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Guten Abend,
ich mach mir sehr viele Gedanken was nach dem Tod kommt. Das macht mir sehr viel Angst.
Wurde als Kind sehr streng katholisch erzogen, meine Oma erzählte oft von Himmel und Hölle.
Leider komm ich gegen die Angst nicht an.
Vielleicht weis jemand eine Strategie, wie man damit umgehen kann
Wünsch allen hier einen unbeschwerten Abend

17.04.2023 19:26 • 18.04.2023 x 3 #1


18 Antworten ↓


Hallo @Gudrun-S ich hatte auch zig Jahrelang Angst vor dem Tod, aber im Grunde genommen,
bringt diese Angst mir nichts. Der Tod kommt, ob wir Angst haben oder nicht. Er läßt uns nicht aus.
Ich bin gläubig und habe trotzdem Angst. Aber ich denke nicht mehr so sehr daran, weil ich denke
das mich der Gedanke am Tod, am Leben hindert. Genieße lieber die schöne Zeit. Es kann, aber nur
kann, Morgen vorbei sein, aber es kann auch noch lange Jahre dauern. Genieße die Zeit, keiner
weiß wieviel noch bleibt. Ich wünsche Dir was und wenn Du noch Fragen hast, kannst mich gerne
über PN anschreiben, oder wenn Du so noch Sorgen hast.

A


Angst vor dem Tod

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Danke, ja, das sage. Ich mir auch immer, jedoch ist die Angst einfach stärker, aber natürlich hast du recht!

Ich schrieb das schon bei anderer Gelegenheit @Gudrun-S ,
vielleicht steckt hinter der Angst vor dem Tod die Angst vor dem Leben, mit all seinem potentiellen Leid, seinem Scheitern, seiner Möglichkeit, schuldig zu werden.

Die Angst vor dem Tod verhindert eventuell auch die Teilnahme am Leben.

Psychologen sprechen da ja auch gerne mal vom Krankheitsgewinn. Das hört der Betroffene natürlich ungerne ( ich selber auch)
Du müßtest mal herausfinden, welcher Anteil an Deinen Ängsten auf eine Angsterkrankung zurückgehen und inwiefern Deine Ängste einem strafenden Gottesbild entspringen. Das möglicherweise zu überwinden wäre.

Es gibt Psychotherapeuten die auch Theologen sind. Wäre das etwas für Dich?

Danke, das hört sich gut an, jedoch, wo findet man diese Hilfe?

Zitat von Gudrun-S:
Danke, das hört sich gut an, jedoch, wo findet man diese Hilfe?

Mal googlen, ob es in Deiner Nähe solche Therapeuten gibt.

Habe auch total Angst mich mit dem Thema Tod auseinander zu setzten. Gestern habe ich im TV einen Bericht gesehen über eine Mutter die stirbt und ihre kleinen Kinder zurück lassen muss. Es hat mich so fertig gemacht dass mein ganzer Tag heute nur darum ging. Ich hab eh so eine extreme Krebsangst und dann sehe ich das im TV bin auch in Therapie aber so richtig bringt es nichts …

@Naddel93 ja, ich bin auch in Therapie, auch wegen Angst vor Krebs, kam bei mir vor 2 Jahren plötzlich, nachdem eine Freundin an Krebs starb. Denk das war der Auslöser meiner Panik. Angst vor dem Tod und allem mystischen habe ich schon immer, auch Angst vor Geistern usw. alles so extrem, leider

Was hatte deine Freundin ? Ich hab auch eine extreme Krebsangst. Bei mir kam es durch den Tod meiner Oma mit 64 Jahren. Ich war damals 7 Jahre alt und habe mitbekommen wie schlimm es war .. ich verbinde immer dass es mich auch treffen wird. Sie hat Brustkrebs gehabt.

