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Hallo,

Ich würde gerne euren Rat haben, bin an einem Punkt, der mir große Sorgen macht. Habe vor eine Weile einen Job angelehnt, während ich noch bei einem anderen Arbeitgeber war. Hatte total Angst zu kündigen, obwohl ich den neuen Job sehr wollte. Auf einmal redete mir mein Gehirn ein, alles sei gut in meinem jetzigen Job, aber so ist es nicht. Fühle mich total unwohl und seit der Ablehnung des neuen Jobs geht es in meinem jetzigen nur noch bergab. Psychisch bin ich in ein so heftiges Loch gefallen, dass ich mir Hilfe holen musste. Habe nur noch Angst und kann meinen Tag nicht mehr richtig Leben. Stehe morgens schweißgebadet auf mit vielen vorwürfen. Denke immer und immer wieder, hätte ich doch mal den Job angenommen und mich nicht durch ängste leiten lassen, dann wäre ich nie in dieses Loch gefallen. Nehme jetzt citalopram und war schon beim Psychologen. Aber trotzdem kann ich den Tag nicht ohne Alk. starten. Das Problem ist auch, der neue Job war fast eine einmalige Chance, aber aufgrund der Bindung zu meinem jetzigen Arbeitgeber habe ich es irgendwie nicht zu stande gebracht es durchzuziehen. Meine Angst, jetzt beruflich nicht mehr glücklich zu werden bestimmt meine Gedanken. Es quält mich und lässt mir keine ruhe. Habe meine sozialen Kontakte abgebrochen weil ich auch so gelähmt bin und mich schäme für meine Entscheidung. Hat jemand sowas schonmal durchgemacht? Hat jemand tipps, wie man da wieder raus kommen kann? Ich gehe regelmäßig zur Mass., was mich entspannt und mir für eine kurze Zeit die Angst nimmt. Abends ist es oft auch besser. So wirklich weiter weiß ich aber nicht mehr, weil ich jetzt schon so vieles ausprobiert habe. Komme mit mir nicht ins reine.
Wäre schön, wenn jemand Tipps hat oder seine Erfahrungen teilen kann.
Wünsche jedem, dass er seine Wünsche und Träume erreichet, ohne Angst... viele Grüße

16.01.2015 09:04 • 18.01.2015 #1


5 Antworten ↓


Ich muss dazu sagen, das zwischen den Jobs Welten liegen. Bei dem einen hätte ich auch reisen können und an etwas arbeiten können, das mir am herzen liegt. Jetzt habe ich einen schreibtischjob und mag überhaupt nicht woran ich arbeite. Meine Angst, das Grundproblem, versuche ich zu bekämpfen, aber das Gefühl einer verpassten Möglichkeit ist einfach überwältigend...

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Angst alles verdorben zu haben

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Hallo,

ich kann sehr gut nachvolziehen, wie Du Dich jetzt fühlst und das Du in einem Gedankenkarussell gefangen bist.
Beim Lesen Deiner Geschichte sind mri folgende Punkte eingefallen:

1. Du stellst den abgelehnten Job jetzt in den Fokus, als die beste Arbeit überhaupt und das Beste, was Dir hätte passieren können. Aber Du weißt nicht, wie dieser Job im Alltag ausgesehen hätte, auch hier wäre irgendwann die Routine gekommen, wie in jeder Tätigkeit. Will sagen, ich glaube nicht, dass es die perfekte Arbeit gibt, in der für immer alles gut und schön ist. Und wie gesagr, Du weißt nicht, wie dieser Job im Detail für Dich ausgesehen hätte.

2. Du kannst natürlich jetzt noch für alle Ewigkeiten der verpassten Chance nachweinen, Das kostet Kraft, bringt Dich aber nicht wirklich weiter. Du kannst aber auch die Initiative ergreifen. Wenn Du so einen guten Draht zu Deinem jetzigen Arbeitgeber hast, rede mit Ihm über Deine Unzufriedenheit, evtl. gibt es für Dich andere Einsatzmöglichkeiten, die Dir mehr gerecht werden. Geht das nicht, hält Dich doch nichts avon ab, Dich nach einem anderen Job umzusehen. Es gibt bestimmt noch mehr Stellen, wo Du DeinenTraum-Job findest. Schreib' Initiativbewerbungen, werde kreativ.

3. Setze Dir einen Zeitpunkt fest, ab dem Du nicht mehr an Deiner Entscheidung gegen den Job zweifelst. z.B. Ich betrauere jetzt noch bis morgen Mittag 12 Uhr die verpasste Chance und schließe das Thema dann endgültig ab.

