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15.08.2007 18:10 • 08.01.2021 #1


192 Antworten ↓


Hallo ellimaus,

was genau meinst Du mit Kontrollverlust?

Die Angst davor, ohnmächtig zu werden, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können, durchzudrehen?

Wenn ja, damit kenne ich mich bestens aus. Und wenn Du mal hier im Forum durch die Beiträge stöberst, wirst Du sehen, lesen, dass es vielen so geht.

Hast Du ein bestimmtes Problem?

Liebe Grüße
Kiiwii

A


Angst vor Kontrollverlust

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hallo

schliesse mich Kiiwii an .
die angst davor haben wohl viele (wenn nicht alle)
was meinste denn speziell?

Und auch ich schliese mich Kiiwii an

Lg

hallo,
erst einmal vielen dank für eure Antworten. mit kontrollangst meine ich insbesondere die angst, die kontrolle über mich selbst zu verlieren. sei es beim autofahren (ohne irgendeinen grund auf die gegenfahrbahn scheren und in ein anderes auto fahren) oder beim aufräumen der küche, einfach ein messer in die hand nehmen, und mit die pulsadern aufschlitzen. einfach nur angst, ich könnte mir selber etwas antun, obwohl ich wahnsinnige angst vorm sterben habe. habe keine depressionen und finde mein leben eigentlich ganz in ordnung. habe einfach nur angst vor dem tod.

Hallo ellimaus,

das kenne ich auch. Auch ich habe Angst davor und diese Angst selbst macht mir noch mehr Angst.
Ich hatte das in Verbindung mit dem Autofahren eine zeitlang ganz massiv und daher auch Angst davor, meinen Führerschein zu machen (auch aus Angst, unbegründet irgendwo gegen zu fahren, das Lenkrad zu verreißen oder so). Passiert ist das nie und die Gedanken kamen auch beim Autofahren selbst kaum. Momentan ist es die Angst, anderen - vor allem schwächeren - etwas zu tun. Meinen Haustieren oder ähnlichem. Ich habe dann direkt Angst, die beiden anzufassen. Ich liebe die beiden und bin immer besorgt, wenn sie etwas haben. Ich habe keinerlei Grund, ihnen irgendwas Böses zu wollen. Desto schlimmer finde ich, solche Gedanken zu haben. Wobei der Gedanke dann eher ist: Die sind so hilflos. Was wäre, wenn ich jetzt einfach dies oder das tue.... Das war vor allem vor einer Woche ganz extrem. Eine zeitlang hatte ich auch mal den Gedanken: Was, wenn du jetzt in der Küche vor deiner Mutter ein Messer nimmst, und es dir in den Bauch rammst? Was, wenn du dich auf offener Straße ausziehst und *beep* durch die Straße rennst? Irgendwie waren diese Gedanken und Ängste aber immer nur für ein, zwei Wochen da. Ich denke, dass es beim letzten Mal (mit meinen Haustieren) auch am Druck von außen liegt. Ich hatte mehrere Jobs zu bewältigen, bei denen mir viel Verantwortung auferlegt war. Ich wollte mich gerne daraus flüchten, wusste aber auch, dass das einen Rückschritt bedeuten würde.
Aber auch mir machen solche Gedanken nach wie vor Angst - du bist damit also nicht allein. Erleichternd für mich zu wissen, das auch ich nicht allein damit bin.

Hallo ellimaus,

ja, solche Kontrollverlust-Ängste habe ich auch. Aber seltener als all den anderen 'Wahnsinn'.
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, denke ich oft darüber nach, was wäre, wenn ich jetzt einfach vor den nächsten Baum fahre. Und der Gedanke macht mir dann in dem Moment auch schon Angst. Ich habe dann Angst davor, dass ich es irgendwann einfach mal machen würde - wenn ich zB gerade in der richtigen Stimmung bin.

Mit solchen Gedanken bist Du nicht allein. Wie realistisch es ist, dass man es tatsächlich mal macht - keine Ahnung. Ich habe diese Gedanken immer wieder seit sehr vielen Jahren und lebe noch.

LG
Kiiwii

hallo ihr,

bin sehr froh, dass ich mit meinen ängsten nicht alleine bin.

ich habe diesen verrückten gedanken sehr oft, und habe dann einfach immer das gefühl, wirklich verrückt zu werden oder war schon oft kurz davor mich selbst einzuweisen..
ich bin momentan in einer richtigen krise.kann nicht mehr arbeiten, nicht mehr rausgehen...garnichts mehr..
habe den ganzen tag zeit für solche gedanken und habe eben angst dass ich irgendwann die kontrolle über mich verliere..
lg steffi

hallo steffi

hast du schon mal therapie gemacht?

zz

hallo du,

ja leide nun seit über 3 jahren darunter und habe vor 3 jahren mit therapie also gespräche angefangen...

war ca. ein halbes jahre beschwerdefrei

und vor ca 1 jahr ging alles wieder los...

