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Guten Tag Zusammen,
ich bin ganz neu hier in dem Forum und konnte nach einer ersten Suche in den Themen kein aktuelleres Thema zum Thema Angst vor dem Tod oder vor dem Sterben finden.
Ich bin 28 Jahre alt und seit ich 18 Jahre alt bin begleitet mich eine wiederkehrende Angst vor dem Tod, die nicht weggehen möchte. Ich habe das auch schon häufiger mit unterschiedlichen Therapeut*innen besprochen, aber meine Angst wird nicht weniger. Ich schaffe es zwar mich oft genug abzulenken, sodass ich nicht ständig daran denke oder der Angst so viel Platz einräume. Aber dadurch wird sie auch nur verdrängt. Für mich ist die Angst vor dem Tod an sich größer als die vor dem Sterbeprozess. Ich glaube bei vielen ist das umgekehrt. Ich finde allerdings den Gedanken daran nie wieder zu existieren und auch nicht zu wissen wann es auf mich zukommt (es könnte jederzeit soweit sein) unglaublich erschreckend. Viele finden das nicht so gruselig wie ich, da sie sagen es ist genau wie vor der Geburt, aber mich tröstet das leider nicht so.
Wie geht es euch da so?

Gestern 19:06 • 07.03.2025 #1


12 Antworten ↓


Ich habe auch Angst vor dem Tod und das er quälend sein kann bis ich tot bin

A


Angst vor dem Tod/Sterben

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@Jennidorina
Ganz ehrlich? Es geht vielen so – aber die Frage ist: Was bringt es, sich damit ständig zu beschäftigen?

Ja, wir alle sterben irgendwann. Ja, niemand weiß wann. Und nein, niemand kann dir eine absolute Sicherheit geben. Aber genau das ist der Punkt: Du kannst es nicht ändern – also warum es nicht akzeptieren?

Warum deine Angst nicht weggeht:
• Weil du sie nur verdrängst, aber nicht wirklich annimmst.
• Weil du denkst, du müsstest eine Lösung finden – aber die gibt es nicht.
• Weil du glaubst, du müsstest mit dem Thema „fertig werden“, anstatt es einfach als Teil des Lebens zu akzeptieren.

Wie kannst du anders damit umgehen?
1. Hör auf, eine Antwort zu suchen, die es nicht gibt. Die Endlichkeit gehört zum Leben – das macht es überhaupt erst wertvoll.
2. Frag dich, was dir diese Angst bringt. Macht sie dein Leben besser? Hilft sie dir in irgendeiner Form? Nein.
3. Stell dir vor, du wärst jetzt 90. Würdest du dann zurückblicken und denken „Zum Glück habe ich mein Leben mit Angst vor dem Tod verbracht“? Wohl kaum.

Deine Angst hält dich in einem Gedankenkreislauf gefangen, der dich vom Leben abhält. Du musst nicht lernen, den Tod nicht mehr schlimm zu finden – du musst lernen, dass es okay ist, ihn nicht kontrollieren zu können. Und das geht nur, wenn du aufhörst, dich gedanklich dagegen zu wehren.

Zitat von Jennidorina:
ich bin ganz neu hier in dem Forum und konnte nach einer ersten Suche in den Themen kein aktuelleres Thema zum Thema Angst vor dem Tod oder vor dem Sterben finden.

Es gibt jede MengeThreads zu diesem Thema. Muss ja nicht unbedingt aktuell sein. Das Thema an sich bleibt ja immer gleich.

Zitat von Jennidorina:
Wie geht es euch da so?

Wirklich Angst habe ich vor dem Tod nicht (vor dem Sterben schon), aber ich habe schlicht noch keine Lust darauf tot zu sein. Mir gefällt das Leben zu gut und so 15 - 20 gute Jahre hätte ich gerne noch ...

@Jennidorina
Hallo! Ich bin von Berufs wegen öfter mit dem Thema Tod konfrontiert, vielleicht kann ich dir hierzu einige hilfreiche Gedankenansätze geben.

