Die Assoziation liegt häufig bei Wenn ich was esse verdaut mein Körper und produziert Stuhlgang.. Allerdings kann man einen Darm genauso wie auch die Blase abtrainieren. Der Weg aus diesem sehr speziellen Angstkreislauf ist sehr mühseelig und mit viel Durchhaltevermögen verbunden. Nach der Therapie hatte ich noch knapp 3 Jahre zu kämpfen bis sich ein Gefühl der Normalisierung eingestellt hat. Dazu gehörte:
1.Die Ernährung
Man neigt dazu zu wenig zu essen und auf wichtige Mahlzeiten zu verzichten. Teilweise nimmt man nurnoch eine Mahlzeit am Tag zu sich und das aus purer Angst. Man fühlt sich schnell müde, schlapp un ausgepowert. Nach einer gewissen Zeit kommt es sogar vor, das Schlaf nichtmehr erholsam ist. Man fängt mit 3 Mahlzeiten an (Frühstück, Mittag, Abendbrot), auch wenn man garkeinen Hunger hat versucht man eine Portion aufzuessen. Es dauert ungefähr eine Woche bis sich der Körper dran gewöhnt hat und dann gehts weiter mit 5 Mahlzeiten (Frühstück, Brunch, Mittag, Kaffee, Abendbrot). Wenn man dort angekommen ist und die Portionen gut verteilt über den Tag schafft ist das schon die halbe Miete. Wichtig für mich war ebenfalls die Vermeidung von Lebensmitteln die Blähungen verursachen (Bei mir waren es Möhren in jeder Zubereitungsform und sämtliche Kohlarten die ohne Kümmel zubereitet wurden, aber das sollte jeder für sich selbst rausfinden. Da gibt es keine ultimative Faustregeln.) und der Umstieg auf Vollkornprodukte. Ebenfalls war es wichtig 2 Stunden vor dem schlafengehen nichtsmehr zu essen, da die Verdauung im Schlaf nicht ganz so aktiv ist.
2.Toilettentraining
Zu Spitzenzeiten ging ich mehrmals pro Stunde auf die Toilette, weil der Stuhldrang einfach anhielt und nichtmehr verschwinden wollte, was ebenfalls völlig natürlich ist da die Schleimhäute ständig beansprucht wurden und sich entzündeten. Der schwerste Teil war es diesen Drang unter kontrolle zu bringen und auzuhalten. Angefangen mit dem runterfahren erst stündlich, dann zweistündlich, dann 5 Mal am Tag und dann 3 mal am Tag zur Toilette zu gehen und ebenfalls irgendwelchen Darmbewegungen oder Geräuschen weniger Beachtung zu schenken, da sie in den meisten Fällen eher eine Art Entspannungsphase sind.
3.Bewegung
Kein Mittagsschlaf und kein faulenzen vor dem Fernseher nach dem Kaffee! Eine Runde spazierengehen ist bereits ausreichend. Man muss nicht zur Sportskanone werden um sich wieder gut zu fühlen. Muss... die beste Überleitung zum letzten Punkt.
4. Die innere Einstellung
Man muss garnichts! Das Wort muss bedeutet, das man sich auf einen Punkt hin verpflichtet ohne eine Alternative zuzulassen und man hat immer Alternativen! Man will, kann, möchte oder sollte und nichts anderes. Ich muss aber auf Toilette! Nein, musst du nicht! Du willst auf Toilette, kannst aber noch aushalten! Irgendwann muss aber jeder mal sterben! Ganz gewiss nicht! Man stribt irgendwann, aber man muss es nicht! Niemand zwingt dich dazu und der Zeitpunkt wann und wie jemand stirbt ist immernoch unbestimmt!
12.10.2012 10:29 •
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