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Mein Lieblings-Oberteil ist schwarz, mit roten
Rosen bedruckt

Zitat von Flame:
Wahrscheinlich sollte ich einfach üben,im Moment zu leben.
Eine zeitlang hab ich das ganz gut hinbekommen aber momentan gleite ich wieder oft in Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft ab...

Ja genau das ist es. Das abdriften nach zurück oder nach vorne entzieht die Energie für das Hier und Jetzt. Zumal dieses Abdriften ja oft negativ gefärbt ist. Hätte ich es damals bloß anders gemacht. Der nächste Winter wird sicher schrecklich, ich friere jetzt schon. usw.

Das Gehirn ist auf Überleben programmiert und bis zu einem gewissen Grad macht es ja Sinn sind in Vergangenheit und Zukunft zu schauen um z.B. aus Fehlern lernen zu können oder für die Zukunft zu planen. Oft genug verliert man sich dabei aber in nutzlosen Grübeleien und diese sind das eigentliche Problem. Da muss bei der menschlichen Gehirnentwicklung irgend etwas schief gelaufen sein, vielleicht war der hohe Fleischkonsum doch nicht so gut

Und gegen das Altern ist bis jetzt noch kein Kraut gewachsen, aber die innere Einstellung dazu haben wir ein Stück weit selbst in der Hand bzw. im Kopf

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Älter werden plus Angststörung

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Danke für die vielen schönen Antworten.
Ich wollte nie, nie, nie wie meine Mutter werden oder andere ihrer Generation.
Bin ich auch nicht geworden.
Ich bin teilweise entsetzt, wenn ich mir vor Augen führe, wie meine Mutter und Schwiegermutter aussahen, als sie so alt waren wie ich heute.
Einmal wegen der äußeren Erscheinung, Kleidung, aber auch in der Lebendigkeit.
Und die Opa und Omageneration, also meine wirklichen Großeltern habe ich leider nicht mehr kennengelernt, aber ich hatte Onkel und Tanten in dem Alter. Die sprachen mit 70 irgendwie schon so leierig und bewegten sich steif.
Nun haben wir natürlich ein besseres Leben gehabt als diese Kriegsgeneration.
Was die Kleidung angeht, bin ich total rebellisch, ich trage das, was ich auch als Studentin getragen habe und würde tatsächlich nie etwas kaufen, was jemand meines Alters überwiegend trägt. Gruselig finde ich auch die Frisurenvorschläge bei Google, die ungefragt aufploppen. "Frisuren für Frauen ab 50". Irgendwie finde ich das unverschämt.
Möglich, dass ich Äußerlichkeiten überbewerte, aber als ich sehr jung war, trug ich eine zeitlang sehr gerne romantische Blusen, mit Stehkragen, Brosche usw. Alles Dinge, wie sie vielleicht eine adlige Dame getragen hätte, im 18.Jahrhundert. Da war ich 18, 19.
Würde ich das heute anziehen würde es nur alt und "trutschig" wirken, das würde gar nicht mehr gehen. Jetzt bin ich nur in Jeans, Sportschuhen und tatsächlich sehr schlichten TShirts, gerne dunkel, unterwegs. Und Parker oder Bikerjacke, ich provoziere eben sehr gerne. Aber natürlich frage ich mich auch, ob ich diese Äußerlichkeiten nicht überbewerte.
Ich fühle mich auch zu Leuten hingezogen, die ähnlich herumlaufen und mag keine aufgedonnerten Menschen. Mir ist aber völlig klar, dass auch dies wieder eine Vorverurteilung ist und sicher nicht richtig.
Traurig finde ich, dass sehr viel jüngere Leute eher nicht mehr meine Freundschaft suchen würden, wobei die mir oft von ihrer Art näher stehen würden. Aber spätestens mit Ende Vierzig spürte ich, dass diese bei Begegnungen eine gewisse Distanz einhalten würden. Das beginnt mit dem Siezen und ich spüre es eben auch in weiteren Interaktionen. Das hat mich anfangs verletzt, inzwischen weiß ich es und halte es meinerseits auch so.

