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Hallo,
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich bin sehr verwirrt.
Seit 2 Wochen habe ich durchgehend negative Gedanken im Unterbewusstsein. Es sind keine bestimmten Gedanken. Es ist die Negativät an sich und die Angst nie wieder Glücklich sein zu dürfen. In dieser Zeit reflektiere ich mich viel und versuche immer nach dem Warum zu fragen, komme aber nicht dahinter.
Nur dass ich mich wegen psychosomatischen Bauchschmerzen von meinem Ex getrennt habe vor 4 Wochen und mich in eine Psychotherapie gestürzt habe, weil ich das Gefühl hatte dass etwas nicht mit mir in Ordnung ist. Nach der 3. Sitzung hat der Therapeut mir Trimipramin verschrieben, weil ich nicht mehr richtig schlafen kann durch die Gedankenschleifen. Das hat mich so in Panik versetzt, dass ich nur noch mehr ins Grübeln gefallen bin mit dem Angstgedanken, schwerst depressiv und von den Medikamenten abhängig zu sein.
Deshalb habe ich die Therapie abgebrochen, was ich mittlerweile etwas bereue weil ich nun der Meinung bin, nicht mehr alleine raus zu kommen und die ganze Zeit am überlegen bin das Antidepressiva zu nehmen aber Angst vor Nebenwirkungen habe.
Ich erkenne mich nicht wieder. Bin nur am Grübeln, habe Ängste, innere Unruhe und Brennen im Brust und Bauchbereich. Meine Mutter sagt selbst schon sie hat Angst, weil sie nicht weiß wieso es mir so geht. Ich fühle mich schlecht, weil ich mir zum Teil denke, es gibt wirklich Menschen die Grund haben depressiv zu sein, aber ich doch nicht.
Das einzig erklärbare wäre für mich die Trennung von meinem depressivem Ex (dem ich auch schon aus Verzweiflung demletzt geschrieben habe, da ich das Gefühl habe, dass er mich versteht), Umzug in eine neue Stadt, begonnenes Fernstudium und Corona. Dass das alles zusammen gekommen ist und mich fertig gemacht hat.
Hat jemand schon eine ähnliche Situation gehabt?

02.08.2020 09:03 • 02.08.2020 #1


5 Antworten ↓


Nimm die Therapie wieder auf.

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Angst vor eigenen Gedanken

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So wirkt Trimipramin
Als Ursache psychischer Erkrankungen wie Depressionen gilt eine gestörte Signalübertragung zwischen den Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn und damit verbunden eine gestörte Funktion des Gehirns. Die Signalübertragung erfolgt über verschiedene chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter: Eine Nervenenzelle schüttet einen Botenstoff aus, der an bestimmte Andockstellen (Rezeptoren) der Nachbarzellen bindet und dadurch ein entsprechendes Signal (erregend oder hemmend) weitergibt. Anschließend wird der Botenstoff wieder in die Ursprungszelle aufgenommen, was seine Signalwirkung beendet.

Diese bei Depressionen gestörte Signalübertragung ist wichtiger Angriffspunkt von Antidepressiva. Sie verlängern oder hemmen die Wirkung bestimmter Botenstoffe und erzielen somit die gewünschte stimmungsaufhellende, angstlösende und/oder beruhigende Wirkung .

Das erstmal zu Trimiparin,Nebenwirkung kann sein,dass Du einen gesteigerten Appetit hast aber ansonsten sind trizyklische Antidepressiva sehr gut verträglich und sehr wirksam gegen Depressionen und Ängste.
Es ist also ratsaml,das Trimipramin zu nehmen und abgesehen davon auch keine Schande.
Es bedeutet auch keinesfalls,dass Du es ein Leben lang nehmen musst.
Wenn Die Depression abgeklungen ist,kannst Du es langsam wieder ausschleichen uns wirst somit auch nicht abhängig.

Deine Gedankenschleifen ,Angstgedanken,innere Unruhe und Angst sind normal.
Nimm das Medikament wie verordnet ein dann wird es Dir bals besser gehen.

Psychotherapie ist ein weiterer wichtiger Baustein.
Kannst mit Hilfe der Therapeutin/des Therapeuten die Ursachen herausfinden und dann entsprechend gegenwirken.

Keine Angst,was Du erlebst kennen hier ganz viele User und es wird Dir bald besser gehen,wenn Du Dein Medikament nimmst und wieder Therapie machst.
Nur Geduld musst Du mitbringen,es geht nicht von heute auf morgen und kann einige Wochen/Monate dauern bis Du wieder vollkommen hergestellt bist.

Dass Du momentan vor allem Angst hast (Angst,nie wieder gesund zu werden,Angst vor Medikamenten etc.) ist völlig normal und gehört zum Krankheitsbild.
Wird mit regelmässiger Einnahme des Medikamentes und Therapie Stück für Stück besser werden.

Danke für die schnelle Antwort!
Mein Verstand sagt mir schon, dass es zu lange geht und ich vielleicht doch darauf zugreifen sollte (nehme seit einer Woche Laif 900). Da kommt aber direkt die Sorge, abhängig zu sein, indem Sinne, dass ich es mir selbst einrede.
Das ständige Googlen macht mich glaub ich auch fertig. Da ich mich ja noch mehr damit befasse. Gibt es einen Tipp dagegen, wie ich davon ablassen kann?
Ich fahre mit Freunden am 10.08. nach Amsterdam für 3 Tage. Habe auch schon überlegt, dies abzusagen, aus Sorge es nicht zu schaffen. Meine Freunde feiern, trinken und sind gut gelaunt und ich muss nebendran sitzen.

Ja,das viele Googeln macht es nicht besser und heizt die Gedankenschleifen nur noch mehr an,hast Du ja schon selbst gemerkt.
Ist aber auch typisch,hab ich auch gemacht als es mir schlecht ging...

Versuch dem negativen (googeln) etwas positives entgegenzusetzen.
Z.B. indem Du ein Buch liest,dass Dir hilft mit den Depressionen besser umzugehen.
Damit richtest Du den Fokus auf etwas hilfreiches,womit Du Dir - neben der Psychotherapie- selbst helfen kannst.

Mir hat sehr gut dieses Buch geholfen:
Wenn das Leben zur Last wird von Dr. Rolf Merkle.
Es ist leicht verständlich und einfühlsam geschrieben,gibt praktische Anleitungen und spendet Trost.

Ich glaube feiern und trinken ist gerade nicht so ganz das Richtige.
Momentan hat Priorität,dass es Dir erstmal wieder besser geht.
Selbstfürsorge ist jetzt wichtig.

Versuch viel raus zu gehen und möglichst viel Sonne zu tanken.
Das wirkt positiv auf die Depressionen,körperlich und psychisch.
Am besten direkt in die Natur,ein bisschen spazieren oder Rad fahren,die Bewegung und die Sonne und die Nähe zur Natur helfen Dir.

Und wenn es Dir wieder gut geht,kannst Du auch wieder feiern gehen.





Mira Weyer
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