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Hallo,

es gibt ein Thema, dass ich nur schwierig mit jemandem besprechen kann.
Suizidalität ist für viele immer sehr bedrohlich - ist es ja auch.

Schon viele viele Jahre, schon seit ich Kind bin habe ich Suizidgedanken. In meiner Jugend waren die mal ernster und akuter, jetzt schon lange nicht mehr.

Aber es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Suizid denke. Es ist wie ein Automatismus oder ein Zwang und ich leide wirklich sehr darunter.

Seit einigen Monaten sind die Gedanken wieder stärker und ich habe Angst vor ihnen - beziehungsweise: ich habe Angst, dass ich sie umsetzten könnte, aus einem Affekt heraus, ohne es wirklich zu wollen.

Denn Fakt ist: ich möchte leben, ich möchte mich nicht umbringen.

Ich habe in der letzten Sitzung melner Therapeutin ein bisschen erzählt - ganz vorsichtig und nur ein bisschen weil ich immer Angst habe, dass ich mich nicht klar genug ausdrücke und sie mich als akut gefährdet Einstuft. Sie war tatsächlich einigermaßen besorgt und ich musste ihr Versprechen mlr nichts zu tun bis zum nächsten Termin, was mir leicht fiel.
Erstaunlicher Weise hat das Versprechen ihr gegenüber die Gedankenspirale und die Angst es spontan doch zu tun gestoppt. Jedesmal wenn jetzt die Gedanken kommen, kann ich sagen: ich muss darüber nicht nachdenken, ich hab es versprochen, ich kann es eh nicht tun.

Trotzdem: so richtig verständlich machen konnte ich mich nicht. Und ich habe die Angst es spontan doch zu tun, die mich wirklich sehr belastet, nicht angesprochen weil ich Angst habe, sie könnte denken ich habe keine Kontrolle darüber. Und mich am Ende womöglich einweist oder so. (Wir kennen uns nicht so lange.)

Ist das irgendwie zu verstehen? Ich finde es selber total wirr.

Ich würde so gern mit jemanden über die Gedanken sprechen - mein Umfeld ist dafür leider überhaupt nicht geeignet. Die würden aus allen Wolken fallen und es nicht verstehen.

Kennt das jemand?

Herzliche Grüße
nondescript

15.05.2016 08:38 • 22.05.2016 #1


20 Antworten ↓


Hallo nondescript,

mir ist diese Sorge auch nicht ganz unbekannt und ich hatte in meiner Krankenhauszeit auch Mitpatienten, die ebenfalls Angst hatten, sich nicht mehr im Griff zu haben.

Ich möchte Dich bitten, Dich in dieser Hinsicht intensiv mit Deiner Therapeutin auszutauschen bzw. Dich ihr ganz anzuvertrauen. Nicht, dass wir hier in diesem Forum keine Meinung dazu hätten, aber das Thema an sich ist heikel und seitens der Forenregeln verboten, auch wenn Du hier nicht von einer S. Ankündigung schreibst.

LG, Martina

A


Angst sich umzubringen

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Hallo Martina,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich hab natürlich die Forenregeln gelesen und das Thema S.Ankündigungen. Ich wusste nicht, dass das Thema allgemein nicht erlaubt ist - habe extra drauf geachtet nichts genau zu erzählen und aufgepasst, dass deutlich wird, dass es nicht um tatsächliche Suizidabsichten geht, sondern um die (irrationale) Angst davor.

Ich hatte einfach auf die Möglichkeit des Austauschs hier gehofft - auch letztlich UM mich meiner Therapeutin ganz anvertrauen zu können.

Herzliche Grüße
Nondescript.

Hallo nondescript,

ich weiß schon wie Du Deinen thread gemeint hast. Deinen Wunsch nach Austausch kann ich auch verstehen.

Ich denke aber, dass derartige Begriffe / Umschreibungen andere User triggern könnten.

Aber erkläre doch bitte nochmal, warum Du den Austausch für dieses Thema hier siehst, um dann Deiner Therapeutin vertrauen zu können. Das erschließt sich mir noch nicht. Oder ich habe Dich mißverstanden.

