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Hallo zusammen.

Ich habe u.a. eine generalisierte Angststörung. Leider hatte ich viele Jahre vorher mehrere Fehldiagnosen, weshalb durch falsche Behandlung und viele negative Erfahrungen meine Ängste zunahmen. So das ich vor ca. 4 Jahren in der Rente gelandet bin, keine Ausbildung geschafft habe und durch die Ängste auch nicht arbeitsfähig bin.

Eine Therapie hatte ich schon 5x ambulant und 1x stationär begonnen, es war aber vor der richtigen Diagnose, weshalb die Therapeuten/-innen falsch mit mir umgingen und ich zeitnah wieder abbrach.
Zwar brauche und möchte ich weiterhin therapeutische Hilfe, aber durch die mehrfach negativen Erfahrungen mit den Therapien habe ich eine große Hemmung entwickelt, es nochmals zu versuchen. Die letzen 2x waren schon Überwindung.
Und ich habe Sorge, wenn es beim nächsten Versuch wieder negativ wäre, das ich dann das Vertrauen in Therapeuten/-innen ganz aufgebe und es für mich immer schwerer wird, mich auf eine Therapie einzulassen.

Seit 5 Jahren habe ich einen Hund, der mir viel geholfen hat. Das ich regelmäßig raus gehe/muss, das ich mit anderen Menschen durch den Hund zwangsläufig in Kontakt komme, und er lenkt mich auch oft von Angst-Gedanken ab, weil ich meine Aufmerksamkeit unterwegs oft auf ihn richten muss.
Da ich generell zu Tieren ein sehr großes Vertrauen habe, und nur positives mit ihnen verknüpfe, wollte ich eine tiergestütze Therapie machen, bzgl. meiner Ängste. Und hatte auch schon 3 Angebote speziell für tiergestütze Therapie in für mich machbarer Entfernung gefunden. Aber durch die geringe Rente kann ich das nicht bezahlen.

Bei mehreren Ärzten wegen medikamentöser Unterstützung war ich auch schon. Aber ich bekam immer nur Dinge verschrieben, die gar nicht für langfristige Einnahme gedacht waren. (z.B. Lorazepam) oder ein Medikament, das man nicht länger als 6 Wochen am Stück einnehmen durfte.
Ich will es schon noch weiter versuchen passende Hilfe zu bekommen, auch mit Medikamenten. Aber jede weitere negative Erfahrung macht es für mich zukünftig schwieriger, mich darauf einzulassen.

Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich bei der Suche nach einer passenden Therapie vorgehen sollte?
Vielleicht welche Therapie-Formen für Angsterkrankungen eher geeignet wären? Gesprächstherapie und Verhaltenstherapie war beides mehrmals nicht das richtige für mich.
Gibt es außer Psychiater noch Fachärzte, die sich mit solchen Medikamenten auskennen?

LG Jillyan.

14.07.2019 17:04 • 15.07.2019 #1


4 Antworten ↓


Hallo,

welche waren denn die anderen Fachkräfte die du noch
aufgesucht hast? Vielleicht möchtest du da noch detailierter drüber
schreiben.

Die Lösung habe ich nicht für dich.

Ich habe eine Verhaltenstherapie und eine Gesprächstherapie
gemacht. Auch eine Tiefenpsychologische.
Mir hat das im Ganzen gesehen nichts gebracht.
Das einzigste war wohl, man hat über dies und jenes mal gesprochen.

Wenn dir dein Hund so viel gibt, wie wäre es dann, wenn du dich
im Tierheim oder im Tierschutz engagieren würdest?
Oder auch Beides.
Du würdest soviel gutes tun und bekämst soviel an Liebe zurück.
Auch hättest du zu Menschen Kontakt die Tiere ebenfalls lieben,
genauso wie du. Das wäre zwar keine Tiergestützte Therapie,
doch auch nicht so weit weg.

Medikamente gibt es viele. Da gibt es viel auszuprobieren.
Allerdings brauchst du einen Arzt dazu. Da hast du ja jetzt nicht
die guten Erfahrungen gemacht.

Manche Hausärzte verschreiben auch Psychopharmaka.
Hast du einen guten Hausarzt?

Das was ich geschrieben habe ist nur laienhaft.
Mit Angsterkrankungen kenne ich mich nicht so aus.
Ich hoffe da können viele andere dir weiterhelfen.

Viele Grüße und alles Gute,
Mari

A


Angst vor erneuter Therapie

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Hallo,
Buspiron und Opipramol sind doch Anxiolytika, die man länger einnehmen kann.
Sicherlich gibt es auch Antidepressiva, die bei Angst helfen können.

Dass es Therapien gibt, weißt Du...

Manchmal erwähne ich Hypnose und ahne, dass das mindestens kritisch gesehen wird.
Aber ich bleibe dabei...
Und vor 1-2 Tagen war ein Bericht auf RTL - denke ich.
Dort litt ein Moderator unter Höhenangst... Sie konsultierten einen Show-Hynotiseur. Der nahm ihm nicht nur die Angst vor der Höhe, sondern gab ihm sogar fast euphorisch gute Laune mit...
Es hat tatsächlich geholfen. Und die Nachrichten, die er aus luftigen Höhen sendet, lassen vermuten, dass es länger wirkt - und vlt. sogar ewig.

Insbes. die Show-Hypnotiseure schaffen es ja, die Leute - sichtbar - zu hypnotisieren. Man ein Therapeut kann es nicht.
Ich persönlich würde zu ihm gehen. Er weiß, was er tut.

