Hey Berti,
ich sehe es ähnlich wie sevens, allerdings interpretiere ich dein normal sein, als den Zustand, den du hattest vor deiner Angsterkrankung. Ich betrachte mich oder mein Leben immer vor der ersten PA mit der alles anfing und danach.
Ich denke, dass du mit der Zeit lernen wirst damit zu leben. Das die Angstsymptome gelindert werden durch, bei dir, Medikamente und vllt. Entspannungstechniken, Hypnotherapie, vielen Stunden mit gutem Zureden, Sport oder zumindest Bewegung (hier muss jeder den für sich bestmöglichen Weg finden). Die Angsterkrankung komplett loszuwerden ist äußerst schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Ich bin zwar auch noch nicht soweit, aber auf einem guten Wege. Ich habe mal gelesen, dass wenn man symptomfrei ist und die Angst nicht ständig den Alltag beherrscht zwar die Angsterkrankung nicht weg ist, man sich aber wie geheilt fühlt. Das könnte ja ein Zwischenziel sein.
Einige Dinge sind aber meiner Meinung nach ganz wichtig auf dem weg zu einem nach gesellschaftlicher Ansicht normalen Leben: Hilfe (in welcher Form auch immer - Hypnosetherapie bspw. bei mir, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Medikamente), Geduld, Sport, gesunde Ernährung, der Austausch mit anderen Betroffenen und den unbedingten Willen, die Störung zu besiegen ohne in Selbstmitleid zu versinken. Dabei muss man sich auch Rückschläge zugestehen, was mir auch schwer fällt, da man dann ja wieder enttäuscht wird oder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird und merkt, dass die Störung noch nicht überwunden ist. Vllt. hilft es dir auch ein Tagebuch anzulegen mit den Erfolgen und Misserfolgen, die du zu verzeichnen hast. Viele denken, dass sie keine Fortschritte machen, was aber in keinster Weise stimmt...die Schritte sind nur klein und deshalb registrieren viele diese gar nicht als Schritt raus aus der Angstspirale. Das führt dann dazu, dass diese Menschen sich auch nicht für das Geschaffte (auch wenn es nur wenig war) selbst loben können und das Selbstlob ist ganz wichtig um das Selbstvertrauen zu stärken und immer wieder neue Kraft zu tanken.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Mut zusprechen und wünsche dir einen schönen Tag.
30.04.2015 16:18 •
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