LG, Martina

Hallo Martina,

ohje, nichts liegt mir ferner als andere zu triggern.
Gleichzeitig denke ich, dass natürlich jedes Thema potenziell triggern kann - nichts destotrotz: ich möchte nicht gegen die Forenregeln verstoßen. Wird dieses Thema jetzt dann irgendwie gelöscht oder so?

Zitat von Perle:
Aber erkläre doch bitte nochmal, warum Du den Austausch für dieses Thema hier siehst, um dann Deiner Therapeutin vertrauen zu können. Das erschließt sich mir noch nicht. Oder ich habe Dich mißverstanden.

LG, Martina


Hm, also ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man Themen in so einem
Rahmen bespricht, eine Resonanz bekommen hat, Erfahrungen liest o.Ä., wird es deutlich einfacher es dort anzubringen, wo es hingehört.
Allein das Verschriftlichen macht vieles klarer, geordneter.
Vielleicht geht das aber auch nur mir so.

Herzliche Grüße
nondescript

Hallo nondescript,

aufschreiben ist immer gut! Das entlastet erst einmal und vieles wird einem klarer, wenn wir es öfter durchlesen. Ich habe das in meiner Akutphase auch in Form eines Tagesbuchs getan. Wenn ich heute nochmal einiges durchlese, schüttele ich mitunter meinen Kopf, weil mir meine damalige Denkweise jetzt völlig absurd erscheint.

Was mit einem thread passiert entscheiden die Moderatoren. Vermutlich wird in diesem Fall gar nichts gemacht. Ich habe Dir auch in dieser Hinsicht nur meine Meinung geschrieben. Andere User sehen das vielleicht wieder ganz anders.

Wie wäre es denn, wenn Du die Überschrift ändern würdest und für den weiteren Austausch zu diesem Thema das S. Wort weglässt?

LG, Martina

Hallo Martina,

was meinst du mit das S.Wort weglassen? Das ist ein bisschen schwierig wenn es darum geht oder?
Oder meinst du konkret das Wort und einfach Umschreibungen nutzen?

Schreiben hilft auf jeden Fall - aber eine Reaktion darauf ist deutlich hilfreicher.
Ich dachte irgendwie, in einem so großen Forum würde das unproblematisch sein.

Herzliche Grüße
nondescript

Hallo, ich kenne das Thema. ..und hab damals auch darüber geschrieben. ..so selten ist das gar nicht!
zukunftsangst-generalisierte-angststoerung-f57/angst-vor-suizid-nur-zwangsgedanken-t39346.html#p425002

Heute geht es mir nach fast 5 Jahren wieder gut. ..die Gedanken kommen allerdings immernoch ab und zu...aber heeee. ..nach 5 Jahren. ..Warum sollte ich es denn jetzt tun? Habe es in Nie getan und werde es auch nicht tun! Alles Gute für dich!

Hallo Angsthab,

tausend dank für den Link zu deinem Thread. Ich hab ihn durchgelesen und finde es sehr beruhigend, dass es dir wieder gut geht.

In Momenten in denen es mir gut geht denk ich auch immer: wie bescheuert... Du hast dich bislang nicht umgebracht, warum solltest du es jetzt tun?
Die Angst davor die Kontrolle zu verlieren wird da vermutlich ne große Rolle spielen. Und in den Momenten kann ich nicht nüchtern von außen draufschauen.

Herzliche Grüße
nondescript

Ein Therapeut wäre verpflichtet,
dich in so einer Situation einzuweisen.
Aus diesem Grunde, drückt man sich immer wieder vorsichtig aus.
Da kannst du vieles versprechen.
Ich hatte eine ähnliche Situation vor über 20 Jahren.

Hey Boomering,
Tut mir leid, dass du eine ähnliche Situation hattest.
So ganz stimmt aber nicht was du sagst. Die Therapeutin muss einschätzen ob ich eine akute Gefahr für mich oder andere bin. Wenn ich mich ausreichend davon distanziere würde mich wohl auch keine Psychiatrie aufnehmen.
Ich bin ja oft genug auf der anderen seite... Die, die mit Klienten anti-suizid-Vereinbarung abschließt.
Vielleicht war das vor 20 Jahren auch anders.

