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Angst vor plötzlichem Tod
Hallo liebe Community,
ich bin 20 Jahre alt und langsam am Ende mit meinen Nerven ..
Vor knapp drei Wochen habe ich Abends ganz plötzlich stechende Schmerzen in der Brust gehabt mit Kribbeln im linken Arm und Schweißausbrüchen an Händen und Füßen. Hatte das Gefühl mein Herz wäre stehen geblieben und hatte auch Pulsaussetzer, Kopfschmerzen und habe am ganzen Körper, besonders aber in den Beinen, unkontrollierbar gezittert. Ich hatte das Gefühl sterben zu müssen und habe eine richtige PA mit Atemnot und Herzrasen bekommen. Zum Glück saß mein Freund neben mir und konnte mich vorläufig etwas beruhigen. Sind daraufhin ins KH wo mir Blut abgenommen wurde und ein EKG und eine Röntgenaufnahme der Brust gemacht wurden. Die Ärzte konnten aber nichts außer einem leicht erhöhtem Blutdruck feststellen. Ich solle meinen Stress reduzieren und mich mehr bewegen hieße es. Zum Stress muss ich sagen, dass ich seit ca 3 Jahren an chronischen Stress und einer Borderlinestörung leide, welcher sich aus meiner Lebenssituation und meiner Familie zusammen setzt. Für die Länge des Textes entschuldige ich mich schon mal im Voraus und hoffe, jemand nimmt sich die Zeit diesen Roman wirklich zu lesen ..
Zur Familie:
Meine Mutter gehört zum Typ Frau die niemals in ihrem Leben hätte Kinder bekommen dürfen. Sie ist egozentrisch, selbstsüchtig und geldgeil, aber das kennen bestimmt einige unter euch. Bin dank dieser Frau schon in der Psychiatrie gewesen. Die Kurzversion meiner Lebensgeschichte ist so: Meine Mutter hat sich von meinem Vater ( Berufssoldat mit Leib und Seele ) scheiden lassen als ich 9 war mit der Begründung das diese Ehe ihr nicht das biete, was sie wolle, nämlich Freiheit, viel Geld für Luxusartikel und feiern gehen können wann man will. Kurz darauf lernte sie einen neuen Mann kennen, mit Haus, viel Geld und allem drum und dran. Wir sind dann, nach drei Monaten Beziehung, zu ihm ins Haus in eine andere Stadt gezogen, sprich ich musste alle Freunde und Hobbies die ich bis Dato hatte, zurück lassen und eine neue Schule besuchen. Anfangs lief es auch ganz gut, bis meine Mutter von ihm Schwanger wurde und die beiden geheiratet haben. Von da an begann meine Vor-Hölle ... Mein Stiefvater begann mich zu schikanieren, demütigen und zu schlagen. Das alles wusste meine Mutter, aber was tat sie? Nichts, im Gegenteil. Sie nahm ihren Mann in Schutz und sagte, ich sei selber Schuld weil ich ihn ja provozieren würde. Ich musste aus meinem Zimmer ausziehen und in ein 8 qm kleines Kellerloch ohne Fenster ziehen damit mein Bruder ein eigenes Zimmer habe. Naja, diese Ehe hielt zum Glück nur knapp 2,5 Jahre, danach folgte ein Rosenkrieg vom allerfeinsten. Die Schuld für das Ehe-Aus sah meine Mutter natürlich bei mir, und das sagte sie mir auch regelmäßig. Ich war zu dem zeitpunkt ca 13 Jahre alt, also auch mitten in der Pubertät. Letztendlich sind wir in eine Wohnung gezogen, aber ab diesem Zeitpunkt wurde alles schlimmer. Ich war eigentlich eine sehr gute Schülerin, mein Notendurchschnitt lag meistens im 1,8 bereich am Gymnasium. Jeder hat mich dafür gelobt, nur meine Mutter nicht. Kam ich mit einer Note zwei nach Hause war das nicht gut genug, es hätte eine eins sein müssen. Es folgten Jahre der Demütigung und physischen wie psychischen Misshandlung. Das