Hallo,
Bei mir hat der plötzliche Tod meines Vaters Panik-Attacken erst richtig ausgelöst. Davor hatte ich damit nie Probleme, danach wurde es richtig schlimm. Ich kann also gut verstehen, wie es dir geht.
Ich erklär mir das so: Durch den Tod merken wir, besonders wenn er so plötzlich kommt, dass keiner, auch nicht wir selber, eine Garantie hat für sein Leben. Das schockiert.
Denn das Morgen ist nur ein Versprechen, sonst nichts.
Und das ist schlimm, aber damit wird jeder Mensch irgendwann konfrontiert. Mancher erst mit 80, mancher schon sehr früh. Ich bin zum Beispiel gerade mal 21 und musste ich nun sehr intensiv mit dem Thema auseinander setzen. Aber: Egal wann, irgendwann kommen diese Fragen immer. Und egal, wann einer stirbt, es ist immer zu früh. Auch, als mein Opa mit 72 gestorben ist oder meine Oma mit 66, das fand ich auch zu früh. Sie hätten schon nochmal 10 oder 20 Jahre hier bleiben können.. aber das kann man sich nicht aussuchen. Angst zu haben bringt aber auch wenig. Denn der Tod kommt, irgendwann. Ob heute durch nen Infarkt oder Morgen durch einen Autounfall oder in 60 Jahren ganz leise im Schlaf im Krankenhaus. Er kommt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Das ist unausweichlich. Klar kann man sich an dem Gedanken aufhängen, Panik schieben ohne Ende -aber was hat man davon? Am Endergebnis, dem Tod, ändert sich nichts. Man kann sich nicht aussuchen, wann man geht. Man kann sich nur aussuchen, wie man geht. Sterben müssen wir so oder so. Aber wir können selber entscheiden, ob wir uns bis dahin ängstlich in der Ecke verkriechen, oder, ob wir jeden Tag, der uns geschenkt wird, nutzen, um zu leben. Denn jeder Tag aufs Neue ist ein Geschenk, und jeden Tag kann man nutzen. Und das sollte man auch. Und das tu ich inzwischen auch. Und du solltest das auch lernen
Alles Gute,
Pilongo
28.05.2009 19:11 •
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