S
Sugilith
Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe schon als Kind unter Ängsten gelitten, die aber wieder verschwanden und ich führte ein ganz normales Leben.
Mit 28 hatte ich die erste massive Panikattacke während einer Besprechung. Von da an hatte ich eine soziale Phobie, die ich zeitweise mit Alk. bekämpfte, da mein Mann mich wegen einer anderen verließ und ich mit zwei Kindern alleine da stand. Nur unter Alk. konnte ich normal funktionieren. Aber ich begriff, dass ich jetzt zwei Probleme habe: Alk. und die SP. In dieser Zeit lernte ich meinen zweiten Mann kennen. Den Alk. habe ich dann von heute auf morgen gelassen und seit 17 Jahren auch keinen mehr angerührt.
Meine Phobie war dann weniger ausgeprägt und ich bekam noch zwei Kinder. Ich kam gut zurecht, kleinere Angsteinbrüche waren überwindbar. An Autofahren war aber nicht mehr zu denken. Schon der Gedanke daran war Horror, obwohl ich sehr gern Auto fuhr sonst.
2009 dann der Einbruch. Ich konnte nicht mehr alleine raus, jedes Einkaufen war für mich der Horror usw.
So suchte ich, in Begleitung meines Mannes damals, denn alleine hätte ich das nicht geschafft, einen Psychiater auf. Ich bekam Citalopram verschrieben und die Anschrift eines Therapeuten.
Wartezeit bei diesem Therapeuten ein halbes Jahr, ich konnte aber in der Zwischenzeit immer zu dem Psychiater, wenn etwas war. Das AD schlug erstaunlich schnell an und ich hatte auch keine Nebenwirkungen. Begonnen hatte ich mit 20 mg und steigerte dann, wie verordnet, auf 30 mg, wo ich bis heute bin. Die Therapie habe ich damals nie angetreten, da es mir, als es soweit war, mit dem AD richtig blendend ging und ich angstfrei war. Selbst die Trennung von meinem zweiten Mann 2012 konnte mir nichts anhaben. Autofahren ging wieder problemlos, es machte mir wieder grossen Spass.
Voriges Jahr hatte ich viel Streß verschiedener Art und habe im April auch mit dem Rauchen aufgehört und bin auf Dampfen umgestiegen. Das hat mein Nervenkostüm gefühlt sehr angegriffen, da ich wieder Ängste bekam, allerdings anderer Art. Plötzlich war ich in ständiger Sorge und Angst, dass meinen Kindern (13 und 11) was passieren könnte, dass mir was passiert und was dann aus meinen Kindern wird. Dann wurde eine Katze von uns überfahren und nun kam noch die Sorge hinzu, die anderen Beiden erwischt es auch. Schon beim Rausschauen aus dem Fenster schlug mein Herz bis zum Hals, es hätte ja wieder eine liegen können.
Ich stand also mehrfach am Tag unter Strom.
Trotzdem ging es mir abgesehen davon noch gut. Die Sozialphobie blieb fern. Im August ging mein Auto kaputt und ein neues konnte ich mir nicht leisten. Da mein grosser Sohn (25) nur einen Schaltwagen hat (ich kann nur Automatik) fuhr ich nicht mehr selbst. Je länger ich selbst nicht mehr fuhr, umso mehr stieg in mir die Angst hoch, wieder Angst vorm Selbstfahren zu bekommen. Zudem entwickelte ich Angst als Beifahrerin. Das Gefühl, nicht selbst die Kontrolle zu haben, macht mich fast kaputt.
Im Dezember begannen meiner Tochter an den Schläfen Haare auszugehen. Der Kinderarzt sah darin nichts Schlimmes und man solle es beobachten. Vorige Woche kommt sie aus der Schule, abends fallen die Haare in Büscheln, sie wird innerhalb von Stunden stellenweise kahl und ihr gehen die Augenbrauen aus.
Und da ging es bei mir los. Nachdem ich mich so aufgeregt habe vor Angst um mein Kind, bekam ich eine Panikattacke mit allem Drum und Dran. Ich dachte, ich sterbe, explodiere einfach von innen. Meine Tochter ist jetzt fast kahl, sie hat auch keine Wimpern mehr. Die Blutergebnisse erfahren wir heute nachmittag. Heute ist Termin beim Hautarzt und mein großer Sohn muss mit ihr hin. Ich kann nicht.
Seit das mit ihr ist, habe ich permanent Angst. Das kommt in Wellen, geht vom Brustkorb aus und verbreitet sich im ganzen Körper, Beklemmung, Angst - nicht definierbar wovor. Zugleich empfinde ich eine Hoffnungslosigkeit und innerliche Ohnmacht. Ich habe zu nichts mehr Lust, alles ist mir zu viel, selbst der kleinste Handschlag. Ich habe das Gefühl, nichts mehr gebacken zu bekommen, nichts mehr im Griff zu haben und aus diesem Zustand nicht mehr rauszukommen. Auf der einen Seite mag ich nicht alleine sein in der Wohnung und die Geräusche meiner Lieben tun gut, aber sobald sie mit etwas zu mir kommen, bin ich überfordert, möchte mir die Decke über den Kopf ziehen. Ich kann nichts wirklich mehr essen, nicht richtig schlafen, obwohl müde.