Hier habe ich den Link dazu:
https://www.rtl.de/videos/kann-bernd-fu...0b8f0.html

@Jillyan

Hey, also du hast wohl dein Vertrauen in die Therapeuten verloren. Das selbständig wieder zurück zu gewinnen ist nicht einfach.

Aber du schreibst ja selber dass deine Therapien vor der richtigen Diagnose waren.
Was waren denn die falschen Diagnosen wenn ich fragen darf?

Jetzt wo du doch deine richtige Diagnose hast könntest du es nochmals versuchen. Bei Ängste sagen die Ärzte eher eine Verhaltenstherapie zu machen. Aber wenn das dir nicht geholfen hat sollte man das Ganze vielleicht anders angehen. Tiefenpsychologisch vielleicht oder auch Hypnose würde ich in Erwägung ziehen. Aber keine Show Hypnose... das hat mit therapeutischer Hypnose nix zu tun. Such dir jemanden der sich mit Ängsten in dem Bereich auskennt.

Hast du deine Therapien denn auch lange genug gemacht oder vorher schon abgebrochen?

Zur aller erst würde ich aber an deiner Stelle einen guten Psychiater suchen und es mit Antidepressiver angehen.
Vergiss die ganzen Benzodiazepine, das ist sowieso keine Dauerlösung...

Danke für eure Rückmeldungen.

Zitat:
Tierheim oder im Tierschutz engagieren würdest?


Durch den Hund brauche ich kein Tierheim o.ä, aber beides ist keine richtige Therapie und ich denke, auch wenn mir der Hund zwar hilft, das ich langfristig trotzdem eine richtige Therapie brauche.

Zitat:
Buspiron und Opipramol sind doch Anxiolytika, die man länger einnehmen kann.


Ich sage auch nicht, das es nichts langfristiges gäbe. Sondern, das mir bisher nur Mittel verschrieben wurden, die man nicht länger nehmen kann. Das hatte ich dann auch erst im Beipackzettel gelesen. Ursprünglich verließ ich mich darauf, das ein Arzt/Facharzt sich bei der Wahl eines Medikaments vorher Gedanken darüber macht.

Zitat:
Manchmal erwähne ich Hypnose


Das brauche ich gar nicht erst zu versuchen. Es braucht viel Vertrauen, sich überhaupt auf so eine Situation/Lage einzulassen, was durch meine Ängste nie möglich sein wird, auch nicht mit Begleitung.


Zitat:
Was waren denn die falschen Diagnosen wenn ich fragen darf?


Unter anderem eine Depression, später eine Panikstörung. Am nähsten dran war die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung, aber es ist inhaltlich und von der Behandlung der Symptome doch anders, als eine generalisierte Angststörung.
Die letze Therapeutin (Verhaltenstherapie) hatte schon beim Erstgespräch gesagt, ich wirke auf sie nicht ängstlich und ging daher bei der Therapie gar nicht auf meine Ängste ein. Ich hatte mich 3 Monate wöchentlich trotzdem darauf eingelassen, bis ich mich zwingen musste, weil ich dort nicht mehr hin wollte und es mehr Qual als Hilfe war.

Eine frühere Hausärztin, sie hatte irgendwie ein gutes Feingefühl und war aufmerksamk, hatte mir nach der Panikstörung Trimipramin verschrieben. Auch von der Dosierung war sie sehr behutsam, 1/4 Tablette vor dem Schlafen gehen reichte mir für den nächsten Tag.
Ich hatte es von anderen Ärzten aber leider nicht weiter verschrieben bekommen, weil sie andere Medikamente für besser hielten. Das offenbar gängige Citalopram beispielsweise, was mich so sedierte, das ich 3/4 des Tages schlief. Behutsam vorzugehen ist, ob Therapie und/oder Medikation, wichtig für mich das ich durchhalte.

Zitat:
Jetzt wo du doch deine richtige Diagnose hast könntest du es nochmals versuchen.


Theoretisch schon, so versuche ich mich auch selbst zu überreden.

Mein limbisches System kommt dann seiner zuständigen Aufgabe nach, zählt mir die negativen Erlebnisse auf und argumentiert, das es immer negativ gelaufen ist und es daher wieder passieren wird. Die Funktion ist eigentlich dazu da, um sich vor Gefahren zu schützen z.B. nicht immer wieder auf die heiße Herdplatte zu fassen. Sondern sich widerholende/gleichbleibende Gefahren einzuspeichern und es aus der Erinnerung abzurufen, bevor man derselben Gefahr wieder ausgesetzt würde.

So kam es nach meiner Vermutung zu der Fehldiagnose mit der ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Ich vermeide manches z.B. ein neuer Therapieversuch, weil mein Gehirn aufgrund der Vielzahl an negativen Erlebnissen gelernt hat, das es vermeintlich berechtigt wäre, mich zukünftig vor dieser Gefahrensituation zu schützen.

Umgekehrt funktioniert es aber auch, das wenn ich vermehrt positive Erfahrungen zu einer zuvor negativ erlebten Situation sammle, das dann auch mein Gehirn es wieder anders abspeichert.
Deswegen wäre es auch so wichtig, das ich bei erneuten Versuchen eben nicht wieder negative Erfahrungen sammeln kann, sondern unbedingt positive Erlebnisse/Verknüpfungen brauche. Das kann mir vermutlich aber keiner garantieren, es gibt auch Therapeuten oder Ärzte, die einfach für mich nicht das richtige Feingefühl haben.





Mira Weyer
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