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Hallo zusammen,
seit nunmehr gut 10 Wochen quäle ich mich mit Gedanken rum, daß meiner Ehefrau was passiert bzw. sie mich verlässt.
Hintergrund - meine Frau fliegt mit Ihrer Gruppe demnächst für 3 Tage auf eine Städtereise.
Nun quälen mich dauerhaft Ängste - daß ihr was passiert (Flugzeugabsturz), sie jemanden anderen kennen lernt und mich verlässt, daß sie zuviel Alk. trinkt und plötzlich hemmungslos wird... und, und, und.
Die Ängste sind in meiner Vorstellung mittlerweile so real, so als ob ich direkt an ihrem Grab stehe und fühle diesen Schmerz bzw. dies Gefühl des allein seins.
Folge davon - ich breche regelmäßig in Tränen aus. Ich finde keinen Spass mehr an meinen Hobbys, meine tägliche Arbeit fällt mir immer schwerer - fühle mich ausgebrannt und leer.
Auch quäle ich mich vermehrt mich Magenschmerzen und Sodbrennen sowie Verdauungsproblemen herum.
Mit jedem Tag an dem die Abreise nun näher rückt, fällt es mir schwerer und schwerer. Mich graut vor dem Moment, wenn sie Tschüss sagt und die Tür fällt zu.
Mein ganzer Tag ist erfüllt von diesem Gedankenkarussel und am Abend bin ich ausgelaugt und fertig.
Schon ein Flugzeug am Himmel, Werbung eines Reiseportals oder wenn Menschen sich am Strand vergnügen - könnte ich in Tränen ausbrechen.
Ich selber war und bin schon immer ein Kontrollmensch gewesen und in meiner Natur eher der Schwarzseher - den Focus immer erst bei anderen gesehen anstatt sich um meine Bedürfnisse mal zu kümmern.
... und wohin hat es mich nun gebracht ?
Ich hoffe, wenn der eine oder andere dies liest, daß man mir zumindest Mut machen kann, hier nicht alleine damit zu sein.
Ich wäre euch für jegliche Unterstützung dankbar...

Hoffungsvoll...

04.04.2016 11:11 • 17.04.2016 #1


14 Antworten ↓


Hallo, weiß du, deine Ängste und Sorgen sind nicht unbegründet. Jeder Mensch sorgt sich beim Nachdenken um die Gefahren des Lebens um seine Lieben.

Meine schlaflosen Nächte bzgl. meiner Söhne, ob die gesund heimkommen kenn ich nur noch zu gut.

Insgesamt wird das jeder mitmachen, der liebt.

Was deine Sorge um ein Danebenbenehmen deiner Frau angeht, kann ich nichts dazu sagen, letztendlich geht es hier um das Vertrauen in den Partner.

Die Frage an dich wäre, warum du diese extremen Ängste entwickelt hast, und ob du damit schon in therapeutischer Behandlung bist.

A


Angst/Panik davor, daß dem Partner was passiert

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Hallo, auf der einen Seite sagt mir mein Verstand, daß die Ängste unbegründet sind.
Auch das meine Frau mir fremdgeht - wir führen eine sehr schöne Partnerschaft - scheint mir sehr, sehr unwahrscheinlich.
Es ist so glaube ich die große Angst vor dem alleine sein - über die vielen Jahre war ich nur für die Familie, Beruf (teilweise sehr stressig) und Andere da.
Ich habe es nie geschafft mir einen Freundeskreis aufzubauen.
Meine Bedürfnisse immer in den Hintergrund gestellt...
Warum nur bricht dies von heut auf morgen aus mir heraus...
Vor drei Jahren schon hatte ich ein ähnliches Erlebnis - auch hier war meine Frau für drei Tage im Urlaub.
In der Zeit habe ich flach gelegen...
Zudem hatte ich über vielen Jahre panische Angst vor Sturm und Unwetter, nachdem wir unser Haus gebaut hatten.
Mittlerweils habe ich diese Angst überwunden und belächle diese damalige Einstellung.
Zuzeit habe ich 5 Stunden bei einem Therapeuten - wie es danach weiter geht, weiß ich nicht.

Liebe Grüsse...

Der erste Schritt ist ja getan: Du hast realisiert, dass dir der aktuelle Zustand nicht gefällt.

