Und vom ersten Moment an ging es damit los, dass ich nicht mehr schlafen konnte und jeden Tag mit Angst zur Arbeit ging. Und dann war es noch ein Beruf (Lehrerin), der für mich mit Sozialer Phobie und ängtstlicher (vermeidender) Persönlichkeisstörung (wie erst vor 10 Jahren diagnostiziert wurde) völlig ungeeignet war. Ich habe mich aber trotzdem, oft auf dem Zahnfleisch kriechend, 20 Jahre durchgequält, denn meine Angst vor dem Verlust der Arbeit (ich bin nicht verbeamtet) und vor Armut war noch sehr viel größer. Da ich immer alleinstehend war, war ich komplett auf meinen Verdienst angewiesen.
Aber irgendwann ging gar nichts mehr und ich war mehrmals für längere Zeit krank geschrieben, habe auch eine 8-wöchige Reha gemacht. Schließlich hatte ich das Glück, in der Verwaltung am Ministerium eine Ersatztätigkeit zu bekommen und mache das seitdem. Es ist jetzt sehr viel besser, vor allem mit dem Schlafen, aber eine unterschwellige Angst ist ständig da. Seit ein paar Monaten bin ich wegen Corona überwiegend im Homeoffice (muss nur einmal die Woche ins Büro) und mir geht es besser als je zuvor. Zum Glück habe ich nur noch 3 Jahre und 8 Monate, bis ich mit 63 in Rente gehen kann.
25.05.2021 17:00 • x 1 #41