ging von Stichellein über meine Figur (Ich war als Teenager nicht dick, aber ein bisschen pummelig) und meine Leistungen in der Schule, über das komplette Zimmer auseinander nehmen weil ich sie angeblich beklaut hätte, bis hin zum Schlagen und Argumentationen, warum sie mich damals hätte abtreiben sollen und das ihr Leben so schlecht ist weil sie mich als Tochter hat. Ich war bestimmt kein einfacher Teenager, habe vieles wahrscheinlich auch provoziert, aber meine Mutter hat mich bei allen und jedem als das schlimmste Gör überhaupt dargestellt. Die einzige Person die mir immer Halt gegeben hat und mich aufbauen konnte war meine Oma. Leider wurde sie schwer krank und verstarb 2013. Jede gute Mutter würde ihrer Tochter jetzt beistehen und ihr helfen, dieses schlimme Ereignis zu verarbeiten, aber meine Mutter sagte nur, und ich zitiere : Zum Glück ist die Alte endlich Tod. Ich hoffe du wirst jetzt endlich normal. Das hat dem Fass den Boden ausgeschlagen und alles, was ich in den letzten Jahren schweigend erduldet und irgendwie weggesteckt habe, schlug wie eine riesige Welle über mir zusammen und zog mich in den Abgrund. Es folgten Nervenzusammenbrüche, Depressionen, Schlafstörungen, selbst-verletzendes Verhalten in Form von Nahrungsentzug (ich war ja laut meiner Mutter zu dick) und Selbstmordgedanken. Meine Noten wurden so schlecht, das ich mein Abitur nicht geschafft habe und ich bin zu Hause raus geflogen. Durch das Jugendamt bin ich dann in eine eigene Wohnung gezogen und wurde finanziell unterstützt. Erst lief auch alles gut, bis ich durch falsche Freunde mit Dro. in Kontakt kam. Man kann sich bestimmt denken wie es weiter ging, aus dem ab und an mal Dro. nehmen wurde eine Sucht. Durch Therapie und neue, wirkliche Freunde, bin ich zum Glück davon weg.
Zur Lebenssituation:
Aufgrund meines Dro.missbrauches habe ich mich nicht um eine Lehrstelle oder sonstiges bemüht, dementsprechend hab ich eine ziemlich große Lücke im Lebenslauf. Dazu kommt ein wirklich schlechtes Fachabitur mit vielen, vielen Fehlstunden. Dementsprechend schwer ist es, eine Ausbildung zu finden. Meistens werde ich mit den Worten mit Ihren Qualifikationen bewerben sie sich hier? Ihnen muss doch klar sein das wir Sie mit diesen Referenzen nicht nehmen abgelehnt. Ich bin 20 Jahre alt und lebe von Hartz V. Das ist für mich enorm belastend da ich ja arbeiten WILL aber jede Bewerbung von mir abgelehnt wird.
Naja um mal wieder zum eigentlichem Thema zurück zu kommen, ich bin inzwischen von Arzt zu Arzt gerannt, aber ohne irgendwelche Erfolge. Man sagt mir immer das gleiche oder schickt mich zu anderen Ärzten. Ich warte jetzt auf Termine von Orthopäden und Neurologen, aber das kann noch gute 4-6 Wochen dauern bis ich da dran komme .. die Probleme hab ich täglich, mal schlimmer, mal weniger schlimm. Die Angst plötzlich zu sterben ist enorm, nicht mal mein Freund kann mich da beruhigen. Er muss meinen Puls abends im Bett fühlen bis ich eingeschlafen bin, sonst würde ich die ganze Nacht wach liegen und eine PA nach der anderen bekommen ..
Könnt ihr mir vielleicht helfen? Was macht ihr wenn euch eine PA überfällt? Habt ihr vielleicht die selben Symptome und wisst woher diese kommen? Ich wäre euch so unglaublich dankbar wenn ihr mir antwortet!
Viele liebe Grüße,
Mini-Mieze
09.02.2016 16:04 •
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