@marialola ich könnte jeden Satz auf mich beziehen. Ich glaube, dass sich meine Vorlieben von denjenigen anderer unterscheiden, wer übt noch gerne eine Fremdsprache mitsamt den unregelmäßigen Verben, wer interessiert sich überhaupt nicht für Äußeres, Kleidung ausgenommen, wer hört lieber den Wellensittichen zu als Smalltalk zu machen.

Ein damenhaftes Auftreten würde überhaupt nicht zu mir passen, was ich liebe, hat nichts mit meiner Generation zu tun, ich kleide mich im Grunde so wie Studenten, Jeans, dunkles Shirt.

Mich anzupassen war noch nie meins, was mir in der Schulzeit übel bekam, ich sehe das auch an Kleinigkeiten, wie z.B. dass Leute die schon so lange in BaWü leben die Aussprache übernehmen, rein automatisch, ich nicht .

Vielleicht kommt mir aber jetzt diese fehlende Anpassungsbereitschaft zugute.

Ich kleide mich gern weiblich, aber es gibt auch Tage, an denen ich Jeans und T-Shirt trage. Eher unifarben, extreme Muster sind nichts für mich. Ganz schlimm finde ich Glitzer an der Kleidung, das mag ich gar nicht.

Zitat von marialola:
wer übt noch gerne eine Fremdsprache mitsamt den unregelmäßigen Verben, wer interessiert sich überhaupt nicht für Äußeres, Kleidung ausgenommen, wer hört lieber den Wellensittichen zu als Smalltalk zu machen.

Ich Allerdings höre ich lieber meinen Katzen beim Miauen zu.

Zitat von marialola:
Danke für die vielen schönen Antworten.

Ja,ich bin auch ganz begeistert und es gefällt mir,dass manches mit Humor genommen wird,das macht glaub ich auch schon vieles leichter...

Dann bin ich beruhigt, ich befürchtete schon, dass es dir nicht gefallen würden, dass wir manchmal etwas vom Thema abkamen.

Erschüttert hat es mich zu hören, dass manche alte Leute wirklich stinken, sei es, dass ihre Nase versagt, sei es, dass ihre Umgebung auch stinkt. Eine Frau musste den Stuhl im Wartezimmer ihres Arztes ersetzen lassen weil man ihn nicht mehr sauber bekam.

Ich habe mir geschworen wirklich immer täglich zu duschen.

@kritisches_auge
Das ist ja ein Ding, dass es noch mehr Menschen gibt, die so fühlen, ich hielt mich immer für einen totalen Exoten damit, teilweise Außenseiter, was nicht negativ gemeint ist.
Bei mir ist es eben mein Geschmack, aber zugleich ein Statement, ich möchte mich von diesem Kult um Mode abgrenzen. Ich habe meinen Stil, ich sehe es als Markenzeichen und ich fühle mich damit total gut.
Man muss allerdings beachten, dass die Umwelt es nicht immer versteht, was mir natürlich egal ist.
Es ist aber so, dass eine große Mehrheit denkt, einen Menschen nach seinem Outfit einschätzen zu können. Das führt dazu, dass man von nicht besonders differenziert überlegenden Mitmenschen als - mir fehlen jetzt tatsächlich passende Worte dafür - einfach, unterprivilegiert, keine Ahnung was noch, kategorisiert wird. Das kann mir natürlich egal sein, ich beobachte das aber immer wieder, teils amüsiert. Ich persönlich mache mir ein Bild über mein gegenüber anhand dessen, was er sagt, das Äußere hingen sagt mir rein garnichts.
Wobei eine Begebenheit mich erschüttert hat.
Meine Mutter lief grundsätzlich in Jeans und Pulli, darüber trug sie meistens eine Lederjacke oder Steppjacke, je nach Jahreszeit. Meine Mutter war dabei eine hochqualifizierte Frau mit abgeschlossenem Studium. Dann musste ich hören, wie die Mutter meines damaligen Feundes über meine Mutter sagte, die sei eine sehr einfache Frau. Ich fand das unfassbar, denn die es sagte war nun alles andere als das, was ich mir unter einer gebildeten Frau vorstellte, das typische Püppchen und von Beruf Ehefrau.
Dass ich weiter oben schrieb, ich wollte nie wie meine Mutter werden, ist kein Widerspruch dazu.
Sie ist leider aus meiner Sicht irgendwie viel zu schnell gealtert und hatte natürlich ihre Schattenseiten, die mich noch heute, lange nach ihrem Tod, belasten.
Aber jetzt driften wir wirklich vom Thema ab.
Mir hat es heute richtig gutgetan, hier die vielen Beiträge zu lesen.

