Hallo zusammen,
mich beschäftigt das Thema Sterben müssen auch gerade ganz arg. Ich hatte vor etlichen Jahren schon einmal eine Phase, habe die aber überstanden und bin jetzt wieder mitten in einer solchen. Es ist für uns - glaube ich - einfach schier unmöglich, uns realistisch vorzustellen, was sein wird. Dass das Sterben und der Tod unvermeidbar sind, ist das Einzige, was feststeht...leider! Alles andere malen wir uns wohl aus. Es gibt nur dieses eine Leben, welches wir bewusst und zufrieden leben sollen. Stellen wir uns vor, wir wären als Maus, als Katze oder als Vogel geboren. Wir hätten einen Instinkt und würden danach handeln, würden aber nicht denken und schon gar nicht vor´m PC sitzen und unsere Gedanken niederschreiben. Inwiefern lebt die Seele einer Maus, einer Katze oder eines Vogels weiter? Machen sich diese oder andere Tiere darüber Gedanken, was nach ihrem Tod passiert?
Sicher ist doch nur, dass dass was uns ausmacht, sich in einem menschlichen Gewand auf der Erde fortbewegt. Wir können riechen, hören, schmecken, sehen, sprechen, fühlen, lieben, usw. Das alles können wir aber auch nur durch die Sinnesorgane, die wir dank unseres Körpers haben. Der Körper wird zu Grabe getragen, das sind die sterblichen Überreste. Nach unserem Tod fehlt uns also die Nase zum Riechen, das Ohr zum Hören, die Lippen und die Zunge zum Schmecken, die Augen zum Sehen, die Stimmbänder, der Mund zum Sprechen, der Körper zum Fühlen, etc. Müssen wir all das aufgeben und wollen das mit unserem egoistischen Gedanken einfach nicht? Ist es tatsächlich vielleicht so, wie vor unserer Geburt? Wir bekommen einfach nichts mit? Ich glaube, schrecklich ist für uns der Gedanke, dass das Leben gemessen an dem Zeitraum, der vor unserer Geburt verstrichen ist und nach unserem Tod verstreichen wird, einfach nur ein kurzer, aber intensiver Moment sein wird.
Problem ist doch, wir identifizieren uns jetzt mit unserem Körper, unser Körper hat einen Namen, der eingetragen, registriert und somit existent ist. Wir tragen Kleider, Hosen, Röcke, Jacken....unsere Vorstellungskraft reicht einfach nicht aus und wir haben Angst, das bisher Erreichte aufgeben zu müssen. Wir werden aber wohl müssen. Denn niemand wird uns tatsächlich berichten können, was uns nach dem Tod erwartet.
Die zahlreich im Internet geschilderten Nahtoderlebnisse halte ich für falsch, als Maßstab oder Anregung für das zu sehen, was auf uns zukommt. Es sind, wie der Name schon sagt Nahtoderlebnisse. Erlebnisse unter besonderen Voraussetzungen. Mag sein, dass wir auf unseren irdischen Körper herabschauen, wenn wir ihn gerade verlassen. Aber wie lang ist dieser Moment...verlieren wir uns in der Unendlichkeit? Werden wir auf die Menschen schauen können, die uns im Leben wichtig waren? Werden wir bei Ihnen sein können? Ist es uns im gestorbenen Zustand tatsächlich noch so wichtig, wie jetzt zu Lebzeiten? All diese Fragen können wir uns im Leben nicht beantworten.
Heute machen wir uns Gedanken darüber und haben Angst davor. Wir sind jung, fit und stellen uns das Ende schrecklich vor, weil wir auf diese Weise schon einmal uns liebgewordene Menschen verloren haben. Aber was werden wir denken und fühlen, wenn wir alt sind? Wollen wir dann immernoch unendlich leben? Wollen wir dann immer noch die Sinnesorgane unseres Körpers nutzen? Wir können das alles nicht wissen. Trotzdem macht mir das Ungewisse eine Höllen-Scheiß-Angst!
22.04.2009 13:30 •
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