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Hallo Ralph,

mach' Dir keine Sorgen. Das Zeitfenster, in dem Du Dich da bewegst, ist wirklich noch ein sehr, sehr kleines, innerhalb solcher Zeitfenster lassen sich Angsterkrankungen echt richtig gut behandeln.

Und ich kann wirklich sagen:
Von all den (hunderten) von Patienten, die ich kennengelernt habe, sind die meisten wieder ganz normal in ihrem Beruf.
Voraussetzungen: Therapie, und darum kümmerst Du Dich ja. Deine Voraussetzungen, wieder in ein ganz normales Leben zurückzufinden, sind richtig, richtig gut! Das sehe ich genauso wie @Alex93.

Und: Lass' das Googeln sein (das sehe ich wie @Perle ). Du hast einen Therapeuten, bespreche das alles mit ihm und lass' diesbezüglich erstmal die Finger vom Internet.
Frag' Dich einfach mal, warum man im Internet so viele ausführliche Berichte/ Kanäle von den Leuten hört/sieht, die verrentet wurden, und so relativ wenig von den Menschen, die wieder im Job sind: Letztere haben weder die Zeit noch das Interesse daran, sich noch dergestalt mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen, YouTube-Videos u.ä. zu erstellen, die leben einfach ihr Leben.

Und einfach nochmal zur Erinnerung :

Ich denke auch, der Fokus sollte auf der Therapie liegen.
Kleiner Erfahrungsbericht aus der Klinik:
Bei den Angstpatienten war bei uns das Verhältnis ungefähr 70 zu 30, was die Medikamente angeht (also 70% haben welche genommen, 30% nicht), ergo: Es geht auch ohne Medikamente, aber die meisten nehmen welche.

Der viel wesentlichere Punkt war aber die Therapie:
Es wurde sehr intensiv daran gearbeitet, sich den Ängsten entgegenzustellen. Viele Expositionen zu machen. Das war der ausschlaggebende Faktor, nicht so sehr die Medikation.

Alles unter folgender Prämisse: der Angst keinen Raum zu geben, diese breitet sich nämlich aus, wenn man sich ihr nicht entgegenstellt (P.S.: bei mir ging das so weit, dass ich erst nicht das Haus und später nicht einmal mehr das Schlafzimmer verlassen konnte).
Jeden Raum, den Du der Angst gibst, nimmt sie sich auch! Und Deine Räume werden immer kleiner. Und irgendwann wirst Du Deine Couch nicht mehr verlassen können.

Aktuell ist es noch so, dass Du noch ganz viel kannst, es sich nur furchtbar anfühlt.
Für die klassische Angsttherapie heißt das: Du kannst einen Supermarkt noch betreten? - Super, weiter den Supermarkt betreten, auch wenn es sich furchtbar anfühlt. Der Angst keinen Raumgewinn ermöglichen.
Das Gehirn merkt mit der Zeit wieder, dass Dir dort keine Gefahr droht.

Aktuell ist Deine interne Alarmanlage übersteuert, zu fein eingestellt. Das geht vielen Angstpatienten so.
Und durch die Therapie kannst Du es schaffen, diese wieder auf Normal-Niveau einzustellen.

Viele Patienten haben richtig tolle Fortschritte gemacht. Es ist nicht einfach und kostet viel Kraft, vor allem Willenskraft, aber man kommt da wieder heraus.

Medikamente können helfen, sind aber bei vielen Patienten nicht der entscheidende Faktor, der entscheidende Faktor ist die Therapie und die innere Einstellung, sich der Angst entgegenstellen zu wollen.

Bei mir ist es besser geworden. Zwar immer noch schwierig und nur zum Teil erfolgreich, aber das liegt an anderen Erkrankungen von mir und hat nichts mit der Angst-Therapie zu tun.
Viele Patienten haben es mit viel Mut und Willenskraft geschafft, ihren Angst-Drachen wieder zu bändigen und wieder ein freies Leben zu führen.

Ich möchte Dir Mut machen: Es ist möglich! Fokussiere Dich auf die Therapie. Es ist machbar! Und wenn Du Dich dafür entscheidest, ist es auch ohne Medikament möglich, keine Angst davor, die sind nicht der entscheidende Faktor.

Alles Gute!

Du packst das!

LG Silver

Zitat von Flaschengeist:
Ich habe auch schon seit Jahren eine Angst und Panikstörung. Trotzdem war ich immer arbeiten. Klar hatte ich auf der Arbeit Attacken und flüchten ...


Das klingt beruhigend, danke! Ich habe in letzter Zeit auch morgens beim Aufwachen immer so ein schreckliches Gedankenkarussell und denke immer an meine Zukunft, dass ich nicht mehr arbeiten kann etc. das ist echt belastend für mich...

A


Angst nicht mehr arbeiten zu können

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Zitat von silverleaf:
Hallo Ralph, mach' Dir keine Sorgen. Das Zeitfenster, in dem Du Dich da bewegst, ist wirklich noch ein sehr, sehr kleines, innerhalb solcher ...


Nochmals wirklich HERZLICHEN Dank für diese aufmunternden Worte. Ja ich bin schon immer so gewesen, dass ich von dem schlimmsten ausgehen muss. Und diese Gedanken im Kopf machen mich dann total fertig. Ich dachte auch zu beginnen, dass ich eine Depression haben könnte... allerdings war es einfach so dass ich nachts durch diese Zukunftsängste nicht schlafen konnte... jetzt nehme ich abends Opipramol zum schlafen und mein Zustand hat sich deutlich verbessert, was die Motivation angeht. Kann es kaum erwarten die Therapie endlich zu beginnen.

@silverleaf würdest du meine Symptome auch unter der Agoraphobie einordnen? Da die Heilungschancen für die generalisierte Angststörung ja deutlich schlechter sind. Aber wie gesagt ich bekomme nur dieses beklemmende Gefühl beim Verlassen des Hauses oder beim Gedanken daran. Zuhause fange ich langsam auch an angespannt zu sein aber nur weil ich reale Zukunftsängste bekomme und das ist ja auch keine Störung, wenn die Ängste berechtigt sind.

Zitat von Alex_NRW:
Auch das macht nichts. Nächstes Mal bist du weniger fertig, danach das Mal noch weniger, irgendwann macht dir das nichts mehr aus. ...

Auch ich werde es versuchen.
Wer nicht wagt der nicht gewinnt, sagt man doch so schön
War gestern sogar auch im McDonalds essen (es war mega voll) und es war okay. Bisschen unruhig war ich am Ende, aber da war nicht so schlimm wie vorher.

Ich merke, wo es mir nicht gut geht. Zum Beispiel auch am Königsplatz bei uns. Da ist ja Hölle. Und da müssen wir oft den Kollegen ablösen und mit dem Bus weiter fahren. Die letzten Wochen waren so komisch. Hab da immer Schwindel gehabt und bekam übelst die Unruhe. Jetzt geht's bisschen besser. Aber ich merke noch, daß ich am liebsten flüchten möchte.

@Ralph_97 du schaffst es mit der Therapie. Und mit Opipramol kannst du nichts falsch machen finde die Tabletten echt gut





Mira Weyer
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