ich habe mich heute hier angemeldet, da ich seit längerer Zeit mit der Angst vor dem Tod (bzw genauer vor dem Tot Sein) habe.
Alles fing an, als ich so etwa 9-10 Jahre alt war. Damals habe ich meine ersten Panikattacken gehabt, als mir bewusst wurde, dass ich oder meine Eltern eines Tages sterben müssen. Mit meinen Eltern konnte ich kaum darüber reden, ich bekam nur zu hören Ach, du bist doch noch so jung, mach dir darüber keine Gedanken.
Diese Panik-Attacken sind immer wieder aufgetreten, oftmals auch in der Schule im Unterricht, hatte dann den Drang, sofort den Raum zu verlassen. Oft kam diese Panik auch abends vor dem Einschlafen- ich musste dann laut losschreien, weil sich die Angst so aufbauschte.
Richtig schlimm war es dann mit 15, da habe ich fast ein ganzes Jahr jeden Tag daran denken müssen, dass ich eines Tages nicht mehr existieren werde und nichts dagegen tun kann. Irgendwann war diese Phase dann wieder von alleine gut. Ab und zu (so 3-4x im Jahr) kamen die Panikattacken (meistens am Abend im Bett) wieder, waren aber nach 10 Minuten wieder vorbei.
Als ich 23 war und gerade mitten in meinem Studium (inklusive Teilzeit-Job und glücklicher Partnerschaft) passierte es auf einmal: ich saß im Bus von der Uni nachhause und aus dem Nichts kam der Gedanke DU kannst tun und lassen was du willst, du musst eines Tages sterben.- ich bekam die schlimmsten Angstzustände, hatte die nächsten 6 Monate keinen anderen Gedanken mehr. Es war auf einmal alles sinnlos, weil ich mir immer dachte, man stirbt sowieso, wozu also für Prüfungen lernen etc... Ich war damals beim Psychologen (nur 1x, habe mich nicht verstanden gefühlt und wollte keine Medikamente nehmen, er wollte mir aber welche geben), bei einer Hypnose (hat mir nur bedingt geholfen) und bei einem Mentaltrainer, habe unendlich viele Bücher zum Thema Leben nach dem Tod gelesen (von denen mich kein einziges beruhigt hat bzw. keines habe ich als wirklichen Beweis betrachtet). Irgendwann war der Spuk vorbei... bis heuer im Mai, 7 Jahre später, wieder alles begonnen hat.
Es waren der gleiche Ablauf: der Gedanke, dass einmal alles aus sein wird, Herzrasen (durchgehend!), Verzweiflung, ein Gefühl von Machtlosigkeit, Angst, Panik... ich habe dann begonnen alles aufzuschreiben in einem Tagebuch, war bei einer Gesprächstherapie, habe es mit Johanniskrauttabletten versucht, war wieder bei ner Hypnose, hab wieder massenweise Bücher gelesen... mittlerweile geht es wieder so halbwegs (die Gedanken sind zwar trotzdem noch da, aber ich kann mich nicht mehr so reinsteigern bzw. mich besser ablenken.). Nur wenn ich alleine zuhause bin (vor allem am Abend) verfalle ich eher wieder in die Grübelfalle...
Sorry für den langen Text (das ist leider nur ne Kurzfassung der letzten Jahre/Monate)... aber wem geht es genauso?
LG eure Blueberry
16.10.2017 20:17 • #21