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Hallo zusammen

Wie versucht ihr eigentlich eure Angst zu unterbrechen?

Ich bin solangsam echt abgekämpft. Meine Nächte sind das schlimmste. Gerade wieder aus einem Alptraum hochgeschreckt.

Bei mir muss sich etwas tun. Angst und in ihr verharren führt auch nicht zur Änderung… aber es ist so schwer.

Bei mir ist es die Angst vor Arbeitslosigkeit und dass ich keinen Job mehr finde.

Nach über 15 Jahren in der Firma, bei der ich jetzt bin muss ich den Schritt machen. Ich habe fast 7 Jahre lang noch durchgehalten die dort wirklich schlimm waren. Zwischenmenschlich und das hohe Arbeitsaufkommen. Jetzt war ich lange krankgeschrieben aber meine Firma kündigt mich nicht.

Eine Wiedereingliederung schaffe ich dort nicht noch mal. Hatte schon mal einen Zusammenbruch dort wegen bossing. Danach habe ich mich mit letzter Kraft auf einen anderen Posten gerettet. Da aber jeder meine Vergangenheit kannte, war das auch kein wirklich guter Neuanfang. Und auch dort gingen die Probleme wieder weiter nur in anderer Form

Jetzt ist für mich klar dass es ein Ende haben muss aber ich schaffe den Absprung nicht.
Ich verharre und es dreht sich alles nur um die Angst einen falschen Schritt zu machen und das mein leben dann den Bach runter geht und ich habe es auch noch selbst verschuldet.

Durch die vielen schlimmen Jahre ist mein Selbstwert auch ziemlich am Ende und es fällt mir extrem schwer an mich selbst zu glauben und das etwas gutes folgen könnte.

Gestern 07:02 • 29.03.2025 x 3 #1


17 Antworten ↓


Liebe @Burn ,
du hast mein tiefes Mitgefühl.
Ich bin aus anderen Gründen in einer ähnlichen Situation.
Dieses Gefühl / Gewissheit etwas ändern zu müssen/wollen und gleichzeitig Angst vor den Folgen zu haben , kenne ich auch.
Ich habe dies aber nicht im beruflichen Bereich ( zum Glück ein Problem weniger).
Um dir zu raten, müsste man allerdings ein bisschen mehr wissen: könntest du vom ALG leben? Also eine Zeitlang? Oder hast du Verpflichtungen die das sehr schwer machen würden. Man kann zusätzlich zum ALG soweit ich weiß, Wohngeld beantragen.
Es lässt sich bestimmt (bescheiden) davon leben.
Wie wäre die Alternative länger in den Krankengeldbezug zu gehen/zu bleiben?
Ich habe dies vor ein paar Jahren die gesamten 78 Wochen durchgezogen.
Diese Auszeit hat mir echt gut getan.

Wie stehen deine Chancen auf eine neue Stelle? Das hängt ja davon ab wo du lebst , was du gelernt hast oder gemacht hast.

Grundsätzlich gilt immer : wenn deine Arbeit dich krank macht oder /und unglücklich dann solltest und kannst du was ändern.

Du wirst nicht obdachlos und eigentlich herrscht fast in jedem Arbeitsbereich ein Kräftemangel. Das ist für dich eine gute Ausgangsposition.

A


Angst vor Arbeitslosigkeit

x 3


@Burn
noch was : ich bin ja nun im Moment wirklich nicht in der Postion Dir Ratschläge zu geben wie du Deine Ängste überwindest.

Aber im beruflichen Bereich war ich oft sehr viel mutiger und risikofreudiger als in anderen Lebensbereichen. Und ich habe auch nicht viel gespart oder sonstwie Sicherheiten.....
Deshalb kann ich Dich wenigstens hier in diesem Beeich mit gutem Gewissen ermutigen.

Meine Erfahrungen waren immer soweit positiv, als dass es mir nach einem Wechsel immer BESSER ging.
Auch wenn der nächste Job gar kein Traumjob war. Aber immerhin das eine oder andere unangenehme Problem nicht mehr mit sich brachte : Üble Vorgesetzte, grausige Arbeitszeiten, lange Anfahrtswege, dumme Kollegen.... Die Liste ließe sich noch lange fortführen.

Vor einiger Zeit habe ich Basics aufgestellt was meine Arbeit betriffft.

