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Hallo ihr Lieben,

vor einiger Zeit hatte ich schon einmal ein Thema eröffnet, wo es darum ging das ich so viele Fehler auf Arbeit mache (seit März habe ich den Job) und Angst habe die Probezeit nicht zu bestehen. Dies hat sich leider immer noch nicht gebessert. Ich bin immer noch total überfordert und komme mit eher vor wie ein Klotz am Bein als eine Hilfe. Ich weiß wirklich nicht wie ich die Anforderungen noch meistern soll.

Hatte auch ein Gespräch mit einem Therapeuten, da ich allgemein sehr Angstbehaftet bin. Der meinte meine Problematik ist auf jeden Fall behandlungswürdig aber er möchte nicht mit mir zusammenarbeiten, da er meint menschlich passe es nicht. Wieder ein Rückschlag. Hat mich sehr getroffen.

Nun meinte auch meine Kollegin, ich solle mir in erster Linie keine Gedanken um die Probezeit machen aber mir überlegen ob der Job was für mich ist.
Ich gehe seither nur noch mit Bauchschmerzen auf Arbeit. Habe beruflich keine Alternative. Unterstützung vom Amt steht mir nicht zu, da mein Mann zu viel verdient.

Mein Selbstwertgefühl ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden. Ich überlege sogar ob ich irgendwie geistig minderbemittelt bin, da ich die Anforderungen nicht bestehe. Andere kapieren das doch auch.

I

07.06.2023 07:42 • 14.06.2023 #1


29 Antworten ↓


Wenn du mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehst ist es definitiv nicht der richtige Job.
Was machst du denn beruflich? Ist dur die Branche wichtig oder könntest du dir vorstellen etwas anderes zu machen? Etwas was dur wirklich Spaß bereitet? Manchmal ist ein Quereinstieg möglich. Ich war auch immer in Büros in verschiedenen Bereichen und unglücklich, aber durch Zufall bin ich ins Praxis Management gerutscht und das gefällt mir super gut. Vielleicht einfach mal die Augen offen halten.

A


Angst den Job zu verlieren

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@Karimma

Ich bin als Quereinsteiger in der Verwaltung in einem Dentallabor. Allerdings verstehe ich einfach Zusammenhänge nicht, was die Zahntechnik angeht. Es will nicht in meinem Kopf, trotz Notizen. Was ich gerade mache, sagen meine Kollegen, dass machen sie nebenbei und sie haben Bauchschmerzen wenn sie daran denken, wenn ich alleine arbeiten soll. Dann finden sie es definitiv doof das ich noch nicht weiter bin. Auch mache ich haufenweise Schusselfehler obwohl ich mich so bemühe.

Gelernt habe ich Kauffrau im Gesundheitswesen als Umschulung. Voriges Jahr beendet. Hat mir auch Spaß gemacht. Zu mindestens der Lernstoff. Allerdings habe ich in diesen Berufszweig nichts gefunden. Durch Beziehungen jetzt im Dentallabor. Hatte da auch vorher Praktikum gemacht aber jetzt als Festangestellte Katastrophe. Niemand gibt mir positive Rückmeldungen bisher. Anscheinend bin ich wirklich einfach nur zu blöd dafür.

Hallo @Gibnichtauf wenn Du erst seit März dort bist, dann ist das meiner Meinung nach noch nicht wirklich lange. Wenn z. B. bei uns in der Versicherung in meinem Fachbereich jemand neu anfängt, dann wird mindestens 1 Jahr benötigt, damit derjenige einigermaßen die Basics beherrscht.

Du sprichst von Schusseligkeit aber damit machst Du Dich selber nur klein. Du kommst etwas gehetzt rüber, vermutlich ist das einer gewissen Angst vor Versagen geschuldet. Am Anfang einer Tätlichkeit ist es besser, die Dinge langsam anzugehen und dafür aber wirklich mit der nötigen Konzentration zu erledigen. Lieber erstmal weniger machen und dafür korrekt als schnell und falsch.

Deine Kolleg:innen machen Dir leider nicht unbedingt Mut, das finde ich schade. Hast Du schon ein Gespräch mit dem Chef / Chefin geführt?

LG Perle

Moin,

keine netten Aussagen deiner Kollegen und da würde ich sie auch drauf hinweisen. Sie haben es gelernt, du nicht. Ich würde auch demzufolge ein Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen (wenn BR vorhanden, den dazu holen).