@Naddel93 sie hatte Nierenkrebs, leider

Die Angst vor dem Tod ist die Grundangst aller Menschen, ja aller Lebewesen. Sie ist in die Zellen aller Lebewesen eingebaut, das kann man gar nicht wegtherapieren. Arthur Schopenhauer beschreibt es als den blinden Willen zu leben. Bei uns Menschen kommt noch dazu, dass wir um die eigene Sterblichkeit wissen. Das macht es umso schwieriger. Alle Kultur ist daraus entstanden, Religion, Kunst, Musik, Theater. Es gibt mehrere Methoden, die Angst vor dem Tod zu lindern, sie funktionieren nur für kurze Zeit und manche können auch extra Qualen verursachen: Ablenkung durch Kunst, besonders Musik, Dr.ogen, Alk., S,e,x, Hobbys, Gemeinschaft, Sport, Weltreisen, Bergbesteigungen usw. Alles Kunstkniffe. Nur eine Methode kann die Angst vor dem Tod stark lindern, im seltensten Fall sogar völlig aufheben: das Sterben und den Tod voll zu akzeptieren, ja willkommen zu heißen. Dann wird sich zwar der erwähnte blinde Wille immer noch melden, hat aber nicht mehr die Macht, die er normalerweise hat. Das erreichen aber nur sehr wenige Menschen. Ich persönlich denke, die beste Ablenkung ist, etwas Sinnvolles zu tun und gute Beziehungen zu anderen Menschen zu pflegen, keine oberflächlichen sondern tiefere, philosophischere. Insofern ist die Angst, unter der du zur Zeit leidest ganz normal, eben die menschliche Angst. Nun musst Du Deine Kultur finden und anstreben, die Sterblichkeit zu akzeptieren und anzunehmen. Da wir nicht mehr an die Schauermärchen (Hölle) und angeblichen Verheißungen (Himmel) der Priester glauben, müssen wir uns selbst auf den Weg machen. Es gibt da viel zu entdecken . . .

Guten Morgen GutrunS.
Die Angst vor dem Tod.
Wir wissen, Daß wir sterben.
Wir wisssen nicht genau wann.
Ist das gut?
Für mich ...............Ja.
In der Depression, wenn sie wieder zuschlägt, wünsche ich es mir herbei.
Ich war schon oft an diesem Punkt.
Dann, irgendwann, geht es mir besser
und doch kann ich dann immer noch meine Gedanken nachvollziehen.
Alles Gute.

Zitat von Gudrun-S:
Wurde als Kind sehr streng katholisch erzogen, meine Oma erzählte oft von Himmel und Hölle.

Als Kind habe ich diesen Schwachsinn auch geglaubt, aber später hat mir mein gesunder Menschenverstand gesagt, dass so etwas nicht existiert.
Wenn du trotzdem weiter daran glauben willst, hast du ja selbst in der Hand, ob du in den Himmel oder in die Hölle kommst. Lebe brav und gottgefällig und dann wartet der Himmel auf dich.

Zitat von Gudrun-S:
Leider komm ich gegen die Angst nicht an.

Lerne nicht gegen die Angst zu kämpfen, sondern sie anzunehmen. Lerne, deine Gedanken zu trainieren. Ich hatte diese Angst auch, bis ich mich mal mit Nahtod-Erfahrungen auseinander setzte und das hat mir die Angst genommen. Wobei ich mehr Angst vor dem Sterben hatte als vor dem Tod selbst. Die Sterbensangst ist zwar immer noch vorhanden, aber nicht mehr so schlimm und ich versuche täglich das Beste aus den Augenblicken meines Lebens zu machen. Es heißt, wer Angst vor dem Tod hat, hat nie gut gelebt.
Da ist sicher etwas daran. Manche Menschen wie meine Omi Vaterseite als Beispiel lag durch mehrere Herzinfarkte in der Klinik und als ich sie damals besuchte, sagte sie mir, ich habe gar keine Angst. Daran denke ich oft, wenn der Gedanke mal wieder auftaucht.
Und weil wir nicht hundertprozentig wissen, was danach sein wird und ich bezweifle Himmel und Hölle, weil es uns niemand erzählen kann, dass es das überhaupt gibt, versuche ich wirklich Momente zu genießen und den Fokus auf das positive zu legen und was ich noch kann, noch habe zu schätzen lernen.

15 gute Gründe, keine Angst mehr vor dem Tod haben zu müssen

1) Der Tod kann dich von Schmerzen befreien
„Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze, über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.“ (Seneca)
Der Tod befreit dich von all deinen Schmerzen und Leiden. Für viele Kranke ist er eine Erlösung.