Wir alle sterben irgendwann. Das ist nicht abwendbar und es hat keinen Sinn, sich dagegen zu wehren.
Kannst du diese Angst denn für dich akzeptieren, oder lehnst du sie ab?
Was genau steckt dahinter, ist es die Angst vor dem, was danach kommt (ggf nichts), oder das Wissen, nichts dagegen tun zu können?
Oft ist die Akzeptanz der beste Weg, mit einer unveränderlichen Tatsache umzugehen. Klar, man kann sich auch weigern, aber das ist anstrengend, kraftraubend und letztlich sinnlos.

Anstelle der Angst zu viel Raum zu geben, mach dir doch eine Liste von Dingen, die du unbedingt mal machen möchtest. Orte, die du besuchen willst,
sicherlich hast du auch einige Ziele im Leben, die umgesetzt werden wollen.
Wie sieht es da aus?

Viele Grüße!

Interessantes Thema. Aber da habe ich doch noch ein paar Fragen, zum Beispiel was genau die Angst ist... Die Angst nicht mehr handlungsfähig zu sein? Die Angst das das Bewusstsein verschwunden ist? Die Angst nicht mehr als das zu existieren das man kennt- als die Person die man war?

Niemand weiß was nach dem Tod passiert, Erklärungsansätze gibt es da genug. Es ist für dich nicht hilfreich einen davon als für dich gegeben zu akzeptieren nehme ich an?

Da wir Menschen aus Molekülen und Energie bestehen und sich erstere immer wieder anordnen und letztere nicht verloren gehen kann ist der Tod nur der Übertritt in einen anderen Existenzzustand. Was du davon mitbekommst, was du dann noch fühlst, denkst, hörst, riechst, schmeckst... Das kann dir niemand sagen. Aber es bleibt etwas von dir. Immer. Insofern denke ich steckt im Ewigen Kreis vom König der Löwen schon etwas sehr wahres drin.

Ich hab mal ein Zitat gehört das sagt Der Tod dauert das ganze Leben und endet, wenn er eintritt. Fand ich interessant, Angst vor dem Sterben hab ich auch, vor dem Tod nicht direkt, kann mir dann ja latte sein
Ich möchte aber einfach möglichst lange leben.
Der Tod bzw. die Aussicht auf diesen ist doch aber erst das, was das Leben ausmacht, was dich antreibt, das Beste zu machen. Wenn du aufwachst und weißt du lebst ewig, hast du ja keinen Antrieb mehr.
Viele Menschen mit Ängsten haben sich oft schon in jungen Jahren stärker mit Tod und Sterben auseinander gesetzt, als sie sollten. Man kann sich jedoch nur damit abfinden, dass es irgendwann kommt und sollte sich freuen, dass man nicht weiß, wann es soweit ist.
Ist deine Angst vor dem Tod oder Nicht-mehr-sein ggf. dadurch bedingt, dass du nicht lebst wie du möchtest und Angst hast, etwas zu versäumen.
Leg dich mal entspannt ne halbe Stunde hin und stell dir vor, was dir alles fehlen würde, wenn nicht mehr wärst.
Wahrscheinlich fallen dir viel mehr Dinge ein, vor deren Verlust du dich fürchtest, als dein Leben selbst.

Ein Thema, welches mich auch lange Zeit umgetrieben hat und ab und an noch immer packt.
Gerade das Gefühl, welches in mir aufkommt, wenn ich die unendliche Existenzlosigkeit für einen kurzen Moment wirklich verstehe, ist überwältigend und beängstigend. Das eint uns. In solchen Momenten beneide ich tiefgläubige Menschen, welche dieses Problem nicht kennen.
Ein Therapeut empfahl mir mal ein Buch, welches mir geholfen hat, meine Sichtweise mit verschiedenen Blickwinkel zu ergänzen, wodurch es mir tatsächlich die meiste Zeit besser geht, mit den Fakten des Lebens umzugehen.
Das Buch schimpft sich In die Sonne schauen von Irvin D. Yalom. Kann ich echt empfehlen, wenn man sich mit der Thematik auseinandersetzen möchte.

