gerade ausgerechnet die gleichen Leute hier wieder posten, weil sie sich offenbar getriggert fühlen.

Diese Leute verstehen auch nicht, dass es eben nicht automatisch immer eine Lösung ist, nur weil man mit dem Therapeuten darüber spricht, denn auch dieser hat ja keinen Einfluss auf die Geschehnisse in diesem Land.

Lass dich nicht mundtot machen, denn deine Angst ist mehr als berechtigt!

Zitat von Angstmaschine:
Mein einziger Rat wäre, dass Du dir mal eine Dokumentation ansiehst oder in ein Geschichtsbuch schaust um die Unterschiede zwischen damals und heute ...

Und was soll man dann für Schlüsse ziehen? Natürlich wird es das 3. Reich in der Form wie es existierte nicht mehr wieder geben, denn auch die Welt hat sich geändert. Der Faschismus kann sich aber anpassen und dementsprechend anders aussehen. Wir sind doch total im Rollback. In Thüringen führt ein knallharter Neon*azi die AfD als stärkste Partei in den Umfragen an! Wie weit will man es bitte noch relativieren?!

Mein Gott, wo leben wir hier eigentlich? Ich sitze hier am PC und bin echt nur noch fassungslos

Zitat von thue-ho:
Bei einer Angststörung muß man fragen: Wie realistisch ist etwas, dass es eintritt, und wenn es eintritt, wie schlimm ist das.

Ja, aber weißt Du, wo das Problem speziell bei uns Leuten dann ist?
Es ist die selektive Wahrnehmung samt der falschen Einschätzung, die daraus folgt. Hast Du schon einmal einen Angstpatienten gesehen, der sich mit seiner Angst beschäftigt hat und mit der Frage, wie realistisch diese ist und der dann...jetzt kommt es....zu dem Ergebnis kommt, dass es gar nicht so schlimm ist?

Im Klartext: Aufgrund unserer Erkrankung können wir nicht neutral u. unvoreingenommen an diese Dinge und Analysen herangehen.
Es ist so, wie wenn die Automobilindustrie eine Studie erstellt, welche untersuchen soll, ob SUVs für das Klima schädlich sind. Glaubst Du, dass die da ein objektives Ergebnis herausbekommen?

In meinen Augen eine realistischere Angst als viele seltenen Krankheiten hier....

Zitat von Anduin:
Mein Gott, wo leben wir hier eigentlich? Ich sitze hier am PC und bin echt nur noch fassungslos

Ich auch.

Zitat von thue-ho:
Ich habe Angst ,dass die AfD eine Gewaltdiktatur wie 1933 errichtet.


Zitat von thue-ho:
Extremisten haben sich noch nie für das Wohl des Volkes interessiert. Sie wollen einfach ihre Ideologie durchsetzten. Man weiß ja, wie die Zeit 1933-1945 geendet hat.
Was meint ihr zu den Thema? Welche Szenario ist realistischer?

Das waren die beiden Fragen bzw. Kernaussagen. Und die sind mit einem Blick in die Geschichte leicht zu beantworten.

Ich weiß auch nicht, was Du in deinem Thema erwartet hast, daher habe ich es auch mittlerweile ignoriert (wie ja auch meine Antworten dort ignoriert wurden).

Es gibt nur die beiden Möglichkeiten: sich nicht mehr damit beschäftigen - so wie @Windy es vorgeschlagen hat - oder sich richtig damit zu beschäftigen.

Hier wird auch keiner Mundtot gemacht. Ihr könnt euch so lange wie ihr wollt in euren Ängsten und Fantasien verlieren, nur wird es nichts ändern. Was ihr aber nicht erwarten könnt ist, dass sich alle anderen auch davon anstecken lassen oder dass jemand eine einfache Lösung für euer Problem hat.

Ich verstehe die Ängste, das habe ich mehrmals geschrieben. Was ich nicht verstehe ist das sture Beharren auf der eigenen Prophezeiung und der Unwille für sich selbst etwas zu ändern.

Zitat von Angstmaschine:
Ich auch. Das waren die beiden Fragen bzw. Kernaussagen. Und die sind mit einem Blick in die Geschichte leicht zu beantworten. Ich weiß auch ...