2) Sterben kann jeder
Sterben ist relativ einfach. Du musst nichts dafür können, sondern es einfach nur zulassen. Du brauchst keine Einweisung, keine Genehmigung und musst dir nicht einmal ein Ticket kaufen. Du musst einfach nur mit deinem Körper in Einklang sein und das Sterben zulassen.

3) Der Körper ist schon einmal gestorben
Die Zellen unserer Körpers sterben ständig ab und werden gegen neue ausgetauscht. Im Zyklus von etwa sieben bis zehn Jahren hat sich unser gesamter Körper einmal erneuert.

4) Du stirbst jetzt in diesem Moment
Wir alle sterben mit jeder Sekunde ein Stück mehr. Von Geburt an. Du kannst dich damit trösten, dass du vom Sterben schon einen gewissen Teil abgeleistet hast.

5) Nicht leben ist nicht schlimm
„Eine ganze Unendlichkeit ist abgelaufen, als wir noch nicht waren; aber das betrübt uns keineswegs.“ (Arthur Schopenhauer)
Wir erinnern uns nicht an die Zeit vor unserer Geburt. Also war es auch nicht schlimm.

6) Es kann nur einen geben: Uns oder unser Tod.
Solange wir leben, wird uns der Tod in Ruhe lassen. Und wenn wir gestorben sind, gibt es uns nicht mehr. Entweder gibt es uns oder es gibt unser Tod. Es gibt keinen einzigen winzigen Moment in dem beide gleichzeitig existieren könnt. Nicht einmal für eine Millisekunde. Es ist als würden wir in verschiedenen Welten existieren. Vielleicht ist er ja nur der Übergang?

7) Der Tod ist natürlich
Die Natur hat es gut mit uns gemeint, weil wir geboren wurden. Warum sollte sie es nun schlecht mit uns meinen, wenn sie uns sterben lässt?
„Macht euch vertraut mit der Natur, erkennt sie als eure Mutter; ruhig sinket ihr dann in die Erde hinab.“(Anselm Feuerbach)
Der Tod ist kein Gegenspieler des Lebens, er ist ein Teil von ihm!

8 Durch den Tod kann neues Leben entstehen. Wir leben, weil vor uns viele Menschen und andere Lebewesen gestorben sind. Wäre niemals ein Lebewesen auf dieser Erde gestorben, würden wir jetzt nicht Leben können, denn die Erde wäre viel zu klein für so viele Lebewesen.

9) Wir leben, weil es den Tod gibt
Nicht nur, weil er Platz für uns geschaffen hat, sondern auch, weil er unsere Eltern dazu motiviert hat, uns zu zeugen und aufzuziehen. Ohne den Tod, würden sich die Menschen wahrscheinlich nicht mehr fortpflanzen wollen. Denn der eigentliche Sinn der Fortpflanzung ist die Erhaltung der eignen Art. Dieser Akt wäre also völlig sinnlos ohne den Tod.

10) Der Tod macht alles gleich
Der große Gleichmacher. Auch das ist eine gute Eigenschaft des Todes: Er verschont keinen. Jeder wird von ihm besucht. Es ist doch schon ein Trost, zu wissen, dass es allen anderen genauso ergehen wird wie uns.

11) Der Tod hilft uns, Prioritäten im Leben zu setzen
Er zeigt uns, worauf es im Leben wirklich ankommt und worauf nicht. Es ist nicht sinnvoll den größten Zeil seiner kostbaren Zeit damit zu verbringen, für Geld und materielle Besitztümer zu schuften. Denn wir alle wissen, das wir materielle Dinge nicht mitnehmen können, wenn wir sterben. Sie können also nicht der Endzweck unseres Lebens sein.

12) Der Tod macht dich unabhängiger
Wir sind doch alle abhängig. Von der Meinung anderer Leute, von unserem Chef oder von unserem Besitz. Mit Hilfe des Todes können wir uns darüber bewusst werden, dass all diese Dinge letzten Endes keine Bedeutung haben werden. Wenn wir das verstehen, können wir schon zu Lebzeiten viel leichter mit ihnen umgehen und unsere Abhängigkeiten auflösen.
„Wer sterben gelernt hat, hört auf, ein Knecht zu sein.“ (Epikur)

13) Der Tod hilft dir zu verzeihen
Er führt uns vor Augen, wie kleinlich und stur wir in manchen Situationen sind. Wenn der Tod geliebter Menschen herannaht, neigen wir dazu ihnen zu verzeihen. Wir wollen, dass sie in Frieden gehen können. Genauso verzeihen aber auch sterbende meist anderen Menschen, damit sie selbst ruhigen Gewissens gehen können.