Also wirklich mal durchgeatmet und für mich formuliert was ich nie, nie , nie mehr machen werde im Bereich Beruf.

Ein Beispiel (von mehreren) : ich was immer eine Pendlerin , ewig lange unterwegs.
Wie oft ich fast heulend , nach einem echt harten Arbeitstag am Bahnhof gestanden habe und auf Züge gewartet die nicht kamen.......das war für mich teilweise das Schlimmste an der Arbeit.

Irgendwann bin ich von der Stadt aufs Land gezogen und habe für mich festeglegt dass ich entweder eine Stelle in der Nähe finde oder/und eben auch bereit bin die Konsequenzen zu tragen.
Das hat (muss ich zugeben ) auch geklappt.
Die Stelle ist nicht mein Traum. Ich bin eigentlich überqualifiziert. Ich könnte woanders mehr verdienen und wäre nicht die Vorletzte in der Hackordnung. Aber mit der Hackordnung komme ich klar, die ist nicht allzu heftig und - ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Und wenn ich was vergesse habe - fahre ich schnell mal Nachhause.......

Letztendlich kann man von ALG , Krankengeld oder einem schlechter bezahlten Job leben. Wenn man bereit ist, die Einschränkungen die damit zwangsläufig einhergehen, anzunehmen.

Vielen lieben Dank Roberta für dein Verständnis und Deine Erfahrung die du mit mir teilst!

Ich lebe in Hamburg. Ich arbeite seit ca 18 Jahren im Marketing/werbung aber gelernt bin ich Großhandelskauffrau. Bin in die Werbung quer eingestiegen. Ich hatte schon immer mit der hohen Arbeitsbelastung und der Ellenbogengesellschaft sowie Oberflächlichkeit in der Branche zu kämpfen aber irgendwie ging das lange. Doch jetzt wird es mir Zuviel. Auch die ganze Digitalisierung und das man immer mehr Plattformen kennen muss. Tiktok Facebook Amazon Google usw KI Systeme und Daten getriebene nutzerverhalten und Optimierung etc. Es macht mir einfach auch keinen Spaß mehr.Projektmanagement ,Analysen etc

Nunja das ist jetzt auch irgendwie ein Teil des Problems als Marketing Mensch ist man ziemlich spezialisiert obwohl man soviel Krempel macht. Es ist halt irgendwie weder Fisch noch Fleisch und ich würde am liebsten noch mal neu anfangen.

Ich bin da an so einem ähnlichen Punkt wie du, dass ich mir sage dass ich einfach mehr Ruhe brauche und weniger Verantwortung. Dann halt mit finanziellen Einbußen.

Bis jetzt war ich jahrelang in Teilzeit da ich das Pensum in vollzeit nicht durchgehalten habe. Aber es war in den letzten Jahren selbst in Teilzeit Zuviel, da man einfach Zuviel Zeitdruck hat und Überstunden nicht ausblieben inklusive, Du musst dich noch mehr anstrengen.

Lange rede: Krankengeld ist bei mir ausreichend
ALG 1 wäre schon etwas knapp, wenn ich alleine wäre!
Aber ich habe einen Partner der finanzielle Einbußen tragen kann.
Und ich habe den Luxus ersparten zu haben. Das weiß ich aber die Angst bleibt trotzdem.

Ich denke dann immer
Vielen lieben Dank Roberta für dein Verständnis und Deine Erfahrung die du mit mir teilst!

Ich lebe in Hamburg. Ich arbeite seit ca 18 Jahren im Marketing/werbung aber gelernt bin ich Großhandelskauffrau. Bin in die Werbung quer eingestiegen. Ich hatte schon immer mit der hohen Arbeitsbelastung und der Ellenbogengesellschaft sowie Oberflächlichkeit in der Branche zu kämpfen aber irgendwie ging das lange. Doch jetzt wird es mir Zuviel. Auch die ganze Digitalisierung und das man immer mehr Plattformen kennen muss. Tiktok Facebook Amazon Google usw KI Systeme und Daten getriebene nutzerverhalten und Optimierung etc. Es macht mir einfach auch keinen Spaß mehr.Projektmanagement ,Analysen etc

Nunja das ist jetzt auch irgendwie ein Teil des Problems als Marketing Mensch ist man ziemlich spezialisiert obwohl man soviel Krempel macht. Es ist halt irgendwie weder Fisch noch Fleisch und ich würde am liebsten noch mal neu anfangen.

