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Aber egal wie sehr wir uns winden und wenden und traurig sind, die schöne Zeit geht einmal vorbei.
Wir müssen alle einmal diesen Weg gehen. Alle. Wir sind dann irgendwann auch nicht mehr da.
Meine Eltern sind nicht mehr da und alle Verwandten sind auch nicht mehr da. Das finde ich schade,
aber ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen.,

Mein Papa ist 2004 und meine Mama 2017 gestorben. Die Trauer will gesehen und verarbeitet werden.
Papa und Mama werden immer fehlen und wenn ich Heute noch von ihnen schreibe, dann kommen halt
noch Tränen. Ich kann und will meine Signatur noch nicht wegmachen. ich kann es noch nicht.

Die Trauer verändert sich, es ist nicht mehr so schwer und heftig, wie am Anfang, aber irgendwie bleibt
wohl immer ein kleiner Teil da. Denn es waren ja auch zwei Menschen, die ich sehr geliebt habe,
meine Eltern.

@cathy79 Ich verstehe die Angst die du hast sehr gut. Dieses ungute Gefühl nicht zu wissen was auf einen zu kommt und wie man sich dann fühlen wird. Wird es einem den Boden unter den Füßen wegreißen oder wird man nur eine gewisse Zeit lang sehr traurig sein darüber.

Das man dann traurig ist, ist ganz sicher aber man hat auch Angst davor, dass sie pflegebedürftig werden und man kein normales Wort mehr mit ihnen reden kann. Das man wichtige Bezugspersonen verliert, denen man vorher vieles anvertrauen konnte.

Jetzt wenn ich das schreibe kommt bei auch ein ungutes Gefühl auf. Und ich habe dieses undefinierbare Gefühl in der Bauchgegend. Ist es tatsächlich Angst? Wahrscheinlich.

Ach, das zieht mich auch einfach nur runter. Darf ich fragen wie alt deine Mutter geworden ist?

A


Angst das meine Eltern sterben

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Ja genau. Ich habe sowieso ein Problem mit Sachen die ich nicht kontrollieren kann. Und der Tod lässt sich leider nun mal nicht kontrollieren oder vorher sehen.

Was mich in letzter Zeit auch mehr beschäftigt, wenn ich vor ihnen sterben sollte, durch Unfall oder was auch immer. Ich bin zwar fit, körperlich jedenfalls, aber man weiss ja nie. Das würden sie nicht verkraften. Sie würden daran kaputt gehen. Und das zieht mich dann auch runter.
Allerdings habe ich mich da selber getriggert geb ich zu, ich hatte einen Film gesehen wo jemandem gesagt wird er hat nur noch 7 Tage zu leben. Und dann war auf einmal der Gedanke da, was wenn du auch nur noch 7 Tage hättest. Und da hab ich mich wieder richtig rein gesteigert. Total bescheuert, ich weiss.

Meine Mutter ist 77 geworden. Mein Vater ist 76.

@cathy79 Und deine Eltern sind aber beide noch fit?

Also ich meine sodass du mit ihnen sprechen kannst und sie dir keine verwirrten Antworten geben.

@Joy87
Ja geistig sind sie noch fit.

@cathy79 Das nimmt dir zwar die Ängste nicht aber sie sind zumindest mal nicht pflegebedürftig oder verwirrt.

