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Hallo Freunde der Angst!

Normalerweise schreibe ich immer sehr lange Texte, um meine Situation genau zu beschreiben.
Dieses Mal geht es mir um Folgendes:
Ich möchte lediglich wissen, ob es da draußen noch andere Menschen in ähnlicher Situation gibt?
Ich möchte garnicht hören, dass es viele Leute aus solchen Situationen geschafft haben und Ratschläge möchte ich auch nicht.
Es geht darum, dass ich in meinem Beruf unter garkeinen Umständen arbeiten kann.
Ergo: Ich bin 35 und weiß nicht wie es weitergehen soll.
Es ist keine, ich hab mir das Knie gestoßen oder mein Kakao ist alle Sorge, es ist ein extrem belastendes Problem.
Wenn man schlau ist und wirklich als Einziger im weiten Umfeld auf der Strecke geblieben ist, dass ist hart, richtig markerschütternd hart.
All meine Freunde von früher leben seit minimum 10 Jahren gut - sehr gut situiert mit ihrer Familie.
Wenn man sieht, dass wirklich alle um einen herum vorangekommen sind und somit ein gutes Selbstwertgefühl haben aufbauen können, während man selbst alle paar Wochen zum Arbeitsamt schlurfen muss um sich stark schwitzend zu rechtfertigen, ja das zermürbt einen gänzlich.
Es geht mir nicht darum, dass ich ein Fahrrad anstatt nem 45.000+€ Audi-Kombi fahre.
Es geht mir auch nicht darum, dass alle anderen ein fettes Haus haben und ich auf gut 30qm hause...
Es geht darum, dass es mit 35 Jahren sehr schwer bis unmöglich wird, nochmal einen Neustart bezüglich Ausbildung machen zu dürfen.
Zweites Studium kann ich knicken, BAföG voll ausgeschöpft.

Auf den Punkt gebracht:
Gibt es hier noch andere, die ebenfalls wirklich verkackt haben und lediglich angespannt auf den Tod warten?

Liebe Grüße

Moz

26.06.2016 20:54 • 22.09.2017 x 2 #1


120 Antworten ↓


Hier hat niemand verkackt und wartet angespannt auf den Tod.
Die meisten machen meiner Meinung nach das bestmögliche aus ihrem Tag.

A


35, nichts erreicht, keine Partnerin, keine Zukunft

x 3


Wie schön das Du für alle sprichst...
Aber vermutlich wirst Du recht behalten.

Zitat von TheSmiths:
Es geht darum, dass es mit 35 Jahren sehr schwer bis unmöglich wird, nochmal einen Neustart bezüglich Ausbildung machen zu dürfen.
Zweites Studium kann ich knicken, BAföG voll ausgeschöpft.

wenn ich Deine Zeilen lese dann fällt mir auf dass Du sehr negativ eingestellt bist -
mit dieserEinstellung dass sowieso nix funktioniert wird auch nix funktionieren.
mit 35 ist eine zweite Ausbildung/Umschulung alles andere als unmöglich,
es gibt Leute die starten später nochmal richtig durch.
und ein zweites Studium mangels Bafög ausschließen ist ebenfalls Blödsinn.
ich hab mein Studium damals in einer mir völlig fremden Stadt OHNE Bafög komplett durchgezogen weil ich nebenher gearbeitet habe und das nicht wenig. und ich bin in der Regelstudienzeit fertig geworden.
es ist also alles möglich wenn man nur will.

Zitat von TheSmiths:
Wenn man schlau ist und wirklich als Einziger im weiten Umfeld auf der Strecke geblieben ist, dass ist hart, richtig markerschütternd hart.

aber Du bist nicht schlau. was Du hier von Dir gibst zeugt von Dummheit -
denn sonst würdest Du Dein Leben in die Hand nehmen und nicht nur grundlos jammern !

Man kann IMMER von vorne anfangen.
Ich kenne Leute, die haben das noch mit Mitte 40 gemacht und geschafft. Es kommt auf den Willen an, aber auch auf die eigenen Ansprüche.

Und da wären wir bei deinem Problem: Deine Ansprüche!

