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Hallo,

hier sind ja gerade Sommerferien und meine Familie ist sehr reiselustig. Wir waren jetzt schon mit Freunden eine Woche am Meer und sind seit ein paar Tagen wieder zu Hause. Ich bin sehr froh, wieder da zu sein. Das gibt mir Sicherheit und ich kann mich ein bisschen entspannen.

Jetzt ist es allerdings so, dass wir noch einen zweiten Urlaub geplant haben, bzw. hat mein Mann ihn geplant und ich dachte, dass ich ja nicht immer nein sagen kann. Das ist eine weitere Reise, zum Glück aber auch nur zehn Tage.

Ich weiß, dass ist eigentlich ein Luxusproblem, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das alles durchstehen soll. Alleine schon die Anreise, der Flug und dann die ungewohnte Umgebung machen mich total nervös. selbst eine Imagination von meiner Therapeutin hilft gerade kaum.

Hmm, weiß eigentlich gar nicht, was ich jetzt erwarte, aber es tut gut das mal zu schreiben.

Liebe Grüße Zita

03.07.2023 16:34 • 25.07.2023 #1


11 Antworten ↓


Ich verreise auch nicht gerne. Kann er nicht alleine fahren?

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Angst vor dem Verreisen

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Ja das ist eine gute Frage ️ Ich will nicht, dass meine Familie immer auf mich Rücksicht nehmen muss bzw sich einschränken muss. Alle wollen, dass ich mitkomme, es ist bezahlt... Das setzt mich total unter Druck und ich schaffe es dann nicht, nein zu sagen, obwohl ich es gerne möchte... Ach blöd.

Hallo @Zita ich kenne Deine Diagnose leider nicht. Hast Du eine Angststörung?

Ich kann verstehen, dass Dich die anstehende Reise in einen Stressmodus versetzt. Dennoch denke ich, dass Du es wagen solltest. Wenn Du eine Angststörung haben solltest, dann wäre es um so wichtiger, den eigenen Radius nicht immer weiter einzuschränken, sondern trotzdem und gerade deshalb mutig einen Schritt zu tun und die Komfortzone zu verlassen. Die Erfahrung könnte doch durchaus positiv sein und Dir ein Stück weit mehr Lebensqualität verschaffen!

LG Perle

Hallo, ja ich habe neben einer Depression, eine generalisierte Angststörung.

Das mit dem Stressmodus trifft es total. Die Ängste werden immer größer. Und ich denke auch, dass ich mich nicht immer mehr einschränken soll... Wenn ich das auch fühlen könnte. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, mit allem klar zu kommen. Mal schauen...

Hallo Zita,
ich kann deine Angst zu Verreisen so gut verstehen. Ich habe zweimal unter diesen Bedingungen eine große Reise durchgezogen. Einmal 3 Wochen und dann sogar 4 Wochen USA. Wir haben die Reisen gebucht als es mir gut ging. Reisen war eigentlich meine große Leidenschaft. Bis ich meine Angststörung bekam. Je näher der Abreisezeitpunkt gerückt ist, desto schlechter ging es mir. Stornieren ging nicht mehr, da waren viele Kosten im Spiel! Ich habe es mir trotzdem bei beiden Reisen bis zum letzten Tag vor Abreise offen gelassen, ob ich in den Flieger steige oder nicht. Es war gruselig! Aber irgendwann muss man dann ja mal mit dem Kofferpacken anfangen. Es war die pure Quälerei. Ich habe zum Glück einen sehr verständnisvollen Mann. Obwohl er mich oft pusht, wenn es mir nicht gut, und ich dann einfach nur meine Ruhe haben möchte, hätte er es verstanden, wenn wir ganz kurzfristig abgesagt hätten. Aber ich habe es dann doch jedes Mal geschafft, aber es hat mich viel Energie gekostet. Ich hab mir auch gedacht, dass es mir vielleicht gut tut, wenn ich erst mal im Urlaub bin. Aber bei mir hat das leider nicht funktioniert. Die Angst ist mitgeflogen und sie hat mich täglich begleitet und mir einige Tage sogar komplett vermiest. Ich konnte nur wenige Momente genießen. Ich habe mich jetzt dazu entschieden, erst wieder etwas zu planen, wenn ich stabil bin. Ich habe jetzt zwei Erfahrungen hinter mir und weiß, dass es mir nicht gut tut. Ich werde es auch niemand anderem zuliebe machen. Wie ist denn dein Urlaub am Meer verlaufen? Konntest du die Zeit dort genießen? Stresst dich nur die Vorbereitungszeit?