Es geht darum, dass du sagst, dass es nicht möglich wäre, obwohl wir heute näher dran sind als je zuvor in der BRD!
Faschismus funktioniert heute anders als in den 30er Jahren und geht seinen Weg nicht in großen Schritten, sondern in kleinen (damit sich die Menschen besser an ihn anpassen können und nicht sofort alle in Aufruhr versetzt werden).
In den USA haben einige Staaten kürzlich per Gesetz eingeschränkt, dass das Benennen von LGBTQ in der Schule eine Straftat ist, wofür Lehrer ihren Job verlieren können und Transsexuelle dürfen nicht mehr auf die Straße. Über die neue Lage für Frauen die abtreiben wollen, brauche ich jetzt gar nicht erst zu sprechen. Und bei uns in Europa kommt IMMER mit ein paar Monaten später die gleiche Diskussion an.
Die Neue Rechte arbeitet ganz anders als die N*azis in der NS-Zeit, denn sie sind global miteinander gut vernetzt, haben sehr viel Geld und es stinkt ihnen sehr dass Menschen in Freiheit leben wollen

Zitat von HypoSarinchen:
In meinen Augen eine realistischere Angst als viele seltenen Krankheiten hier....

Das ist genau das Problem. Eigentlich sollte es nicht um das was die Angst befördert gehen, sondern um die Angst als solches und im Besonderen, wenn sie eine Erkrankung darstellt.

Es wäre da mal interessant zu wissen, wie sich jemand zu dem Thema Angst in Beiträgen anderer äußert, weil er selbst vor etwas Angst hat, aber eben vor etwas ganz anderem.

Allerdings geht es manchen vielleicht auch nicht primär um Angst als eigentlich vordergründiges Thema. Sondern um Angst als Vehikel dafür, was auch immer veröffentlicht werden soll und worauf wie auch immer reagiert werden sollte.

Zitat von Anduin:
Es geht darum, dass du sagst, dass es nicht möglich wäre, obwohl wir heute näher dran sind als je zuvor in der BRD!

Näher dran an WAS? An einer Diktatur? Das glaubst Du doch selbst nicht …

Das ist aber auch nicht wirklich das Problem. Es geht nicht um die Sache (AfD, Diktatur usw.) an sich, sondern um eure Ängste diesbezüglich.

Allein in dem grade von dir geposteten Absatz sind dermaßen viele Unwägbarkeiten und Vermutungen mit der Du deine eigenen Ängste verstärkst und aufrecht erhältst.

Da Du aber fest davon überzeugt bist, dass das alles genau so kommen muss und es keine Alternative dazu gibt, Du dich aber auch weiter damit beschäftigen willst, sehe ich keine Lösung für dein Problem.

Du wirst dich weiterhin im Kreis drehen und Angst haben.

Zitat von Angstmaschine:
Näher dran an WAS? An einer Diktatur? Das glaubst Du doch selbst nicht … Das ist aber auch nicht wirklich das Problem. Es geht nicht um die Sache ...

Weißt du, es ist eigentlich ganz einfach: Zahlen sprechen eine sehr klare und eindeutige Sprache und können nicht beschönigt und wegdiskutiert werden. Für mich ist aufschlussreich wie Menschen sich verhalten und wie sie sich äußern.
Das System in dem wir leben , wird aller Voraussicht nach auch weiter für Unfrieden sorgen und das Leben und die Situation von Menschen nicht glücklicher machen und dementsprechend dafür sorgen dass sie eben noch mehr auf die gleiche Schiene einschwenken.
Ergo: ein öffentliches Meinungsbild der Bevölkerung sagt für mich mehr aus als das was du in diesem Thread schreibst

Zitat von Anduin:
Weißt du, es ist eigentlich ganz einfach: Zahlen sprechen eine sehr klare und eindeutige Sprache und können nicht beschönigt und wegdiskutiert ...

Ich sag‘s ja: es bringt nichts!

Du wirst weiterhin deiner Meinung sein, weiterhin deine Ängste aufrecht erhalten, dich weiterhin nur oberflächlich damit beschäftigen und daher weiterhin in Angst und Schrecken leben.