Ich kenne diese Ängste nur zu gut, sie beschäftigen mich seit Jahren.
Meine Eltern und ich haben eine sehr enge Beziehung, und sie sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Ich bin mit einer Körperbehinderung geboren und die ersten Jahre waren sehr schwierig. Meine Eltern haben so viel für mich getan, sich so sehr um mich gekümmert, und mir so viele Wege und Chancen im Leben eröffnet - dafür kann ich Ihnen niemals genug danken.
Ich möchte so gerne mit ihnen über all diese Dinge reden, aber ich kann es irgendwie nicht.
Als ich Anfang, Mitte 20 war, habe ich mich extrem zurückgezogen und unser Verhältnis war schlecht. Ich glaube, dass sie damals Angst hatten, mich zu verlieren.
Heute verstehen wir uns sehr gut. Bin auch wieder in ihre Nähe gezogen, und wir sehen uns oft an den Wochenenden.
Ich weiß nicht, wie ich es ertragen soll, wenn sie gehen. Vor allem meine Mutter. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie, beide, weiterleben soll. Ich glaube, es wird mir den Boden unter den Füßen wegziehen, Schmerz und Trauer werden mich umbringen. Etwas anderes sehe ich nicht. Welchen Sinn hat mein Leben dann noch?
Oft schießen mir bei diesen Gedanken schon die Tränen in die Augen und ich heule Rotz und Putz. Auch jetzt. Eine Zeit lang war das sehr arg, seit einiger Zeit lässt das Thema etwas nach. Manchmal glaube ich, ich muss mich jetzt schon intensiv damit auseinandersetzen, um vorbereitet zu sein und es dann überhaupt aushalten zu können, wenn es so weit ist.
Meine Mama ist 76, mein Papa 72. Meiner Mama geht es nicht mehr ganz so gut, aber ernsthaft krank ist sie Gott sei Dank nicht.
Mein Vater ist fit, ihm geht es gut. Vor 6 oder 7 Jahren hatte er einen leichten Schlaganfall, aber Gott sei Dank ist gar nichts zurückgeblieben. Er nimmt seine Medikamente, geht regelmäßig zum Arzt und macht Sport. Wenn nichts unerwartetes oder Ernstes passiert, hat er sicher noch viele gute Jahre vor sich. Meine Mama hoffentlich auch!
Ich habe keine Geschwister und bin die letzte in unserer Familie.

Vorbereitet habe ich mich nicht, aber auch immer geweint, wenn ich dran gedacht habe liebe @Grashüpfer. Statt vorzubereiten, genieße das Zusammensein mit ihnen. Wir alle wissen das dieser schreckliche Tag kommen wird.

Mein Papa ist mit 78 Jahren gestorben und bei ihm kann ich sagen, es war völlig unerwartet, meine Mama mit 88 Jahren.

Traurig ist das, es waren die schlimmsten Momente in meinem Leben.

Trauer verändert, Trauer hört nie auf, aber Trauer ist auch eine Liebe die immer verbindet.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du Deine Eltern noch lange bei Dir hast.


Danke, meine liebe @Abendschein . Ich bereite mich ja auch nicht systematisch darauf vor, sondern das Weinen hilft mir glaube ich. Doch, klar genieße ich die Zeit mit meinen Eltern. In der Reha war das damals auch ein großes Thema, die Therapeuten haben mir auch gesagt, dass es für mich sehr wichtig ist, viel Zeit mit meinen Eltern zu verbringen.
Was du über die Trauer als eine andere Form der Liebe schreibst, macht mich nachdenklich. Das stimmt, und es ist tröstend.
Woran ist dein Vater so unerwartet gestorben?
.

Zitat von Grashüpfer:
Welchen Sinn hat mein Leben dann noch?

Definiert sich dein Lebenssinn nur durch deine Eltern? Diesen Gedanken hatte ich nie. Obwohl ich mein Leben lang mit meiner Mutter in einem Haushalt lebte und wir eine sehr enge und liebevolle Beziehung, hatte ich immer mein eigenes Leben und einen Sinn.
Nur in der Zeit, als es mir psychisch extrem schlecht ging, hatte ich mir vorgenommen, mich umzubringen, wenn meine Mutter nicht mehr da wäre. Aber nicht, weil ich ohne sie keinen Sinn gesehen hätte, sondern weil ich ihr nicht antun wollte, mich schon vorher umzubringen und sie alleine zu lassen. Glücklicherweise hat sich mein Zustand durch den Berufswechsel ein paar Jahre vor ihren Tod geändert und ich hatte keinen Grund mehr, mich umzubringen, auch nicht nach ihrem Tod. Ich war glücklich, dass sie selbst noch miterleben konnte, dass es mir wieder gut ging und sie beruhigt gehen konnte. Und sie wäre stolz auf mich, wenn sie sehen könnte, wie gut ich mein Leben ohne sie bewältige und was ich alles alleine in der Zwischenzeit geschafft habe.

@Grashüpfer ich verstehe dich sehr gut. Auch ich habe keine Geschwister. Es gibt zwar noch Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen, aber zu denen hat man ja nicht dasselbe Verhältnis wie zu Eltern oder Geschwistern. Ich habe auch nicht wirklich Freunde, eher Bekannte, und die haben ihre eigenen Familien. Es würde mir schon sehr helfen wenn ich einen Partner hätte, aber die Suche gestaltet sich mit einer psychischen Erkrankung ja auch nicht gerade einfach.