Ich bin da an so einem ähnlichen Punkt wie du, dass ich mir sage dass ich einfach mehr Ruhe brauche und weniger Verantwortung. Dann halt mit finanziellen Einbußen.

Bis jetzt war ich jahrelang in Teilzeit da ich das Pensum in vollzeit nicht durchgehalten habe. Aber es war in den letzten Jahren selbst in Teilzeit Zuviel, da man einfach Zuviel Zeitdruck hat und Überstunden nicht ausblieben inklusive, Du musst dich noch mehr anstrengen.

Lange rede: Krankengeld ist bei mir ausreichend
ALG 1 wäre schon etwas knapp, wenn ich alleine wäre!
Aber ich habe einen Partner der finanzielle Einbußen tragen kann.
Und ich habe den Luxus ersparten zu haben. Das weiß ich aber die Angst bleibt trotzdem.

Ich denke dann immer
Vielen lieben Dank Roberta für dein Verständnis und Deine Erfahrung die du mit mir teilst!

Ich lebe in Hamburg. Ich arbeite seit ca 18 Jahren im Marketing/werbung aber gelernt bin ich Großhandelskauffrau. Bin in die Werbung quer eingestiegen. Ich hatte schon immer mit der hohen Arbeitsbelastung und der Ellenbogengesellschaft sowie Oberflächlichkeit in der Branche zu kämpfen aber irgendwie ging das lange. Doch jetzt wird es mir Zuviel. Auch die ganze Digitalisierung und das man immer mehr Plattformen kennen muss. Tiktok Facebook Amazon Google usw KI Systeme und Daten getriebene nutzerverhalten und Optimierung etc. Es macht mir einfach auch keinen Spaß mehr.Projektmanagement ,Analysen etc

Nunja das ist jetzt auch irgendwie ein Teil des Problems als Marketing Mensch ist man ziemlich spezialisiert obwohl man soviel Krempel macht. Es ist halt irgendwie weder Fisch noch Fleisch und ich würde am liebsten noch mal neu anfangen.

Ich bin da an so einem ähnlichen Punkt wie du, dass ich mir sage dass ich einfach mehr Ruhe brauche und weniger Verantwortung. Dann halt mit finanziellen Einbußen.

Bis jetzt war ich jahrelang in Teilzeit da ich das Pensum in vollzeit nicht durchgehalten habe. Aber es war in den letzten Jahren selbst in Teilzeit Zuviel, da man einfach Zuviel Zeitdruck hat und Überstunden nicht ausblieben inklusive, Du musst dich noch mehr anstrengen.

Lange rede: Krankengeld ist bei mir ausreichend
ALG 1 wäre schon etwas knapp, wenn ich alleine wäre!
Aber ich habe einen Partner der finanzielle Einbußen tragen kann.
Und ich habe den Luxus ersparten zu haben. Das weiß ich aber die Angst bleibt trotzdem.

Ich denke dann immer
Vielen lieben Dank Roberta für dein Verständnis und Deine Erfahrung die du mit mir teilst!

Ich lebe in Hamburg. Ich arbeite seit ca 18 Jahren im Marketing/werbung aber gelernt bin ich Großhandelskauffrau. Bin in die Werbung quer eingestiegen. Ich hatte schon immer mit der hohen Arbeitsbelastung und der Ellenbogengesellschaft sowie Oberflächlichkeit in der Branche zu kämpfen aber irgendwie ging das lange. Doch jetzt wird es mir Zuviel. Auch die ganze Digitalisierung und das man immer mehr Plattformen kennen muss. Tiktok Facebook Amazon Google usw KI Systeme und Daten getriebene nutzerverhalten und Optimierung etc. Es macht mir einfach auch keinen Spaß mehr.Projektmanagement ,Analysen etc

Nunja das ist jetzt auch irgendwie ein Teil des Problems als Marketing Mensch ist man ziemlich spezialisiert obwohl man soviel Krempel macht. Es ist halt irgendwie weder Fisch noch Fleisch und ich würde am liebsten noch mal neu anfangen.

Ich bin da an so einem ähnlichen Punkt wie du, dass ich mir sage dass ich einfach mehr Ruhe brauche und weniger Verantwortung. Dann halt mit finanziellen Einbußen.