Du redest davon, dass es dir nichts macht keinen 45' € Audi zu fahren, nicht in einem dicken Haus zu wohnen, sagst aber gleichzeitig, dass es dir darum nicht geht. Das glaub ich dir nicht. Hat man es denn nur geschafft, wenn man viel Geld hat? Hat man mit wenig Geld keine Zukunft? Das ist immer eine Sache des Blickwinkels und des Standpunktes. An dem solltest du mal arbeiten.

Haben deine Freunde ein Problem damit, dass du finanziell schlechter gestellt bist? Wenn nicht. Schön! Dann solltest du erst recht an deiner Einstellung arbeiten. Wenn doch, hast du definitiv die falschen Freunde.

Du redest außerdem davon, dass du dich offensichtlich beruflich nur mit einem weiteren?! Studium weiter kommen kannst. Wieso denkst du das? Klar. Heutzutage muss offensichtlich JEDER studieren. Keine Ahnung warum. Handwerk bedeutet nichts mehr. Wissen ist nur noch theoretisch vorhanden. Aber in erster Linie geht es doch darum, dass du zufrieden bist. Bist du nur zufrieden, wenn du viel verdienst und du einen Job-Titel hast, der gut klingt? Du hast ja offensichtlich sogar studiert. Was war das und warum bist du damit nicht zufrieden?

Eines kann ich dir aber sagen: Dein Selbstwertgefühl hat rein GAR NICHTS damit zu tun, was du erreicht hast. Wenn du glaubst!, dass du dich nur über Beruf, Geld, Partnerin definieren kannst, solltest du hier mal ansetzen, dich selbst, deine Gedanken, deine Pläne, Wünsche, Ziele und dein Bild über dich selbst noch einmal komplett neu zu überdenken.

Warum setzt du dich so unter Druck?

Zufriedenheit und Glück kommen aus gaaaanz anderen Ecken!

Zitat von TheSmiths:
...Es geht darum, dass ich in meinem Beruf unter garkeinen Umständen arbeiten kann.


Ich bin über diesen Satz gestolpert: warum kannst du unter gar keinen Umständen in diesem Beruf arbeiten ?
Und warum hast du ihn dann ergriffen ?
Und warum glaubst du, daß es mit einem (weiteren) Studium anders wäre ?

(ich bin selbst erst mit Mitte 30 durchgestartet - ohne Berufsausbildung, als Quereinsteiger: es kann funktionieren !)

Hallo Moz,

mich haben die Antworten hier zum Teil richtig betroffen gemacht. Mit welcher Härte du teilweise abgekanzelt wirst, kann ich nicht nachvollziehen. Allerdings verstehe ich dein Problem dafür um so besser: Ich bin 29, studiere noch, hatte eine berufliche Zukunft für nach dem Abschluss in Aussicht und muss nun doch wieder darum bangen, ob ich überhaupt einen Abschluss machen kann und ob ich meinen Job auch nur bis zum möglichen Abschluss behalten kann. Dort haben sich die Bedingungen nämlich massiv verändert und sind für mich nicht mehr tragbar, aber darum geht es ja gerade nicht. Jedenfalls kenne ich bereits jetzt das Gefühl, irgendwie auf der Strecke geblieben zu sein, was die Lebensplanung und Umsetzung von Plänen angeht. Alle um einen herum gründen Familien und sind im Beruf angekommen; man selbst tritt irgendwie auf der Stelle. Die Zahl der unerfüllten Wünsche wächst mit jedem Jahr, während die Chancen auf die Erfüllung bestimmter Träume immer kleiner werden. Manches kann man halt nicht noch irgendwann nachholen. Frauen können (oder eher: sollten) mit 50 nicht mehr schwanger werden; auch einen Hauskredit zahlt man bei Aufnahme mit 45 nicht mehr so locker ab, wenn man vorher nicht schon lange darauf hin sparen konnte. Und mal ganz ehrlich: Wovon sollte man denn sparen, wenn man mit 30 oder mehr Jahren noch nichts im Leben erreicht hat?

