ich bin neu hier und trage meine Angst schon eine ganze Weile mit mir herum und führe einen stetigen Kampf mit ihr.
Ich schleife seit drei Jahren meine Abschlussarbeit hinter mir her. Damals hatte ich mir ein spannendes Thema ausgesucht, und dann auch mit meinem Prof besprochen, der sich auch zustimmend zeigte. Das Problem war nur, dass ich zu dem Zeitpunkt schon ausgelaugt war und mich nicht auf die ganze Literatur konzentrieren konnte, die ich eigentlich lesen sollte. Schließlich kamen noch familiäre Probleme dazu, unter anderem, weil von meiner Familie noch mehr Druck und Unverständnis für mein Befinden kam, was mich sehr belastet hat. Als ich nicht mehr weiter wusste, fing ich eine Therapie an, die mir ein wenig geholfen hat, meinen Alltag besser zu regeln und mehr auf mich zu achten, also auch mal Pausen zuzugestehen (was ich sonst nicht so gut kann). Mit der Zeit ging es dann auch besser mit der Konzentration, aber es wollte sich nie ein Gefühl der Freude oder Lust einstellen. Ich verbinde mit der Masterarbeit immer noch ganz viel Druck und Angst. Druck, es möglichst schnell zu Ende zu bringen (nach der langen Zeit). Angst, dass alles Mist ist, was ich da mache. Hinzu kommt, dass ich für mich den Anspruch habe, die Arbeit müsste besonders gut und umfassend sein, was oft dazu führt, dass ich mich verliere in einem Dschungel aus Literatur, Meinungen, Studien, aus dem ich nur schwer wieder rausfinde.
Naja, nun habe ich es aber soweit geschafft, dass ich doch einiges zu Papier gebracht habe. Zudem habe ich beschlossen, dass dieses Jahr alles anders wird. Unter anderen habe ich entschieden jetzt einfach meine Masterarbeit anzumelden, ein Abgabedatum zu haben und das Ding jetzt endlich fertigzustellen und die Last loszuwerden. Auch um endlich mal wegziehen zu können und was Neues beginnen zu können. Dazu habe ich all meinen Mut zusammengenommen und mir einen Sprechstundentermin bei meinem Prof geben lassen. Das hat mich wahnsinnig viel Überwindung gekostet, weil ich den Kontakt zu ihm die ganze Zeit über gescheut habe - ich denke aus Scham. Nun habe ich das gemacht, das ist schon mal gut. Nur werde ich ihm auch erklären müssen, warum ich mich so lange nicht habe blicken lassen. Und ich habe Bedenken, ihm von meinen Ängsten und Depressionen zu erzählen. Wie geht man denn mit so einer Situation um? Wie würdet ihr euch verhalten?
Liebste Grüße,
Ceol
31.01.2018 10:58 • • 07.08.2020 #1