Zitat von Soulclaw90: Ich lebe ländlich und würde sicher nicht direkt von der Bombe getroffen werden aber die ganzen negativen Begleiterscheinung abkriegen
Na das ist doch mal eine ehrliche Aussage. Denn das ist es doch wahrscheinlich, worum es geht. Die Ukraine, die Weltlage, die ganzen Schuldzuweisungen, dass hätte wenn und aber Gerede, liefert ja nur vermeintlich rechtfertigende Gründe dafür, dass es ja nur um Eines geht. Nämlich das „
Mir persönlich könnte es schlecht gehen und das will ich nicht“
Und damit ist man ja auch nicht alleine auf der Welt. Unzählige Menschen, wenn nicht sogar die Allermeisten, denken das so. Was ja auch völlig normal ist, und eigentlich keiner Debatte wert, weil im Grunde diesbezüglich Einigkeit herrscht.
Nur einige trauen sich halt nicht zuzugestehen, dass es ihnen um sich alleine geht, ums eigene Wohlbefinden, um den eigenen Wohlstand, den man bestenfalls noch mit der eigenen Familie und eventuell den eigenen Freunden teilen möchte. Und das man dahinsiechen könnte, weil ein verhindern des Dahinsiechens ja von einem selbst eine Handlung erfordern würde, die unangenehm sein kann und negativ bewertet wird, weil es Arbeit wäre, was zu ändern. Weil es Tatkraft erfordert. Am besten aber die Tatkraft der Anderen, die einem das Leben (wieder) angenehm machen.
Hierzulande gibt es viel mehr andere Möglichkeiten selbst geschädigt zu werden und unangenehme Erfahrungen zu machen, als direkt persönlich von Krieg betroffen zu sein.
Das eigene Portfolio könnte einen Wertverlust bekommen, der Bach neben dem Grundstück könnte bei Starkregen zum reißenden Fluss werden, die Fremden könnten in der Nachbarschaft Einzug halten, der Bäcker könnte die Preise erhöhen, der Job könnte in Gefahr geraten weil die Gewinne dem Vorstand zu gering erscheinen, der Nachbar könnte einen Hund anschaffen der ständig bellt, und, und, und……
Und jede selbst gefühlte Unannehmlichkeit ist selbstverständlich eine Debatte wert, eine Frage danach wem es auch so ergeht, eine Rechtfertigung Lager zu bilden und Spaltung voranzutreiben und Schuldige auszumachen. Nur darüber Nachzudenken, die eigene Angst in den Griff zu bekommen, ist garnicht das Thema, obwohl es das doch sein sollte. Denn jeder hat nunmal vor irgendetwas Angst und wenn sie lebensbestimmend ist, also krankhaft, dann führt sie ja auch zu Leid, das es zu lindern oder behandeln gilt. Gerade wenn es um Angst vor etwas geht, dass konkret keine bedrohliche Situation darstellt, dennoch Grund zur Sorge sein kann. Aber Grund zur Sorge kann durch Vorsorge gemindert, idealerweise sogar abgesichert werden, wenn man entsprechend selbst handelt und schließlich dann für einen selbst das Leben angenehmer gestalten, weil man die Sorge auch im angemessen Bereich annehmen kann und weiß, dass sie als Konjunktiv zwar konkret werden kann, aber eben auch nicht muss.