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Ich versuche jeden Tag, meine Erkrankung anzunehmen. Ich versuche, der Angst ihrem Raum zu lassen und rede mit ihr. Sie geht an meiner Seite.

ABER: Damit leben lernen - nein, dass möchte ich dauerhaft nicht. Die Frage ist ja, warum tritt sie auf bzw. welche Themen habe ich in meinem Leben nicht betrachtet, um nicht zu sagen ignoriert. Und daran zu arbeiten, das herauszufinden ist eine Wahnsinnsaufgabe - ein Wirrwarr aus bewussten und unbewussten Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken.

Ich nehme meine Erkrankung genau so ernst wie alle anderen schweren Erkrankungen dieser Welt. Ich möchte sie nicht abwiegeln, denn für mich ist sie bedrohlich.

LG, Martina

Ich weiß das mit der Tüte - sie ist mein täglicher Begleiter.

A


Angst vor der Arbeit

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Zitat:
ABER: Damit leben lernen - nein, dass möchte ich dauerhaft nicht.


Mag ich auch nicht Martina, aber es wird uns nichts anderes übrig bleiben.

Zitat:
Ich nehme meine Erkrankung genau so ernst wie alle anderen schweren Erkrankungen dieser Welt. Ich möchte sie nicht abwiegeln, denn für mich ist sie bedrohlich.


Auch da muss ich dir recht geben, aber bedrohlich im Sinne von Lebensgefahr ist sie nicht, und dass ist wichtig zu wissen!

LG

Gerd

Du verhälst dich logisch und sinnvoll:

Du spürst, dass diese Panikattacken jederzeit wiederkommen können, daher hast du Angst.
Ich meine, dass der Großteil von Angststörungen durch Panikattacken ausgelöst wird und man letztlich nur Angst vor der Panikattacke hat. Wovor sollte man sonst Angst haben?

Wenn man aber man die Panikattacken erlebt hat, weiß man wieso man sich zu fürchten hat.Diese Konfrontationen sind besser als nichts, aber wirklich ändern tun sie nichts.

Nimmst du Medikamente?
Antidepressiva sollen allgemein den Stresspegel senken und die Mittel der Wahl bei solchen Anfällen sind Benzodiazepine.

Ich habe bis Mitte September einige Monate das Antidepressivum Sertralin 50 mg genommen, jedoch mit Zustimmung des Oberarztes in der Klinik abgesetzt, da es bei mir keinerlei Wirkung zeigte und ich in der Dosis nicht höher gehen wollte. Der Arzt meinte, es sei eh nur eine Krücke und irgendwann muss ich lernen, wieder ohne Krücke zu gehen. Finde, er hat Recht.

Zitat:
Der Arzt meinte, es sei eh nur eine Krücke und irgendwann muss ich lernen, wieder ohne Krücke zu gehen. Finde, er hat Recht.


Ist auch meine Meinung, nur sollte man die Krücke doch so lange haben, bis sich die Beweglichkeit wieder einstellt.

Aber wenn bei dir Sertralin nichts geholfen hat, dann ist es klar, dass man es ausschleicht, aber vielleicht hätte man doch einen anderen Wirkstoff versuchen sollen...schwer zu sagen und das kann halt nur ein Arzt entscheiden, der dich kennt.

Die Alternativen sind halt:

- Alles wie bisher versuchen durchzuhalten

- Alles wie bisher versuchen durchzuhalten (mit Benzos in der Tasche für den Notfall)

- ein anderes Antidepressivum oder Neuroleptikum testen

[Dass Sertralin nicht geholfen hat, heißt nicht, dass ein anderes nicht wirken würde.
Das ist idR eine Rumprobiererei mit den Antidepressiva.
Es gäbe noch die Möglichkeit der trizyklischen Antidepressiva, die man Abends nimmt und einen eher beruhigen als aufdrehen und noch Neuroleptika, der ebenfall beruhigen]

Da muss jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen treffen. Ein Medikament kann einem auch ganz gut was vorgaukeln und eine Scheinwelt produzieren. Man meint, alles sei wieder gut und man müsse ja gar nicht an sich arbeiten.

So geschehen bei mir vor einigen Jahren, als ich wg. Depression Fluoxetin 100 mg nahm und es mir super ging. Leider hatte ich vergessen, an mir zu arbeiten und als ich nach einem Jahr das Medi ausschlich, da kammen nach einiger Zeit doch glatt die Depris wieder. Sowas aber auch ....