14) Der Tod ist nur eine Umwandlung deiner Energie
Alles verläuft in Zyklen. Auch der Fluss ist Teil eines solchen Kreislaufes. Er fließt ins Meer, wo das Wasser verdunstet, um dann anderenorts wieder niederzuregnen und einen neuen Fluss zu formen. Wir müssen uns das Leben wie diesen Fluss vorstellen.

15) Auch Leben bedeutet Schmerz
Auch Leben tut weh. Warum ist es nun beim Sterben schlimmer als beim Leben, wenn wir Schmerzen haben? Dort haben wir doch wenigstens die Zuversicht, dass es bald vorbei sein wird.

Quelle: Aspetos

@Angor danke für diesen Text, er bewirkt bei mir wirklich dass ich den Tod nichtmetrischer ganz so fürchte, werde ihn vielleicht wieder durchlesen wenn die Angst überhand nimmt

Hi @Gudrun-S
ich finde es persönlich wichtiger, wenn mir etwas Angst macht, zu ergründen, was diese Angst schürt.

Ist die Angst vor dem Tod eher die Angst vor dem Ungewissen, mag helfen, dass jede kommende Sekunde ungewiss ist, auch wenn das Hirn Wahrscheinlichkeitsrechnungen anstellt, was da kommen könnte und eine entsprechende Handlung bereit hält.

Was das schüren einer Angst angeht, schaue ich zunächst auch mal auf den oder das, was die Angst schürt und was dessen Vorteile oder Beweggründe sein können, der sie schürt.

Du nennst Angst vor Himmel, bzw. wohl eher Hölle, die deine Oma geschürt hat. Klar, die wollte eine brave Enkelin und wie eine brave Enkelin zu sein hat, hat sie sich sicher gut vorstellen können. Dies setzt natürlich voraus, dass man an Himmel und Hölle glaubt, obwohl es keinen Beweis für deren Existenz gibt.

Du nennst die Angst vor Mystischem. Hattest Du Angst vor dem Osterhasen? Vorausgesetzt Du hast mal an den Osterhasen geglaubt, war der wohl eher nicht angsteinflößend.

Du nennst Angst vor Krebs, weil eine Bekannte oder Verwandte Krebs bekam. Hättest Du die auch, wenn kein Dir bekannter Mensch diese Erkrankung hätte, obwohl zig Dir unbekannte Menschen tagtäglich an dieser Erkrankung sterben? Voraussetzung ist natürlich, Dir muss bekannt sein, das es diese Krankheit gibt.

Ich habe immer wieder Angst. Mittlerweile frage ich mich dann, ob diese Angst jetzt plausibel und tatsächlich angebracht ist. Ich stelle dann fest, meistens ist sie es gerade nicht. Mir hilft das, aus der Angst heraus zu kommen. Besonders dann, wenn es darum geht, wer oder was schürt eigentlich die Angst und geht es tatsächlich da nur um das schüren von Angst, aus welchem Grund auch immer, durch wen auch immer.
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Zitat von Angor:
15 gute Gründe, keine Angst mehr vor dem Tod haben zu müssen 1) Der Tod kann dich von Schmerzen befreien „Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen ...

WOW das ist viel zum nachdenken! Danke

Danke für die Antwort, ja, es ist die Angst vor dem Ungewissen. Durch Krebs habe ich schon viele mir nahestehende Menschen verloren, auch meine Mutter, sie wurde 58.
Aktuell ist wieder ein guter Bekannter schwer an Krebs erkrankt…. er ging leider trotz Symptome nicht zum Arzt, hatte auch Angst. Leider!
Ja, ich arbeite auch an mir, hatte immer einen gesunden Menschenverstand.
Eure Antworten helfen mir, die Angst zu verringern,
Danke

A


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Mira Weyer
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