@Törtchen
Es ist etwas schwierig, dir darauf eine gute Antwort zu geben, die eigentlich schon längst sortiert bei dir hätte auftauchen können, wenn du selbst deinen post (Sachverhalt) und den meinen gründlich analysiert und logisch für dich hättest nutzen können.
Erstmal zitiere ich mich selbst, von woanders. Von Therapeuten halte ich meist nicht sehr viel, Zeit- und Geldverschwendung im Gesundheitswesen. Natürlich gibt es Ausnahmen... Ich habe nie eine gemacht, kenne aber Menschen, die ihr halbes Leben lang hingerannt sind, statt sich ernsthaft eigene Gedanken zu machen und letztlich keinen Schritt weitergekommen waren..
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Zitat von NG1966: Aber ich find's toll, dass du sehr an dir gearbeitet (das machen leider nicht alle!) und dadurch Besserung erfahren hast!
Das ist eine gesunde Richtung, die Heilung aus dem Inneren anstrebt, statt sich nur von außen reparieren lassen zu wollen, ob mit Therapien oder Pillen (was meist mehr schlecht als recht funktioniert).
Es ist immer wichtig zu wissen, dass man für sich selbst verantwortlich ist und die eigene Persönlichkeit stärken kann, auch an Charakterbildung und Moral bzw. Geradlinigkeit arbeiten kann und Werte vertreten, zu denen man steht. Eben integer zu sein. Dazu muß man möglichst differenziert denken lernen können und (möglichst objektiv) bewerten, sich einfühlen und sich um Reflektion bemühen, bei sich selbst und anderen.
Und dann wird man auch emotional stabiler und als Mensch reifer.
Ich weiß, ich hatte hier schonmal erklärt, wie diese Arbeit an sich selbst ganz praktisch aussehen kann. Muß ich rausuchen.
Ein Beispiel ist: den Kindern hat es gut gefallen, keines hat geheult oder sich beschwert. Weshalb meinst du also, du warst zu autoritär? Meiner Erfahrung nach sind heutige Eltern oft nicht ansatzweise autoritär und klar genug...
Es gibt an Hand der Reaktionen der Kinder allein schon gar keinen Grund für deine ängstliche, verunsicherte Annahme...
Es geht letztlich IMMER um Analyse und LOGISCHE Schlußfolgerungen, d.h. Einschätzungen, die man vornehmen muß, abgleichen und das ist u.a. mit vielen inneren Selbstgesprächen verbunden, wenn man in einer Sortierungsphase ist. Das Mentale stärken, das Emotionale sortieren.
Also von daher ist es z.B. ja ganz klar, dass man da nicht irgendwas laufen lässt, sondern aktives DENKEN betreibt, zusammen mit einem Gefühl für die Situation und die äusseren Reaktionen.
Zudem nicht sich an anderen primär orientieren wollen, man muß in erster Linie sich selbst richtig einschätzen und die eigenen Werte vertreten können - vor sich und anderen! Also wenn du immer gleich angstvoll auf negative Reaktionen anderer Menschen 'wartest', guckst du nicht nach innen und auf deine eigenen Werte, deine Reaktionen, die ja (hoffentlich?!) eine gewisse Grundlage haben. Wenn du deinen Denk-/Fühlfehler bemerkst, kannst du dir gern ein Schild vorstellen und STOPP rufen - aber erstmal musst du ja für dich wissen, weshalb du dich wie verhalten hast. Dafür gibt es bestenfalls gute, korrekte Argumente. Die im Hinterkopf behalten und DANN jede emotionale Störung abwehren mit obigen logischen, argumentativen Gedankengängen!
Denn du musst als Mensch und Mutter damit evtl. auch leben können, wenn du mal nicht agierst, wie eine andere Person es vllt. gut oder richtig findet! DU hast DICH SELBST zu BEWERTEN. Und dann zu dir zu stehen. Nicht dass man nicht offen für Kritik sein sollte, konstruktive Kritik ist etwas sehr nützliches und Reflektion etwas notwendiges. Aber du lässt dich verunsichern, weil du Befürchtungen hast, die in erster Linie gar nicht relevant sind - würdest du zu dem stehen (können), wie du agierst und handelst! Das Leben verlangt auch Rückgrat ab und Selbstsicherheit kommt durch richtige Einschätzung zustande und dem eigenen Integritätsempfinden.
Also wenn du autoritär zu einem Kind bist oder warst, dann aus einem hoffe guten Grund (wenn es nicht grad nervenüberstrapazierend war) und diesen Grund reflektierst du, führst dur vor Augen, bewertest deine Reaktion und DANN guckst du, wie die Reaktion im Außen war: wurdest du verstanden, wie kam es emotional beim Kind an, wie lief die Situation weiter, war etwas GEKLÄRT und VERSTANDEN worden? Wenn ja und alles okay (Selbst- und Fremdeinschätzung!), dann kannst du dich doch sicher(er) fühlen, ohne dich weiterhin verrückt zu machen?!
Diese ganzen Mechanismen können Sekunden, Minuten oder in Zweifelsfällen auch Stunden brauchen, um innerlich abgeglichen zu werden, wenn es sich um komplexere Inhalte handelt. Manche Themen brauchen Übung und Wochen, Monate, gar Jahre. Es kommt eben drauf an, wie sehr es an Selbstsicherheit mangelt. Dabei kann man sich sekündkich (im akuten Fall!) Affirmationen in den Kopf reden, Stopp sagen mit logischer Alternative etc. - aber stets im MENTALEN Bereich bleiben!
Der emotionale Bereich, der so überpowert ist, muss der SACHLICHKEIT, der Analyse weichen oder wenigstens der richtigen, einfühlsamen Fremdeinschätzung, um sich selbst besser einschätzen zu können und die Reaktionen anderer.
Besser kann ich es gerade nicht erklären.
Aber tiefgreifende, innere Selbstsicherheit zu gewinnen, braucht MUT zu sich zu stehen, einschätzen zu können (sich, andere, Reaktionen) und sich im Notfall erklären zu können.
Es ist DEINE Erziehungsart, sie muß nicht wie die anderer Menschen ablaufen. Du musst schlicht nur wissen, was DU tust - und damit klar sein.
(Und glaub mir, sehr viele Menschen erziehen momentan VÖLLIG falsch und imo sehr gefährlich in eine falsche Richtung...)