@Iris_Akistok Sehr cooles und interessantes Thema. Bin IT'ler und arbeite selbst viel mit KI. Habe in der Familie jemanden, der beruflich Roboter bedient/programmiert.
Könnte seitenweise was dazu schreiben, aber ich versuche meine Sicht kurz zu fassen:
Angst vor Technik, die uns überlegen sein könnte, unsere Arbeit übernehmen und uns ablösen würde usw. gibt es seit der Erfindung der Dampfmaschine. Ich beschränke mich auf die Digitale Revolution. Als das Internet kam, gab es genau solche Ängste schon mal. Viren und Hacker würden die Kontrolle übernehmen, kritische Infrastruktur würde zusammenbrechen, wenn alles vernetzt werden würde. Das Internet sei ein unkontrollierbarer wilder Westen und Plattform für Kriminelle und Terroristen. Heute ist die ganze Welt vernetzt. Und das Internet ist ein Bestandteil unserer Gesellschaft und Kommunikationsmedium für sämtliche (soziale und infrastrukturelle) Interaktion.
Wir können weltweit voneinander lernen und Wissen ist weltweit einfacher zugänglich, als je zuvor.
Ja, es gab und gibt nach wie vor Hacker, Kriminelle und Gefahren, aber das Gute und der Nutzen überwiegen deutlich und Angriffe wurden durch Schutzprogramme und Gesetze minimiert. Ja, es herrscht eine stetige Entwicklung gegen die Gefahren, aber bisher hat uns das Internet doch mehr genützt als geschadet.
Als Hobby-Fotograf noch eine Side-Note: als die ersten Digitalkameras und Photoshop kamen, hatten alle Fotografen Angst, es würde ihren Job zerstören. Böse Technik, mit der man das mühevolle Entwickeln in der Dunkelkammer ablöste. Heute sind gute Fotografen und Videografen gefragter als je zuvor, obwohl jeder Anfänger Fotos in hervorragender Qualität schießen kann und jeder ein Smartphone hat, das grob gesagt gebauso gute Fotos schießen kann. Fotografen nutzen nicht nur intelligente Werkzeuge, die ihre Arbeit leichter und effizienter machen, sie werden gebucht, weil sie besser sind als die KI, weil sie fühlen und Emotionen einfangen können, wozu eine KI nie in der Lage sein wird. Man kann 100 Portraits schießen und wählt das beste Foto aus. Dazu müsste die KI wissen, was und warum wir bei einem Foto fühlen. Das kann sie aber nicht.
Ich erwähne das Beispiel bewusst, da KI heutzutage Fotos aus dem nichts generieren kann, die von menschlicher Kunst kaum zu unterscheiden sind. Und wieder bangen Fotografen um ihren Job. Und trotzdem wird der KI immer das gewisse etwas fehlen, was uns menschlich macht. Darum sehen KI-generierte Bilder zwar schön aus, ihnen fehlt aber eben der emotionale Wert.
Ich sehe was KI angeht genau das: Ängste und Pessimismus, wie beim Internet damals, wie bei den Digitalkameras, wie bei den ersten Autos, wie bei der Dampfmaschine.
Vielleicht erleichtert/beschleunigt KI die Forschung, bislang unheilbare Krankheiten zu besiegen, bessere Medikamente zu entwickeln und vielleicht müssen wir bald gar nicht mehr so viel/schwer arbeiten. Und ja, die Gefahr hierbei ist, dass wir der KI blind vertrauen und uns so verletzlich machen. Aber was machen wir heute? Computergestützte EKGs (heutztage wprde man KI sagen, aber es ist nur ein Programm) scannen unseren Herzrhythmus und erkennen binnen millisekunden, wenn was nicht stimmt, durchforsten bei LZ-EKGs Millionen Herzschläge und listen in kürzester Zeit auf, wie viele Arrythmien jeglicher Art aufgetreten sind. MRTs sind feinauflösender denn je, können helfen, Tumore rechtzeitig zu erkennen und helfen uns, Krankheiten rechtzeitig zu behandeln.
KIs in Autos bremsen nahezu unverzüglich oder lenken ein bei Gefahr, wo die natürliche Reaktionszeit des Menschen (egal wie fit man ist) kostbare Meter kostet und Unfälle verursacht. Die Zahl der Unfalltoten wird enorm reduziert werden.
Doch all das kann sich verselbständigen und gegen uns richten, korrekt? Ja und nein. Genauso wie beim wilden Internet wird m. M. n. zu viel Hype drum gemacht.
Heute ist KI das Marketing-Wort für oft simple Programme. Alles ist irgendwie KI.
KI = grob gesagt nur ein Computer,der Fehler produziert und diese eigenständig korrigiert. Dazu muss er wissen, was richtig ist. Und jetzt wird's ethisch: was ist Bewusstsein und wo fängt es an?
KI kann heute Emotionen immitieren. Und das immer besser. Und manche mögen sagen, man sei kurz vor Bewusstsein.
Allerdings sind diese Berichte über solche Super-KIs, die ein Bewusstsein entwickeln m. M. n. nur ein Marketing-Hype. Wenn man sich KI genauer anschaut, sind es auch nur Rechenoperationen, die sich selbst in Intervallen korrigieren. Und was ist mit Robotern oder bewaffneten Terminators, die rum laufen und sich eigenständig entwickeln? Man müsste hier viel Geld investieren, viele Ressourcen anzapfen und Maschinen bauen, die sich selbst/eigenständig bauen und verbessern. Solche Energiemengen und Ressourcen haben wir aber nicht auf dieser Erde.
Man hat auch in Sci-Fi Filmen damals gedacht, dass in 2020 in Autos fliegen werden und wir auf dem Mond leben. Ich denke also, bis KI uns überholt und gefährlich wird, da müsste die Menschheit sich zusammen tun, alle Rechner und Ressourcen zusammenlegen und Energie/Ressourcen müssten in extremer Menge frei zur Verfügung stehen.
Solange wir uns bekriegen, die Kilowattstunde 0,35 Cent kostet, es einen Wettbewerb und kein globales Miteinander gibt, Unternehmer Gewinne erzielen wollen, wird keiner den Strom und die Ressourcen bezahlen, die für so eine mächtige KI-Struktur nötig wäre. Daher mache ich mir keine Sorgen, dass uns KI jemals gefährlich werden könnte.
16.01.2024 02:19 •
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