Natürlich kann man da argumentieren, was man hatte, hatte man und das kann einem keiner nehmen, während die jüngeren nicht sicher sein können, ob sie es überhaupt erleben.
Ich war als Kind schon komisch, überlegte oft, ob ich das nächste Weihnachten überhaupt noch erlebe. Ich sagte immer "wenn ich dann noch lebe" meine Eltern fanden das total befremdlich, logisch.
Dann ist da noch so ein Aspekt. Ich sehe bei Klassentreffen überwiegend Menschen, die sich sehr verändert haben, ich finde die entsetzlich "alt". Das ging mir aber bereits mit 40 so. Nicht etwa wegen der eventuellen Falten, aber die Kleidung, das Verhalten. Ich fand fast alle irgendwie behäbig und gekleidet wie unsere Eltern. Natürlich nicht alle.
Oder, wenn ich mir vorstelle, wie alt und matronenhaft meine Mutter in meinem jetzigen Alter war, ich wäre entsetzt, wenn ich jetzt so wäre. Also korpulent, dadurch weniger beweglich, keine schicke Kleidung mehr, nur noch eine zweckmäßige Frisur.
Alte Leute waren früher einfach alt, ich fand sie sprachen häufig sehr müde und leierig, damals war es bemerkenswert, dass mein Onkel und meine Tante auf ihrer goldenen Hochzeit noch Walzer tanzen konnten. Heute kenne ich 75 jährige, die mit ihren Kindern (nicht Enkeln) Snowboarden oder MTB fahren.
Meine Tante ist mit 76 gerade frisch verliebt, ihren Freund hat sie beim Sport kennengelernt.
Man sieht, ich habe wirklich Probleme mit dem Altern, andere sehen das lockerer.
22.06.2022 10:20 • x 2 #61