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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und so wirklich weiß ich noch nicht wie der Hase hier läuft
Hmm wo fange ich an!?
Also ich bin 33 Jahre männlich und wohne bei Hannover.
Nach dem Studium habe ich beruflich habe ich schon einige Städte und Arbeitgegeber hinter mir gelassen. Immer wieder finanzielle Probleme am Arbeitsplatz sind der Hauptgrund, wieso ich dann als erster gehen darf. Ok ich bekomme gute Zeugnisse, aber ich kann mir nirgends meine Zelte errichten und längerfristig planen. Meine letzte Station in FFM hat mir Auslandreisen bescherrt und wenig sozialen Anschluß in der Stadt ermöglicht.
Ich selbst dachte, während des Studiums das sich die Probleme des Selbstzweifel-ich bin zu blöde nach dem Studium legen würden. Leider ist das nicht so, heute habe ich Zweifel alles falsch zu machen und bin somit schon automatisch unsicher. Ich habe bedenken, eine Frau anzusprechen, ich habe manchesmal Schlafstörungen wenn wieder große Projekte anstehen oder ich habe einfach das Gefühl ich wäre nichts wert und ich könnte glücklich sein, dass mir meine Freunde und Familie eine Hilfestellung sind.
Manchen Tag ist es extrem, dass ich mich verkrieche und niemanden an mich ran lasse.
Ich muss aus diesem Teufelskreis raus, aber durch das fehlende Selbstbewusstsein, ist es nicht so einfach. Ich habe Träume, Vorstellungen, aber die Angst blockiert alles!
Bevor ich irgendwelche Handlungen praktisch durchführe, überlege ich 1000fach oh da geht nicht, da happert es und so wird das nichts. Da baut sich eine Blockade auf und schwupps ist es vorbei und die Angst hat einen wieder. Negativ denken und dabei bewegungsunfähig werden. Tja wem von Euch spreche ich aus der Seele und wer kann mir einen Ratschlag geben?
Ich versuche mein Selbstbewusstsein, jetzt über den Sport zu holen und irgendwie ist die Entwicklung sehr sehr langwiedrig.

Euch vielen Dank

Fischer79

16.04.2012 16:05 • 19.04.2012 #1


7 Antworten ↓


Hallo Fischer,

ich kann deine Gefühle ja soooo gut nachvollziehen. Auch ich habe die Angst, zu versagen. Bei mir fing das gleich nach der Ausbildung an und wurde immer schlimmer. Ich war 10 Jahre in einem Job und hatte alles drauf. Nur ich war mir nie gut genug. Bei jedem Telefonat war ich unsicher, hatte angst, dass ein Kollege zuhört und mir sagt, dass ich was falsches gesagt habe.
Ich habe mir sogar eingebildet, jeder Azubi kann das besser als ich.
Das liegt tatsächlich an einem sehr geringen Selbstbewußtsein, und dass du das erkannt hast, ist doch schonmal ein Fortschritt.

Hast du schonmal an eine Therapie gedacht? Ich war letztes Jahr in einer Reha für 4 Wochen und im Nachhinein muß ich sagen, dass die mir sehr viel gebracht hat. Zumindest in Punkto Selbstvertrauen. Da muß man sich mit fremden Leuten auseinandersetzen und wenn man sich erstmal überwunden hat, kann man sogar Freundschaften schließen.

Ich selbst bin auch 33 Jahre alt, wurde gerade nach 11 Jahren von meinem Mann verlassen und das haut das Selbstwertgefühl natürlich wieder runter. Weiter habe ich noch Angst- und Panikstörung und gehe deshalb nächsten Freitag in eine Klinik.

Vielleicht wäre das auch eine Überlegung wert? Denke immer daran, dass nur du was an der Situation ändern kannst. Und wenn du es wirklich willst, dann findet sich auch eine Lösung und du wirst wieder gesund.

Wenn es dir hilft, können wir gerne schreiben.

Viele Grüße aus Peine
Nina

A


Angst im Alltag

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Hallo Nina,

da bin ich froh, dass ich nicht alleine bin mit solchen Vorstellungen
Ja es ist wirklich so, man überlegt, wann man telefoniert nur das keiner zuhört und evtl hinterher sagen könnte, das was DU da erzählt hast ist ja kompletter Schwachsinn.
Man ißt alleine für sich sein Brot, damit nicht gesagt werden kann... DER macht ja immer nur Pause! Solche Sachen sind da sehr sehr präsent.

Ja das mit Azubi kann ich total nachvollziehen,dass ist auch ein Grund, warum ich immer nach höheren Qualifikationen strebe. Studium, dann der nächste Abschluss, dann die Qualifikation und und und...einfach auf dem Papier zeigen können HEY ich kann es und der Azubi ist nicht besser.... Ich hoffe du verstehst was ich sagen will.

Über einen Aufenthalt in einer Klink habe ich auch überlegt, aber ich habe mich dagegen entschieden und versuche mich in den Alltagaufgaben mehr stellen zu müssen.
Ich melde mich bei Sprachkursen an und gehe unter Leute. Ok der Blamabelfaktor ist dadurch höher aber ich denke so könnte es mich weiterbringen. Ich bin gespannt.