Der zweite Schritt wäre dann, diesen zu ändern.

Arbeitest du immer noch so viel?
Hast du schon einmal versucht, anzufangen, einen Freundeskreis aufzubauen?

Hey Tristitia,

hast Du vor 10 Wochen erfahren, das sie diese Reise antritt oder was war der Auslöser.

Es ist immer schlecht nur zu arbeiten und auf der anderen nur Familie. Weißt Du, Liebe ist gut und schön, aber Ihr bleibt immer zweierlei Menschen, auch wenn die 24 Ehejahre für Euch sprechen.

Kenne das auch mit dem Kontrollieren. Schadet eher, als das es hilft und das bei sich und anderen. Wir müssen damit zurechtkommen, dass das Leben ein Risiko ist und dies in jeder Form. Nicht nur Deine Frau kann irgendwann mal einen anderen kennenlernen; Du auch. Vielleicht engst Du sie ein wenig mit Deiner Art ein; kann dies sein? Habt Ihr schonmal darüber gesprochen?

Hallo Tristitia, vielleicht kannst du mal in die Richtung schauen, dass, etwas, das Dir gehört, dir genommen werden könnte?

Musstest du in dieser Richtung schon mal eine Erfahrung machen?

Hallo, vielen Dank für die ersten Rückmeldungen.

Zu meiner Arbeit - diese ist mit viel Verantwortung verbunden. Bin nun seit fast 30 Jahren im Unternehmen und davon allein über 20 Jahre immer in Positionen, die mit Stress, Leistungsdruck verbunden ist.
Auch war und bin ich immer für meine Familie da - habe erst 8 Jahre nach Geburt unseres ersten Sohnes wieder einen Kino Besuch gemacht.
Habe mir vorher immer eingeredet, daß man für seine Kinder da sein muss. Auch heute noch stehe ich Gewehr bei Fuss für alle da... und wo bin ich geblieben ?
Schon in der Kindheit wurde kein Nein akzeptiert - somit stand immer die Leistung im Vordergrund um anerkannt zu werden.
Zu meiner Ehe - wir reden aktuell sehr viel darüber. Für mich wäre es ein absolutes NoGo, wenn sie auf ihre Reise verzichten würde. Genauso akzeptiere ich ihren Freundeskreis, ihre Hobbys usw...
Sie in einen goldenen Kafig zu sperren - käme für mich nicht in Frage. Ich möchte, daß sie glücklich ist... mehr nicht.
Daher vielleicht auch der Schmerz, wenn ihr etwas zustoßen würde.
Zu deiner Frage mit dem Auslöser - vor gut 10 Wochen habe ich erfahren, daß sich die Flugzeiten etwas geändert haben und sie daher später nach Hause kommt.
Ab diesen Zeitpunkt quälen mich diese Vorstellungen, die mich nicht mehr loslassen.
Zu meinem Freundeskreis - irgendwie habe ich es nie geschafft mir diesen aufzubauen. Beruflich bin ich mit sehr vielen Leuten in Kontakt. Da bin ich froh, wenn zum Feierabend oder am Wochenende ich mal meine Ruhe finde. Trotzdem bin ich aktuell dabei mir eine alte Freundschaft, die vor ein paar Jahren auseinander gelaufen ist, wieder aufzubauen.
Aber auch hier überwiegt die Angst davor etwas falsch zu machen und somit die Freundschaft wieder zerbricht.

Hoffnungsvoll...

Zitat von Tristitia:
Für mich wäre es ein absolutes NoGo, wenn sie auf ihre Reise verzichten würde. Genauso akzeptiere ich ihren Freundeskreis, ihre Hobbys usw... Sie in einen goldenen Kafig zu sperren - käme für mich nicht in Frage. Ich möchte, daß sie glücklich ist... mehr nicht.