Du erwartest nur, dass deine Ansichten bestätigt werden um …. ja um was eigentlich?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Angstmaschine:
Ich sag‘s ja: es bringt nichts! Du wirst weiterhin deiner Meinung sein, weiterhin deine Ängste aufrecht erhalten, dich weiterhin nur ...

Es geht einfach darum das hier loszuwerden!
Natürlich glaube ich nicht, dass dieses Forum etwas an der Entwicklung ändern kann. Dieser Ort gibt mir aber die Möglichkeit das rauszulassen!

Ich glaube der Grund wieso dir das egal ist, ist wahrscheinlich weil du eine weiße heterosexuelle Cis-Person bist, die eben auch nicht täglich angegriffen und attackiert wird (und damit meine ich noch nicht mal von der Straße - schlimm genug - sondern aus dem Bundestag!)

Trigger

Ich habe keine angst eher mehr
Angst vor messertecher usw
Man darf ja heutzutage auch
Gar nichts mehr sagen
Ich bin überhaupt nicht politisch
Es ist meine meinung dazu und
Wie es im moment läuft geht
Auch nicht leute sind erschrocken
Aber mich wundert das
Überhaupt nicht wieso es gerade
So ist wie es ist mich macht es
Wütend das die meisten so
Hinnehmen und die machen
Was sie wollen


Zitat von HypoSarinchen:
In meinen Augen eine realistischere Angst als viele seltenen Krankheiten hier....

Deine Meinung ist völlig ok, aber Du solltest versuchen, Folgendes zu verstehen:
Deine Perspektive, welche durch Deine individuellen Recherchen/negativen Erfahrungen dazu beigetragen haben, dass Du das, was Du denkst, als realistisch und eher richtig erachtest, ist sehr wahrscheinlich nicht objektiv, neutral und unvoreingenommen. Das ist so wichtig und alles, worum es hier geht.
Ich gehe da deshalb so darauf ein, weil ich selbst davon betroffen war und jahrelang gebraucht habe, es wieder in Ordnung zu bringen. Ich leide zwar an Hypochondrie, aber diese fällt unter die Hauptdiagnose Generalisierte Angststörung. Ich weiß also sehr wohl, was es heißt, nicht nur vor Krankheiten Angst zu haben, sondern auch vor vielen anderen Dingen, die in ähnliche Kerben schlagen wie das Thema, welches hier diskutiert wird.

Der Versuch einer Erklärung:

Es gibt grob drei Arten von Ängsten:

1. Ziemlich unrealistische Ängste.
Beispiel: Ich habe Angst, dass Außerirdische mit ihren Raumschiffen kommen, mich entführen oder die ganze Erde vernichten!

2. Neutrale, realistische Ängste, deren Eintrittswahrscheinlichkeit möglich ist, aber eben gering bis extrem gering ist.
Beispiele könnte ich hier zuhauf nennen, denn damit ist unser Forum hier hauptsächlich voll.
Es sind die üblichen, seltenen Krankheiten, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor Einsamkeit und und und..., aber...SEHR WICHTIG(!)....ohne konkreten Anlass. Dies bedeutet, dass es keine eindeutigen und bewiesenen Hinweise gibt, welche das eintretende Angstereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarten lassen.

3. Sehr realistische und sozusagen berechtigte Ängste
Beispiel: Die Mutter leidet an Krebs im Endstadium. Man hat Angst, dass sie bald stirbt.


Ok, nun schauen wir uns die drei Bereiche mal an.
Unser erstes Problem hier ist, dass wir fast alle es nicht schaffen (und genau das ist unsere Erkrankung), vernünftig einschätzen zu können, zu welcher der drei Ängste unsere individuelle Angst gehört.
Ich weiß, dass einige hier schon am liebsten kopfschüttelnd aussteigen möchten, weil ich es vor einigen Jahren auch noch so getan hätte. Diese Hürde, es nicht zu tun, ist aber sehr wichtig, den sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man nie wieder gesund wird.

