Eigentlich ging es mir schon wieder gut. Die Angst vor den Krankheiten ist zu 95% weg, mein Leben läuft gut. Das Geld reicht, wir sind viel unterwegs und ich stelle mich vielen Herausforderungen.
Was ich allerdings gar nicht kann und mich direkt zerstört ist jedes noch so kleine Zeichen unserer Katzen dass etwas nicht stimmen könnte. Vor einem Monat begann unser Kater mit einem seltsamen Schmatzen. Es war aber am nächsten Tag wieder weg. Da war ich allerdings schon in absoluter Alarmbereitschaft.
Um zu verdeutlichen was dann mit mir passiert: ich reisse die Augen auf und beginne zu zittern. Ich verschrenke die Arme vorm Körper und laufe gebückt. Alles was ich dann merke ist mein Magen der plötzlich ganz flau ist. Und das nervöse Klingeln in den Ohren. Ich antworte dann nur noch recht leise und nur das nötigste. Alles was ich dann mache muss mir schon gesagt werden. Mein Mann ist dann schon genervt weil er alles alleine machen muss obwohl er sich natürlich auch Sorgen macht.
Beim Tierarzt kann ich noch mit ins Zimmer aber bei der Behandlung muss mein Mann alles machen und ich drehe mich weg und halte die Ohren zu.
Sobald wir vom Tierarzt weg sind und er eine positive Prognose gibt dauert es noch 3-4 Tage bis ich wieder normal funktioniere. Gibt es nur ein naja, geben Sie es ihm mal aber wir müssen mal schauen was passiert dann ist es ein Ausnahmezustand weil ich dann Tagelang beobachte...
Mittlerweile bin ich auch der festen Überzeugung keine Haustiere mehr zu wollen weil ich damit einfach nicht (mehr) umgehen kann. Ich liebe sie so sehr dass ich sie zu sehr an mein Herz lasse. Und jeder Schmerz bricht mir das Herz. Jedes mal glaube ich ersticken zu müssen wenn etwas ist...
Die Situation dieses Wochenende macht es allerdings noch schwerer. Am Freitag bekam ich einen Anruf von meinem Mann dass er einen Unfall beim Gokart fahren hatte und im Rettungswagen sitzt. Meine Situation war ähnlich wie bei den Katzen, allerdings kann mir mein Mann ja auch sagen was weh tut und ob ich mir Sorgen machen muss. Alles wird wieder gut, allerdings liegt er jetzt hier die nächsten Wochen auf der Couch mit komplett eingebundenen Bein und Prellungen an den Armen. Ergo muss ich die nächsten Tage alles allein wuppen.
Und natürlich kann ich die Uhr danach stellen: der Kater schmatzt wieder. Und es hört nicht mehr auf... Ich kreise also wieder mit meinen Gedanken und er tut mir so unendlich leid. Jetzt konnte ich wenigstens arrangieren dass meine Tante mit meinem Mann morgen zum Tierarzt fährt weil ich ja nun auch arbeiten bin (und danach versorge ich noch die Katze vom Chef...).
Und dann wenn er Medikamente oder so bekommt? Wie soll ich das machen? Meine Angst lähmt mich und ich bin allein mit der Situation. Unser Kater ist dazu auch noch so aggressiv wenn ihm was nicht passt, dass ich Angst habe mich zu verletzen. Oder ihn...
Heute Nacht dachte ich kurz jetzt verlierst du den verstand... jetzt gerade habe ich keine Lust mehr zu irgendwas, hab schon geheult, bin direkt wieder müde. Kater schläft im Schrank.
Ich will eigentlich nur weg von hier. Aber wohin? Nur um die ganze Zeit daran zu denken irgendwann wieder nachhause zu müssen wo der kranke Kater wartet? Manchmal denke ich sogar hoffentlich ist es bald vorbei. Dann wird es uns zerstören, aber die Angst ist endlich weg.
Und teotzdem: ich liebe dieses Tier. So wie er mich immer an der Tür begrüßt, wie laut er schnurrt, wie herzlich er kuschelt. Jetzt muss ich wieder heulen.
Was soll ich nur tun? Ich kann nicht mehr. Das macht mich so fertig! :'(
15.07.2018 12:07 • • 27.08.2018 #1