war 2 monate in einer klinik in bad neustadt und bin erst seit einem monat wieder zuhause und mir geht es schlimmer als je zuvor.
ich kriege hier einfach keine termine bei psychologen nur ganz selten..deswegen muss ich das meiste mit mir selbst ausmachen.
und das geht gar nicht.
nochmal in eine klinik gehen möchte ich nicht, da ich finde dass es mir nicht wirklich viel gebracht hat.
ich weiß echt nicht weiter
lg, steffi

hallo,
erst einmal vielen dank für eure antworten. es ist gut zu wissen, dass es auch noch andere gibt mit solchen gedanken. gerade heute ist es wieder etwas schlimmer. vielleicht liegt es daran, dass mein grosser sohn heute auf klassenfahrt gefahren ist, ich mehrere stunden mit dem auto beruflich unterwegs war, und auch wieder angefangen habe zu arbeiten (eigenes schreibbüro). das tolle ist, dass ich für einen psychtherapeuten arbeite, also wäre ich direkt an der quelle. aber irgendwie traue ich mich nicht, offen mit ihm darüber zu sprechen, weil es mir auf der anderen seit sehr absurd vorkommt.

hallo steffi,
drei jahre therapie und zwei monate klinik...und nichts hat sich geändert oder zumindest gebessert?
an anderer stelle habe ich mich (und andere) schon gefragt, wofür dieser ganze aufwand denn überhaupt nutzt...?
mit oder ohne hilfe geht es allen eigentlich nicht unbedingt besser oder schlechter. diese panik und angst kommt und geht,
egal was dagegen unternommen wird!
kann doch nicht sein, daß der rest des lebens von therapeuten und pillen begleitet wird!
oder?
wenn es eh`nicht hilft, muß man halt immer wieder selbst versuchen, sich aus dieser sch... situation zu befreien.
mein tip ist nur: reden, reden, reden! auch mit leuten, die keine ahnung von dieses erkrankung haben! man muß ja nicht versuchen, die ganzen details des jeweiligen zustandes zu erklären - nichtbetroffene können das eh`nicht verstehewn - aber beim reden wird mir dann oft bewußt, daß diese schlimme phase irgendwann wieder verschwindet...und gespräche, die dann mal in eine ganz andere richtung verlaufen (gott u. die welt),können auch gut vom eigentlichen problem ablenken...

klar, ist nicht immer jemand da, mit dem ich reden kann...z.zt. zum beispiel bei mir...also habe ich dieses forum mal wieder gelesen...nun auch geschrieben, und mir geht`s schon erheblich besser, als noch vor zwei stunden!

LG

Hallo Ellimaus!

Ich bin grade erst auf dieses Forum gestoßen und auch noch nicht angemeldet, aber auf Deinen Eintrag muss ich enfach antworten, weil Du eine ganz bestimmte Sache angesprochen hast... Die Angst, sich etwas anzutun, obwohl man doch solche Angst davor hat zu sterben! Das kenne ich nur zu gut! Ich leide seit 4 Jahren unter Panikatacken und die Angst ist mein ständiger Begleiter. Herzrasen, Schwindel, Atemnot, unkontrolliertes Zittern etc. ist für mich fast schon Alltäglich. Therapie habe ich auch mal gemacht - mit dem Erfolg, dass ich meine Atacken ganz gut im Griff habe, wenn sie auftauchen, aber eins bleibt mir immer noch: Angst vor dem kompletten Kontrollverlust und gleich auf der Stelle zu sterben! Ich habe dann solche Angst auch vor mir selber, dass es nicht selten vorkommt, dass ich mich entweder an einem Laternepfahl, Geländer oder ähnlichem festhalte (im besten Falle an einer Person, die grade bei mir ist) um nicht losrennen und irgendeinen Blödsinn machen zu können. Wenn ich am Bahnhof oder der U-Bahn stehe und ein Zug einfährt, kriege ich oft Angst, ich könne mich davorwerfen... Also setze ich mich hin und umklammer ganz feste meinen Sitz um mich vom Aufspringen abzuhalten! Das Gefühl, verrückt zu werden - den Verstand zu verlieren ist auch ziemlich dramatisch. Wenn ich zu Hause bin und ne Panikatacke kriege (meistens Nachts vorm Einschlafen) wandere ich durch die Wohnung und koche mir einen Pfefferminztee, weil ich so doll an die Wirkung glaube, dass es sogar meistens hilft. Gegen den ständigen Spannungskopfschmerz der mich täglich begleitet habe ich immer ein Fläschche Japanisches Minzöl in der Tasche und tupfe es mir bei Bedarf auf die Stirn und die Schläfen... Alles reine Kopfsache! Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, die von meiner 'Erkrankung' wissen und ich mal wieder Panik kriege, hilft es meistens mich einfach non-stop zu unterhalten oder mit mir an der frischen Luft spazieren zu gehen. Es gibt da übrigens einige gute Bücher, die ein wenig helfen können zu verstehen, dass 'die Hölle' Panikatacke zwar schlimm, aber nicht tödlich ist und es gibt mehr Menschen, die daran leiden, als man denkt! Mich persönlich beruhigt es oft zu hören oder zu lesen, dass es anderen auch so geht und ich nicht verrückt werde! Auch wenn ich in den vergangenen Jahren mehr als ein paar mal in ein Taxi gesprungen bin um mich ins nächste Krankenhaus fahren zu lassen weil ich mal wieder dachte, dass ich nicht allein auf offener Straße sterben will...