Bis jetzt war ich jahrelang in Teilzeit da ich das Pensum in vollzeit nicht durchgehalten habe. Aber es war in den letzten Jahren selbst in Teilzeit Zuviel, da man einfach Zuviel Zeitdruck hat und Überstunden nicht ausblieben inklusive, Du musst dich noch mehr anstrengen.

Lange rede: Krankengeld ist bei mir ausreichend
ALG 1 wäre schon etwas knapp, wenn ich alleine wäre!
Aber ich habe einen Partner der finanzielle Einbußen tragen kann.
Und ich habe den Luxus ersparten zu haben. Das weiß ich aber die Angst bleibt trotzdem.

Ich denke dann immer wenn ich jetzt bewusst in einen viel schlechteren bezahlten Job gehe und dann nochmal was wäre, bekäme ich gerade mal Grundsicherung etc.

Dann denke ich mich nimmt keiner mit meinen exotischen Sachen, viele können noch nicht mal nachvollziehen was ich gemacht habe.

Zum Thema Krankengeld bezug:
Wow bis zum Ende… wie war es da mit dem Thema Reha und später mit dem Thema Aussteuerung?

Mir tut es bis jetzt nicht so gut wie angenommen. Ich bin jetzt 8,5 Monate im Krankengeld. Ich habe in der Zeit extrem viel an Stützen genutzt und mir erkämpft.
Ich war 8 Wochen in der Tagesklinik, hab mir eine Psychiaterin gesucht und habe sogar einen Therapeuten ergattert. Jetzt komme ich irgendwie an den Punkt dass ich das Gefühl habe, wenn die Kasse jetzt eine Reha anordnet, dann ist das zwar ok aber ich habe nicht das Gefühl es „ löst“ mein Problem.
Ich bekomme das nicht weggeschoben mit der Zukunftsangst.
Ganz im Gegenteil. Auch dieses Strukturlose was ich gerade erfahre ist die Hölle.
Die Vorstellung so jetzt konzentrierst du dich nur auf dich und arbeitest an deinen Themen und entspannst dich auch mal funktioniert solangsam nicht mehr.

Ich habe auch eine Kündigungsfrist von 6 Monaten, wenn ich das noch ausreize bin ich auch schon fertig mit dem Krankengeld. Wenn ich da nicht kündige habe ich das Problem nach dem Krankengeld immer noch.

Dieses ungewisse und die Aussicht beim Jobcenter zu landen auch nach der Aussteuerung , den medizinischen Dienst am Hals zu haben, Reha zu machen etc. oder sogar das Thema frühberentung, sind für mich frustrierend und führen zu Angst

Du bist erst bei 8,5 Monaten Krankengeld, d.h. du kannst dich jetzt exklusiv in der Therapie um genau dieses Thema, Zukunftsangst, kümmern.

Ich bin allein erziehend und war immer allein verantwortlich für meine Kinder, auch finanziell. Ich konnte nichts ansparen und hatte so eine Angst meinen Job zu verlieren, das ich das Bossing der Vorgesetzen sowie Mobbing einer Kollegin aushalten musste (so dachte ich).

Ich war 5 Wochen zur Reha und da habe ich Dank der tollen Gruppentherapie erst verstanden das ich a) nicht daran Schuld bin, b) ich Handlungsfähig bin und c) ich zu aller erst an mich denken muss!

Ich bin nach der Reha ca. 4 Wochen arbeiten gewesen, habe in der Zeit nach anderen Jobs geschaut und mich für einen entschieden.

Ich habe mich dann bewusst krank gemeldet, aus der Krankschreibung heraus gekündigt und bin dort nie wieder hin gegangen. Selbstfürsorge!

Geh dieses Thema in der Therapie an, nutze die Krankschreibung um daran zu arbeiten.

Danke Greta Mir ist das bewusst und ich arbeite in der Therapie daran. Ich habe auch schon einiges erlebt auch im therapeutischen Kontext.

Aber auch das was du sagst habe ich in der Tagesklinik auch erfahren: ich habe viele Jahre bossing/mobbing mitgemacht weil ich dachte ich muss das ertragen. Außerdem kenne ich es aus der Vergangenheit klein gemacht zu werden!