Zitat von marialola:
die sei eine sehr einfache Frau.

Ich verbinde diese Aussage in keinster Weise mit der Bildung einer Person. Wenn mir eine Person so beschrieben wird, dann stelle ich mir vor, dass sie keinen Schnick Schnack, Firlefanz, Glamor, Statussymbol oder sowas braucht. Sie ist mit einfachen Dingen zufrieden. Das betrifft auch die Kleidung. Keine Rüschen, kein oder kaum Schmuck, einfach einfach halt, wie Jeans und Pulli

Ich habe ein Gegenbeispiel zur Hand. Ich hatte hochrasierte Schläfen, 6 mm, und meinen Pferdeschwanz, ebenso einen hochrasierten Nacken. Durch Corona kam ich nicht mehr zum Friseur und die Haare sind jetzt lang nachgewachsen, ich lasse es so, mir gefiel es schon nicht mehr wirklich.

Eine Bekannte hatte eine Frau zum Fensterputzen eingestellt, diese hatte uns beide einmal zusammen gesehen und sie äußerte ihr Erstaunen darüber, dass meine Bekannte mit mir zusammen sei, ich sei doch Alk..

Den Namen wollte mir meine Bekannte nicht nennen, ich ärgere mich noch heute darüber, warum ich sie nicht fragte, warum sie es mir überhaupt erzählt hätte.
Meine Bekannte sagte noch die Frisur und mein stilles, eher abweisendes Auftreten passe nicht zusammen.

Zitat von kritisches_Auge:
Ich habe ein Gegenbeispiel zur Hand. Ich hatte hochrasierte Schläfen, 6 mm, und meinen Pferdeschwanz, ebenso einen hochrasierten Nacken.

Naja, solche Frisuren werden halt in solchen Milieus (Dro., Alk., Asis) bevorzugt getragen, deswegen wahrscheinlich die Annahme, dass du Alk. seist.

Interessantes Beispiel zum Thema Vorurteile ...

Bin froh das ich nicht ,so wie meine Mutter bin . Oft sagte sie schon zu mir ; wie kannst du dich mit dem oder der unterhalten. Guck mal wir die/der aussieht. Schlimm..diese Einstellung.

Ja,find ich auch.
Traurig,dass man wegen einer Frisur in solche Schubladen gesteckt wird,unfassbar eigentllich.

Ein guter Mensch sein? Ja, wer wär’s nicht gern?
Doch leider sind auf diesem Sterne eben
die Mittel kärglich und die Menschen roh.
Wer möchte nicht in Fried’n und Eintracht leben?
Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!

Bert Brecht : Dreigroschenoper

Und genau deshalb will ich mich nicht mehr aufregen, die Menschen sind halt so.

Ne, aufregen bringt auch nichts....ich versuche einiges zu ignorieren. Ansonsten auf Abstand...ganz weit
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Zitat von Cati:
Mein Lieblings-Oberteil ist schwarz, mit roten
Rosen bedruckt

Man kann doch heute glücklicherweise anziehen was man will, auch wenn man älter wird. Meine Lieblingsklamotten sind nach wie vor Jeans, Sneakers, Shirts und ab und an mal ein Rock oder eine Bluse/Hemd. Am liebsten trage ich Basic Farben und peppe das hin und wieder mit was auffälligerem auf. Darin fühle ich mich wohl und authentisch. So werde ich mich vermutlich auch noch mit 80 Jahren anziehen, vorausgesetzt ich werde so alt.

Ja, zum Glück haben wir diese Freiheit heute, früher war da anders.

Das Lesen hier ist richtig beruhigend.

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Mira Weyer
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