Lesestoff: (beides bei Amazon für je 9,90 Euro)

Das Angstbuch -
Woher Ängste kommen und wie man sie bekämpfen kann
(Borwin BAndelow)

Wenn plötzlich Angst kommt -
Panikatacken verstehen und überwinden
(Roger Baker)

Ich wünsche Dir (und allen anderen Betroffenen) alles Liebe und Gute!

Hallo!
Ich hatte hier schon mal als Gast geschrieben. Mehr als die Angst davor, mir etwas anzutun, ist die Angst davor, Anderen etwas anzutun. Vielleicht liegt das aber auch in erster Linie daran, dass ich mehr Angst vor einem schlimmen Leben als vor dem Tod habe.
Ich habe dazu aber noch eine Frage: Glaubt ihr, es handelt sich dabei um das, was man als Zwangsgedanken bezeichnet? Ich z.B. habe seit kleinauf eine Zwangsstörung, die ich mir so erkläre, dass ich aufgrund von Ängsten mich an das wenig Kontrolle klammere, das mit der Zwang vorgaukelt. Natürlich weiß ich über den Unsinn von Zwangshandlungen Bescheid, aber es sind nun mal Zwänge...
Insofern: Haltet ihr das laut Definition für Zwangsgedanken oder besteht da - für euch - ein Unterschied? Habt ihr eventuell auch Zwangshandlungen?


Zitat von Sun:
unangenehm finde ich die Vorstellung andere Menschen bekommen die Panik oder Angst mit. Das hat auch ganz viel mit sichzusammenreißen zu t


rede darüber. je mehr leute davon erfahren, umso mehr outen sich dir gegenüber mit ähnlichen gedanken, vorstellungen, problemen. es gibt ja seriöse annahmen zwischen 3 und 16% panikern unter der gesamtbevölkerung, also ist die wahrscheinlichkeit, in deinem umfeld einige zu treffen, doch sehr hoch.
mir hat eigentlich nur die erfahrung geholfen, dass panik auch wieder verschwindet. irgendwann hat das hirn das gelernt und den zustand akzeptiert, damit ist auch das schreckenspotential drastisch geringer geworden....

Hallo No Fear, danke für Deine Antwort.
Ich habe auch schon oft festgestellt, dass es hilfreich ist mit anderen drüber zu reden. Das mit dem vorübergehen der Panik stimmt natürlich auch. Bei mir war es nur auch schon einmal so, dass ich so eine Daueranspannung hatte das die Angst nicht runterfahren konnte. Aber Übung macht den Meister.
Was auch hilfreich ist, das Ganze mit mehr Humor zu nehmen.
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Hi,
ich kann eigentlich alles nur bestätigen. Mir blieb nichts anderes übrig als über meine Ängste zu sprechen. Damals bei der ersten Angstepisode vor 25 Jahren, kannte allerdings fast niemand dieses Krankheitsbild. Man fing gerade an da mehr zu forschen und es als eigenes Symptom zu sehen. Trotzdem blieb mir nichts anderes übrig als darüber auch in der Öffentlichkeit zu sprechen, denn ich bekam in allen möglichen Situationen Panikattacken, sie waren nicht an irgendetwas gebunden, das ich hätte vermeiden können. Es war überall möglich Bus, Straße, Aufzug.
Das ganze Repertoire. Ich konnte nur in Restaurants, wenn ich Leuten die mit mir gingen vorher sagen konnte, dass ich eventuell Panikattacken zwischen der Bestellung und dem Servieren bekomme und dann rausrennen muss. Dann passierte es aber auch nicht.


Hallo Penelope,

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Körper dir was sagen will: Du mutest dir zu viel zu, lass die Zügel lockerer und sei geduldiger mit dir selber!
Was du schreibst, klingt danach, als würdest du dein Leben sehr geplant angehen und nach mehr streben -das ist erst mal gut. Aber es ist nicht immer einfach, Alles unter einen Hut zu bekommen und trotzdem noch Zeit für sich selbst zu finden. Es scheint mir so, als hättest du dir in letzter Zeit sehr wenig Freizeit gegönnt, kann das sein?
Du kümmerst dich um deinen Sohn, du bringst das Geld nach Hause, du machst dein Abi nach -das ist Alles toll, aber man muss sich auch mal was gönnen und Pausen einlegen, sonst wird es auf Dauer zu viel.
Kann dein Freund dir nicht mal unter die Arme greifen, oder können die Großeltern den Kleinen nicht mal behüten, während du dir nen freien Tag gönnst? Dazu ist die Familie doch da, dass sie einem unter die Arme greifen.

Liebe Grüße,
Bianca

A


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Mira Weyer
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