Die Frage ist, ist das was du sagst auch das was sie spürt. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ich habe in meiner vorherigen Beziehung auch immer beteuert, dass ich meinem Freund seine Freiheit lasse, aber letzendlich konnte er sie nie richtig genießen. Ich hatte große Angst, dass ihm was passiert. Habe mit ihm Uhrzeiten ausgemacht, damit ich wusste, ab wann ich mir richtig Sorgen machen musste, wenn er dann doch was länger weg blieb. Letzendlich habe ich im Nachhinein betrachtet versucht ihn irgendwie indirekt zu kontrollieren. Gesagt habe ich zwar, dass er dies oder jenes tun soll, aber ich habe mich nicht für ihn gefreut sondern hätte mich wenn ich ehrlich bin eher gefreut wenn er dies oder jenes nicht unternommen hätte. Genau das ist auch bei ihm angekommen und es hat ihn verletzt, dass ich ihm diese Dinge nicht gegönnt habe, bzw. ich mich nicht für ihn gefreut habe. Dies war letzlich auch einer der Trennungsgründe. Diese Eifersucht hatte ich auch. Bei jedem Männerabend habe ich mir das schlimmste ausgemalt, habe vorher festgelegt, dass er zb nicht in einen *beep* gehen soll Heute denke ich, dass ich niemals wieder so denken möchte. Meinem jetztigen Freund ringe ich solche Absprachen nicht ab, weil ich denke, entweder liebt er mich und dann geht er auch nicht fremd oder er liebt mich nicht, dann hat die Beziehung sowieso keinen Wert und dann wird er sich sowieso irgendwann in eine andere verlieben ohne dass ich das verhindern kann.

Glaube mir, du wirst sie mit deinen Sorgen/Einengen eher verlieren, als durch einen Mädelsabend

Zitat von Tristitia:
Ich hoffe, wenn der eine oder andere dies liest, daß man mir zumindest Mut machen kann, hier nicht alleine damit zu sein.



Aber gerne. Du bist damit nicht alleine. Ich oute mich auch als absoluter Angsthase, was meine Lieben betrifft. Manchmal bringt es mich schon an meine Grenzen, wenn mein Mann abends lange arbeiten muss und dann mit dem Auto heimfährt. Wenn ich es vorher weiß, dass es spät wird bin ich oft den ganzen Tag damit beschäftigt mir zu überlegen, wie ich den Abend überstehe. Eine längere Autofahrt, die jemand aus der Familie unternimmt verursacht bei mir schon Tage vorher Bauchschmerzen.

Leider haben ich keinen richtigen Rat für dich, habe selbst noch kein richtiges Mittel dagegen gefunden. Ich versuche immer, halbwegs ein Gleichgewicht zu finden. Die Kinder wissen zum Beispiel, dass sie mit einer ängstlichen Mutter geschlagen sind und geben Bescheid, wenn es später wird. Dafür bemühe ich mich, keinen einzuengen. Es kommt für dich nicht in Frage, dass deine Frau auf die Reise verzichtet. Das finde ich absolut richtig so. Es bleibt dir also nichts anderes übrig, als das Ganze auszuhalten. Dir Strategien zu überlegen wie du zum einen Zeit überstehst bis die Reise überhaupt los geht. Und dann natürlich die drei Tage selbst. Wobei es bei mir so ist, dass das schlimmste überstanden ist wenn derjenige gut angekommen ist. Dann ist das Ende in Sicht und dann geht es schon besser.

Was mir manchmal hilft, ist mir einen Alternativ-Gedanken zu überlegen, den ich hernehme wenn mich ein Angst-Gedanke überfällt. Bei mir ist das meistens der Speise-Plan der nächsten Woche. Sobald die quälenden Gedanken auftauchen, versuche ich sie wegzuschieben und mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Klappt nicht immer, aber manchmal.

Hallo, lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Im Moment bin ich völlig fertig - besser gesagt, es ist als durchlebe ich die Hölle der Angst.
Wie bereits geschrieben geht meine Frau in genau einer Woche für 3 Tage in den Urlaub.
Im Moment ist es so als erlebe ich schon jetzt diesen Moment. Alle möglichen Ängste rauben mir jeden Moment. Dies Gefühl alleine zu sein...
Alle möglichen Ängste, daß meiner Frau etwas zustößt, durchfluten meine Vorstellung.
Ich finde kaum einen Augenblick der Ruhe und mir ist nur noch zum weinen zumute.Ich bin fertig ...
Gibt es irgend etwas, was man in diesen Augenblick für einen selber machen kann ?
Mir graut schon vor den nächsten Stunden und Tagen, wenn der Moment kommt und sie in Urlaub geht.
Könnte jede Hilfe gebrauchen...