Hallo hallo, Danke für deine Erfahrungen! So ähnlich sieht es bei mir auch aus...es ist leider nicht nur die Vorbereitung, die mich stresst und Angst auslöst. Ich konnte zb den Urlaub am Meer leider auch gar nicht genießen, sondern musste einfach immer schauen, dass ich irgendwie durch komme. Das ist für mich auch extrem anstrengend und Kräfte zehrend.

Ich habe über die unterschiedlichen Ansätze, die ihr hier geschrieben habt, nachgedacht. Bin immer so hin und her gerissen zwischen, Versuch es doch, die Familie freut sich und dem Gedanken, dass es mir einfach zuviel ist und nicht gut tut.

Es ist jetzt schon kurz vor dem Urlaub, ich werde wohl also mitfahren.. allerdings werde ich schon jetzt sagen, dass ich im nächsten Jahr, wenn eine große Reise geplant wird, raus bin. Ich werde nur das mitmachen, wobei ich ein gutes Gefühl habe.

Lieben Dank euch, Eure Beiträge waren sehr hilfreich für mich, mit der jetzigen Einstellung sollte ich es wohl schaffen.

LG Zita

Hallo @Zita

Mir geht es gleich wie dir. Wir fahren am Samstag in den Urlaub.
Seit Sonntag habe ich Magen Darm Probleme (Reizdarm) und letzte Nacht habe ich keine Minute geschlafen, weil ich so Unruhig bin. Jetzt bin ich total müde, habe einen leichten Schwindel und würde mich mal wieder am liebsten verkriechen.

Früher habe ich mich immer sehr auf die Ferien gefreut. Viel recherchiert, Photos angeschaut und Ausflüge geplant. Seit mich meine Angststörung seit über 2 Jahren begleitet, ist alles anders geworden. Alles braucht viel Energie und Motivation.
Die letzten Urlaube waren meist etwas durchzogen. Sehr gute Zeiten aber auch sehr schlechte Tage.

Ich denke meine Hauptangst ist funktionieren zu müssen. Alle wollen natürlich Spass und eine gute Zeit haben, sich erholen, gut Essen gehen etc. Was ist, wenn es mir dann schlecht geht? Dann drück ich die Stimmung. Das will ich nicht und daher habe ich diese Angst davor. Dieser Gedanke ist aber lediglich in meinem Kopf und ich darf lernen, diesen zu ignorieren. Daher ist es sehr wichtig, in den Urlaub zu fahren und dies zu lernen. Wenn man nicht fährt, wird sich die Situation nie ändern...

Ich wünsche dir einen tollen Urlaub mit der Familie. Viel Zeit die du geniessen kannst. Lass es dir einfach gut gehen.

Hallo, lieben Dank für deinen Beitrag und die guten Wünsche! Ich finde es beruhigend, zu wissen, dass andere ähnliche Sorgen haben. Das Funktionieren- müssen empfinde ich auch als sehr belastend. Komme mir immer vor, wie ein Klotz am Bein der anderen...aber Du hast Recht, es ist nur ein Gedanke.

Jetzt habe ich mich dafür entschieden, mit zu fahren. Ich Versuche, meine Nervosität einigermaßen in Schach zu halten...und hoffe dann, wenn die Anreise geschafft ist, dass ich die Zeit hoffentlich auch etwas genießen kann...

Liebe Grüße!

