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Diamonds2309
Hallo,
seit ein paar Wochen treiben mich Ängste um und bevor ich mit der Grübelei noch kaputt gehe, versuche ich es heute mal hier.
Kurz zu mir: ich bin weiblich, 33, mitten in einem erfüllenden Beruf und seit rund 4 Jahren in einer glücklichen Partnerschaft.
Vor knapp 4 Wochen haben mein Freund und ich erfahren, dass seine Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium hat. Keine 2 Wochen später war sie tot, d.h. die Beerdigung hat erst am vergangenen Mittwoch stattgefunden.
Uns hat es vollkommen kalt erwischt, da sie die Diagnose verheimlicht hatte und einfach gehen wollte.
Nach der Aussegnung und der Beerdigung kann ich für mich sagen, dass ich mittlerweile - obwohl ich noch immer traurig bin - ihren Tod akzeptieren kann.
Allerdings leidet mein Partner sehr darunter. Er ist beruflich recht eingespannt und hat nach dem Tod der Mutter nun gar keine leiblichen Angehörigen mehr. Die Anspannung der letzten Wochen und Monate äußert sich bei ihm in Appetitlosigkeit, Nacken-/Rückenschmerzen, Mattigkeit, Reizmagen/-darm. Und was mich am meisten ängstigt, ist seine Gewichtsabnahme. Er war schon immer sehr schlank, ist aber generell vom Typ her ein dürrer Hering. Nun nimmt er aber pro Woche ca. 1 Kilo ab und wiegt, Stand heute, bei 1,93m nur noch 57kg!
Und damit kommen wir auch zu meiner Sorge: seit letztem Wochenende habe ich panische Angst davor, dass er auch Krebs hat und bald sterben wird.
Ich habe den Fehler gemacht, bei Google seine Symptome einzugeben (jaja, ich weiß, frag niemals Google nach Diagnosen...) und natürlich kamen so Sachen wie Darm- oder eben Bauchspeicheldrüsenkrebs dabei raus. Ein Teil von mir weiß, dass seine physischen Symptome Ausdruck seiner tiefen Trauer sind. Und ich würde mir auch weniger Sorgen machen, wenn er nicht von vornherein so dünn wäre und nichts zuzusetzen hätte. Aber jetzt habe ich einfach nur Angst. Ich träume von seinem Tod und wache voller Beklemmung auf. Ich erreiche ihn mal nicht gleich am Telefon und male mir sofort aus, dass er gestorben ist. Wenn er den ganzen Tag über nur 2 Brote mit Käse ißt, mache ich mir Sorgen, weil ich weiß, dass seine Mutter am Ende auch keinen Appetit mehr hatte.
Ich beginne dann unkontrolliert zu zittern, mein Magen-Darm-Trakt spielt verrückt, ich schwitze und friere gleichzeitig. Meistens erwischen mich diese Flashs Abends oder Nachts, wenn ich nicht mehr abgelenkt bin. Durch tiefes Atmen geht es bislang dann wieder und ich schlafe vollkommen erschöpft ein.
Ich weiß auch, dass mein Verhalten jetzt mit meiner Trauer und dem plötzlichen Tod zusammenhängt. Ich war die letzten 4 Wochen fast rund um die Uhr für meinen Partner da; habe getrauert, getröstet, zugehört und bin einfach präsent gewesen.
Natürlich macht sich jeder Mensch Sorgen um seine Liebsten und will, dass es ihnen gut geht.
Aber bei mir ist es jetzt anders, als die Jahre zuvor, wo ich die negativen Gedanken gut wegschieben konnte.
Glücklicherweise habe ich bis auf den Tod meines Opas, der mit 98 vor 5 Jahren sanft entschlafen ist, auch noch keine Erfahrungen mit dem Sterben machen müssen. Insofern ist mein Verhalten jetzt vielleicht auch normal, da ich einfach noch nicht über Ressourcen zur Verarbeitung verfüge.
Aber dennoch mache ich mir wahnsinnige Sorgen, v.a. da er auch nicht zum Arzt gehen will (grenzt fast an eine Phobie) und sich selbst auch nicht krank fühlt. Noch ist er körperlich in der Lage, alles wahrzunehmen und normal zu leben, aber ich will nicht, dass er irgendwann notgedrungen ins Krankenhaus muss. Er ist meine große Liebe und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. All unsere Zukunftspläne... vielleicht dahin?! Ich will nicht daran denken! Andererseits wünsche ich mir nichts mehr, als das er endlich zum Arzt geht und es abklären lässt. Dann hätte ich endlich Gewissheit - ob negativer oder positiver Art.
Was kann ich tun, um mich nicht immer wieder hineinzusteigern? Diese Angst-Attacken kommen immer überraschend und aus heiterem Himmel.
Vielleicht hat ja Jemand schon Ähnliches erlebt und kann mir Tipps geben, wie ich damit umgehen kann. Oder welche Hilfen angebracht wären. Gibt es Selbsthilfegruppen? Ich weiß halt nicht, ob ich dabei bin, eine klassische Angststörung zu entwickeln oder ob meine Angst ein Stück weit (im Rahmen der Umstände) normal ist.
Ich danke denjenigen, die sich meinen Text bis jetzt durchgelesen haben! Ich glaube, er ist ein bisschen durcheinander und konfus, aber genau so fühle ich mich auch.
seit ein paar Wochen treiben mich Ängste um und bevor ich mit der Grübelei noch kaputt gehe, versuche ich es heute mal hier.