Und bei dir, ist jetzt nach der Klinik wieder alles ok?!

Danke

Fischer

Hallo Fischer,

tja, da haben wir wohl die gleichen Blödheiten, was? Ich finde es gut, dass du dich deiner Angst stellst und auch einen Sprachkurs machen willst. Hey, da ist nichts peinliches dabei, die können das ALLE noch nicht. Also keep cool . Und vielleicht wirst du ja der Streber?

Bei mir ist es leider so, dass ich das Gymnasium abgebrochen habe, weil ich keine Prüfung machen wollte. Bei der Lehre dann mit superklasse abgeschnitten aber für mich war klar, nie im Leben wieder eine Prüfung.

Deshalb habe ich großen Respekt vor dir, dass du das alles so durchziehst. Klasse.

Ich gehe erst nächste Woche in die Klinik. Ich hoffe, dass dann alles wieder besser ist. Ich freue mich schon auf den Aufenthalt und habe den Koffer schon fertig (Aufnahmetermin 27.04.)
Aber ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war und vielleicht bringe ich ja ne Menge Tips mit.
So, ich gehe jetzt auch unter Leute. Zwar nur meine Gassifreunde, aber immerhin. Hab das Gefühl, dass ich endlich Freunde gefunden habe. Und das Gefühl ist echt der Hammer.

Ich wünsche dir einen schönen Tag und halt mich auf dem Laufenden wenn du magst.

Viele liebe Grüße
Nini

Hallo Nini78,

ja so kann man das wohl sehen, wir mit dem gleich Tick
Naja es ist ein Englischkurs, also nichts hochtrabendes und von daher sehe ich das keine Kunst drin! Aber da ist es schon wieder.... alles klein und schlecht reden. Das zieht sich durch wie ein roter Faden.

Ja die Prüfungen bei dir im Gymnasium sind wohl genauso wie bei mir im Studium verlaufen. Vor den Prüfungen, hatte man natürlich Angst. Die Konsequenzen waren ja nicht bequem. Das schlimme in den zahlreichen Übungsstunden mit den Komilitonen konnte ich alles, ich konnte ihnen alles erklären und dann der Ernstfall! Tage bzw. Wochen vorher...wurde alles andere abgesagt. Keine Freunde, keine Party, keine Frauen, kein Alk., kein Fotografiren...es musste die perfekte Vorbereitung vor dem Finale sein. Auch wenn ich schon 5 Monate gelernt habe, es musste perfekt werden.
Das einzige was ich gemacht habe, war laufen, lernen, schlafen.

Die Prüfungen war ein graus...ich hatte versagensängste und ich habe mir viel Beistand von meiner Familie geholt, es war sehr sehr anstrengend.

In der Prüfung war ich dann eigentlich so sicher, dass ich mit meiner Nervösität klar kam, wenn aber was ausser der Reihe dran kam oder der Prof irgendeinen Spruch abgelassen hat, dann gingen die Alarmglocken an und das ging soweit, dass ich Schweißausbrüche bis hin zum Nasenbluten bekommen habe.

Die Theorie ist mein Problem gewesen, die praktische Arbeit war kein Ding.

Ich bin froh das ich mein Studium um habe und ich werde mich gezielt solchen Situationen aussetzen, auch wenn ich weiß das ich dafür doppelt und dreifach lernen muss.

Ich bin gespannt, wie dein Klinikaufenthalt wird!! Berichte mir. Ja eine Truppe von netten Leuten lenkt ab und man kommt auf andere Gedanken!!
Das Problem was ich habe, ich habe keinen Hund

Bis dahin

Fischer79

Hi,
hey, wer kann schon perfekt Englisch? Ich müsste wieder von vorne anfangen. Und da ist wieder das Problem. Theorie 1, praktisch unter ferner Liefen. Habe mir immer die Noten verdorben, weil ich schriftlich 1-2 hatte und mündlich ne 4. Warum soll ich mich melden, wenn ich es weiß?
Wenn ich gefragt wurde, war meine Antwort immer richtig. So ist das eben.

Suchst du dir bewußt eine Sprache aus, die du eigentlich schon beherrscht? Vielleicht belegst du noch einen Kurs mit einer Sprache, die du überhaupt noch nicht sprechen kannst. Aber das ist eher eine Übung für später. Ich hoffe, ich bin dir jetzt nicht zu nahe getreten.

Du hast keinen Hund? Soll ich dir meinen mal ausleihen? Dann kommst du auf jeden Fall in Kontakt mit vielen netten Leuten. Das hat mir sehr bei der sozialen Phobie geholfen. Ich gehe jetzt einfach spazieren und grinse alle Leute an, die mir entgegenkommen. Ich hätte niemalsnich gedacht, dass wirklich fast alle zurückgrinsen. Manche sprechen mich sogar an. Mein Hund ist da wirklich eine große Hilfe. Er ist von Natur aus sehr neugierig und guckt in jedes offene Auto und jeden Garten und Garage. Peinlich. Und wenn wir andere Hunde treffen, geht er gleich ganz freudig auf sie zu. Schwupps, schon ist man im Gespräch.

