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Hallo miteinander,

kennt jemand das Gefühl unter dem ich leide?

Seit eines Arztbesuches vor ca. 1,5 Jahren (ich habe Angst vor Ärzten), bei dem mein Blutdruck unter Stress gemessen wurde und dadurch erhöht war, höre ich in mich hinein und trage ein permanentes Gefühl der Angst, Schwäche, Unterlegenheit und Reizbarkeit mit mir herum.

Mittlerweile habe ich ein Gefühl, als wenn meine Gesichtsmuskulatur immer angespannt ist, wie ein leichtes Brennen im Gesicht oder ein leichtes Ziehen. Ich fühle mich auch schnell provoziert und angegriffen, selbst bei den kleinsten Unwichtigkeiten. In solchen Momenten fühle ich mich dann noch angespannter, höre in mich hinein und steigere die Angst dann wieder. Wenn ich joggen gehe, verschwindet dieses Gefühl nach kurzer Weile und ich bin dann meist wieder total entspannt. Treibe ich keinen Sport beobachte ich mich, messe meinen Puls, lausche meinem Herzschalg usw. Nachts träume ich häufig auch schlecht, fühle mich in meinen Träumen attackiert, verletzt oder zurückgesetzt oder verraten und verletzt gleichzeitig. Dann wache ich nervös auf. Ich bin sehr traurig darüber, was aus mir geworden ist. Früher war ich ein sehr glücklicher und fröhlicher Mensch. Heute ist alles anders... Auch zu meiner Frau bin ich durch meine innere Angespanntheit manchmal gereizt und zeige mich genervt, obwohl ich sie unendlich Liebe und nur glücklich sein will. Meine Lebensqualität hat sich massiv verändert, weil ich immer an etwas Negatives denke. Ich fühle mich zurückgesetzt, schwach, verletzt, traurig, gestresst, schnell angegriffen und provoziert und komme nicht gegen diese Krise an. Sitze ich im Auto und ein Auto hinter mir fährt dicht auf, fühle ich mich schon gehetzt und angegriffen und schwach.

Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die unter gleichem Phänomen leiden, wie ich. Wenn es jemanden hier im Forum gibt, der ähnliches Problem hat, würde ich mich sehr darüber freuen von ihm/ihr zu hören. Vielleicht kann man diese Scheixxe irgendwie gemeinsam bewältigen durch einen Austausch hier im Forum.

Würde mich sehr freuen, von jemandem zu hören. Herzlichen Dank...

04.09.2015 19:27 • 04.09.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo Jason Connor77,
Zitat:
Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die unter gleichem Phänomen leiden, wie ich.


Also jemanden, dem es genau so schlecht geht wie Dir gibt es bestimmt
nicht noch mal.

Halt, halt, Spaß bei Seite.
Alles ziemlich normal, was Du da beschreibst. Nur wird Dir das wenig helfen, wenn Du jemanden findest,
dem es genau so geht.
Suche Dir Menschen, die es geschafft haben ihre Ängste abzuschwächen.
Die findest Du übrigens hier auch. Etwas suchen und viel lesen musst Du
dafür nur.

Was ist denn los bei Dir? Das hast Du doch nicht erst seit eineinhalb Jahren.
Warum fühlst Du Dich wirklich unwohl und überlastet?
Kannst Du das beschreiben?

