Hallo Marie,
Ist es denn wirklich der Beruf an sich oder nur deine Berufsumgebung die dir so zusetzt?
Du schreibst es ist sehr stressig und du machst viele Überstunden, denkst nur an die Arbeit - aber das klingt nicht so als wäre der Zahntechniker an sich das Problem, sondern eher dein Chef bzw. der Betrieb in dem du arbeitest? Vielleicht brauchst du bloß einen neuen Chef und nettere Kollegen, und dann ist der Job auch in Ordnung. Ich sprech das an weil es meinem Onkel ähnlich ging. Er fand seinen Job entsetzlich, hat sich nur noch hingeschleppt, ständig über den Chef gejammert, hatte richtig schlimme Falten im Gesicht, sah irgendwie immer unglücklich aus. Dann hat er sich einen Ruck gegeben und gewechselt. Er ist jetzt immer noch im selben Fach tätig, aber in einem anderen Bereich, unter neuem Chef und mit anderen Kollegen - und jetzt strahlt er förmlich, sieht aus wie das blühende Leben und hat nebenbei auch noch begonnen die Frustkilos die er sich da angefressen hat mit den Weight Watchers wieder los zu werden. Manchmal braucht man gar nicht komplett das Handtuch werfen sondern nur eine kleine Luftveränderung.
Wenn du dir selbst so massiven Druck machst wäre es evtl. auch eine Idee erst mal da anzusetzen. Denn wer immer das Unmenschliche von sich selbst verlangt der denkt zwangsläufig ständig ans Lernen, den Beruf, die Ausbildung, hat Versagensängste. Da ist es egal wo man hin geht und was man lernt oder arbeitet - wenn man sich selbst fertig macht dann macht kein Beruf Spaß weil der Druck und der Stress immer da sein werden. Sie gehen ja von einem selbst aus.
Ich würde an deiner Stelle erst mal an diesen beiden Dingen anpacken bevor ich den ganz großen Sprung in die Neuorientierung wage. Von einer gesunden Erwartungshaltung wird dann auch dein Lernerfolg profitieren falls du dich doch für die zweite Ausbildung entscheidest
Liebe Grüße,
Bianca
15.10.2010 18:41 •
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