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Hallo, ich hab mich hier angemeldet weil ich nicht mehr weiter weiß. Ich bin in letzter Zeit gut mit meinen Ängsten klar gekommen, bzw. hab gelernt mit ihnen zu leben, obwohl sie mich natürlich schon stark einschränken. Einige Beispiele, ich hab große Angst vor MagenDarm, deswegen kann ich nur selbstgekochtes Essen, muss mir ständig die Hände desinfizieren. Ich fahre super ungern Auto weil ich so Angst vor einem Unfall hab und bin der schlechteste Beifahrer weil ich den Knall quasi schon sehe. Ich kann nur zu Hause schlafen, weil ich mich so vor dem fremden Bett ekle und noch viel mehr. Ich bin viel zu Hause und auch fein damit. Jetzt hat mich die Arbeit zu einer mehrwöchigen Weiterbildung geschickt. Ich hab auch schon die Hälfte hinter mir, das lief gut weil ich jeden Tag nach Hause konnte, mein Essen von zu Hause mitnehmen. Jetzt muss ich aber weiter weg, 1 Woche dort im Hotel schlafen, dort Essen. Das macht mich fix und fertig. Ich weiß einfach nicht wie ich das schaffen soll. Für andere Menschen klingt das so lächerlich. Aber vielleicht versteht es hier jemand? Ich hab solche Angst davor, daß ich nicht mehr schlafen kann, nix Essen kann, mir ständig schlecht ist. Es hilft nix mit der Arbeit zu sprechen, die verstehen das nicht und wollen das ich es durchziehe, weil auch alles schon gebucht und bezahlt ist. Für mich ist es momentan nur alles so aussichtslos. In den letzten 2 Nächten hatte ich auch wieder das Gefühl einen Herzinfarkt zu haben, das hatte ich ganz lange nicht mehr. Mein Kopf macht mich einfach momentan richtig kaputt. Und ich frag mich wie ich es hinbekommen soll.

05.01.2025 20:05 • 07.01.2025 x 2 #1


26 Antworten ↓


Hallo, ich kann deine Sorgen auf jeden Fall verstehen. In erste Linie möchte ich sagen, dass du sehr stolz sein kannst, dass du bereits einige Tage bzw Wochen durchgehalten hast. Zweistens solltest du deine Grenzen immer respektieren, wenn du also meinst, dass es zu extrem ist, schlage auf der Arbeit vor, dass du lieber zuhause schläfst. Niemand kann dich zwingen und es wird genug leute geben, die dich nicht verstehen werden auf Arbeit. Sei dir aber sicher, dass du nicht alleine bist. Mir würde es genauso gehen. Wenn du dich überwindest im Hotel zu schlafen, könntest du überlegen, dir essen vorzukochen, meistens gibt es ja immer einen kleinen Kühlschrank im Zimmer, Wasserkocher etc. oder du gehst einfach regelmäßig einkaufen und beschränkst dich die eine Woche auf Brot bzw. Brötchen. Wenn möglich könntest du auch einen Vertrauten fragen, ob er mit dir zusammen die Woche im Hotel schläft.
Sei dir bewusst dass es immer Hochs und Tiefs gibt. Mal wird es besser mal ist es wieder schlimmer. Aber deine Gefühle sind berechtigt.
Du könntest auch möglicherweise eigene Bettwäsche mitnehmen oder vertraute Dinge von zuhause.
Und selbst wenn du es nicht machst, dann hast du es versucht und das ist bereits ein großer Schritt, aber vielleicht helfen dir einige Tipps

A


Ängste so stark wie noch nie

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Vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Im Moment scheint alles für mich einfach so aussichtslos. Ich hab immer alles durchgezogen in meinem Leben (und dabei viel zu oft mich selbst vergessen), bzw. hab es so beigebracht bekommen. Jetzt ist es das erstemal das ich wirklich das Gefühl habe es nicht zu schaffen. Dadurch fühle ich mich noch schlechter.

@Averie
Glückwunsch das du die erste hälfte bereits geschaft hast .
Ich habe selber auch sehr große problem in fremden Bett zu schlafen.
Deshalb nehme ich immer einen Schlafsack mit . Eine gute bekannte hat mir denn Tip gegeben einfach eiin sein eigenes Bettuch ( Bezug) mit nehmen und darin zu schlafen . Nur so als Idee.
Bei dem Essen im Hotel könnte ich mir vorstellen nur verpacktes { Joguhrt , Butter usw oder gut erhitze ( Toasten ) zu esen. Meisten haben die ja eine größer auswahl .
Alternativ könnest du evtl .im Hotel anzufen ob auf den Zimmer ein Kühlschrank ist .
Und dir von zuhause etwas mitnehmen.
Darf ich fragen ob du nie auswerts essen gehst?