@Korval
Es ist tatsächlich genauso wie Torina es in seiner Antwort beschrieben hat, die unendliche Existenzlosigkeit, die mir solche Angst macht. Damit verbunden auch einfach kein Bewusstsein mehr zu haben, nicht mehr ich zu sein, zumindest so wie ich jetzt bin. Einfach irgendwann niemals wieder als Ich zu existieren. Diese Angst kann aber noch weiter gefasst werden, da alles ja ein Ende hat. Selbst wenn ich ewig auf der Erde als Mensch in meinem Bewusstsein leben könnte, würde irgendwann die Welt untergehen. Und irgendwann wird das Universum vielleicht auch nicht mehr existieren.

@Daniel0306
Meine Angst hat bestimmt auch irgendwo damit zu tun, dass ich mein Leben aktuell (auch aufgrund anderer Ängste sowie Depressionen) überhaupt nicht so lebe, wie ich es gerne würde.

@Torina
Du sprichst mir zu 100% aus der Seele! Sogar der letzte Teil. Mir hat auch mal meine Therapeutin genau dieses Buch empfohlen. Ich muss mir das echt mal zulegen.

@TFSGRK Ich habe sicherlich auch Probleme damit den Fakt, dass der Tod unausweichlich kommen wird, zu akzeptieren. Ich kämpfe dagegen an und dadurch geht die Angst auch nicht weg, allerdings weiß ich auch nicht so recht wie ich den Kampf beenden soll. Ich war vor kurzem in einer Klinik, dort wurde uns auch gesagt, dass Leid nur dadurch entsteht, dass man unangenehme Dinge nicht akzeptieren möchte und dagegen ankämpft. Das ist ja schön und gut, aber leider weiß ich nicht wie ich damit aufhören kann... Ich hoffe ja darauf einfach ein gewisses Alter zu erreichen, in dem ich dann plötzlich (vielleicht von Natur aus) fein damit bin zu sterben. Aber man weiß ja nie, es könnte ja jederzeit soweit sein.

@Jennidorina Ja, das kann man nie wissen. Das Problem mit dem Loslassen der Angst ist so, dass es einfacher klingt, als es tatsächlich ist.
Ich kann mich schliesslich nicht aktiv zwingen, an etwas nicht zu denken, weil ich dann dann genau in dem Moment daran denke.
Man kann die Angst aber sehr abschwächen, indem man eben nicht dagegen kämpft. Jeder Gedanke, auch jeder Angst hat irgendwo seine/ihre Berechtigung, letztendlich ist es unsere Bewertung, die dem Ganzen Gewicht gibt. Oder eben auch nicht.

In deinem Fall wäre es die bejahende Akzeptanz der Angst. Sie ist eben da und sie darf auch da sein. Kämpfe nicht dagegen, verdränge sie nicht, lenk dich nicht zwanghaft davon ab. Es lässt dich dann von ganz alleine los.
Hilfreich wäre es zudem, den Fokus auf etwas Angenehmes zu lenken, zum Beispiel Ziele im Leben, ein Hobby, ein toller Film, ein schönes Essen.
Es gibt so viele schöne Sachen.

Viele Grüße!

Im Februar wurde im Unterforum „Selbsthilfe“ das Thema „Selbsthilfe bei Angststörungen - Erfahrungsaustausch“ geschaffen - erfolgserlebnisse-f59/selbsthilfe-bei-angststoerungen-erfahrungsaustausch-t133219.html
Leider gleich begann eine Teilnehmerin (jetzt ist ihr Account ganz gelöscht) in dieses Thema Beiträge zu schreiben, welche dem Gegenstand dieses Themas gar nicht entsprachen.
Danach wurden die Beiträge dieser Teilnehmerin durch einen Moderator entfernt; die Antworten auf sie sind leider teilweise geblieben, deshalb gibt es in diesem Thema am Anfang ein bestimmtes Durcheinander.
Jedoch der Beitrag Nr. 14 und danach sind in Ordnung. Vielleicht kannst Du für dich Tipps in diesem Thema finden.

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Mira Weyer
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