Ich finde es wirklich toll, dass du extra in solche Situationen gehst. Da kann ich mir eine dicke Scheibe von dir abschneiden.

Woher kommt denn dein Perfektionismus? Bei mir kommt es von meinen Eltern. Ich habe einen älteren Bruder, dem alles zugeflogen ist. Es hieß dann immer. Hättest du nicht was von deinem Bruder haben können? Der ist immer so gut in der Schule. Und du nicht.
Gab es bei dir auch einen Auslöser?

Biba
Nini

Hallo Nini78,

ja so kenn ich das auch. Nichts sagen, da es richtig ist... Aber wenn es um die Wurst geht, dann ist alles leer und hohl.

Ja mit dem Sprachkurs ist so eine Sache, ich brauche Englisch für den Beruf und alles weitere wäre aktuell umsonst. Ich liebäugel ja noch mit Französich, aber mal sehen nächstes Semester. Alles für den Job !

Das kann ich mir gut vorstellen, dass es mit einem Hund leichter geht. Früher oder später, wenn ein Hund in meine Lebenssituation passt, dann werde ich mir auch einen anschaffen. Vorher ist es unverantwortlich. Vielleicht einen Hund aus dem Tierheim, Gassi ausführen und so alla Rent a Dog.
Und sind das dann nur lose Gespräche oder mehr? Kaffee.....


Gestern war mal wieder Englisch und ja in dieses Situation bin ich gestern auch gekommen.
Ich rede dann nicht sooo laut und bekomme dann auch farbe...das ist peinlich...aber anders wird es nicht besser

Naja wie ist der Perfektionismus entstanden!? Einfach mein Bruder dem ist alles zugeflogen, der hat alles auf Anhieb geschafft. Ich habe dafür dann auch immer den schwereren Weg gewählt und habe mich extra noch abstrampeln müssen.
Mein Dad war bei der Bundeswehr und hatte einen hohen Rang und alles musste Ordnung haben und eine strikte Verfolgung des Ziels war selbstverständlich.
Ein....x. muss immer der Beste sein. Dadurch wurde mir immens Druck aufgebaut und irgendwann war das für mich normal das man für alles aber für alles mehr als nur etwas kämpfen muss, sondern das man fast um sein Leben bibbern muss.
Naja etwas überspitzt formuliert, aber so in der Art war es.

Ja und die Lehrer, haben damals auch ihren Part dazubeigetragen. Ich habe mir vorgenommen, irgendwann zu den ganzen Flachpfeifen zu gehen und zu sagen, hey du alte ...... hier habe mein Studium geschafft und deine Vermutungen waren voll daneben.
Ja manche Lehrer, wissen gar nicht was sie für eine Macht auf Kinder haben!! Schlimm!!

Hallo Fischer,

kann es sein, dass wir verwandt sind? Lach. Du schreibst mir echt aus der Seele.

Achso, ich dachte, du machst den Kurs wegen Hobby oder so. Dann ist das natürlich was anderes.
Man kann unseren Eltern kaum böse sein. Man weiß ja nicht, was sie alles in der Kindheit mitgemacht haben. Und wie heißt es immer? Bei meinem Kind mache ich alles anders als meine Eltern. Ob das dann das Richtige ist, wird man nie erfahren.

Meine Mutter gibt sich die Schuld für meine Krankheit und hat am Anfang sehr viel geweint. Komisch, mein Vater hat mir so was nie gesagt. Denn meine Mutter war die Beste auf der Welt. Ich bin sehr stolz auf sie, wie sie den Vollzeitjob und die Kinder geschafft hat.

Beim Gassi sind es eher belangslose Gespräche. Allerdings habe ich dadurch auch eine Freundin gefunden. Wir haben uns gesehen und haben uns gleich verstanden. Ist meine erste Freundin seit ich hier wohne (6 Jahre). Krass, oder? Ich habe sie gefragt, was sie über mich gedacht hat, als sie mich das erste Mal gesehen hat. Sie meinte, mich kann man einfach nur nett finden. Das ging runter wie Öl.
Normalerweise werde ich gleich als Arrogant abgestempelt, nur, weil ich immer erst die Beobachterrolle annehme, um nicht peinlich oder aufdringlich zu erscheinen.

Sie nimmt sogar meinen Hund, während ich in der Klinik bin. Huch, ich schwärme aber ganz schön rum hier
Ja klar, gehe doch einfach mal am Wochenende ins Tierheim. Die sind immer froh, wenn sich Gassigeher melden. Und du hast dann noch keine Verpflichtung. Und wenn du später einen Hund haben möchtest, ist es dann im Tierheim leichter. Und du hast dann gleich Erfahrung mit verschiedenen Hunden und kannst gut einschätzen, welche Rasse und welcher Charakter zu dir passt.

Du hast recht, was die Lehrer für einen Einfluss auf Kinder haben. War bei mir auch nicht anders. Manche hasse ich immer noch (und ich bin 33)! So etwas vergisst man nie.





Mira Weyer
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