Es war so schön in der Klinik das Feedback und die Gruppe zu haben, die mich eben auch lehrt dass ich da nichts für kann und erst recht , dass ich das nicht mitmachen muss!
Somit weiß ich zumindest dass ich dies nicht mehr mitmache…
Trotzdem Beuteln mich urängste die zur Zukunftsangst führen

Jeder hat seine Prägung und sein Schicksal bzw. Vergangenheit, die zu gewissen verhalten führen und auch zu Ängsten

Ich komme aus einem schwierigen Elternhaus ( wahrscheinlich viele hier) und auch von recht schlechten Voraussetzungen…
Mir wurde unter anderem immer gesagt, dass ich ein Verlierer bin , das ich ein Simulant bin mit all meinen Sympthomen und das ich mich nur mal zusammenreißen muss!
Auch Alk. in der Familie und leider ein Narzisst als Vater haben mich geprägt…

Ich habe mich von vielem freigekämpft und bin weit gekommen! Auch beruflich, obwohl ich weiß dass dies nicht das wichtigste ist im Leben und das ich niemanden etwas beweisen muss, sitzen die alten Prägungen tief

Man könnte also auch sagen, dass diese ganze Zeit die ich gerade durchmache für mich Therapie ist!
Somit tue ich jeden Tag etwas

@Burn

Du steckst nicht in einem kleinen Stimmungstief – du bist gerade völlig erschöpft, emotional ausgebrannt und blockiert von einem massiven Angstsog. Das ist kein Zustand, in dem man „mal eben“ Entscheidungen trifft oder Bewerbungen schreibt. Und auch keine Basis, auf der irgendein Arbeitsverhältnis gesund funktionieren kann.

Es geht bei dir gerade nicht darum, ob du dich beruflich neu orientieren sollst – sondern wie du überhaupt wieder auf die Beine kommst, damit du langfristig arbeitsfähig bleibst. Und das bedeutet: Fokus auf Stabilisierung, nicht auf Funktionieren.

Ja, du brauchst psychologische Hilfe – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt. Keine „Tipps“, keine kleinen Mutmach-Sätze. Sondern klare therapeutische Begleitung (die du wohl hast wie ich das lese), damit du die Angstmechanismen überhaupt erstmal verstehst, ordnen kannst und daraus wieder Handlungsspielraum entsteht.

Was du in den letzten Jahren durchgezogen hast, war Dauerstress mit wiederholtem emotionalem Kontrollverlust durch Bossing, Entwertung und Überlastung. Kein Wunder, dass dein System nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Und kein Wunder, dass jetzt alles blockiert.

Diese Angst vor dem Jobverlust, vor dem falschen Schritt, vor der Zukunft – die ist nicht irrational. Sie ist ein Zeichen dafür, wie sehr dein Nervensystem im Alarmzustand ist. Und das ist behandelbar. Aber eben nicht, indem man sich weiter in Bewerbungsportale oder Selbstvorwürfe stürzt.

Deine Aufgabe ist gerade nicht, dich zu optimieren oder arbeitsfähig zu machen. Deine Aufgabe ist es, wieder heil zu werden. Und das heißt:
Sich rausnehmen. Hilfe annehmen. Struktur finden, die dich schützt statt überfordert.

Erst dann kannst du dich wieder mit deinem beruflichen Weg befassen – aber nicht vorher.

Und glaub mir, wenn du da aus dem Tief raus bist, ergeben sich neue Möglichkeiten. Die aktuell für dich nur eben nicht sichtbar sind, weil du eben in einem Tief hängst, in dem ein Arbeitsleben nicht möglich ist.

Für mich ist eher die Frage ob ich den Schritt in die Kündigung trotzdem mache. Ich habe das Gefühl dieser Ballast hängt immer an mir dran. Es macht mich auch immer noch wütend. Es ist für mich wie so ein Pickel den ich ignorieren muss obwohl er mich so stört.

Aber ich bekomme immer die Rückmeldung bloß nicht kündigen im Krankengeld und das dies nur Nachteile mit sich bringt.
Dies belastet mich tatsächlich zusätzlich da ich immer das Gefühl habe nicht abschließen zu können

Nunja mal sehen wie ich damit umgehe.
Für mich hat sich das Gefühl seit 8,5 Monaten nicht geändert dass ich das nicht mehr möchte.

