Hallo Pfeffee,
ich kann total nachvollziehen was du schreibst. Ich habe auch Angst davor mich vor anderen zu blamieren und meine Fahrschulzeit war auch nicht einfach für mich.
Ich habe meinen Führerschein erst spät gemacht. Eigentlich auch nur deshalb, weil wir auf's Dorf gezogen sind und dort kaum Busse fahren.
Ich habe sehr viele Fahrstunden gebraucht (fast 100). Hatte auch einen Fahrschullehrerwechsel. Die erste Fahrlehrerin hat jeden kleinen Fehler, schon von der ersten Fahrstunde an, bemängelt, aber keinen Unterschied gemacht zwischen kleinen und großen Fehlern. Mich hat das extrem verunsichert. Für mein Selbstwertgefühl war jede Fahrstunde eine Folter, ich habe es gehasst. Keine Erfolgserlebnisse, immer nur Kritik...das war für mich wirklich schwer und ich habe natürlich auch mehr Fehler gemacht, weil ich unsicher war. Später bin ich dann zum Chef gewechselt und der hat sich dann auf die wichtigeren Dinge konzentriert und Minifehler, die aus Nervosität passiert sind, auch gar nicht großartig bemängelt, aber vor allem hat er auch betont, wo ich mich verbessert habe. So habe ich bei dem neuen Fahrlehrer auch viel schneller viel größere Fortschritte erzielen können. Also achte darauf, wie dein Fahrlehrer da ist. Wenn er dich zu stark verunsichert, solltest du wechseln.
Ich habe mich während der gesamten Fahrschulzeit immer für zu schlecht für die Prüfung gehalten und irgendwann zwang mich mein Fahrlehrer. Ich habe die praktische Prüfung beim ersten Versuch bestanden (ich musste aber richtig mit meiner Angst, zu versagen, kämpfen). Leider war es damit aber nicht gut, ich bin seit dem nie alleine Auto gefahren. Ich habe Sorge dumme und peinliche Fehler zu machen, Sorge davor mich zu verfahren oder in einen Unfall verwickelt zu werden und dann nicht zu wissen, was ich tun soll. Zudem traue ich den anderen Autofahrern nicht und habe dementsprechend auch Angst vor größeren Unfällen.
Aber es hilft ja alles nix, ich will es doch irgendwann können. Das Einzige was da hilft ist, es einfach zu tun. Ich habe da noch eine Menge Arbeit vor mir. Aber ich werde den Kampf wieder aufnehmen, wenn ich meine andere -zur Zeit brennendere - Baustelle beseitigt habe.
Versuche dich nicht zu sehr wegen dem Geld unter Druck zu setzen. Ich habe auch immer daran gedacht und daran wie viele Fahrstunden ich schon im Vergleich zum Durchschnitt brauchte. Aber man sollte sich da in keinem Fall vergleichen und wenn du genug Geld hast, dann setzt dich da nicht unter Druck. Ein Führerschein ist eine wichtige und gute Investition und wenn er mehr kostet, dann ist es halt so.
Achte aber nach der bestandenen Prüfung darauf, dass du auch wirklich Auto fährst. Mich hat das Bestehen der Prüfung nicht sicherer gemacht und durch Vermeiden habe ich dann zu wenig Fahrpraxis gesammelt und das hat mein Gefühl von Unsicherheit noch verschlimmert. Das nur als Tipp von einem Menschen, der mit ähnlichen Sorgen wie du zu kämpfen hatte Aber vielleicht klappt es bei dir auch schon viel schneller besser mit dem Fahren und du brauchst gar nicht so viele Fahrstunden, um dich sicher für die Prüfung zu fühlen. Ich würde es dir wünschen
Bezüglich der Ängste die du genannt hast könnte ich jetzt zwar auch noch in die Tiefe gehen (würde ich auch machen, wenn es dir wichtig wäre oder du meinst, dass es dir was bringen könnte) aber ich denke, da ist es schon sinnvoll die mit Hilfe eines erfahrenen Therapeuten anzugehen. Ist sicher auch begleitend zum Füherschein sinnvoll, weil du dann direkt deine Gefühle und Ängste mit dem Therapeuten besprechen könntest.