Zitat von annersoch: Es geht vielen hier gut, weil andere geopfert wurden
Inwiefern wurden diese Menschen geopfert? Viele Soldaten, zB der belgischen Ardennenjäger, haben ihr Leben, wie so viele andere Soldaten, freiwillig für den Krieg geopfert. Das ist Teil des soldatischen Ethos. Ein Soldat kämpft nicht für sich, sondern für diejenigen, die nicht für sich selbst kämpfen können.
Zu viele im Exil lebende Polen, Franzosen, Niederländer, Belgier, Norweger, Dänen, ja selbst Luxemburger haben sich damals freiwillig gemeldet, um noch von einer Opferung zu sprechen.
Geopfert wurden primär Deutsche Soldaten. Weil sie stellvertretend einen Krieg begonnen haben, der nicht ihr Krieg war, aber ihn dennoch so geführt haben, als wäre es ihr Krieg, weil die Niederlage bedeutet hätte, dass alles, nicht nur das Schlechte, beseitigt wird.
Zitat von annersoch: Jeder hat nur das eine Leben, und bei diesem hat jeder, so denke ich, eine Verpflichtung, es bestmöglich zu schützen und zu pflegen - und nicht etwa für irgendwelche staatlich erzwungenen Pflichten bzw. die Reichen und die Mächtigen hinzugeben.
Wenn der solitäre Egoismus ideologisch primär dazu dient, den eigenen Hintern an die Wand zu kriegen, ist die Frage, wieso die Politik der Reichen und Mächtigen anders sein sollte?
Tun sie nicht exakt das, was du sagst? Zuerst an sich selbst zu denken?
Zitat von annersoch: So viele Tausende, die gestorben sind oder zu Pflegefällen wurden, die unvorstellbare Qualen, die reine Hölle, erlebt haben - und das alles für was? Für ein Nichts!
Ohne diese Qualen würde die Ukraine defacto gar nicht mehr existieren und gemäß deiner Forderung, dass der Mensch zuerst an sich selbst denken sollte, haben sie exakt das umgesetzt.
Die Mehrheit hat sich dafür entschieden, für ihre eigenen Interessen einzutreten. Zu sagen, es wäre also für Nichts gewesen, entwertet genau das, was du forderst - die Verpflichtung, sich um sich selbst zu kümmern war wertlos.
Zitat von annersoch: Falls sie überleben sollten, werden die meisten von ihnen ihr Soldatentum verfluchen, oder wie in den USA bei Korea- oder Vietnamkrieg damals, ihre Auszeichnungen wegwerfen
Die Kinder der Soldaten des ehemaligen Vietnam sind bis heute Stolz auf ihre Eltern, die der Supermacht USA gezeigt haben, dass sie sich nicht alles nehmen können und dass es sich lohnt, für sich selbst einzustehen. Das ist nicht Nichts.
Das ist vielleicht sogar mehr Wert als jeder Geldschein, auf dem steht, dass Werte wertlos sind, wenn sie nicht bezahlbar sind.