Entweder wird die Probezeit verlängert, ein Arbeitsablauf der Einarbeitung erstellt sowie einen Mentor, der dich anweist.

Wenn das alles nicht fruchtet - kündigen und etwas anderes machen.

Gibt es in dem Laden überhaupt eine vernünftige Einarbeitung? Leider neigen Menschen mit Ängsten und psychischen Themen sehr dazu, Fehler immer bei sich selbst zu suchen und sich klein zu machen. Ich würde mir mal die Frage stellen, ob die Einarbeitung ausreichend ist, um den Job wirklich gut machen zu können. Natürlich ist das für deine Kollegen ein Klacks.. die machen das ja auch schon seit Jahren und haben Routine. Es ist normal, dass man am Anfang Fehler macht oder eine Zeit braucht. Ich bin jetzt seit über einem halben Jahr an meiner Position und beherrsche auch noch nicht annähernd alles, was ich brauche. Versuche dich nicht selbst in Frage zu stellen und lass dich auf keinen Fall klein machen:)

Wenn man ein Themengebiet betritt, das einem völlig fremd ist, ist es normal, dass man erstmal wie der Ochs vor´m Berg steht. Ich kenne das auch meinem früheren Beruf - da brauchte man, egal in welcher Abteilung Jahre, bis man so richtig was konnte, weil die Thematik spezifisch und auch noch umfangreich war.

Alles was mit dem Gesundheitswesen zu tun hat, wurde mit der Zeit komplexer und v. a. bürokratischer. Was früher ein paar simple Arbeitsschritte umfasste, ist heute ein breitgefächterter Vorgang, den man als Quereinsteiger nicht einfach so überblicken kann. Jemand, der das schon lange macht und die Veränderungen nach und nach mitgemacht hat, mag das gar nicht als so komplex auffassen, aber es ist trotzdem so. Sogar der Job einer Putzfrau ist heute idR weitaus anspruchsvoller als früher.

Zudem binden Ängste generell die Aufmerksamkeit. Das Interesse, die Neugier an Deiner Aufgabe ist z. B. weitaus entscheidender als sich alles aufzuschreiben, ohne das große Ganze auf dem Schirm zu haben. So hohl es sich anhört, aber die Zeit wird es richten!

Konkreter Tipp: falls es sich ergibt, such Dir einen Kollegen, von dem Du meinst, er wäre in der Lage, Dir den Laden generell zu skizzieren. Lade ihn auf einen Kaffee ein und bitte ganz offen um ein lockeres Gespräch. Lass ihn ruhig die Führung übernehmen und frage alles, was Du für wichtig hältst. Irgendwann macht es bei jedem klick. Die Zeit dafür hat nichts mit geistiger Leistungsfähigkeit zu tun.

Das ist als Berufs und Quereinsteiger sicher nicht einfach. Ich denke, deine Kollegen und du sollten mehr Geduld mitbringen.

Kannst du auch fachliche Schulungen machen?
Arbeitet dich eine Person ein? Oder macht da jeder nur wie er kann und mag mal mit?

Die Verantwortung für die Einarbeitung ist wirklich Chefsache.

Ich arbeite ja auch auf einer Stelle, die eigentlich jemand mit deiner Ausbildung machen würde. Aber ich hatte vor 13 Jahren Glück eine tolle Kollegin zu haben, die mir alles super erklärt hat.
Und trotzdem hat es Monate gedauert bis ich die Schichten allein machen konnte.
Vielleicht hast du jemand, den du dazu noch mal ansprechen kannst. Wünsche dir Glück.

Leider wird von neuen Angestellten - insbesondere jüngeren - oft erwartet alles binnen 6 Wochen drauf zu haben, egal welcher Bereich und zu funktionieren wie ne Maschine. Ich erzähl mal von meiner schlimmsten Erfahrung. Hab ein Studium im sozialen Bereich abgeschlossen und wurde danach mit Mitte 20 im Job ins kalte Wasser geworfen und war komplett überfordert. Was ja erstmal net schlimm ist. Leider wurde ich auf meiner Arbeit super gestresst und gemobbt von meinen Kolleginnen, weil ich nichts auf die Reihe gekriegt hab. Hatte auch sehr doll Probleme mit Gaslighting (das macht übrigens scheinbar auch deine Kollegin mit dir) und letztlich hatte ich dann noch mit übler Nachrede zu kämpfen. Ich wurde dann nach der Probezeit entlassen. Ich hab danach lange gebraucht um wieder mit mir klar zu kommen. Heute nach diversen Therapiestunden und eines tollen Therapeuten weiß ich aber, dass ich wegen dem was mit mir da gemacht wurde eigt. zum Anwalt gemusst hätte und ich daran nicht schuld war und meine Kolleginnen im höchsten Maße manipulativ waren. Also lass dir nichts sagen....du kannst das und glaub an dich, Fehler macht jeder - ganz besonders die, die scheinbar fehlerlos sind