Hallo,

ich wollte eine kurze Rückmeldung zum Urlaub geben ich bin also tatsächlich mitgeflogen! An die Tage vor der Reise möchte ich gar nicht mehr denken, ich war völlig ruhelos und aufgelöst. Dann hat aber alles rund um die Fahrt gut geklappt. Und obwohl es für mich ein völlig fremdes Land war, konnte ich mich schnell eingewöhnen. Ich hatte gute und schlechte Phasen, aber zum Glück haben die guten doch überwogen. Ab und zu hatte ich sogar mal so ein positives Gefühl wie ich es von Reisen ganz früher kannte... Ich war sehr froh, dass wir einen Standort hatten und nicht noch das Hotel gewechselt haben, so hatte ich immer einen Rückzugsort. Der Rückflug war ein Nachtflug und das war für mich ein ziemlich heftiger Gedanke. Aber auch das hat gut geklappt und ich bin gut durch die Nacht gekommen, ohne Notfallmedikament.

Insgesamt war es also positiv und ich freue mich ein bisschen, dass ich mich überwunden habe und ein Erfolgserlebnis hatte. Ich weiß allerdings auch, dass ich keine Rundreise mit wechselnden Hotels etc. verkraften würde, deswegen bin ich im nächsten Jahr dann nicht mit dabei.

Liebe Grüße und eine gute Urlaubszeit!

Zita

Es freut mich liebe @Zita , dass dir dein Urlaub gut getan hat.

Gerne auch eine Rückmeldung von meinem Urlaub.
Am Tag der Abreise war ich doch relativ entspannt und auch im Flieger ging es mir erstaunlich gut. Dies hat meine Freude natürlich um einiges erhöht. Leider ist aber das Gepäck nicht angekommen, was die Stimmung wieder um einiges gesenkt hat. Nachdem wir dann erfahren haben, dass es bis zu 4 Tage dauern kann, kam dann die Unruhe. Der Druck unbedingt neue Kleider und andere Artikel kaufen zu müssen hat eine ganze Palette körperliche Symptome hervorgerufen. Aber ich habe mir gesagt, dass ich da jetzt durch muss. Mit jedem Laden welcher ich dann erfolgreich verlassen habe, nahm der Druck natürlich ab. Als dann das Gepäck nach 3 Tagen ins Hotel geliefert wurde, konnte der Urlaub dann auch endlich starten.

Die knapp 2 Wochen waren nie ganz Symptomfrei. Immer wieder lief ich mit einer Benommenheit durch die Landschaft, zwischendurch auch etwas Unruhe. Aber insgesamt hatte ich eine doch gute Zeit, und wie auch du, hin und wieder dieses positive Gefühl von den Reisen von früher. Dies hat mir gezeigt, dass es einfach die Psyche ist und nicht wirklich was körperliches. Ablenkung und Veränderung sind wohl der Schlüssel um wieder mit mehr Leichtigkeit leben zu können. Dies in den Alltag zu integrieren eine Herausforderung...

Wünsch dir weiterhin alles Gute und viele positive Momente.

Hallo,
lieben Dank für deine Rückmeldung!

Das wäre ja für mich auch der Wahnsinn, mit dem Gepäck... Toll, wie du damit umgegangen bist. Ein gutes Zeichen, dass du insgesamt den Urlaub dann auch positiv bewerten kannst.

Ja, dieses Gefühl von Leichtigkeit wieder einmal zu spüren, das fand ich auch ganz überwältigend und es wäre schön, wenn man das öfter im Alltag fühlen könnte.

Leider habe ich nach 1-2 positiven Tagen nach dem Urlaub, einen ziemlichen Einbruch gehabt, mit sehr vielen Ängsten. Wieso, weshalb, warum, kann ich gar nicht sagen. Ich Versuche allerdings, das nicht unbedingt mit dem Urlaub zu verbinden, sondern mir das positive Gefühl zu erhalten.

Liebe Grüße und weiterhin den Mut, auch mal über die eigenen Grenzen zu schauen

Zita

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Mira Weyer
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