Zitat:
Leider hatte ich vergessen, an mir zu arbeiten und als ich nach einem Jahr das Medi ausschlich, da kammen nach einiger Zeit doch glatt die Depris wieder. Sowas aber auch ....

Wie hätte das an sich arbeiten denn aussehen sollen?
Ich persönlich halte den Ansatz an sich arbeiten für total für ergänzend sinnvoll, ursächlich bringt es nichts.


Was dir passiert ist, ist keine Ausnahme, sondern die Regel.

Wenn man Psychopharmaka absetzt, kommt der Kack idR doppelt und dreifach wieder.
Es geht einige Monate, wenn man GLück hat, einige Jahre gut, aber idR kommt es sogar stärker wieder als es wahr. Deshalb bin ich auch kein Medikamentenfreund.


Man stelle sich Depression wie eine Gelenkentzündung vor:
Würde man sich wundern, wenn man das Cortison absetzt, wenn die Gelenkentzündung zurückkommt? Nein.
Bei Depressionen wundert man sich aber, wenn man eine entzündungshemmendes Medikament (Antidepressiva) absetzt und die Symptome zurückkommen.

Die Medikamente unterdrücken ja nur die Symptome, die in der Zwischenzeit ohne Medikamente womöglich stärker werden.

PS:
Ich bin mir sicher, dass es dir besser gehen würde, wenn du das Fluoxetin nicht abgesetzt hättest.
Andererseits, wenn man Pech hat, verlieren die Medikamente nach einer Zeit auch ihre Wirkung, so dass man ein anderes oder mehrere nehmen muss.

Wie man es dreht und wendet.....man erkauft sich nur Zeit...

PPS: Hast du auch Schlafstörungen?

Ich hatte Schlafstörungen, diese sind aber inzwischen verschwunden, wofür ich auch sehr dankbar bin.

An sich arbeiten ist doch das A und O bei seelischen Erkrankungen. Schon damals hätte ich mit einer Therapie beginnen sollen, um den Ursachen der Erkrankung auf den Grund zu gehen.

Na klar würde es mir heute besser gehen, wenn ich das Fluoxetin durchgehend weitergenommen hätte. Aber wie gesagt, das Medi schüttet die Symptome zu, die Ursache der Depri und / oder Angst bleibt doch aber bestehen!

Und mal abgesehen davon, habe ich in der damaligen Zeit durch das Medi extrem zugenommen und fühlte mich damit absolut unwohl.

Zitat:
An sich arbeiten ist doch das A und O bei seelischen Erkrankungen. Schon damals hätte ich mit einer Therapie beginnen sollen, um den Ursachen der Erkrankung auf den Grund zu gehen.


Je früher umso besser, genau!

Zitat:
Und mal abgesehen davon, habe ich in der damaligen Zeit durch das Medi extrem zugenommen und fühlte mich damit absolut unwohl.


Das ist eine der lästigen Dinge, die meisten Nebenwirkungen vergehen in den ersten Wochen, aber zum Beispiel Gewichtszunahme bleibt bestehen.


Hast du schon angerufen? Was kann schlimmstenfalls passieren?

Der Chef ist nicht da heute, muss morgen anrufen. Mein schlechtes Gewissen ist so groß, da ich mit menschen arbeite. Aber es War nicht meine Absicht. Möchte auch jetzt nicht auf Station anrufen und über meine Probleme mit einem Kollegen reden. Möchte eigentlich gar nicht dass die davon wissen. Bin einfach nur fertig. Passieren könnte, dass ich rausfliege. Aber wenn nicht, wird mir sicherlich keiner mehr vertrauen. Wobei ich immer zuverlässig war. Bis auf gestern halt..

Ok! Und eine kleine Ausrede fiele dir nicht ein? Meine Oma ist gestürzt. Wir waren im Krankenhaus. Furchtbar!

Abet da hätte Ich ja trotzdem anrufen können. Hatte auch schon überlegt einen Wildunfall vorzutäuschen
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Nein, das mit Omi war so arg. Du hast vergessen. Schockzustand!

Wenn du sonst immer zuverlässig warst kannst du vieleicht mit deinem Chef ehrlich reden, wobei Diazepam in mediberufen ... Nicht so einfach ..

Richtig. Alles sehr sehr schwierig. Ich bin innerlich total unruhig. Mein leben lang habe ich schon ängste. Habe aber erst zum zweiten Mal Diazepam nehmen müssen. Bisher bin ich so noch zurecht gekommen. Ich hasse es!

A


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Mira Weyer
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