Natürlich kann man dann sagen, dass es halt die eigenen Ansprüche sind, die man herunterschrauben muss. Ein anderer Beruf, ein neuer Weg, dann wird das schon alles. Jedes Scheitern hat aber einen Grund und was, wenn man den eben doch in jeden Neuanfang mitnimmt? Ich könnte beispielsweise kein Handwerk erlernen; ich habe motorische Defizite aufgrund meiner Behinderung. Und aus dem gleichen Grund, wegen meiner Behinderung, kann ich mich nicht ins Callcenter setzen, nicht in den Verkauf gehen. Irgendetwas geht immer, das ist klar. Manchmal kommt aber auch einfach der Weltschmerz hoch, weil man einfach zu viele Wege erfolglos gegangen ist. Und das ist okay. Ich glaube, das gehört irgendwie dazu, wenn man merkt, dass man nicht da angekommen ist, wo man immer hin wollte. Und auch nicht da, wo man sich alternativ gern gesehen hätte. Und auch nicht dort, wo man sich vielleicht noch ganz wohl gefühlt hätte. Sondern einfach irgendwie stehen geblieben ist im Leben...

Jedenfalls fühlt es sich für mich so an. Es fehlt nicht mal so sehr am materiellen, auch wenn es schon schwer ist, dauerhaft unter dem HartzIV-Satz zu leben. Und ja, klar, man kann in der kleinsten Wohnung glücklich sein. Auch wenn da alles schwierig sein kann, geht es für mich primär um etwas ganz anderes. Wenn man schon in jungen Jahren langfristig erkrankt, fehlt es irgendwann an grundlegenden Lebenserfahrungen, die gesunde Menschen ganz automatisch machen dürfen und dann darauf aufbauen können. Erfolg haben, auf eigenen Beinen stehen, sich selbst etwas aufbauen (egal wie klein oder groß), Verantwortung für mehr als das eigene Leben tragen; vielleicht auch doch materielle Dinge: Urlaube Reisen, Geld für Hobbies, Freiheiten genießen, solange es geht, irgendwann zur Ruhe kommen und erste größere Anschaffungen tätigen, die auf eine Zukunftsplanung ausgerichtet ist (ein ganz tolles, teures Sofa zB oder zumindest ein gebrauchtes Auto, das aber schon mal groß genug ist für den Kindersitz in ein paar Jahren). Ein Zuhause richtig schön einrichten, Bestätigung erfahren, sich ein stabiles Umfeld aufbauen - das ist es, was fehlt und dabei geht es nicht so sehr darum, ob man das als Akademiker oder Handwerker erlebt. Stattdessen ging es zumindest bei mir seit vielen Jahren darum zu lernen, mit Krankheit Behinderung zu leben, um Therapie und darum, den Alltag irgendwie bewältigen zu können und das ist nicht fair. Und ja, manchmal fühlt es sich so an, als würde man am allerliebsten aufgeben und alles hinschmeißen und gar nichts mehr machen. Man weiß eigentlich, dass immer noch irgendwas geht, wenn man nur daran glaubt und es schafft sich dafür einzusetzen, aber es ist so unfair und schwer, wenn man einfach nie überhaupt erlebt hat, wie es anders sein könnte. Und egal, wie oft einem andere Menschen sagen und man sich selbst klar macht, dass es nicht um materielles geht oder darum, irgendwelchen äußeren Ansprüchen zu genügen: Irgendwie hatte man ja doch mal eine Vorstellung davon, wer und wie man selbst ist. Und wenn das alles nicht aufgegangen ist, wenn man sich nicht ansatzweise dahin entwickeln konnte, wo man hin möchte, dann tut das einfach weh. Und dann will man irgendwann einfach nicht mehr. Das verstehe ich so gut. Und von äußeren Hürden, die ich bei dir, Moz, ja gar nicht kenne, fange ich lieber nicht erst an. Ämter, die mehr Steine in den Weg legen als zu helfen; finanzielle Grenzen, die mit dem Alter schwerer zu überwinden werden (Kredit für 3 Jahre Studium/eine schulische Ausbildung: Wer mit 25 fertig ist, kann das halt anders abzahlen als jemand, der mit 38 fertig wird); immer weniger Arbeitgeber geben einem eine Chance, mit ein paar Bewerbungen ist es halt nicht getan... Sich daraus wieder zu befreien, vor allem mit einer Angststörung im Gepäck, ist richtig schwer.