Kurz zu mir: ich bin weiblich, 33, mitten in einem erfüllenden Beruf und seit rund 4 Jahren in einer glücklichen Partnerschaft.
Vor knapp 4 Wochen haben mein Freund und ich erfahren, dass seine Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium hat. Keine 2 Wochen später war sie tot, d.h. die Beerdigung hat erst am vergangenen Mittwoch stattgefunden.
Uns hat es vollkommen kalt erwischt, da sie die Diagnose verheimlicht hatte und einfach gehen wollte.
Nach der Aussegnung und der Beerdigung kann ich für mich sagen, dass ich mittlerweile - obwohl ich noch immer traurig bin - ihren Tod akzeptieren kann.
Allerdings leidet mein Partner sehr darunter. Er ist beruflich recht eingespannt und hat nach dem Tod der Mutter nun gar keine leiblichen Angehörigen mehr. Die Anspannung der letzten Wochen und Monate äußert sich bei ihm in Appetitlosigkeit, Nacken-/Rückenschmerzen, Mattigkeit, Reizmagen/-darm. Und was mich am meisten ängstigt, ist seine Gewichtsabnahme. Er war schon immer sehr schlank, ist aber generell vom Typ her ein dürrer Hering. Nun nimmt er aber pro Woche ca. 1 Kilo ab und wiegt, Stand heute, bei 1,93m nur noch 57kg!
Und damit kommen wir auch zu meiner Sorge: seit letztem Wochenende habe ich panische Angst davor, dass er auch Krebs hat und bald sterben wird.
Ich habe den Fehler gemacht, bei Google seine Symptome einzugeben (jaja, ich weiß, frag niemals Google nach Diagnosen...) und natürlich kamen so Sachen wie Darm- oder eben Bauchspeicheldrüsenkrebs dabei raus. Ein Teil von mir weiß, dass seine physischen Symptome Ausdruck seiner tiefen Trauer sind. Und ich würde mir auch weniger Sorgen machen, wenn er nicht von vornherein so dünn wäre und nichts zuzusetzen hätte. Aber jetzt habe ich einfach nur Angst. Ich träume von seinem Tod und wache voller Beklemmung auf. Ich erreiche ihn mal nicht gleich am Telefon und male mir sofort aus, dass er gestorben ist. Wenn er den ganzen Tag über nur 2 Brote mit Käse ißt, mache ich mir Sorgen, weil ich weiß, dass seine Mutter am Ende auch keinen Appetit mehr hatte.
Ich beginne dann unkontrolliert zu zittern, mein Magen-Darm-Trakt spielt verrückt, ich schwitze und friere gleichzeitig. Meistens erwischen mich diese Flashs Abends oder Nachts, wenn ich nicht mehr abgelenkt bin. Durch tiefes Atmen geht es bislang dann wieder und ich schlafe vollkommen erschöpft ein.
Ich weiß auch, dass mein Verhalten jetzt mit meiner Trauer und dem plötzlichen Tod zusammenhängt. Ich war die letzten 4 Wochen fast rund um die Uhr für meinen Partner da; habe getrauert, getröstet, zugehört und bin einfach präsent gewesen.
Natürlich macht sich jeder Mensch Sorgen um seine Liebsten und will, dass es ihnen gut geht.
Aber bei mir ist es jetzt anders, als die Jahre zuvor, wo ich die negativen Gedanken gut wegschieben konnte.
Glücklicherweise habe ich bis auf den Tod meines Opas, der mit 98 vor 5 Jahren sanft entschlafen ist, auch noch keine Erfahrungen mit dem Sterben machen müssen. Insofern ist mein Verhalten jetzt vielleicht auch normal, da ich einfach noch nicht über Ressourcen zur Verarbeitung verfüge.
Aber dennoch mache ich mir wahnsinnige Sorgen, v.a. da er auch nicht zum Arzt gehen will (grenzt fast an eine Phobie) und sich selbst auch nicht krank fühlt. Noch ist er körperlich in der Lage, alles wahrzunehmen und normal zu leben, aber ich will nicht, dass er irgendwann notgedrungen ins Krankenhaus muss. Er ist meine große Liebe und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. All unsere Zukunftspläne... vielleicht dahin?! Ich will nicht daran denken! Andererseits wünsche ich mir nichts mehr, als das er endlich zum Arzt geht und es abklären lässt. Dann hätte ich endlich Gewissheit - ob negativer oder positiver Art.
Was kann ich tun, um mich nicht immer wieder hineinzusteigern? Diese Angst-Attacken kommen immer überraschend und aus heiterem Himmel.
Vielleicht hat ja Jemand schon Ähnliches erlebt und kann mir Tipps geben, wie ich damit umgehen kann. Oder welche Hilfen angebracht wären. Gibt es Selbsthilfegruppen? Ich weiß halt nicht, ob ich dabei bin, eine klassische Angststörung zu entwickeln oder ob meine Angst ein Stück weit (im Rahmen der Umstände) normal ist.
Ich danke denjenigen, die sich meinen Text bis jetzt durchgelesen haben! Ich glaube, er ist ein bisschen durcheinander und konfus, aber genau so fühle ich mich auch.
12.11.2016 19:28 • • 12.11.2016 #1
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