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Mein Kater ist 12,5 Jahre alt und wurde bei uns in der Wohnung geboren. Also er lebt schon immer hier. Ich liebe ihn abgöttisch.
Er ist Freigänger und geht sehr gerne raus. Im Sommer bleibt er länger draußen als im Winter. Jetzt meistens so 1 - 2 Stunden.
Ich habe eine generalisierte Angsstörung. Schon lange Zeit, bin in Behandlung mit Medikamenten und war 2018 in einer Tagesklinik. Habe auch mit Verlustängsten zu kämpfen.
In letzter Zeit mache ich mir total Sorgen sobald mein Kater raus geht. Er war vor 4 Jahren schon mal 16 Stunden weg. Da bin ich fast gestorben vor Sorge um ihn. Nun denke ich das wahrscheinlich jedesmal dass er wieder so lange weg ist. Ich bin immer froh wenn er wieder rein kommt. Hab sogar eine Überwachungskamera wo ich sehe wenn er durch die Katzenklappe kommt. Das ist auch praktisch wenn ich unterwegs bin. Da kann ich sehen ob er wieder da ist Nun steigere ich mich total da rein. Gehe auch manchmal raus und suche ihn. Ich weiß nicht, wie ich diese Sorgen los werden kann. Ich hatte das früher auch schon mal mit meinem Ex Mann. Da habe ich auch immer gewartet bis er kam. Und in der Zwischenzeit bin ich vor Sorgen bald kaputt gegangen.
Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße Franzi

15.12.2021 21:00 • 18.12.2021 x 1 #1


7 Antworten ↓


Zitat von Franzi-68:
Er ist Freigänger und geht sehr gerne raus. Im Sommer bleibt er länger draußen als im Winter. Jetzt meistens so 1 - 2 Stunden.
Ich habe eine generalisierte Angsstörung. Schon lange Zeit, bin in Behandlung mit Medikamenten und war 2018 in einer Tagesklinik. Habe auch mit Verlustängsten zu kämpfen.

Tut mir echt leid Das ist sicher mega schwer auszuhalten... mein Kater war heute fünf Stunden im Flur, ich habe ihn vergessen, weil ich total durch den Wind war, das ist noch nie passiert. Er hat dann richtig laut an der Tür gekratzt zum Glück. Ich dachte, er wird total aufgebracht sein und einen buschigen *beep* machen, aber er war viel entspannter als ich. Ich glaube, für ihn war es gar nicht mal so dramatisch.
Wie bist Du denn bisher mit dieser Angst umgegangen? Du hast doch bestimmt schon viel ausprobiert, oder?

A


Angst um Kater

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Ich kenne das zu gut, habe auch 2 freigänger, mein einer Kater war mal 3 Wochen verschwunden, ich bin wahnsinnig geworden und durchgedreht vor lauter Angst und war verzweifelt. Das war 2016, seitdem kommt er immer regelmäßig nach Hause, im Sommer verbringt er den ganzen Tag draußen, auch nachts und kommt nur zum fressen rein, jetzt im Winter ist er nur 1-2 Stunden draußen.

@Nora5
Oh, na das war ja Stress für euch beide, dass er 5 Stunden eingesperrt war. Aber das stimmt, dass die Tiere das besser wegstecken als wir Menschen.
Aber in dem Moment wenn der Kater draußen ist, schaltet der Verstand irgendwie aus und die Angst schleicht sich ein. Dann dreht sich die Angstspirale nach unten und ich male mir das Schlimmste aus. Und wenn er dann wieder rein kommt, fällt mir jedesmal ein Stein vom Herzen.

Ja, wie geh ich damit um. In der Tagesklinik habe ich gelernt dass Ablenkung sehr gut ist. Versuche es auch und meistens klappt das gut. Also im Umgang mit meiner Angsstörung allgemein.
Das mit dem Kater ist wieder was anderes. Da hab ich noch keine richtige Strategie gefunden. Deswegen habe ich mich ja auch an euch bzw das Forum gewandt.

