Zitat von boomerine:Wo hört die Liebe auf und die Aufopferung beginnt ?
Meine Antwort wäre, dass Liebe nicht bedeutet, sich aufopfern zu müssen.
Zitat von boomerine:weil sonst die Aussagen kommen ( bei lichten Momenten ) willst du mich loswerden ?
Darin sehe ich das Problem. Der Partner fühlt sich aufgrund seiner Krankheit nicht mehr geliebt und im Stich gelassen. Das ist für ihn gleichermaßen schmerzhaft, wie für die gesunde Partnerin, die erkennen muss, dass sie ihm ihre Liebe nur dadurch beweisen kann, dass sie rund um die Uhr bei ihm ist.
Aus diesem Dilemma gibt es keinen Königsweg. Die Entscheidung wird heißen müssen: Er oder ich? Und gerade Frauen sind so erzogen, dass sie ihr eigenes Wohlergehen meist bereitwillig hinten an stellen. Oft gelingt sie erst dann, wenn die Demenz soweit fortgeschritten ist, dass der Mensch, den man einst geliebt hat, zu einem Fremden wird, mit dem einen nichts mehr verbindet als die Erinnerung und für den man selbst ein Fremdkörper geworden ist.
Vielleicht kann ihr helfen, dass sie noch eine Menge Kraft brauchen wird, um den Weg bis zum Ende mitzugehen. Den kann sie nur durchhalten, wenn sie dafür sorgt, dass sie entlastet wird. Sonst kann es passieren, dass sie irgendwann einfach zusammenklappt, und der Mann dann von jetzt auf gleich komplett in Fremdbetreuung muss.
19.03.2021 18:26 • x 2 #221