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Hallo ihr lieben,
ich bin 21 Jahre alt und vor circa 1 Monat trat bei mir zum ersten mal die Angst auf ich hätte FSME. Ich besuchte mehrer Ärzte, doch keiner konnte mich beruhigen, ich war nur noch am weinen, brach den Kontakt zu Freunden vollkommen ab, sahs nur noch zu Hause und hatte extreme Angst zu versterben. Dieser Zustand dauerte circa 3 Wochen an. Später kamen immer wieder andere Ängste dazu die Angst von einer Wespe gestochen zu werden, und allergisch zu reagieren und zu versterben war ebenfalls enorm. Ich wollte das Haus fast gar nicht mehr verlassen,da ich immer Angst hatte es könnte mich eine Wespe stechen. Seit ewigkeiten kann ich auch keine Kräuter,Bärlauch oder Pilze essen, wenn ich diese Dinge doch konsumiere tritt eine enorme unkontrollierbare Angst ein zu versterben. Ich bilde mir dann auch die Symptome ein. Zurzeit ist es schon so schlimm, dass ich so gut wie gar nichts mehr essen kann, da ich immer befürchte, die Lebensmitteln könnten vergiftet sein (zB im Beerenmüsli ist eine giftige Beere hineingeraten, in die Gemüselaibchen giftige Kräuter etc..)
Wenn ich an Pflanzen vorbeigehen und mit anderen Menschen spreche bilde ich mir außerdem immer ein die Pflanze gegessen zu haben...
Ich bin am verzweifeln! Hat irgwer Tipps für mich was ich dagegen tun kann? Bin seit circa 1 Monat in einer Psychotherapie aber es scheint nicht wirklich zu fruchten. Danke im Voraus für eure Hilfe 3

25.09.2015 19:58 • 26.09.2015 #1


6 Antworten ↓


Hallo Magda,

was für eine Psychotherapie ist das denn? Verhaltenstherapie?
Und nimmst du irgendwelche unterstützenden Medikamente dazu ein?

Ich denke ich kann deine Ängste ein kleines Stückchen weit nachvollziehen. Würde mich selbst als ziemlich paranoid bezeichnen, nur nicht so stark ausgeprägt wie bei dir. Ich leide allerdings auch an einer generalisierten Angststörung, mein paranoides Verhalten ist eine Teilausprägung davon und quasi nicht mein hauptsächliches Problem.

Seit einiger Zeit mache ich auch eine Verhaltenstherapie und nehme gleichzeitig schwach dosiertes Antidepressiva ein, welches auch gegen eine Behandlung von Angststörungen zugelassen ist. Und ich muss zugeben dass es mir hilft!

Ich bin dadurch einfach innerlich viel ausgeglichener und ruhiger, verschwende deutlich weniger Gedanken an meine irrationalen Ängste. Irrational deshalb, weil die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung wie FSME oder eine vergiftete Beere im Müsli doch sehr, sehr unwahrscheinlich ist und irgendwie auch an den Haaren herbei gezogen. Für mich war es wirklich so: die Medikamente fingen an zu wirken und ich musste über meine Ängste und meine Vergangenheit selbst lachen und den Kopf schütteln. Die gleichzeitige Verhaltenstherapie ist für mich ebenfalls sehr sinnvoll und hilft mir enorm.

Viele liebe Grüße!

A


Angst vergiftet zu werden und Hypochondrie

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Hallo magda94,

Zitat:
Ich bin am verzweifeln! Hat irgwer Tipps für mich was ich dagegen tun kann? Bin seit circa 1 Monat
in einer Psychotherapie aber es scheint nicht wirklich zu fruchten.


Schön, das Du hier zu uns gefunden hast. Tipps habe ich schon einige, nur wirst du viel zu viel Angst haben,
davon etwas auszuprobieren. Nicht mal Ärzte konnten Dich
bisher beruhigen. Warum also sollst Du mir glauben?
Glaubst Du Dir überhaupt selbst?
Was ist passiert, das Du Deine Ängste zur Zeit nicht mehr kontrollieren kannst.
Hast Du Probleme mit Partnerschaft, Eltern, Familie, Arbeit, oder was sonst?

Zitat:
Ich besuchte mehrer Ärzte, doch keiner konnte mich beruhigen, ich war nur noch am weinen, brach
den Kontakt zu Freunden vollkommen ab,

Zitat:
Später kamen immer wieder andere Ängste dazu


Zitat:
Seit ewigkeiten kann ich auch keine Kräuter,Bärlauch oder Pilze essen, wenn ich diese Dinge doch konsumiere
tritt eine enorme unkontrollierbare Angst ein zu versterben.


Zitat:
Ich bilde mir dann auch die Symptome ein.


Du weißt selbst, das Du Dir das nur einbildest. Also weißt Du auch, das Deine Ängste übertrieben sind.
Deine starken Ängste hast Du doch sicher schon viele Jahre. Warum hast Du nie versucht etwas
dagegen zu unternehmen.

Viele Grüße

Hotin

Liebe Loot , ich mache eine Gesprächstherapie da mir diese in der Nervenklinik empfohlen wurde. Aber eigentlich macht der Therapeut so gut wie gar nichts und ich muss nur die ganze Zeit über meine Ängste reden. Ich weiß nicht ob eine Therapie immer so abläuft, aber mir scheint diese Form der Therapie nicht so viel zu nützen. Als meine Angst der FSME extrem massiv war bekam ich 'Atarax' verschrieben, aber diese halfen mir so gut wie gar nicht, ich bemerkte eher nebenwirkungen ( Übelkeit und Wahnvorstellungen) Zurzeit nehme ich keine Medikamente, da eben der Therapeut meinte, dass die Gefahr von den Medikamenten abhängig zu werden extrem groß ist.