Verstehe ich vollkommen, aber eigentlich hast du es selber schon verstanden. Du hast es so beigebracht bekommen und dich oft selber vergessen. Du hast so oft deine eigenen Grenzen überschritten. Und nun fühlt es sich für dich eben falsch an. Aber das ist es nicht. Jeder hat mal schlechte Phasen und in denen reicht es, wenn man kleine Schritte macht. Niemand muss dich verstehen auf Arbeit, aber du musst an dich denken. Ich hätte gesagt, du schlägst vor, zuhause zu schlafen also dass du so weitermachst wie zu vor, und die Weiterbildung so beendest. Bleibe bei deinem Standpunkt und lass dich nicht klein reden, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen und jeder hat seine eigenen Probleme. Niemand kann dich zu etwas zwingen. Und bevor dein Kopf und dein Körper dicht macht, und du die ganze Weiterbildung abbrechen musst, respektiere lieber deine Grenzen. Du schaffst das.

@Panda4 Danke für die Idee mit dem Schlafsack. Nein, ich esse nie auswärts. Ich habe diesbezüglich mal eine Therapie gemacht, dann ging gekochtes mit hohen Temperaturen wie z.b. Pizza gut. Doch seit ca. 1 Jahr geht wieder gar nichts mehr. Ich kann mir nicht mal etwas vom Bäcker holen.

@hlmn Danke, ja ich hab es selbstverstanden, aber kann es nicht umsetzen. Zu Hause schlafen, wäre natürlich das einfachste, aber es ist Winter und es sind gut 150 km einfach, ich würde mit den öffentlichen gut 3 Stunden brauchen. Ich weiß nicht ob ich mir das zutraue. Deswegen erscheint es mir ja so aussichtslos, weil ich mir weder dort übernachten, noch so eine große Strecke pendeln vorstellen kann.

bestände die möglichkeit , dass du einen vertrauten mitnehmen könntest ? bzw käme das für dich in Frage ?

@hlmn nein, leider hat niemand Zeit sich soviele Tage freizunehmen, bzw. ist mein Freundeskreis dadurch das ich die meiste Zeit zu Hause verbringe auch sehr überschaubar.

Okay das verstehe ich. Das ist bei mir genauso.
Also ich sag mal, niemand kann dir die Entscheidung abnehmen. Am Ende solltest du das machen, was sich für dich am besten und richtigsten anfühlt. Hatte ja bereits ein Paar Tips gegeben , aber wenn dich das nicht überzeugt, dann ziehe in Erwähnung zu pendeln oder du lässt es. Und auch das ist nicht schlimm. Es gibt wie gesagt gute Momente und Fortschritte aber auch Rückschritte sind Teil der Heilung. Und ganz ehrlich, aus meiner Sicht ist es kein Rückschritt wenn du es nicht machst, sondern ein Fortschritt, weil du deine Grenzen achtest.

Ich habe meine Grenze mehrfach überschritten und mir eine fristlose Kündigung eingeholt, die ich mühselig rückgängig machen konnte. Aber selbst da habe ich nicht gesagt, wie es um mich steht. Es gibt nur einen Weg; radikale Offenheit, egal was Dein Umfeld denkt, dann aber wissen alle Bescheid und Du bekommst womöglich einen Freiraum, der Dich stark entlastet.

@Averie
Wie geht es dir heute ?
Wann würde das mit dem Hotel aufendhalt sein? Du schreibst 1 Woche oder währen es 5 Tage?
Nimmst du medikamente?

@Averie
Hallo, ich verstehe dich sehr gut. Wie wäre es, wenn du dir dein Bett einfach sicherst und dein eigenes Bettzeug mitbringst oder eventuell eine eigene aufblasbare Matratze einfach mitbringst?
Und dann deine eigene Safezone im Hotel schaffst.
Und du könntest dir bei Media Markt eine Mikrowelle kaufen die kosten 15 Euro und dann vielleicht ein eigenes tiefgefrorenes Essen mitnehmen, nur die Frage ist, wo man es eingefrieren könnte, vielleicht im Hotel.

Hallo Averie,
ich versteh dich zu 100%. Ich teile die gleiche Angst, was Übernachtungen auswärts angeht und reisen.

Du meintest oben, das ist diesmal im Vergleich zu den letzten Mal wirklich nicht klappen kann..bzw. das Gefühl hast. Ist das wirklich so? Oftmals neigen wir dazu, die Gefühle, die wir beim letzten Mal hatten, abzumildern.
Das ist eine riesengroße Challenge.
Vielleicht gäbe es auch die Möglichkeit, es eine Nacht zu versuchen und anschließend zu pendeln, wenn es wirklich nicht geht. Das mit den 150km ist doof. Brauchst du diese Weiterbildung unbedingt? Ist das eine Voraussetzung für deinen Beruf?; könntest du sie eventuell anderweitig auswärts nachholen zur Not?

@Panda4 Es ist in 2 Wochen, 5 Tage und es macht mich schon seit min. 3 Wochen richtig kaputt, weil ich ständig darüber nachdenken muss wie ich das alles bewerkstelligen soll. Meinen ganzen Urlaub habe ich mir quasi damit kaputt gemacht. Ich wollte z.b. so gerne mal wieder lesen, aber es ging nicht weil ich mich nicht konzentrieren konnte. Ich nehme momentan keine Medikamente, da ich viele Jahre mit meiner Angst nun umgehen konnte, natürlich hat sie mich eingeschränkt, aber es war ok für mich. Nach mehreren Therapien und Medikamenten habe ich irgendwann für mich abgeschlossen und mir gesagt das es eben nicht besser wird. Für andere bin ich dann eben seltsam... aber nun wirft es mich wieder völlig aus der Bahn.