Wenn ich nun nicht einordnen kann, zu welcher der drei Ängste meine Angst gehört, dann ist das ein Problem. Dieses Problem muss ich zuerst akzeptieren und versuchen, einen Weg zu finden, damit ich zumindest die richtige Nummer oben ziehe. Dazu kann ein Therapeut gut sein, Freunde oder auch vielleicht das Forum hier. Was definitiv eher nicht empfehlenswert ist: Allein durch eigene, selektive Suche im Internet, durch Nachrichtenkonsum, Lesen von ausgewählten Büchern oder Austausch in speziellen Foren mit Leute, die in einer Meinung zu 100% festgefahren sind, die Antwort zu suchen.

Das Internet ist für viele Menschen (nicht alle!), aber leider erst recht für uns psychisch Erkrankte, kein objektives Hilfsmittel, weil viele es falsch nutzen oder leider auch ohne psychische Erkrankung zu selektiv unterbewusst konsumieren. Wer diesen Fakt nicht anerkennt, hat ein sehr großes Problem und wird meiner Meinung und auch Erfahrung nach wenig Chancen auf Genesung haben.
Nachrichten sind auch oft nicht objektiv. Sie suchen sich sehr oft die Berichte und Themen heraus, welche Klicks und Einschaltquoten bringen. Bücher sind nicht alle objektiv. Wer Angst vor einem Finanzcrash hat, vor dem Zusammenbruch des Euro usw. der wird sich sehr wahrscheinlich kein objektives Werk zulegen, sondern eher solche Dinger hier:

https://www.amazon.de/Der-gr%C3%B6%C3%9...162sr=8-1

https://www.amazon.de/Machtbeben-gr%C3%...116sr=1-1

Wer Angst vor der Klimakrise hat, der hat ebenso die Wahl, zu welchen Werken er greift.
Ich erspare mir hier Links. Man kann totale Apocalypse-Weltuntergangsbücher wählen oder man wählt Bücher, welche den menschengemachten Klimawandel als kompletten Nonens abtun oder man wählt Bücher, die das Thema neutral, wissenschaftsbasiert aufbereiten.
Das Problem von uns Erkrankten hier ist, die völlig unvoreingenommene, 100% neutrale Wahl zu treffen. Wie können wir das tun, wenn wir doch schon vor dem Auswählen Ängste und Zweifel haben? Das ist sehr wichtig zu verstehen.

Damit Ängste überhaupt zu Ängsten werden, bedarf es realistischer Szenarien, die überhaupt in der Möglichkeit an sich eintreten können. Warum hat fast niemand hier Angst vor den Aliens aus Punkt 1?
Weil die echte Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario existiert, fast unmöglich ist bzw. es noch so gut wie keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass es möglich ist (ja, falls hier jemand nun widersprechen will, dann bitte einen neuen Thread aufmachen und dort über das Thema Aliens diskutieren oder sich das passende Forum suchen im so objektiven Internet).

Ab Angstvariante 2 wird es interessant, denn diese Ängste sind real möglich. Dies bedeutet, dass wir wissen, dass Menschen schwere Krankheiten bekommen können. Wir wissen, dass man seinen Job verlieren kann. Wir wissen, dass unsere Kinder vom Gerüst fallen und sterben könnten usw.

Angstvariante 3 ist dann der Fall, in der Menschen (ohne psychische Störung!) oft Angst haben. Diese Ängste sind absolut nachvollziehbar, denn hier ist die Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch bzw. fast vorhersehbar.