Welche Art von Ängsten hast du und wie äußern sie sich bei dir?

Liebe Grüße!


Lieber Hotin,
Ich habe eigentlich kein Problem in der Familie. Mache derzeit einen Studienwechsel aber ich denke nicht dass die Ängste davon kommen! Partner mäßig liegt meine letzte schmerzhafte Trennung auch schon einige Monate zurück deshalb würde ich die Ängste auch nicht damit in Verbindung sehen..
Ich weiß nur im nachhein,wenn die Angst vorüber ist, dass ich mir die Syptome eingebildet habe. Aber wenn die Angst aktuell ist(was über mehrer Wochen gehen kann) ist mir dies nicht bewusst, und ich denke wirklich ich müsse sterben...
Meine Ängste habe ich schon länger da hast du recht, jedoch wurden sie von meinem Verwandten und Bekanntenkreis immer eher als lächerlich empfuden und hinuntergemacht.. Früher waren die Ängste noch nicht so stark wie zurzeit und ich konnte mir ohne Unterstützung meiner Eltern keine Behandlung leisten (da ich Studentin bin)
Liebe Grüße.

Hallo magda94,

Zitat:
Meine Ängste habe ich schon länger da hast du recht, jedoch wurden sie von meinem Verwandten
und Bekanntenkreis immer eher als lächerlich empfunden und hinuntergemacht.


Das andere wenig Verständnis für Deine Ängste haben, damit musst Du leben.
Die meisten Menschen fangen erst dann an, über etwas nachzudenken, wenn sie es selbst haben.
Zitat:
ich konnte mir ohne Unterstützung meiner Eltern keine Behandlung leisten


Verstehe ich nicht. So etwas bezahlt doch die Krankenkasse.

Zitat:
Aber wenn die Angst aktuell ist(was über mehrer Wochen gehen kann) ist mir dies nicht bewusst,
und ich denke wirklich ich müsse sterben...


Das erste und wichtigste ist, stelle sicher,das Du körperlich gesund bist. Ich gehe mal davon aus, dies
ist bei Dir so.
Bitte fühle Dich jetzt nicht schlecht wenn ich folgendes sage.
Was hast Du für ein Verständnis von dem Begriff Angst? Was ist Angst für Dich?
Angst ist etwas ganz normales und lebensnotwendiges für Menschen und Tiere.
Du musst allerdings lernen, zu akzeptieren, das Du Ängste hast. Damit steuern wir uns. Dies bedeutet
Ängste zu haben und sie zu empfinden ist also erst mal normal.

Was nicht normal ist, ist das Dich die Stärke Deiner Angst so belastet. Und da kannst Du selbst Einfluss nehmen.
Extrem Vereinfacht gesagt funktioniert das wie ein Lautstärkeregler an einem Radio.
Auch Deine Angst kannst Du in der Lautstärke beeinflussen.
Dies wird jedoch etwas schwierig für Dich sein, weil Du ein Bild vom Menschen hast,
bei dem Du Dir bisher noch keine Einflussmöglichkeit vorstellen kannst. Weil den Lautstärkeregler für
Deine Angst kannst Du nicht sehen. Du könntest aber lernen, ihn zu spüren.

Zitat:
Aber eigentlich macht der Therapeut so gut wie gar nichts und ich muss nur die ganze Zeit über meine Ängste reden.


Auch hier kannst du sehen, das Du noch nicht so gut verstehst, was bei einer Therapie passiert und wie
Du selbst an Deine Ängste heran geführt werden sollst.

Einen besseren Umgang mit der Angst kannst Du nur selbst bei Dir erreichen. Und das gar nicht
so schwierig, wie Du vermutlich glaubst.

Viele Grüße

Hotin

Ich bin aus Österreich und hier muss man leider für die Kosten der Psychotherapie selber aufkommen.. Eine Sitzung kostet mindestns 75 euro, 20 euro werden von der Krankenkasse übernommen..

Vielen vielen dank für deine Tipps!

Liebe Grüße

Zitat von magda94:
Bin seit circa 1 Monat in einer Psychotherapie aber es scheint nicht wirklich zu fruchten.


Naja, das wäre auch ein Wunder, wenn es so schnell ginge. Bei uns in Deutschland ist die Mindesttherapiedauer, die von der Kasse genehmigt wird, 25 Sitzungen, dem noch ein Erstgespräch und 5 Probesitzungen vorausgehen, also 31 Sitzungen. In den meisten Fällen wird es noch einmal um 25 Sitzungen verlängert, oft noch länger. Zum Glück wird hier alles von der Kasse übernommen.

Zitat von magda94:
ich mache eine Gesprächstherapie da mir diese in der Nervenklinik empfohlen wurde. Aber eigentlich macht der Therapeut so gut wie gar nichts und ich muss nur die ganze Zeit über meine Ängste reden. Ich weiß nicht ob eine Therapie immer so abläuft, aber mir scheint diese Form der Therapie nicht so viel zu nützen.


Das ist bei einer Gesprächstherapie so, dass man über sich redet. Der Therapeut muss sich ja erstmal ein Bild über den Patienten machen. Später werden Strategien erarbeitet, wie man mit den Ängsten umgeht. Aber wie gesagt, das dauert seine Zeit, bis es etwas fruchtet.





Mira Weyer
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