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Hey zusammen,

ich schreib mal wieder, weil ich mich gerne mit Leidensgenossen austauschen möchte.

Ich war jetzt 8 Wochen in ner psychatrischen Tagesklinik, das war ok aber nicht wirklich hilfreich. Es gab dort keine Psychotherapie. Medikamenttös wurde ein neues Medi ausprobiert, das nix geholfen hat naja. Jetzt bin ich seit dieser Woche wieder daheim und merke direkt, dass die nötige Ablenkung fehlt und mir es wieder total mies geht. Ich bin am Grübeln und und und.

Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, dass Alles zu viel wird? Ich hab dieses Gefühl ständig, seit es mir schlecht geht. Ich denke es hängt damit zusammen, dass einfach die Sorgen einen so fertig machen, man sich immer wieder im Kreis dreht, sich ständig beobachtet und das Minute für Minute, nicht abschalten kann, sich nicht entspannen kann, das wiederrum registriert und es verschlimmert alles.

Ich kann nicht abschalten! Ich möchte so gerne wieder einfach auf der Couch liegen und TV guggn, ohne über mich nachzudenken. EINFACH RUHE FINDEN!! Ich bin dadurch auch sehr depressiv geworden. Ich kann wenig mitfühlen, bin egoistisch, hektisch, ungeduldig und aggressiv. Ich möchte so gerne einen Film guggn, mich vergessen und die Welt an mir vorbeiziehen lassen. Ich habe so viele Symptome und Sorgen, viele Gedanken die teilweise gestört sind, wie Das Leben ist anstrengend oder Ich fühl mich in meinem Körper gefangen.
Vorallem bin ich so hypersensibel. Ich habe jetzt aufgrund der Medikamente stark zugenommen, selbstverständlich ist das für jeden unangenehm und belastend, aber in meiner Erkrankung irgendwie umso mehr, denn ich war schon öfters mal dick und mal dünner. Und ich denke die ganze Zeit ich bin FETT, hab das Gefühl meine Oberschenkel sind so dick, ein Empfinden das sie aneinander reiben und das macht mich fertig. Ich trau mich teilweise gar nicht mehr rumzulaufen, weil ich dieses Gefühl nicht haben will...
Ich steigere mich in Tatsachen so rein, bewerte sie total über und hab das Gefühl ich kann einfach nicht mehr...

Vorallem denk ich mir: DAS BIN ICH, MEIN DENKEN BIN ICH, WIE SOLL ICH JEMALS ANDERS DENKEN?

ach so vieles was mich belastet und mir angst macht...

wie gehts euch ? Kennt diese oder ähnliche Gedanken jemand?

Gruß
Yash

28.03.2011 21:33 • 31.03.2011 #1


Hallo yash,

nachdem ich hier schon seit Monaten mitlese habe ich mich nun auch angemeldet.
Alles zu viel....ich verstehe das nur zu gut.
Und die kurzen Momente in denen ich klar bin werden sofort von dem Gedanken was spüre ich gerade? Herzklopfen? Kann ich gut atmen? Und schon kommt es wieder hoch......wenn ich Glück habe nur ein Anflug von Panik, wenn es (wie so oft) in stressiger Situation ist eine saftige Panikattacke. Und natürlich ist es jedesmal nun etwas ganz anderes und sicher lebensbedrohliches.
Ja, dieses ständige in sich hineinhorchen macht einen fertig. Und wenn nichts wirklich spürbar ist dann denkt man solange daran bis es hochkommt und sich, wie ein Schraubstock, an einem festkrallt.
Ich habe es so satt! So viele Tage, Wochen, Monate, Jahre mit der eingeschränkten Lebensqualität. So viel Angst und Panik und körperliche Beschwerden und trotzdem ich versuche zu entspannen (was manchmal mit Yoga ganz gut funktioniert) hält es nicht an.
In der Früh wache ich auf und es läuft so ein Körper Scan ab....was spüre ich? Was fühle ich? Was macht mein Herz? Und schon ist es wieder da.
Ich will wieder aufwachen und einfach aufstehen, egal ob gut ausgeschlafen oder müde, aber mich auf den Tag freuen.
Und ja, einen Film sehen und alles um sich herum vergessen. Das habe ich auch schon ewig nicht mehr geschafft.
Diese innere Ruhe fehlt. Dieses Urvertrauen und einfach mal laufen lassen. Alles ist und wird gut. Theoretisch habe ich das Gefühl es zu begreifen umso mehr nervt diese körperliche Anspannung die einen einfach überkommt und nicht loslässt. Manchmal stundenweise, manchmal den ganzen Tag. Mal mehr mal weniger aber irgendwie immer präsent. Und wenn mal weniger werde ich gleich misstrauisch und...warte....und im reinsteigern bin ich Meisterin! Wie eben.....ziterre ich weil ich nervös bin oder weil ich die Balkontür nicht zumache weil ich sonst keine Luft bekomme? Steigt die Angst aus der Bauchgegend oder habe ich einfach nur Hunger? Und immer reagiert der Körper mit Angst oder Panik. Dieses über alles nachDENKEN nervt mich auch.....und richtig, unser DENKEN sind wir.
Trotzdem habe ich die große Hoffnung dass auch dieses Denken wieder anders gehen kann. Denn ich erinnere mich wohl an die Zeiten im Leben ohne diese Angststörung in denen ich voller Urvertrauen gelebt und GEDACHT (oder eben nicht über alles nachgedacht ) habe. Und zu dieser Zeit habe ich mit absoluter Sicherheit nicht über jede kleinste körperliche Empfindung nachgedacht.

Ich wünsche Dir (und mir und allen hier im Forum) die Leichtigkeit zurückzugewinnen und nicht mehr jeden Tag so kämpfen zu müssen.

Losslassen.....ich denke es wäre so wichtig mal los zu lassen....einfach voller Vertrauen in das Leben (und unseren Körper) einfach losslassen....

Viele Aufmunterungs-Grüße.....das Forum tröstet schon allein dadurch dass man weiß man ist damit nicht allein.....
Sonne1968




Mira Weyer
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