@Grashüpfer ich kann dich auch sehr gut verstehen. Davor habe ich auch immernoch große Angst. Aber ich versuche jetzt wirklich die Zeit mit meinen Eltern zu genießen, so oft und so gut es geht.

Ich habe zwar noch Geschwister, aber mit denen habe ich nicht so oft Kontakt wie mit meinen Eltern. Und mit meinen Eltern kann ich offener über alles sprechen, als mit meinen Geschwistern.

Zitat von Grashüpfer:
Woran ist dein Vater so unerwartet gestorben?

An einem Aneurysma .Er hatte vorher nie etwas, war nie krank und dann
kam das ...ganz plötzlich und unerwartet.

@Schlaflose Nein, natürlich definiert sich mein Lebenssinn nicht nur über meine Eltern. Aber sie sind eben zwei wahnsinnig wichtige Menschen für mich. Hätte ich einen Partner, wäre es vielleicht etwas leichter. Ich weiß es nicht. Wenn sie irgendwann nicht mehr da sind, bin ich allein. Ich habe Freunde, ja, aber die meisten haben eigene Familie, und weil ich mehrmals umgezogen bin, leben sie über das ganze Land verstreut. Am neuen Ort bin ich leider immernoch ziemlich allein.
Ob es mir mit meinem Handicap gesundheitlich schlechter geht, wenn ich älter werde, weiß niemand, aber natürlich habe ich Angst, damit dann allein zu sein, auch mit Entscheidungen allein zu sein.
Schlaflose, du hast viel geschafft im Leben, hast dich herausgekämpft, hast dein Leben im Griff, und darauf kannst du stolz sein! Deine Mutter ist es ganz sicher auch.

@cathy79 Danke dir! Ja, genauso geht's mir auch. Ich habe auch mehrere Cousinen und Cousins, aber wie du sagst, der Kontakt ist nicht so eng und sie haben alle eigene Familien. Ich möchte ihnen später nicht zur Last fallen oder ihnen das Gefühl geben, sich verpflichtet fühlen zu müssen.
Deine Schwierigkeit in puncto Partnerschaft verstehe ich gut. Ich bin auch seit einigen Jahren allein. Aber unmöglich ist es nicht - wer weiß, warum solltest du nicht eines Tages einen liebevollen Partner finden? Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen viel mehr Verständnis haben, als man für möglich hält.

@Joy87 Danke! Du machst es richtig, freue dich über die gemeinsame Zeit und genießt sie zusammen!

@Abendschein Das ist ja schrecklich! Es tut mir sehr leid, was für ein Schock muss das für dich und deine Mutter gewesen sein! Wie alt war dein Vater?

Mein Papa war 78 Jahre alt, als er starb. Obwohl ich einen Mann habe, war es schwer. Die Beziehung zu den Eltern, die Liebe zu ihnen ist nochmal eine andere Art von Liebe, als zu anderen.

Ich habe oft zu mir selbst gesagt, jetzt bin ich ein Waisenkind. So habe ich mich auch gefühlt.

Als mein Papa Damals starb, starb auch meiner Mama's Seele. Sie bekam schwere Depressionen.

Liebe @Grashüpfer ich kann Dich und Deine Gedanken so gut verstehen und auch Deine Angst.

Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben.

Das hast du schön gesagt, danke @Abendschein .
Ach ja, 78, hattest du ja schon geschrieben. Viel zu früh!
Dass die Liebe zu einem Partner eine andere ist als die zu den eigenen Eltern ist ganz klar. Auch mit Partner ist der Tod der Eltern ein schrecklicher Verlust, ein ganz eigener Verlust. Schmerz und Trauer sind bestimmt überwältigend, und wahrscheinlich fühlt man sich trotzdem in seinem Schmerz allein. Aber es ist halt doch jemand im Hintergrund, der einen auffangen kann, für einen da ist und einem - hoffentlich - das Gefühl gibt, hey, du bist nicht allein. Das Netz ist ein anderes.

Dass deine Mama am Tod deines Vaters so zerbrochen ist, tut mir unheimlich leid. Konntest du in diesen schwierigen Jahren für sie da sein?
Wenn mein Vater als erster gehen würde, das würde meine Mutter auch nur sehr schwer verkraften. Das will ich mir lieber nicht vorstellen.

Kenne diese Gefühl sehr gut. Seit das mit Corona anfing mach ich mir so meine Gedanken darüber...

