Zitat von Disturbed: Und der Gedanke, das ist jetzt Angst, wäre nur der Gedanke von etwas das ja nicht existiert.
Ich bezweifle nicht, dass es Angst gibt, die kann jeder erleben, insofern wissen (besonders) wir, dass es sie gibt. Was ich bezweifel ist, dass die evolutionsbiologischen Geschichten als Garnierung immer hilfreich sind.
Oft ergibt die daraus eine Art moderne Schicksalsgläubigkeit der negativen Art. Mit den Göttern konnte man wenigstens noch in Ansätzen handeln, mit 'unserer Biologie' angeblich nicht.
Allein wenn man guckt, wie oft sich diese Einstellungen schon verändert haben, sollten einem Zweifel kommen.
Früher war mal alles 80/20, einfach so, aus der hohlen Hand. 80% genetisch, 20% biografisch, Letzteres konnte man ändern, für den Rest war die Messe gelesen. Joo, bis dann die Epigentik kam. Dann machte man alles am Hirn fest, alles Neurotransmitter, wieder oft versehen mit der Botschaft: 'Ist eben so, da machse nix.'
Aber dann doch wieder Neuroplastizität, aber nicht in der Amygdala usw. usf., wobei man heute dann doch wieder sieht, dass das was den einen lebenslang schwer traumatisiert, die andere zu einem kurzen Schütteln veranlasst und dann geht das Leben weiter.
Also, prüfe, wer sich ewig bindet, an Erzählungen, die greifen nämlich nachweislich in die Biologie ein.
Zitat von Disturbed:
An Evolution muss man aber nicht glauben, auch wenn die Mechanismen, chemischen Prozesse und Reaktionen des Körpers bei Mensch und Tier nachzuweisen sind. Dann aber hätte halt ein Schöpfer die Angst in den Menschen montiert ...
Das ist schon so eine moderne Engführung.
Wir kennen heute noch genau zwei Weltbilder. Das eine, ist die naturwissenschaftliche/naturalistische Erzählung, die von sich selbt glaubt, keine Erzählung zu sein, sondern einfach das 'wie es nun mal ist' abzubilden. Naiv, aber verbreitet und es wird geglaubt.
Dem gegenüber kennt man dann nur noch eine andere Erzählung, eine irgendwie religiöse, von der man meint, dass die nun heillos primitiv sei und nur bei Menschen verfängt, 'die eben noch nicht so weit sind'.
Und weil man meint nachweisen zu können, dass Gott nicht vor 6000 Jahren die Welt geschaffen hat, möchte man daraus nun das Recht ableiten, sich über alles aus diesem Kontext (der nicht meiner ist, das nur zur Abgrenzung) beömmeln zu können.
Aber 'das' wissenschaftliche Weltbild gibt es gar nicht. Die primitiven Versionen eines Klötzchenmaterialismus, eines Dawkins und eines undifferenziert statistischen Ansatzes passen schon ,al nicht zusammen und müssen erheblich ewrweitert werden.
Darüber hinaus gibt es intelligente Stimmen, die nicht grundlos den Materialismus und/oder Naturalismus ablehnen. Für weitergehende Diskussionen würde ich, bei Interesse, eine Verlagerung in den Thread 'Metadiskussionen und Schlammcatchen' empfehlen.