Zitat von Burn:
Für mich ist eher die Frage ob ich den Schritt in die Kündigung trotzdem mache. Ich habe das Gefühl dieser Ballast hängt immer an mir dran. Es macht mich auch immer noch wütend. Es ist für mich wie so ein Pickel den ich ignorieren muss obwohl er mich so stört. Aber ich bekomme immer die Rückmeldung bloß nicht ...


Dann handle danach.
Sprich mit den Arbeitgeber ob ein Aufhebungsvertrag möglich ist.
Sprich mit deinem Facharzt, dass ein weiterführen des Arbeitsverhältnisses gesundheitlich nachteilig ist...

Es gibt so viele Wege um keine Sperre zu bekommen.

Geld ist nicht alles. Was nutzt dir dein Gehalt, wenn du kaum atmen kannst vor Ballast? Nüscht.

@Burn
Ich denke, es könnte dir leichter fallen, wenn du deine Optionen prüfst und schaust, was genau du tun magst,
wo Chancen bestehen. Also erstmal eine Perspektive schaffen, die auch mit Fakten gedeckt ist.
Würdest du dir das kaufmännische wieder zutrauen?

Vom Marketing Bereich kenne ich es zumindest vom HörenSagen von Bekannten und ehemaligen Schulkolleginnen, dass da viel Druck, viel Arbeit, und im Verhältnis dazu wenig Geld ist.
Digitalisierung ist das andere, der Fortschritt rast und wer sich nicht anpasst, wird abgehängt

Im kaufmännischen Bereich wird sich über die Jahre auch hier und da was entwickelt haben, aber sicherlich nicht so schnell; ich denke, wenn man da mal wieder aufgefrischt ist, könnte es da ruhiger zugehen.
Oder es ergibt sich auch nochmal irgendwas als Quereinsteiger.
Grundlagen hast du, Berufserfahrung auch.

Eine weitere Frage, die ich sehe, ist, bist du schon stabil genug, um neu durchzustarten?
Da denke ich wie Greta und WayOut, dass es gut wäre, erstmal in dir wieder eine Basis zu finden, sodass du nicht aus Erschöpfung und Angst und Stress heraus Dinge tust und entscheidest.
Sondern etwas durchdachter, mit Informationen und Faktencheck.

Das gute ist, dass du zur Zeit versorgt bist, dass keine Kündigung droht, dass du noch Ersparnisse hast und zur Not auch noch einen Partner. Dennoch kann die jetzige Situation dich auch runterziehen wie in einem Sumpf, sodass das klare Denken und Entscheiden gerade erschwert ist.

Darum denke ich, es wäre günstiger, wenn du gesundheitlich wieder mehr auf die Füße kommst, mehr aus diesem Panikmodus raus, mehr in Abstand, sodass du etwas freier entscheiden kannst und handeln.

Ja es ist tatsächlich nicht so einfach. Die Ansätze hatte ich auch schon , dass ich erst mal schauen muss wo die Reise hingehen soll aber irgendwie habe ich da noch nicht das richtige Format gefunden.
Ursprünglich wollte ich mal eine Berufsberatung in Anspruch nehmen aber das Arbeitsamt hat mich abgewürgt weil ich noch kein Kunde bei Ihnen bin und mich in Krankheit befinde. Letztlich sind die aber ja jetzt auch kein jobcoach.
Diesen Anlauf hatte ich auch schon. Die Dame ist systemischer Therapeut und macht auch jobchoaching… aber das hat auch nicht geklappt. Es wurde Zuviel Therapiekontext mit reingebracht und mit 100Euro die Stunde ist das wirklich uferlos und teuer.

Zumal ich ja meinen tiefenpsychologen habe und nicht noch bei der systhemischen Beraterin therapeutisch arbeiten wollte. Zumindest nicht in der Tiefe

Ich hatte mir eher erhofft, dass es in Richtung stärkenmanagement, sowie Kompetenzen geht, damit ich eben ausarbeiten kann, wo stehe ich eigentlich und wo könnte ich mich entwickeln?

Aber das hat nicht geklappt und ich habe hier noch kein Konzept/stärkung

Jetzt gibt es hier ein Konzept Frau und Beruf , da wollte ich jetzt mal ein Termin machen. Es geht mir nicht gleich um die Endlösung sondern darum eine Perspektive zu erarbeiten. Das scheint aber gar nicht so einfach zu sein hier das richtige Angebot zu finden.