Mein Papa wird in 2 Jahren 80
Meine Mama in 2 Jahren 70.
Beide gehören nicht nur wegen dem Alter, sondern auch wegen Krankheiten zur Risikogruppe.

Hab 2 Große Schwestern, diese werden sich später mal weiter um mich kümmern. Meine Finanzen verwalten etc.. dennoch habe ich große Angst davor meine Eltern zu verlieren.

Ein Punkt hat sich verbessert: ich bin ausgezogen.. hatte nämlich angst davor, was passiert wenn beide sterben? Lande ich dann auf der Straße, oder in einem Betreuten wohnen etc.. will kein Betreutes Wohnen. Ich bin zu fit dafür..
Da hat sich meine Angst jetzt tatsählich sehr verbessert Ich bin zum richtigen Zeitpunkt ausgezogen.

Dennoch möchte ich aber auch nicht das meine Geschwister später mit allem belastet sind... dadurch das ja nicht so viel Geld verdiene und nur in einer Behinderten Werkstatt arbeite kann ich mir auch nicht viel Leisten..
Diese Abhängigkeit belastet mich sehr und macht mich teils auch sehr wütend.
Sponsor-Mitgliedschaft

@xIKathaIx ich habe deine Geschichte in einem anderen thread gelesen, sie hat mich sehr berührt. Deine Ängste kann ich gut verstehen. Ich habe auch eine Behinderung, finanziell geht es mir aber recht gut. Trotzdem habe ich Angst, wie es mir später einmal gehen könnte und die Angst alles zu verlieren und abhängig zu sein.

Aber du hast es geschafft, auszuziehen! Das ist ein großer Schritt, und du kannst stolz darauf sein! Du hast dir viel Unabhängigkeit und Eigenständigkeit ermöglicht, und auch dir zugetraut, das ist doch wunderbar und so viel wert! Lebst du jetzt allein?

Ich glaube, mit einer Behinderung sind die Ängste davor, später mit allem allein zu sein, noch einmal anders und vielleicht auch größer.
Versteht mich nicht falsch, eine Angsterkrankung ist kein Pappenstiehl und macht das Leben definitiv nicht leicht. Aber oft kommen zu körperlichen Einschränkungen die seelischen Lasten ja noch dazu.

Zitat von Grashüpfer:
Dass deine Mama am Tod deines Vaters so zerbrochen ist, tut mir unheimlich leid. Konntest du in diesen schwierigen Jahren für sie da sein?

Ja, wir Kinder waren alle für sie da, aber es war eine schwere Zeit. Sie war richtig Depressiv, danach.
Trigger

Versuchte auch einen Suizid


und ich glaube, wenn ich nicht die richtige Wahrnehmung gehabt hätte,
wäre sie gestorben.

Was Du sagst, liebe @Grashüpfer das glaube ich Dir gerne, wenn man einen Partner hat,
ist geteiltes Leid, halbes Leid. Ich habe auch immer gedacht, wie schade, das wir keine Kinder
haben und Enkelkinderchen. Ich denke oft an meine Eltern, aber ich hatte das ja schon mal
erwähnt, das mich meine Mama öfter mal besucht hat, im Traum.

Das war immer richtig schön, es war so lebendig, wir haben immer viel gelacht und so war
es auch im Leben. Mein Papa war ein lieber Mensch und immer fröhlich und das war er
wirklich. Er hat immer das Gute im Menschen gesehen und streiten konnte man sich mit
meinen Eltern sowieso nicht-nie.

Die Trauer verändert sich, aber die Liebe bleibt immer, für meine Eltern, auch über den Tod
hinaus. Immer.

Hallo, ich habe diesen Thread gerade gesehen und habe - seit ich vermehrt mit meinen seltsamen Ängsten zu kämpfen habe - große Angst vor dem Tod meiner Mutter. Für mich ist ein Leben ohne Familie sinnlos. Aber zu der Angst vor dem Tod habe ich auch Angst davor, wie und wer meine Mutter dann findet, vor allem auch wann und vor allem Organisatorischen, was danach auf einen zukommt. Was, wenn meine Schwester sie findet und überfordert ist? Was, wenn der Arzt nicht kommt, um den Tod festzustellen, was, wenn der Totenschein abhanden kommt? Wenn sich die Bestattung verzögert oder niemand die tote Person abholt, weil Dokumente fehlen? Und was sind die Konsequenzen? Ich habe Angst und keine Lösung...

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Mira Weyer
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