@Jasy1983
Ach du Schreck,drei Wochen? Ich wäre da wohl auch gefühlt tausend Tode gestorben vor Angst. Und im Sommer den ganzen Tag und auch die Nacht? Ich gehe ihn schon nach einigen Stunden suchen. Es kommt auch noch dazu, als er ca. 8,Wochen alt war, ist seine Mama überfahren worden. Sie war erst 4 Jahre alt. Nun haben wir ( mein Mann und ich (den Kleinen groß gezogen und er ist wie unser Kind. Unsere eigenen Kinder sind längst erwachsen und haben selbst schon Kinder. Deswegen konzentrieren wir uns jetzt ganz auf den Kater.
Mein Mann versucht mich immer zu beruhigen und sagt dann Dinge wie Der kommt dann schon! Er ist ja mittlerweile auch schon ein erfahrener Kater mit seinen 12,5 Jahren und kennt alle Wege. Aber manchmal benimmt er sich wie ein junger Kater und hat seine 5 Minuten. Und dabei ist er auch manchmal sehr tolpatschig.
Dann denke ich, wenn er draußen auch so ist, nicht dass etwas passiert. Wir haben auch einen Bach gleich neben dem Grundstück. Seine Mama war da schon mal rein gefallen und kam klitschenass nach Hause.
Naja, das sind eben solche Sachen, die mir Angst machen. Ich möchte mir gerne weniger Gedanken machen. Aber wie?

Zitat von Franzi-68:
@Jasy1983 Ach du Schreck,drei Wochen? Ich wäre da wohl auch gefühlt tausend Tode gestorben vor Angst. Und im Sommer den ganzen Tag und auch die ...

Ja, die Zeit war schlimm für mich, 3 Wochen später kam er von selbst wieder zurück, ich dachte erst ich seh nicht richtig, und hatte dann Freudentränen. Er roch muffelig, war nicht abgemagert, hatte großen Hunger.

wir waren sicherheitshalber beim Tierarzt, er hatte Fieber und schmerzen und war völlig traumatisiert. Wir haben auch überall nach ihm gesucht, flyer in die Briefkästen reingeworfen, gefragt, Tasso informiert, nichts.

wie man damit umgeht? Gute Frage, ich habe mich damals viel abgelenkt, hast du irgendwelche Hobbys? Irgendwas dir Spaß macht?

Tom ist heute 7 Jahre alt und Lucky 1 Jahr, vor 1 Jahr habe ich Toms Bruder Jerry plötzlich und unerwartet verloren, er durfte nur 5 Jahre alt werden (Nierenversagen), es war sehr schlimm für mich .. er bleibt für immer in unserem Herzen

Der Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit ist kein leichter, wenn man jemanden liebt. Das gilt auch dann, wenn dieser jemand ein Tier ist.

Ich denke, dass es ganz, ganz viel um Lebensqualität geht. Und dass man maximale Sicherheit und ein möglichst langes Leben manchmal unterordnen muss. Vor allem, wenn der Drang nach Freiheit so ausgeprägt und groß ist. Wir haben vor einigen Jahren eine Katze aufgenommen, die bei ihrer vorherigen Besitzerin als Wohnungskatze sehr unglücklich war. Bei uns in ländlicher Gegend mit Möglichkeit zum Freigang war sie wahnsinnig glücklich und ist richtig aufgeblüht. Aber obwohl in unserer unmittelbaren Umgebung kaum Verkehr war, hat sie ein Raser überfahren. Sie ist auf der Fahrt zum Tierarzt auf meinem Schoß gestorben. Ich weine noch immer, wenn ich daran denke. Trotzdem weiß ich genau, dass sie ihr Leben, wie es war, geliebt hat und dass frei zu sein und frei entscheiden zu können, das wichtigste für sie war. Sie hätte niemals eingesperrt sein wollen.

Loslassen zu lernen, ist eine Lektion, die uns unsere Tiere vermitteln. Nach dem Freigeist haben wir eine erwachsene Perserin adoptiert. Sie wollte nicht raus, was meinen Ängsten auch sehr entgegenkam. Auch wenn ich auch sie nicht gegen ihren Willen eingesperrt hätte. Leider ist auch sie nicht alt geworden, sie ist wegen einer Erbkrankheit an Nierenversagen gestorben...

Was ich damit sagen will: Garantien auf ein langes, glückliches gemeinsames Leben bekommt man nicht. Leider. Man bekommt Liebe. Und muss jeden schönen Moment genießen. Man hat es ein Stück weit in der Hand auf was man seinen Fokus lenkt.

Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Vielleicht könnten ja noch mehr schreiben damit ich weiß dass es euch auch so geht und wir gemeinsam eine Strategie finden wie wir am besten damit umgehen können.





Mira Weyer
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