Suche Austausch mit Leuten, denen es ähnlich geht.
ich habe schon als Kind unter Ängsten gelitten, die aber wieder verschwanden und ich führte ein ganz normales Leben.
Mit 28 hatte ich die erste massive Panikattacke während einer Besprechung. Von da an hatte ich eine soziale Phobie, die ich zeitweise mit Alk. bekämpfte, da mein Mann mich wegen einer anderen verließ und ich mit zwei Kindern alleine da stand. Nur unter Alk. konnte ich normal funktionieren. Aber ich begriff, dass ich jetzt zwei Probleme habe: Alk. und die SP. In dieser Zeit lernte ich meinen zweiten Mann kennen. Den Alk. habe ich dann von heute auf morgen gelassen und seit 17 Jahren auch keinen mehr angerührt.
Meine Phobie war dann weniger ausgeprägt und ich bekam noch zwei Kinder. Ich kam gut zurecht, kleinere Angsteinbrüche waren überwindbar. An Autofahren war aber nicht mehr zu denken. Schon der Gedanke daran war Horror, obwohl ich sehr gern Auto fuhr sonst.
2009 dann der Einbruch. Ich konnte nicht mehr alleine raus, jedes Einkaufen war für mich der Horror usw.
So suchte ich, in Begleitung meines Mannes damals, denn alleine hätte ich das nicht geschafft, einen Psychiater auf. Ich bekam Citalopram verschrieben und die Anschrift eines Therapeuten.
Wartezeit bei diesem Therapeuten ein halbes Jahr, ich konnte aber in der Zwischenzeit immer zu dem Psychiater, wenn etwas war. Das AD schlug erstaunlich schnell an und ich hatte auch keine Nebenwirkungen. Begonnen hatte ich mit 20 mg und steigerte dann, wie verordnet, auf 30 mg, wo ich bis heute bin. Die Therapie habe ich damals nie angetreten, da es mir, als es soweit war, mit dem AD richtig blendend ging und ich angstfrei war. Selbst die Trennung von meinem zweiten Mann 2012 konnte mir nichts anhaben. Autofahren ging wieder problemlos, es machte mir wieder grossen Spass.
Voriges Jahr hatte ich viel Streß verschiedener Art und habe im April auch mit dem Rauchen aufgehört und bin auf Dampfen umgestiegen. Das hat mein Nervenkostüm gefühlt sehr angegriffen, da ich wieder Ängste bekam, allerdings anderer Art. Plötzlich war ich in ständiger Sorge und Angst, dass meinen Kindern (13 und 11) was passieren könnte, dass mir was passiert und was dann aus meinen Kindern wird. Dann wurde eine Katze von uns überfahren und nun kam noch die Sorge hinzu, die anderen Beiden erwischt es auch. Schon beim Rausschauen aus dem Fenster schlug mein Herz bis zum Hals, es hätte ja wieder eine liegen können.
Ich stand also mehrfach am Tag unter Strom.
Trotzdem ging es mir abgesehen davon noch gut. Die Sozialphobie blieb fern. Im August ging mein Auto kaputt und ein neues konnte ich mir nicht leisten. Da mein grosser Sohn (25) nur einen Schaltwagen hat (ich kann nur Automatik) fuhr ich nicht mehr selbst. Je länger ich selbst nicht mehr fuhr, umso mehr stieg in mir die Angst hoch, wieder Angst vorm Selbstfahren zu bekommen. Zudem entwickelte ich Angst als Beifahrerin. Das Gefühl, nicht selbst die Kontrolle zu haben, macht mich fast kaputt.
Im Dezember begannen meiner Tochter an den Schläfen Haare auszugehen. Der Kinderarzt sah darin nichts Schlimmes und man solle es beobachten. Vorige Woche kommt sie aus der Schule, abends fallen die Haare in Büscheln, sie wird innerhalb von Stunden stellenweise kahl und ihr gehen die Augenbrauen aus.
Und da ging es bei mir los. Nachdem ich mich so aufgeregt habe vor Angst um mein Kind, bekam ich eine Panikattacke mit allem Drum und Dran. Ich dachte, ich sterbe, explodiere einfach von innen. Meine Tochter ist jetzt fast kahl, sie hat auch keine Wimpern mehr. Die Blutergebnisse erfahren wir heute nachmittag. Heute ist Termin beim Hautarzt und mein großer Sohn muss mit ihr hin. Ich kann nicht.
Seit das mit ihr ist, habe ich permanent Angst. Das kommt in Wellen, geht vom Brustkorb aus und verbreitet sich im ganzen Körper, Beklemmung, Angst - nicht definierbar wovor. Zugleich empfinde ich eine Hoffnungslosigkeit und innerliche Ohnmacht. Ich habe zu nichts mehr Lust, alles ist mir zu viel, selbst der kleinste Handschlag. Ich habe das Gefühl, nichts mehr gebacken zu bekommen, nichts mehr im Griff zu haben und aus diesem Zustand nicht mehr rauszukommen. Auf der einen Seite mag ich nicht alleine sein in der Wohnung und die Geräusche meiner Lieben tun gut, aber sobald sie mit etwas zu mir kommen, bin ich überfordert, möchte mir die Decke über den Kopf ziehen. Ich kann nichts wirklich mehr essen, nicht richtig schlafen, obwohl müde.
Suche Austausch mit Leuten, denen es ähnlich geht.
09.01.2017 04:48 • • 10.01.2017 #1
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