@Perle

Ja, genau. Ich bin gehetzt. Lasse mich schnell verunsichern. Z.B. heute. Wir haben eine Praktikantin derzeit in der Technik seit 2 Tagen. Gleich heute kam der Chef zu ihr an und meinte, dass es ihm sehr gefalle, was sie in der Technik gemeistert hat. Und meine Gedanken gleich: Toll, zu mir sagt niemand, hast gut gemacht, immer nur Kritik oder genervt sein, weil ich einfach nicht drauf komme. Vielleicht ist es auch ein kommunikatives Problem. Direktes Chefgespräch nicht aber ein Gespräch mit dem Vorgesetzten. Er meinte nur es ist nicht alles meine Schuld wenn Fehler passieren. Das stimmt schon. Aber ich bin nun mal das schwächste Gl. in der Kette gerade.

@Grace_99

Ich finde keine Lösung wie ich mir selber helfen kann. Sie sind halt der Meinung ich bin nicht geeignet für den Job. Aber sie haben auch keine Alternative. Daher denke ich, ich werde nur geduldet bis vielleicht jemand kommt der es einfach drauf hat in dem Berufsfeld.

@aldia249

Es ist meiner Meinung nach schwierig mit der Einarbeitung. Es herrscht viel Druck von Außen. Damit kann ich absolut nicht umgehen. Sei es von den Vorgesetzten oder von den Kunden. Die Arbeiten müssen halt korrekt aufgenommen werden, eingebucht, ausgebucht, alle wichtigen Infos von den Kunden übertragen werden. Heute habe ich einfach mal eine aktuelle Info übersehen vom Kunden. Der hatte das auf der Rückseite vom Auftragszettel geschrieben, weil vorne alles voll geschrieben war. Hätte ich auch selber drauf kommen können einfach mal hinten draufzusehen. Ist jetzt nur ein Beispiel aber jeden Tag passieren mir solch Schnitzer, nur in anderer Form. Das kann doch nicht normal sein. Und meine eigentliche Arbeit wie Rechnungen schreiben, Kostenvorschläge mache ich noch nicht mal. Ich weiß gar nicht wann ich das lernen soll, wenn ich nicht mal an so einfache Sachen denke.

@moo

Das ist an sich eine gute Idee. Allerdings sind die die mir direkt helfen könnten diejenigen die denken ich Pack das nicht.
Genau, ich sehe das große Ganze einfach nicht. Es ist so umfangreich und speziell. Man muss Ahnung von der Zahntechnik haben (um allgemein Kostenvoranschläge und Rechnungen zu schreiben) und auch von der Abrechnung an sich. Das überfordert mich komplett.

Es macht mich auch unfassbar traurig, dass ich nicht in meinem Beruf Fuss fassen konnte. Mich 2 Jahre gequält für naja,...nichts.

@Feuerschale

2 speziell sind für mich zuständig aber eigentlich kann mir nur etwas richtig gezeigt werden, wenn Zeit da ist. Also ja, mehr oder weniger wenn man mal kann.

@Gibnichtauf ja so eine Situation wie mit der Praktikantin kratzt nochmal so richtig am Selbstwertgefühl.

Ich habe den Eindruck, dass Du so nebenher mit läufst und sich eigentlich keiner so wirklich verantwortlich fühlt. Ich halte es aber für wichtig, dass Du einen direkten Ansprechpartner mit genügend Zeit bekommst, der sich um Deine Einarbeitung kümmert. Sprich das doch nochmal in einem Gespräch mit der Führungskraft an und mache deutlich, dass das wichtig für Dich ist, denn letztlich musst Du entscheiden, ob dieses Unternehmen das Richtige für Dich ist oder nicht. Nur solltest Du besser diese Entscheidung nicht aus einer Panik / Angst heraus treffen, sondern, wenn Du wirklich beurteilen kannst, was dieser Job beinhaltet und ob Du Dich darin wiederfindest.

