Zitat von SilentRoG: Da kann ich dir leider nur bedingt zustimmen.
Je nachdem wo man auf der Zeitleiste beginnt.
Lässt man die Annexion der Krim mal außer Acht, die allerdings auch schon gegen das Völkerrecht verstieß, dann kann man mit gesundem Menschenverstand erkennen, dass die Zeitleiste mit den Gewalttaten am 22.2.22 ihren Beginn hat. Ansonsten kann man aber auch Zeitleisten da ansetzen, wo das Zarenreich noch existent war, oder einfach da, wo man eine gerechtfertigte Gewalt gegen Menschen erkennen mag.
Zitat von SilentRoG: Eine Nato Erweiterung Richtung Russland sehe ich aus russischer Sicht auch als Aggression.
Die Nato Osterweiterung fand aber nicht dadurch statt, das ein Land, welches derzeit in der Nato ist, von diesem Bündnis angegriffen und vereinnahmt wurde. Sondern dadurch, das souveräne Staaten sich dem Bündnis angeschlossen haben und man sollte schon akzeptieren, dass dies eine Entscheidung des jeweiligen Landes und dessen Regierung war und die seitens der bestehenden Nato Partner friedlich zugelassen wurde. Im übrigen schließen sich Länder üblicherweise einem Verteidigungsbündnis ja aus dem Grund an, weil sie befürchten, ein Aggressor in der Nachbarschaft, könnte auf die Idee kommen und sich dieses Land mit Waffengewalt einverleiben. Vielleicht ist das ja ein Grund, weshalb die Ukraine dies gerade erlebt und nicht Lettland oder Estland.
Zitat von SilentRoG: Und ja, die Nato ist ein Verteidigungsbündnis. Aber die Ukraine ist kein Bündnispartner.
Also kann hier auch die Unterstützung als Aggression angesehen werden.
Wenn man den Umstand außer Acht lässt, das es zur Verteidigung gegen einen Angriff mit Waffen nunmal nötig ist, mit Waffen dagegen zu halten und diese Waffen ja nicht vom Angreifer und dessen Verbündeten zur Verfügung gestellt werden, ist ja klar, dass Andere diese Waffen liefern, wenn man selbst keine hat, oder die die man hat zur Neige gehen.
Die einzige nicht aggressive Reaktion, wäre ja nur eine bedingungslose Kapitulation, über die aber ausschließlich nur der Angegriffene zu entscheiden hat. Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist aber nunmal rechtens und zulässig. Aber klar, aus Sicht eines Angreifers, der beispielsweise eine unterlegene Person gewalttätig angeht, kann es natürlich als Aggression angesehen werden, wenn Du zur Hilfe dazwischengehst oder die Polizei rufst. Dennoch ist diese Sicht des Angreifenden leider nicht gerechtfertigt, so schön man sich die reden mag.
Zitat von SilentRoG: In meinen Augen ist es ein Stellvertreter Krieg auf Ukrainischem Boden, der der amerikanischen Wirtschaft gut tut.
Diese Sicht darfst Du natürlich haben und bei Waffenproduzenten, die es weltweit gibt, trifft die sogar zu. Aber man muss nicht BWL studiert haben um wirtschaftliche Zusammenhänge begreifen zu können. Denn gut tut dieser Krieg der Wirtschaft nämlich allgemein nicht. Ohne die berechtigten Sanktionen gegen den Aggressor ginge es der Wirtschaft nämlich viel besser, was sich ja auch darin zeigt, das es Unternehmen gibt, die die Sanktionen geschickt umgehen.
Zitat von SilentRoG: Das rechtfertigt den Angriff Russlands in keinster Weise, aber ich finde die westliche Berichterstattung und Schuldzuweisung sehr einseitig.
Das ist ein in so fern bemerkenswerter Satz, da Du zwar sagst und hoffentlich auch meinst, dass der Angriff des Aggressors in keinster Weise gerechtfertigt ist, aber von einer einseitigen und schuldzuweisenden Berichterstattung der westlichen Medien redest. Denn die einzige Schuldzuweisung die der Westen äußert ist eine die leider stimmt. Putin hat diesen Krieg begonnen. Ob aus Angst vor der Nato oder aus welchem Grund auch immer, spielt aber keine Rolle, denn einen Krieg zu beginnen ist Verwerflich. Sich verteidigen allerdings ein Menschenrecht.