Ich könnte mir durchaus vorstellen wieder im kaufmännischen Bereich anzuknüpfen und ich habe auch einiges an Bewerbungen draußen. Ob das aber klappt so als Quereinsteiger ohne Büro Erfahrung im klassischen kaufmännischen Bereich, ist schon wackelig.

Stabilität ist natürlich die andere Seite das weiß ich.
Aber es ist nicht einfach eine Balance zu bekommen zwischen Perspektiven entwickeln, zu gesunden und gleichzeitig einen Weg zurück zu finden.

Zitat von WayOut:
Dann handle danach. Sprich mit den Arbeitgeber ob ein Aufhebungsvertrag möglich ist. Sprich mit deinem Facharzt, dass ein weiterführen des ...

Ich habe Ur nicht danach gehandelt da mir bis jetzt abgeraten wurde im Krankengeld zu kündigen. Da ich dann evtl Stress mit der Krankenkasse bekomme oder aber auch in Zukunft reha Maßnahmen nicht bekomme etc


auch das wohl das Geld geringer sein soll wenn man ausgesteuert wird und bereits in Arbeitslosigkeit ist anstatt aus dem Krankengeld heraus.

@Burn
Was bringt dir denn ne Reha, wenn du aktuell nicht arbeitsfähig bist?
Und sobald du wieder arbeiten gehst, ist auch das erhalten einer Reha wieder einfacher. Auch wenns dem dient nach langer Krankheit wieder arbeitsfähig zu werden ist ne Reha problemlos machbar. Es gibt Rehas zur Erhaltung und auch zur Widerherstellung der Arbeitskraft. Lass dir da nichts einreden.

Und ja, das Geld ist weniger. Aber: Was hast du von deinem jetzigen Geld? Nix. Außer dass es dich von Monat zu Monat kränker macht. Und es gibt genug Möglichkeiten zur Bezuschussung (Wohngeld etc), wenn das Geld nicht reicht und die Ansprüche nicht überdimensioniert sind (als Single ne 3-Raum-Bude etc). Klar muss man da an manchen Stellen auch mal abstriche machen.
Aber lieber in Frieden und mit kleinen Abstrichen leben als das was du jetzt hast...weil, das ist ja jetzt auch kein Leben was du führst.

Zitat von Burn:
Ursprünglich wollte ich mal eine Berufsberatung in Anspruch nehmen aber das Arbeitsamt hat mich abgewürgt weil ich noch kein Kunde bei Ihnen bin und mich in Krankheit befinde. Letztlich sind die aber ja jetzt auch kein jobcoach.
Diesen Anlauf hatte ich auch schon. Die Dame ist systemischer Therapeut und macht auch jobchoaching… aber das hat auch nicht geklappt. Es wurde Zuviel Therapiekontext mit reingebracht und mit 100Euro die Stunde ist das wirklich uferlos und teuer.

Es gibt schon so Jobcoachs, aber da auch gute zu finden, ist vermutlich Glück.
Also im Auftrag von Arbeitsamt und Jobcentern arbeiten die auch, die werden über AVGS abgerechnet und die Seite vom Arbeitsamt hat auch eine AVGS-Suche, wo man sich in seiner Nähe was raussuchen könnte mit Schwerpunkten.
https://web.arbeitsagentur.de/coachingu...erung/home
Ggf. kann man mit so einem Anbieter auch sprechen, ob die nur wenige Stunden machen und selbst bezahlt?
Zitat von Burn:
Jetzt gibt es hier ein Konzept Frau und Beruf , da wollte ich jetzt mal ein Termin machen. Es geht mir nicht gleich um die Endlösung sondern darum eine Perspektive zu erarbeiten. Das scheint aber gar nicht so einfach zu sein hier das richtige Angebot zu finden.

Das hört sich doch auch ganz gut an, vielleicht haben die ja Tips oder weiterführende Stellen.
Zitat von Burn:
Da ich dann evtl Stress mit der Krankenkasse bekomme oder aber auch in Zukunft reha Maßnahmen nicht bekomme etc

Rehamaßnahmen der Krankenkasse hängen damit eigentlich nicht zusammen, da dies vom Krankheitsbild und Gesundheitszustand abhängt, nicht von Beruf oder Arbeit. Die zahlen, solange der Arzt krank schreibt.
Und die fördern, wenn es medizinisch ratsam ist. Im Zweifel schalten sie den MDK dazu, wegen Zweitmeinung, ob es medizinisch ratsam ist, wenn man ne Reha o ä vorhat.