Hoffnungsvoll...

Hey, das tut mir leid zu hören...

Versuche doch dich erstmal ein bisschen abzulenken, geh zb joggen oder mache einen anderen Sport... Was du auch versuchen könntest, ist dein Problem anzuegehen. Mir hilft dieses Modell:

A: Beschreibe die Situation
B: Wie sind deine Gedanken dazu
C: Welche Gefühle löst das bei dir aus? Welches Verhalten? Welche körperlichen Reaktionen?

Jetzt kommt der Teil, wo das gesunde Denken beginnt.

1. Entsprechen die Gedanken den Tatsachen?
2. Helfen die Gedanken, dich zu verhalten und zu fühlen wir du möchtest?

Jetzt formulierst du deine Texte von B und C um.

Hier ein Beispiel von mir:

A: Ich liege im Bett und habe Magenschmerzen.

B: Die Schmerzen sind unerträglich, ich muss bald ins Krankenhaus. Bestimmt ist es etwas ernstes. Diesmal hast du es übertrieben. Du hast bestimmt ein Magengeschwür und Magenkrebs, vllt. ist es auch eine Leberentzündung. Du wirst diese Nacht nicht ohne Krankenhaus überstehen.

C: Ich habe große Angst, habe Panik. Ich rolle mich von einer auf die andere Seite, ziehe die Beine ran. Motze meinen Freund an, dass er mir nicht hilft, ich ihm scheinbar egal bin.

Umformulierung:

B: Ich habe im Moment zwar Schmerzen, aber so schlimm, dass ich sie nicht ertragen kann, sind sie nicht. Ich weiß doch, dass ich einen empfindlichen Magen habe und wenn ich einen Tag lang B. trinke, reagiert mein Magen mit erhöhter Säureproduktion. Diese verursacht dann das heftige Brennen.

C: Ich bin entspannt, nehme eine Schmerztablette und versuche dann einzuschlafen.

(Nur zur Erklärung warum ich einen Tag lang B. getrunken habe, es war Kraneval )

So, vllt. hilft dir das ja!

Hallo...
so vor 5 Stunden hat meine Frau nun das Haus verlassen um mit ihren Freundinnen für 3 Tage Urlaub zu machen.
In der Nacht habe ich nicht mehr als 30min Schlaf bekommen. Kurz vor dem Aufstehen heute Nacht um 3:00Uhr habe ich nur noch geweint.
Ich habe so gut es geht versucht, daß es meine Frau nicht mitbekommt.
Ich wünsche ihr so viel Spass und Erholung wie es nur geht...
Doch bei mir tobt nun der Kampf - immer wieder kommen die Bilder hoch, daß ihr etwas passiert und ich sie nicht wiedersehe - also ein Abschied für immer !
Auf der einen Seite könnte ich mich nur noch in eine Decke einrollen, weinen und abwarten - doch auf der anderen Seite kämpfe ich nun um jede Stunde, die nun vorüber geht und
ich einem Wiedersehen näher komme.
Was kann ich in dieser Situation noch für mich tun - bin für jedes aufmunternde Wort von euch dankbar...

Hoffnungsvoll...

Sieh es doch mal so, es sind nur drei Tage und von einem ist schon ein Teil vorbei. Also nur noch zwei-dreiviertel oder so. Morgen irgendwann hast du die Hälfte überstanden und ab da wird ganz sicher die Vorfreude überwiegen, dass sie bald wieder da ist.

Was soll ihr denn passieren? Sie ist ja nicht alleine im Dschungel unterwegs, sondern mit Freundinnen innerhalb Europas. Sie wird ihren Spaß haben und wohlbehalten wieder zurückkommen.

Hast du dir ein bisschen Programm fürs Wochenende vorgenommen? Ablenkung hilft.

Bald hast du es schon geschafft

Wie hast Du die Zeit bisher überstanden? Konntest Du Dich ablenken?

Kenne das nur zu gut. Meine Frau muss bald wieder für 4 Wochen zur Kur. Da hab ich jetzt auch schon Bammel vor. Das letzte Mal war schon richtig böse für mich.

A


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Mira Weyer
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