@Angsthase321 Danke für deine Antwort. Das Problem ist das ich das ganze Zeug ja auch irgendwie hinbringen müsste, wegen einer Herzerkrankung darf ich auch eigentlich gar nicht schwer heben, deswegen kann ich eigentlich auch nicht viel mitnehmen.

@aldia249 ich hatte mich auch vor den letzten Malen fertig gemacht, aber es war nicht ganz so schlimm, weil ich ja zu Hause schlafen konnte und Essen konnte. Es ist für mich insgesamt eine riesen Herausforderung. Es war die Voraussetzung für meine Einstellung. Ich könnte es nächstes Jahr nochmal versuchen, aber dann müsste ich nochmal von vorne anfangen. Ich hab nun schon über die Hälfte geschafft. Aber die letzten 2 Wochen sind weiter weg, so daß ich ein Hotelzimmer gestellt bekomme. Worüber sich andere freuen, bringt mich total aus dem Gleichgewicht. Wenn ich es aber nicht mache, werde ich mir sehr wahrscheinlich eine neue Arbeitsstelle suchen müssen.
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@Averie ist zwar keine Lösung aber ich würde mich krankmelden und sagen du hast eine heftige Grippe erwischt. Dann kommst du um die ganze Sachen außen rum oder? Ist zwar nicht dauerhaft die Lösung aber wenn es dir so extrem Angst macht

@Angsthase321 ja, das ist wahrscheinlich die letzte Möglichkeit. Wenn ich mich krank melde werfen sie mich evtl. aus der Weiterbildung raus, weil sie sagen das ich zu viel verpasst habe, vielleicht aber auch nicht... Momentan denke ich mir das ich vlt. versuche zu pendeln, wenn das gar nicht klappt könnte ich mich ja immer noch krank melden. Dort zu schlafen werde ich nicht hinbekommen, das macht mir einfach auf sovielen verschiedenen Ebenen soviel Angst. Das hört sich bescheuert an, das weiß ich auch selbst, aber ich kann es einfach nicht ändern.

Hallo Averie,

da hast Du ja eine etwas größere Aufgabe, welche nun auf Dich zukommt.

Zitat von Averie:
Und ich frag mich wie ich es hinbekommen soll.


Nun, mache es wie viele andere, die in einem Hotel übernachten, obwohl sie dass nicht
so sehr mögen.

Zitat von Averie:
Dort zu schlafen werde ich nicht hinbekommen, das macht mir einfach auf sovielen verschiedenen Ebenen soviel Angst.


Ist diese Angst nicht immer die selbe? Egal auf welcher Ebene?

Zitat von Averie:
Das hört sich bescheuert an, das weiß ich auch selbst, aber ich kann es einfach nicht ändern.


Bescheuert hört sich das nicht an. Verstehen kann ich das leicht. Was willst Du nun machen?
Bis an den Rest Deines Lebens vor Schwierigkeiten weglaufen?

Natürlich kannst Du das ändern, wenn Du das möchtest.
Sagst Du Dir selbst die Unwahrheit, (Ich kann es nicht ändern), versucht es Dein Unterbewusstsein
zu glauben und baut eine Abwehr-Armee auf. Die versuchen dann gegen ein Phantom zu kämpfen.

Zitat von Averie:
weil ich mich so vor dem fremden Bett ekle und noch viel mehr.


Sachlich gesehen, gibt es da wohl kaum einen Grund. Die Hygienevorschriften werden auch in
Hotelzimmern eingehalten.
Und was noch viel mehr? Du hast aber trotzdem Bedenken?

Zitat von Averie:
1 Woche dort im Hotel schlafen, dort Essen. Das macht mich fix und fertig. Ich weiß einfach nicht wie ich das schaffen soll.

Leidest Du an Hypochondrie?

Zitat von Averie:
Für andere Menschen klingt das so lächerlich. Aber vielleicht versteht es hier jemand?

Es ist doch gar nicht schwer zu verstehen.
Richtige sachliche Gründe scheinst Du nicht anführen zu können.
Aber Deine kaum beschreibbaren Angstgefühle, die sind es, welche Dir ein mehr als ungutes
Gefühl machen.


Zitat von Averie:
Mein Kopf macht mich einfach momentan richtig kaputt.


Deine Beschreibung ist teilweise wenig präzise und deswegen nicht hilfreich. Dies kann
Dich leicht verunsichern.
Dein Kopf macht Dich nicht kaputt. Du bist gesund. Was Dich nur belastet, ist Dein
unterbewusstes Angstgefühl, welches Du manchmal nicht leicht beruhigen kannst.

In Wirklichkeit bist Du sehr stark. Versuche Dir das häufiger mal zu sagen.
Das gibt Dir neue Kraft. Und schwächt Deine Angstgefühle deutlich ab.

Viele Grüße
Bernhard

A


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Mira Weyer
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