Mathis: Ich war früher ebenfalls arbeitslos und arbeite nun schon seit mehreren Jahren als Postzusteller für einen privaten Postdienst in der Nähe von Hannover. Heißt deine Firma zufällig so ähnlich wie Vereinigter Briefservice und hat ggf. einen Chef in Osnabrück? Bei dieser Firma habe ich vor 10 Jahren IN Hannover gearbeitet, sie hatten keinen ihrer Mitarbeiter sozialversichert, später kam dann auch kein Lohn mehr. Klagen half nichts, weil sie sich kurz vorher umfirmierten und ich kenne ihren jetzigen Namen nicht. Nach 4 Monaten habe ich geschmissen, Anzeige, und jetzt wollen die verdammten Wich.. auch noch ihren Anwalt von mir bezahlt haben samt Zinsen für 10 Jahre, weil die PKH nur für den eigenen Anwalt greift. Guck doch mal genau hin, damit diese Firma nicht etwa die gleiche ist...
Falco, hast du recht, die Ausbildung fertig zu haben ist ein Pluspunkt. Sind die Konditionen wirklich so schlecht bei den Zeitungen? Naja ich dachte, bevor ich nur zuhause sitze, kann ich auch mal die Woche rumlaufen und kriege noch Geld dafür, auch wenns nicht viel ist. Es waren damals 1,7 Cent für wirklich fette Zeitungen. Bei der Konkurrenz verdiene ich jetzt mehr, aber weg vom Amt kommt man trotzdem nicht, dafür ist es zu wenig.
Erfahrungen als Hartzler? Die Ämter sind verschieden. War bisher auf 2 verschiedenen Ämtern. Amt 1 war eine Kommunalbehörde, Feldtest. Amt 2 ist eine Bundesbehörde.
1: Sprechzeiten zweimal die Woche ohne Voranmeldung, persönliche Erreichbarkeit des eigenen Bearbeiters ohne Probleme, Festnetz, sie gingen mir immer mal auf den Keks, war wohl noch zu frisch arbeitslos, mit irgendwelchen Integrationsmaßnahmen, Trainings usw., Sachbearbeiter wechselten andauernd, um Klüngeleien mit den Arbeitslosen zu vermeiden.
2: Anliegen vortragen nur auf Voranmeldung, eine 0180er Nummer, Post kommt oft weg, vor dem Amt hatte ich so einen Schiß, weil solche Horrorstories gehört, aber - absolut nichts davon traf ein, die lassen einen in Ruhe, ab und zu eine Vorladung wir möchten mit Ihnen über Ihre berufl. Zukunft sprechen (da würde ich am liebsten sagen: über was wollen Sie denn mit mir reden, wissen Sie mehr als ich?).
Habe immer nette Sachbearbeiter gehabt, bis auf einmal eine Aushilfe, da bin ich so ausgeflippt, daß die Bearbeiterin von nebenan gekommen ist. Die wurde dann glaube abgesägt. Und einmal die Annahme war ein unmögliches junges Ding, was einen abgekanzelt hat, obwohl sie nur halb so alt war. Bei sowas krieg ich immer nicht die Zähne auseinander, weil ich mit sowas nicht rechne und vor allem vom Amt abhänge, sonst würde ich da mal Tacheles reden. Das könnte aber ganz schnell eine Sperre bewirken. Ich hatte aber noch keine, auch keine angedrohte. Falls einem ein Bearbeiter blöd kommt, eine Dienstaufsichtsbeschwerde an seinen Vorgesetzten richten.
Ständig angerufen wurde ich bei beiden Ämtern nicht, ganz vereinzelt, wenn meine Bearbeiterin was wissen wollte, was sehr dringlich war. Aber nie irgendwie böse, nur um was zu klären. Laufend vorgeladen werde ich auch nicht, vielleicht einmal in 6 Monaten. Dann aber auch nur zum reden, nicht irgendwie böse. Muß aber sagen, ich bin bei einem Rehaberater und das sind andere Sachbearbeiter und die fahren vielleicht eine sanftere Schiene, ich weiß nicht.
Solltest du vorhaben umzuziehen, tu es vor dem ALG2-Antrag. Die haben ihre Sätze, wie groß und wie teuer eine Wohnung sein darf. 3 Euro zu teuer und die selbst aus dem Regelsatz zuzahlen, das machen sie nicht mit. Du mußt ein Angebot vor dem Umzug einreichen, das genehmigen lassen, dann von 3 Umzugsunternehmen Angebote einholen und das wieder genehmigen lassen. Beides kann jeweils Wochen dauern. Inzwischen springen einige Vermieter ab. Andere haben schlechte Erfahrungen mit ALG2-Mietern gehabt. Habe das Spiel jetzt 2x hintereinander durch. Da ich rausmuß, weil das Haus verkauft wurde, und keine Zeit mehr habe, auf das Amt zu warten, habe ich den Umzug selbst bezahlt und lasse den Briefkasten noch 4 Wochen hier hängen, um dem Amt Zeit zu geben, für den 1.4. das dann zu bewilligen. Solcherart sind die Probleme. Druck würde ich das nicht nennen, eher - es ist absolut ätzend und nervig, jeden Schritt vorher genehmigen lassen zu müssen. Wer diesbezüglich fest im Sattel sitzt, kann aber ohne Probleme ALG2 beantragen.
26.02.2011 16:06 •
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