Das sind so meine Gedanken. Vielleicht kannst Du damit was anfangen.

Lieben Gruß

Hallo Celestine,

herzlichen Dank für deine Antwort. Nach dem Lesen ging es mir sogar kurzzeitig besser, dafür danke ich dir.

Du hast natürlich recht, ich kann gar nicht wissen, wie die neue Aufgabe geworden wäre. Leider setzt mein Gehirn nur alles, was ich zur Zeit mache, ins Verhältnis zu dem, was ich abgelehnt habe. Aus diesem Vergleich rauszukommen ist eine schwere Aufgabe. Ich hätte sogar umziehen müssen, in eine schönere Stadt, daher kommt mir auch mein jetziger Wohnort immer grauer vor. Ich werde deinen Rat aber befolgen, und versuchen, den Fokus zu verändern.

Ich sage mir auch immer wieder, ich kann einen neuen Job finden, aber mir fehlt dazu im Moment die Kraft. All meine Energie fließt zur Zeit in die Bewältigung des Alltags. Hatte zwar mal noch zwei Bewerbungen abgeschickt, aber gerade kam für eine bereits eine Absage, das zieht einen nur noch weiter runter. Ich glaube, ich muss gar nicht mehr mit meinem Arbeitgeber reden, es wird auffallen, dass ich nicht mehr glücklich bin. Mir wurde auch angeboten, mich auf einen anderen Aufgabenbereich zu bewerben, das habe ich auch gemacht. Die Chancen sind allerdings nicht allzu gut, da viele in den Bereich wollen. Mache mir da nicht zu viele Hoffnungen. Für Ende Februar habe ich mir selber eine Frist gesetzt. Wenn es bis dahin nicht besser wird, werde ich wohl die Reißleine ziehen müssen und kündigen. Ich kann falsch liegen, aber nur so kann ich wieder freier sein im Kopf. Ein Neustart wäre vielleicht genau das Richtige auch wenn damit wieder neue Schwierigkeiten verbunden sind.

Letzte Woche habe ich das Angebot des Jobs verbrannt, um symbolisch damit abzuschließen, aber verdammt, es will einfach nicht aus meinem Kopf raus. Es ist wie ein Virus, der sich sogar weiter ausbreitet. Die Hoffnung stirbt aber zuletzt und ich versuche auch die positiven Aspekte meines derzeitigen Tiefs zu sehen. Habe schmerzlichst gelernt, dass Ängste extrem irrational sein können und man in wichtigen Entscheidungen sein Herz beachten muss. Der Kopf spielt einem nur Streiche.

Wie kann man mit der erdrückenden Angst umgehen? Hat jemand auch fast den ganzen Tag so ein warmes, leicht schmerzhaftes Gefühl im Brustbereich?

hallo, du bewegst dich gerade auf dünnem Eis. Den Alk., lass den bitte schleunigst Weg. Der hilft dir nämlich gar nicht.

Das wichtigste ist jetzt, die Ursache der Angst zu bewältigen, denn sonst bremst die dich immer wieder aus.

Das mit dem neuen Job ist so ein Thema. Du konntest nicht, wegen der Angst. Also, bevor du dich jetzt damit fertig machst, gehe insgesamt deine problematik an und werde dir über dich im Klaren. Dann wirst du deine nächste Entscheidung auch treffen können, egal was es ist.
Veränderungen bei Paniker bedeuten immer Stress, die Frage ist nur: wie gehe ich damit um?
Das zu lernen, wird deine Aufgabe sein.

Danke für deine Antwort icefalki. Gestern habe ich keinen Alk. getrunken und ich weiß auch, dass er total schlecht für mich ist. Aber wenn die Angst mal wieder so stark ist, bin ich einfach froh über die angstlösende Wirkung vom Alk., weil sonst nicht viel hilft. Darüber werde ich mit meinem Therapeuten reden, und versuchen meinen Konsum zu reduzieren, denn neben meiner Angst und Depression will ich nicht noch ein suchtproblem haben. Danke auch für deine weiteren Tipps.. Ich bin gewillt zu kämpfen, um die Ursache meines Problems zu bekämpfen... Ein Leben mit dieser Angst ist nicht schön. Habe gestern nicht das Haus verlassen. Ich will aber wieder raus in die Welt, mir neue Ziele setzen und weiter an mir arbeiten. So sehr ich auch wünschte, jetzt in dem neuen Job zu sein, muss ich in das hier und jetzt zurück, meine Situation akzeptieren. Es wird nicht leicht, aber ich bin froh, dass es in dieser Zeit so liebe Menschen gibt, die sich die Zeit nehmen, hier anderen zu helfen..





Mira Weyer
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