Herzliche Grüße
nondescript

Zu dir möchte ich noch eines sagen, nondescript.
Deine Worte stimmen nicht.
Es gibt Patienten die sich verstellen können.
Woher soll der Therapeut wissen, was du denkst ?
Wie soll der Therapeut wissen, wie du drauf bist ?
Ein Patient, kann sich dementsprechend verstellen,
was dieses Thema angeht.
Ein Therapeut, verlässt sich auf seinen Patienten,
das er ehrlich ist und ihm alles sagt.
Wenn dies nicht der Fall ist,
kannst du nicht verlangen, das der deine Gedanken liest.
Ich kenne zwei Fälle, von den letzten beiden Jahren her.
Wenn vom Patient nichts kommt,
wie soll der Therapeut da handeln können ?

lg boomerine

Ich kenn das auch, ich hab das auch sehr häufig mit Suizidgedanken und der Angst sich dann im Affekt umzubringen, meist vorm einschlafen. Ich glaub diese Gedanken kommen häufig wenn einem im Leben gerade etwas überfordert oder man das Gefühl hat mit einer Situation nicht fertig zu werden. Was mir hilft ist mich abzulenken mit einem Buch, was ich als Kind gerne gelesen hab, einen Tee trinken oder wenn es richtig im Kopf festsitzt sich etwas suchen was man unbedingt noch miterleben will z.B. ein neuer Film der bald rauskommt oder Grillen im Sommer wenn es schön warm und sonnig ist. Ich will auch immer wissen wie es weitergeht mit meinem Leben und das würde ich so nie erfahren, mal ganz abgesehen davon dass alles was man bis dato erreicht hat dann vollkommen umsonst gewesen wäre und das würde mich ganz schön wütend machen Ich drück die die Daumen dass die Gedanken bald weniger werden
LG
Fauchur

Moin Moin,

also das Faszinosum Zwangsgedanken und Suizid kenne ich auch, aber ich würde sowas nie machen. Siehe in meinen Serienkillerthread, diese Gedanken kommen mir da schon eher. Solange man nur darüber nachdenkt ist es völlig ok, sollte es dem Suizid mehr Nährboden geben, sollte man sich schnell einen Arzt suchen. Was würde sich bei einem Suizid verändern? Provokante, aber sicherlich auch tiefgründige Frage!

@boomerine: ich werde jetzt nicht mit dir darüber streiten. Du hast Erfahrungen gemacht und ich hab andere gemacht - nämlich, dass ich sowohl beruflich als auch privat wirklich als akut suizidal eingeschätzt habe und Psychiatrien sie nicht aufgenommen haben weil sie sich im Aufnahmegespräch ausreichend von suizidalen Absichten distanzieren konnten - so stand es hinterher im Entlassbrief aus der Notaufnahme.

Das schöne daran ist grad, dass ich mich selbst tatsächlich ein bisschen selbst überzeugt hab mit meiner Therapeutin zu sprechen - sie wird mich nicht einweisen lassen solange ich ihr deutlich mavhe, dass ich mich nicht umbringen will.

Mich von den Gedanken abzulenken kann ich versuchen aber es kommt ja eher blitzartig wenn eine Gelegenheit da ist - beim Autofahren zum Beispiel.

@carcass: über deine Frage muss ich erstmal nachdenken. Und in Ruhe antworten.

LG
nondescript

nondescript,
ich will mich auch nicht streiten,
jeder hat seine Erfahrung gemacht,
negativ wie positiv.

Als ich im letzten Jahr, bei meiner Therapeutin einen Ausspruch los lies,
wenn ich meinen Hund nicht mehr habe, kann ich auch gehen,
bekam ich zur Antwort,
Sie wissen schon, das ich sie jetzt einliefern müsste.

Fallen nicht öfters solche Aussagen ?

Zitat von Carcass:
Moin Moin,

also das Faszinosum Zwangsgedanken und Suizid kenne ich auch, aber ich würde sowas nie machen. Siehe in meinen Serienkillerthread, diese Gedanken kommen mir da schon eher. Solange man nur darüber nachdenkt ist es völlig ok, sollte es dem Suizid mehr Nährboden geben, sollte man sich schnell einen Arzt suchen. Was würde sich bei einem Suizid verändern? Provokante, aber sicherlich auch tiefgründige Frage!



Zu deiner Frage, Carcass, was ändert sich ?

Für denjenigen nichts mehr,
der hat abgeschlossen,
wie auch immer.

