Angst vor Ukraine und Russland Krieg

@Sokige

Zitat:

aber solche Nachrichten wie aktuell, kommen irgendwie durch und triggern mich dann total, so dass ich wieder stundenlang alle möglichen Nachrichten lese

Mhm, ich hab das jetzt gerade erst durch Deine Nachricht vernommen, dass es wohl wieder mal einen ukrainischen Nadelstich gegen das Weltraumkommando auf der Krim gegeben haben soll, aber so wirklich aufgeweckt hat mich die Nachricht nicht.

Diese offentlichkeitsträchtigen Angriffe, um den Informationsraum mit Erfolgsmeldungen zu dominieren, damit der Krieg uA nicht abgeschrieben wird hat bei mir maximal das erste Jahr angehalten.

Irgendwann ist die anfängliche Aufregung der Ernüchterung gewichen, dass die Ukraine leider mit dem Rücken zur Wand steht und diese Angriffe zwar viel Wind machen, wozu man in der Lage wäre, wenn usw, aber an der strategischen Gesamtsituation hat sich nichts geändert.

Aus großen Gegenoffensiven wurden kleinere Einbrüche, die aktuell wieder geradegebügelt werden, die ukrainische Reservenbildung wird durch eine aktive Frontüberdehnung unterbunden, es wird zu wenig geliefert usw usf.

Wegen diesem Angriff auf die Krim wird Putin mMn nix machen.

Cherson war meines Wissens nach ein Brennpunkt, bei dem Putin die Optionen taktischer Waffen ernsthaft in Erwägung gezogen haben soll, um die Notbremse zu ziehen, aber wie es aktuell läuft, mhm.

Wenns ne deutsche Taurus war, ist das mittlerweile auch eines der letzten Asse, denn Himars, Stormshadow, Scalp und Co. sollen laut Reißner nur noch unterirdische Trefferquoten haben, nachdem da etliche Jammerverfahren auf die aufgelesenen Systeme angepasst werden konnten.

Ich will's nicht besingen, aber ich hätte eher Angst, dass sie Franzosen mit ner Stationierung intervenieren und den Strudel aufmachen, statt dass der pathologische Großkaiser von und Zu aus dem Kreml deswegen jetzt die Nerven verliert.

@Marc2512

Ich bin da ehrlich, dass ich die judikativen Winkelzüge von non-mandantory nicht unbedingt zwingend in der realen Welt ausprobieren wollen würde, wenn man den unbedingt zwingend müsste.

Wenn dann wie beim Bund. Geschlossen rein, geschlossen raus. Wenn schon exponieren, dann auch mit allem was man hat und nicht Eigenblut für Sichtkontakt. Wir sind ja nicht bei der Fernaufklärung

@Schlingelchen

Das ist schlichtes beharren auf Gemeinsamkeitsgrundsätzen, statt auf nationalen Einzelgängen, schließlich ist es mein eigener Kragen mit dem da im Elysée-Palast kalkuliert wird, also habe ich dazu eine Meinung. Wenn sie Dir nicht gefällt, sei's drum.

@JannekesMum

Sorgen macht mir in erster Linie die wirtschaftliche Komponente, die mit dem Kriegsausbruch Einzug gehalten hat, weniger die vermeintlichen militärischen Konsequenzen, die sich langfristig durch die multipolare Weltordnung ergeben könnten.

Der Aufstieg Chinas zur Supermacht und die Rebellion des globalen Südens gegen die unilaterale Hegemonie der panatlantischen Interessenssphären waren mMn Dinge, die sich seit den 80ern in der einschlägigen Literatur angekündigt haben und ich denke oder hoffe, dass sich damit in den Hinterzimmern irgendwie arrangiert werden kann, ohne das Profitinteresse aller aufs Spiel zu setzen.

Was ich hingegen kritischer sehe, ist die beschleunigte Umverteilung, die begonnen hat.

Wenn die Prognose lautet den Gürtel enger schnallen zu müssen, weil die globale Umverteilung neu ausgehandelt wird, wird es einige supranationale Konzerne vielleicht aus der Not heraus dazu verleiten Gewinnmitnahmen zu maximieren, solange es möglich ist, bevor die nächste Depression zuschlägt, weil die privaten Vermögen aufgebraucht wurden, die Staatsverschuldung unvermeidlich ist und die Kreditvergaben der Zentralbanken zu Bonitätsproblemen bei den Ratingagenturen führt.

Ich würde ungern sehen wollen, dass meine Kinder diese Umverteilung mit Problemen konfrontiert, die in einer Reformutopie nach Huxley als Realsatire stattfindet.

@Sokige

Zitat:

Was hilft euch aus der tiefsten Krise in Sachen Angst vor Krieg?

Ganz einfach. Aufzuhören mich damit zu beschäftigen, was wessen Kalkül sein könnte und wie weit dafür gegangen würde, als wäre Krieg ein Who Done It-Krimi, dessen Ende schon feststeht, weil man meint den Täter zu kennen.

Krieg hat auch immer was mit Zufall bzw Friktion zu tun und von daher ist dieses hypothetische Nachdenken über einen Verlauf maximal ein Krieg gegen sich selbst.

Das einzige, das dort prophezeit ist die Hoffnung gg. die Angst. Beides hat mit der Realität am Ende selten was zu tun.

@JannekesMum

Zitat:

Schon spannend, wenn man plötzlich so sehr mit dem Leben und den Geschehnissen um sich herum beschäftigt als mit Nachrichten, dass man erst im Nachhinein von möglichen Eskalationen erfährt oder dass überhaupt was passiert ist.

Hab mir letztens so'n Video von einem Mann angeschaut, der praktisch nur noch in der Natur unterwegs ist und nen bisschen über Naturheilkunde usw redet und der beschreibt das gleiche wie Du.

Sich nicht mit Dingen zu beschäftigen von denen man merkt, dass sie einen belasten kann hilfreich sein und das hat dann auch nix mit Vermeidung, sondern mit Hygiene zu tun.

Manchmal muss man sich halt zwingen nicht in der K. zu wühlen und sind wir mal ehrlich...was ändert es denn auch, dass ich darüber informiert bin, wer mit wem ins Kabüff gewechselt ist, um warum auch immer mal zu telefonieren. Gar nix.

Ich hab nur mehr Mist im Kopf, der mich belastet und genau darum geht's ja eben auch, wenn man mal den Punkt der psychologischen Kriegsführung berücksichtigt.

Die Menschen werden davon weichgekocht. Oh, Putin macht dies, Putin macht das, Putin trägt wieder mal ne Kuschelrockplatte auf. Wayne.

Stell Dir mal vor es ist Krieg und keiner geht hin, weil niemand mehr zuhört, was der rote Fussel eigtl für seltsame Geschichtsbücher gelesen hat.

Zitat von sarahfln:

Freunde/Familie spielen das ganze Thema nur runter.

Inwiefern spielen sie das Thema runter?

Zitat von sarahfln:

wie kann ich mich ablenken sodass mein Leben wie ich vorher kannte wieder existiert?

Ich persönlich kann Dir nur raten auf Formate wie ntv, Welt, Bild, Focus udgl. für eine Weile zu verzichten, denn deren Tagesgeschäft ist die menschliche Eigenschaft, zu glauben durch mehr Informationen mehr Kontrolle über die Situation behalten zu können.

Allerdings wird dabei nicht ausschließlich rational und sachlich anhand von Fakten berichtet, sondern immer auch emotionalisiert und wer absichtlich mit den Gefühlen von Menschen spielt, der versucht sie zu manipulieren.