Viele Grüße

Hotin

A


Angst- Schwäche-, Unterlegenheits- und Stressgefühl

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Hallo Hotin,

vielen Dank für Deine Nachricht. Vor 5 Jahren hatte ich einmal eine Panikattacke (erstmalig). Damals hatte ich mich in etwas hineingesteigert (ein Schwindelgefühl). Ich glaubte möglicherweise einen Tumor oder ähnliches zu haben. Weil es mir nicht gut ging und niemand wußte, was wirklich mit mir los war, sagte mein Großvater ich solle doch einmal Blutdruck messen... Was dann geschah, war ja relativ normal..., denn unter Angst Blutdruck zu messen führt natürlich häufig zu höheren Werten. Als meine Schwester den Wert (140 zu 95) verbreitete sie plötzlich Panik und schrie aufgeregt, oh Gott, was ist bloß mit dir los?! Dies tat sie in einer panischen Art, so dass ich einen riesigen Schreck und eine extreme Panikattacke (ich dachte in diesem Moment, ich hätte meine letzten paar Herzschläge vor mir, bevor ich abtrete..) mit anschließendem Besuch durch einen Notarzt bekam. Dies war wie ein Horrorerlebnis für mich, was ich jedoch nach ca. 3 Wochen nahezu völlig verdrängen konnte. Dann einige Monate später, wurde bei mir ein Tumor am Hoden diagnostiziert und ich war fertig mit der Welt und dachte, jetzt geht es wirklich dem Ende entgegen... Da ist dann irgendwo, auch nach erfolgreicher OP usw., irgendwo massive Angst zurückgeblieben, die ich zwar zunächst einigermaßen verarbeiten konnte, die aber ca. 3 Jahre später durch einen Krankenhausbesuch (starke Bauchschmerzen durch eingeklemmten Nerv durch körperliche Überanstrengung lt. Arzt) wieder zurückkam (durch Angst im Krankenhaus und Schmerzen leicht erhöhter Blutdruck). Obwohl alle Ärzte aber sagten, ich sei völlig i. O. ging ich daraufhin (da Mißtrauen durch permanentes in Mich-Hineinhören) zum Hausarzt, der mir ein 24-h Blutdruckmessgerät verordnete. Ich war dann so nervös, daß mein Puls vor Angst vor schlechten Ergebnissen permanent hämmerte und mein Blutdruck natürlich davon auch nicht unberührt blieb. Nach 24 Stunden und Überprüfung der Werte durch den Arzt kam dann das Ergebnis. Mein Blutdruck sei beim Messen zwar erhöht, aber im Schalf auf absolute Normalwerte abgefallen und daher normal. Der Puls sei aber zu hoch und ich solle Beta-Blocker einnehmen. Das wollte ich zunächst nicht, tat es dann aber doch, so dass mein Puls auf einen Wert vom z. T. von unter 50 Schläge pro Minute bei Bewegung abfiel und ich Angst vorm Umkippen bekam. Ich stoppte die Sache, trieb Sport, mir ging es besser...trotzdem kam und kommt dieses Gefühl der Schwäche, Angst und unter Druck fühlen immer wieder durch. Wenn ich mich dann doch einmal entspannen kann, verschwindet das Phänomen der Angespanntheit und der Angst innerhalb von 5 Minuten und ich bin relaxt ohne Ende und freue mich. Aber..., ich fange dann schon wieder nach einer Weile an in mich hineinzuhören und immer wieder geht es von vorn los... Scheixx Kreislauf...

Vielleicht kennt jemand einen Kniff, hat 'ne Idee o. ä., um aus diesem Tal wieder herauszukommen...

Ein Psychologe könnte mir sicherlich auch nicht helfen. Vielleicht aber jemand, der unter gleichem Problem leidet, litt und mit dem man sich austauschen kann.

Vielen Dank!

Hallo Jason Connor77,

Zitat:
Vielleicht kennt jemand einen Kniff, hat 'ne Idee o. ä., um aus diesem Tal wieder herauszukommen...


Wenn Du möchtest, kommst Du da wieder raus. Vor allem, weil Du noch in der Lage bist, Dich
gelegentlich noch zu entspannen.
Das Prinzip beherrschst Du also noch. Wenn Du wieder ausgeglichener und angstfreier werden willst,
ist es sicher sinnvoll mit einem Psychologen zusammenzuarbeiten.
Der muss aber nicht das gleiche Problem kennen wie Du. Ihr sollt euch nicht austauschen.
Diesem Irrtum unterliegen leider die meisten. Das ist überflüssig.
Der Psychologe hat nur eine Hilfsfunktion. Dein Problem musst Du selbst finden und beseitigen.
Egal was der Psychologe sagt und denkt.
Zitat:
trotzdem kam und kommt dieses Gefühl der Schwäche, Angst und unter Druck fühlen immer wieder durch.


Wenn Du das einmal hattest, wirst Du vermutlich damit leben müssen, das
es immer mal wieder hervor kommt.
Wir Menschen blenden Angst oft gedanklich sehr erfolgreich und dauerhaft aus. Wer aber mal so etwas
hatte wie Du, kann oder will es plötzlich nicht mehr ausblenden.
Die Lösung liegt darin, zu verstehen, warum das so ist. Dann es zu akzeptieren und dem ganzen nicht
mehr so eine große und vor allen schon gar keine lebensbedrohliche Bedeutung zu zu schreiben.

Wünsche Dir viel Erfolg dabei, Deine Einstellung zu Deinen Ängsten
zu verbessern. Sie tun Dir nichts, eigentlich wollen Sie Dir nur helfen.

Viele Grüße

Hotin





Mira Weyer
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