Die Leidtragenden, sind die, die bleiben.
Familie, Freunde, die es nicht verstehen können,
wieso und warum ?

Ja dann kommt die Aussage,
warum hat er nicht geredet ?
wir hätten doch geholfen.

Nur wer hört in gewissen Situationen wirklich und richtig hin ?
Wer nimmt sich die Zeit um wirklich da zu sein ?

Kommt da nicht der blöde Satz, der spinnt mal wieder, lasst in ihn Ruhe.
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Hey boomerine,
ich kann total verstehen, dass deine Therapeutin das gefragt hat. Es kommt ja auch einfach immer auf das ganze an - die Geschichte, wie labil sich die Person in der Vergangenheit gezeigt hat etc. Es gibt Menschen die mir den Satz sagen könnten Wenn mein Hund geht, habe ich auch keinen Grund mehr zu bleiben. und ich würde sagen: Das kann ich total verstehen. Und es gibt Menschen, bei denen wäre ich alarmiert und in Sorge.
Als Gegenbeispiel: In meiner Traumatherapie gab es Situationen in denen ich ziemlich klar gesagt habe: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr leben. und meine Therapeutin hat das verstanden und wusste dennoch, dass ich mich nicht umbringen werde.

@Carcass Danke für den Hinweis auf deinen Thread. Darüber hab ich mir schon total oft Gedanken gemacht, vielleicht geb ich da später meinen Senf nochmal zu
Ich hab da noch gar keinen Zusammenhang gesehen aber ich habe tatsächlich (deutlich seltener) auch Zwangsgedanken in Richtung anderer - meist mir extrem wichtiger Personen. Als mein erster Neffe unterwegs war, war es ganz schlimm, ich will jetzt nicht ins Detail gehen aber ich hab gedacht, dass ich mich dem Baby niemals nähern darf. Als er dann geboren war, war es weg. Und eigentlich war mir IMMER klar, dass ich dem Baby niemals was antun könnte. Klingt wirr oder?
Aber das ist eben der Unterschied. Diese fremdgefährdeden Gedanken sind zwar in den (eher seltenen) Situationen belastend und beängstigend aber ich weiß jederzeit, dass ich es nicht tun würde.
Die selbstgefährdenden Gedanken sind täglich da und da ist die Angst, dass ich dem tatsächlich nachgeben könnte größer. Obwohl ich das eigentlich nicht will.
Übrigens habe ich diese Killer-Gedanken noch niemals erzählt. Das passt nicht zu mir - die leute wären geschockt.

Zu deiner Frage, was sich durch (m)einen Suizid verändern würde... hm. Nichts nehme ich an. In gewisser Weise nichts.

Liebe Grüße
nondescript

Hallo,
hätte mal eine Frage:
Warum geht man mit diesem Thema nicht in ein Suizid-Forum?Davon gibt es doch genug im Netz..grenzenlose Auswahl,für jeden Geschmack
Warum muss es ein Angstforum sein?
Auch wenn die Überschrift geändert wurde,ändert sich dadurch nicht das Thema.
Die Frage bleibt : Warum hier?
LG

Hallo enten,
weil es um Ängste / Zwänge geht.
Ich brauche kein Suizidforum wo sich möglicherweise viele tatsächlich suizidale tummeln.
Weil ich keine konkreten Suizidgedanken habe und auch nicht lebensmüde bin sondern weil es um eine Angst oder einen Zwang geht.

Ich hab die Überschrift überhaupt nicht geändert, weil ich mir dachte: so weiß jeder, dass es hier möglicherweise auch um Suizid geht und kann verantwortungsbewusst selbst entscheiden ob er hier liest oder nicht.
Ich les ja auch nicht die Threads die meine Ängste möglicherweise schüren könnten... Und hier fällt man wenigstens nicht unvorbereitet in ein schwieriges Thema.

Ich hab da jetzt auch nochmal ne Frage:
Warum muss man sich hier denn eigentlich ständig rechtfertigen? Mir ist das jetzt schon in einigen Threads aufgefallen. Wenn man kein Interesse an einem Thema hat, kann man doch einfach aus dem Thema wegbleiben oder?
Nichts für ungut.

Herzliche Grüße
nondescript

A


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Mira Weyer
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