Rehamaßnahmen der Rentenversicherung = berufliche Reha ist nochmal was anderes, die wollen einen lieber arbeitsnah sehen. Oder dahin bringen.
Zitat von Burn:
Aber es ist nicht einfach eine Balance zu bekommen zwischen Perspektiven entwickeln, zu gesunden und gleichzeitig einen Weg zurück zu finden.

Ja das stimmt, das ist die Herausforderung.
Und da ist dann schon was zu klären, mit wem hat man noch welche Verpflichtungen, wer zahlt was wie wann wo (Krankengeld, Alg1), dann wäre es einfacher, wenn man bald wieder was eigenes hat und nur Lohn bekommt und sich nicht so um alles einen Kopf machen muss.

@Burn Habe Keine Angst ! Kapitalismus ist Ausbeutung pur.

Zitat von Burn:
Für mich ist eher die Frage ob ich den Schritt in die Kündigung trotzdem mache. Ich habe das Gefühl dieser Ballast hängt immer an mir dran. Es macht mich auch immer noch wütend. Es ist für mich wie so ein Pickel den ich ignorieren muss obwohl er mich so stört. Aber ich bekomme immer die Rückmeldung bloß nicht ...

Ich kann dir nur dringend raten, kündige! Wenn du genug Kohle hast, dann sind auch die drei Monate Sperre völlig egal. Hau einfach mal mit dem Hammer drauf, du wirst dich befreit fühlen! Immer diese Sachzwänge, immer diese Ambivalenzen. Diese sind es, die einen so belasten. Man muss sich auch einmal mit einem Befreiungsschlag zur Wehr setzen. Zeige doch dieser Firma endlich den Mittelfinger!

Zitat von Feuerschale:
Es gibt schon so Jobcoachs, aber da auch gute zu finden, ist vermutlich Glück. Also im Auftrag von Arbeitsamt und Jobcentern arbeiten die auch, die ...

Vielen dank für deine Erfahrung und auch für deinen Tipp! Wusste ich auch noch nicht mit den Job Coaches über das Arbeitsamt. Ich behalte mir das mal im Hinterkopf
Sponsor-Mitgliedschaft

@Burn
Nachdem ich @Recondi ´s Gedanken zu deinem Problem gelesen habe - das ist eigentlich der beste und alles zusammenfassende Rat der dir hier gegeben wird/wurde.

- Du hast gute und ausreichende Mittel um eine temporäre AL finanziell zu verkraften

- Du wohnst in einem Ballungsraum, der Dir, wenn es denn mal irgendwann um die KONKRETE Planung geht ( wo willst du Dich bewerben....), genug Spielraum bietet.
Auch hier den QUEREINSTIEG nicht aus den Auge verlieren, wurde schon genannt.

- Du bist im Moment nicht fit genug für einen neuen Job und für den alten sowieso nicht.

- rein formal hast du nichts zu befürchten. Du kannst Dich weiter krankschreiben lassen , denn das steht Dir zu. Und wenn der medizinische Dienst kommt - na und?
AL bekommst Du auch. Vielleicht mit Sperre. Oder wenn Du dich mit deinem Arbeitgeber einigst - auch ohne. Nehme Dir einen kurzen Beratungstermin bei einem Fachanwalt für Arbeitsrecht. Kostet m.E. so um die 50EU. Vorher nachfragen. Dann bist du auf der sicheren Seite.

- du kannst Dir während deiner freien Zeit weiter viele Gedanken machen und Unterstützung suchen.
Mein Rat an Dich : nicht in erster Linie überlegen WAS du machen willst/kannst.
Sondern ersteinmal : sich darüber klar werden wie Du auf keinen Fall meh arbeiten willst.
Grundlegende Dont´s aufstellen. Das kann alle Bereiche betreffen. Entfernung, Arbeitszeiten , Wochenarbeitszeit, Größe des Unternehmens, Größe Team etc. pp.

Und wenn du dann zumindest weiß was Du nicht mehr willst und es dir besser geht und Du stabiler bist : dann kannst Du mal wieder langsam ans Arbeiten denken.

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und drücke Dir die Daumen.

A


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Mira Weyer
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