Wenn Deine Kollegin lapidar dahersagt, dass Du Dir mal überlegen solltest, ob der Job der Richtige für Dich ist, ohne dieses weiter zu begründen, dann ist das zu kurz gegriffen und lässt Dich mit einem Fragezeichen auf der Stirn zurück und ist wenig kollegial.

Jedes Unternehmen sollte Zeit und ehrliches Interesse in einen neuen Mitarbeiter investieren. Nur dann bekommt man eine zufriedene leistungsstarke Arbeitskraft. Das offensichtliche Chaos, das dort herrscht spricht nicht für eine gute Unternehmensführung.

@Karimma Es ist nicht so dass sie es mir nicht gut erklären. Glaube ich zu mindestens. Nur manches mache ich zu wenig. Nach dem Motto, ich bin zu langsam, also mache ich es selber und schneller. Und wie gesagt, der Druck von Innen und Außen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Hi nochmal,

nun ja, Deine Schilderungen lesen sich offen gesagt tatsächlich entmutigend, das gebe ich zu. Allerdings nimmt man selber, insbesondere als Angstpatient, vieles sehr selektiv wahr, man sieht quasi nur die Fehler, nicht das, was gut läuft.

Ich selber arbeite zwar in keinem Labor, habe aber auch öfter mit Abrechnungen nach Gebührenordnungen etc. zu tun und weiß, auf wie viele Details es da mitunter ankommt. Es gibt zwar Kurse für derlei aber die sind idR so kompakt und meist auch noch über´s Wochenende, wo man eh schon fertig ist nach der Arbeitswoche.

Bis ich da richtig durchstieg, brauchte ich satte 1,5 Jahre obwohl ich 29 Jahre selbständig mit einigen Leuten im kaufmännischen Bereich tätig war. Ja, es ist sehr speziell und vielleicht ist es einfach nicht Dein Ding, das kann schon sein.

Aber: Deine Ausbildung war und ist niemals umsonst! Wenn nicht diese Stelle, dann halt in einem anderen Betrieb. In Deinem Alter sollte das überhaupt kein Problem sein. Damit will ich Dich nicht zum Aufgeben motivieren! Doch es lebt und lernt sich leichter, wenn man perspektivisch nicht das Gefühl hat, diese Chance wäre die absolut einzige... Ich weiß, ich rede mich leicht, aber ein etwas spielerisches Element wäre was, was Dir die Sache leichter machen würde. Weiß aber ehrlich gesagt jetzt auch nicht, woher das zu bekommen ist. Vielleicht hat jemand Ideen?

Druck ist immer schlecht für die meisten Neulinge und Lob gehört einfach dazu. Wenn damit arg gespart wird, muss man sich schon fragen, ob es der richtige Laden für einen ist.

@Perle Siehst du und ich bin der Meinung es hängt von ihnen ab und nicht von mir ob ich im Job bleibe. Stichwort berufliche Alternativlosigkeit meiner und ihrerseits.
Es fehlt mir jemand der mich wirklich an die Hand nimmt, das Gefühl habe ich auch. Sie sagen zwar ich soll Fragen aber ich merke ja wie genervt sie sind von der Art der Fragen. Achja. Und wenn ich mal selbstständig Entscheidungen treffe, ist es auch falsch. Beispiel: Ein Kunde hat angerufen, wollte eine spezielle Person sprechen. Diese war aber zu Mittag. Habe gefragt, ob sie zurückrufen kannst, da gerade nicht verfügbar. War kein Problem laut Kunde. Naja besagte Person kam zurück und meckerte warum ich nicht durchgestellt habe, sie hatte auf den Anruf gewartet. Meinte nur, ich hab ja gefragt ob es ok ist wenn sie zurückruft. Solch Sachen stressen mich enorm.

Die Begründung der Kollegin war, weil ich so viele Fehler mache und es nicht weniger wird.

@Nicci95

Das tut mir so Leid wenn ich das lese. Solche Erfahrungen wünscht man niemanden. Jeder versucht doch irgendwie im Job anzukommen. Ich musste jetzt erstmal Google fragen was Gaslighting ist. Als so extrem würde ich es gar nicht bezeichnen. Aber zu mindestens so das ich mich nutzlos bzw. dem nicht gewachsen fühle.

Aber ja, wurde mir ja direkt gesagt, das ich quasi zu langsam lerne. Nach dem Motto, sie wissen nicht ob sie zu viel verlangen aber es wird nicht weniger und da müsse ich mir überlegen ob das was für mich ist.

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Mira Weyer
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