Fast alle hier von uns sind (auch wenn das einige hier immer noch nicht wahrhaben wollen) im Bereich Nr. 2, also in individuellen Ängsten, welche natürlich passieren können, weil es physikalisch, medizinisch, politisch oder was auch immer möglich ist, deren Eintrittswahrscheinlichkeit aber einfach gering bis sehr gering ist.
Die, die das nicht so sehen, werden sich im Punkt 3 vermuten und einteilen, denn für sie ist die Angst absolut berechtigt, viel wahrscheinlicher als die Angst eines anderen bei einem anderen Thema...eben völlig realistisch und gar nicht mal so unwahrscheinlich.
Ziel muss es also wie oben schon erwähnt sein, wirklich zu versuchen, auf absolut Null zu gehen, sämtliche, bisherige Lebenserfahrungen auszulöschen, alle Medien und Daten zu vermeiden, welche sehr wahrscheinlich nicht objektiv Einfluss auf unser neues, leeres Faß haben.
Genau das ist aber das Problem, welches wir haben. Durch unsere Erkrankung (welcher übrigens fast immer eine pessimistische Ader zugrunde liegt - denkt mal darüber nach, ob ihr schon immer im Leben eher Pessimist oder Optimist wart!) ist es uns nicht neutral möglich, unsere Gedanken und Ängste realistisch zu bewerten. Das ist unsere Störung.
Ergo ist es leider Gottes so, dass jeder hier, der sicher als psychisch krank diagnostiziert wurde und Ängste in einem bestimmten Bereich hat, aber selbst gleichzeitig behauptet, dass diese Ängste aber ausnahmsweise mal realistisch sind, immer noch nicht soweit, dass er seine psychische Erkrankung zu 100% akzeptiert hat. Ohne diese so wichtige Akzeptanz ist aber eine Aussicht auf Genesung/Heilung völlig aussichtslos! Da helfen auch keine Medikamente, Therapeuten oder sonstiger Hokus Pokus.

Ergänzung noch:
Man kann bestimmten Ängsten ausweichen. Manche Menschen meiden Aufzüge. Manche Menschen meiden Menschenmassen. Wer in einem sehr kriminellem Viertel wohnt und deswegen Angst hat, zieht oft weg in einen ruhigeren Bereich.
Viele von uns können nicht so leicht durch Unterlassen, Meiden von Orten, Umziehen etc ihr Angstthema lösen. Wir können unsere Hypochondrie nicht wegzaubern, indem wir uns täglich in eine Science Fiction Heilungskapsel legen, wie es sie im Film Elysium gibt. Was wir aber tun können und zumindest versuchen sollten:

1. Lernen, zu verstehen, dass der Faktor Zufall in jedem Leben eine riesengroße und völlig unterschätzte Rolle spielt. Was dem einen als Minderheit z.B. widerfahren ist, ist anderen Leuten z.B. nie passiert. Ist es dann ein Wunder, dass beide Menschen völlig andere Sichtweisen zu vielen Dingen haben bzw. der eine Angst vor Szenario Z, der andere aber überhaupt nicht?

2. Input zu vermeiden, welcher uns nicht gut tut in dem Sinne, dass er unsere Ängste noch verstärkt und sogar bestätigt. Bei mir waren es Medienkonsum, Nachrichten, Dr. Google, teils auch Kontakt zu falschen Leuten und noch einige andere Dinge.

3. Offen sein für die Meinungen anderer. Daher sollten hier sowohl die einen die Ängste von anderen (wie hier im Thread) nicht einfach abtun mit so ein Schmarrn, aber die anderen die einen nicht mit Worten a´la du hast ja keine Ahnung, das sind absolut realistische Ängste belehren.

Was ist objektiv? Was ist neutral? Was ist unvoreingenommen?
Keiner von uns weiß die Antwort darauf zu jedem Bereich und Thema. Das ist nun einfach mal so und sollte man akzeptieren. Fakt dürfte aber in einem Forum für psychische Erkrankungen doch sein:
Die Menschen, die hier Rat suchen, schreiben, diskutieren, helfen usw. und eben Ängste haben...sind nun einmal sehr sehr wahrscheinlich alles andere als mental stabil, emotional ausgeglichen, gelassen, nicht stimmungsschwankend, immer 100% aufnahmefähig und und und....
Kann es vielleicht sein, dass wir mit unseren Ängsten usw. vielleicht auch nicht so ganz fähig sind, Dinge objektiv und unvoreingenommen....eben ohne mit Angst....einzuschätzen?
Darüber sollte jeder hier einmal wirklich ausgiebig nachdenken.
Mir hat dieses Nachdenken (und wie gesagt - ich habe Jahre dafür gebraucht!) sehr sehr viel dazu geholfen, meine Erkrankung besser in den Griff zu bekommen, weil ich sie erst dann vollumfänglich verstanden habe.
Euch allen einen schönen und hoffentlich angstfreien Tag!

A


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Mira Weyer
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