Unsere Situation ist also nicht die gleiche, Moz, aber ich glaube, die Ängste sind doch sehr ähnlich. Ich klammere mich noch an den Grashalm, der mir geblieben ist, weiß aber nicht, ob er halten wird; was danach kommt, weiß ich nicht. Du bist einen Schritt weiter und kämpfst mit dem, wovor ich mich fürchte... Insofern kann ich dir zumindest sagen, dass du mit deinen Gedanken nicht alleine bist. Vielleicht hilft das ja auch.

LG,
Chaosdenkerin

Wunderschön geschrieben. Fühle mich gerade ganz genauso.

Was ich mich sehr oft frage : wenn zwei ähnliche Autisten eine Beziehung eingehen, können sie sich dann gegenseitig helfen, unterstützen und Mut machen oder wird das Ganze dann noch schlimmer?

Zitat von chaosdenkerin:
Ein Zuhause richtig schön einrichten, Bestätigung erfahren, sich ein stabiles Umfeld aufbauen - das ist es, was fehlt und dabei geht es nicht so sehr darum, ob man das als Akademiker oder Handwerker erlebt. Stattdessen ging es zumindest bei mir seit vielen Jahren darum zu lernen, mit Krankheit Behinderung zu leben, um Therapie und darum, den Alltag irgendwie bewältigen zu können und das ist nicht fair.

ehrlich gesagt kann ich Deine Meinung nicht ganz verstehen. ich hab u.a. zwei Krebserkrankungen hinter mir, bin 80% scherbehindert ,und es trotzdem geschafft mein Leben weiter im Griff zu haben - niemals hatte ich das Gefühl dass es mir an Bestätigung oder an einem stabilen Umfeld mangelt. ganz im Gegenteil, ich bin durch den ganzen Mist nur noch stärker geworden.
warum Ihr das negativ alles betrachtet verstehe ich nicht. vielleicht wollt Ihr das auch alles so negativ betrachten. verstehen kann ich das aber nicht. das Leben ist nunmal ein täglicher Kampf. und rumjammern weil Ihr nicht das bekommt was Ihr wollt bringt nix. ganz im Gegenteil, damit schottet Ihr Euch nur ab - denn wer will schon mit so negativ eingestellten Menschen etwas zu tun haben ?

Hast du schon mal was von Depressionen gehört lieber painfull?

Mancher durchlebt drei Kriege und ist trotzdem fröhlich, andere sind Stein reich und haben Alles und bringen sich trotzdem um. Was sagt dir das? Unterschätze Depressionen nicht

Hallo liebe Chaosdenkerin,

vielen, vielen Dank für Deine lange und sehr schön geschriebene Antwort!
Ich empfinde Deine Ansicht, bzw. Zustimmung nicht als Freifahrtschein um aufgeben zu können, es ist aber einfach schön, wenn einen jemand versteht und nicht direkt die Hör auf zu jammern Keule schwingt.
Unter anderem wurde ich zuvor gefragt, warum ich in meinem gerlernten Beruf nicht arbeiten kann und warum ich diesen dann überhaupt erlernt habe..
Ich bin Sozialpädagoge mit Sozialphobie.
Die Gründe für die Angststörung werde ich aus einem Beitrag von mir hierher kopieren, auch wenn der Text somit wieder unverschämt lang wird:

Kurz zu meiner Person: Ich bin 35 Jahre alt, leide seit der 2. Klasse (seit 28 Jahren) unter einer Sozialphobie, habe dennoch von 2003-2008 Soziale Arbeit studiert und versuche nun, 8 Jahre später meine staatliche Anerkennung zu bekommen. Seit 17 Jahren bin ich in Therapie. Am 02.06.2014 begab ich mich in eine Entgiftung (Alk.) und bin seitdem trocken ohne Rückfall.

Meine Geschichte in Stichworten und kurzen Sätzen: Aufgewachsen mit 3 Brüdern, Vater Alk., Mutter liebend und fürsorglich.
Ich habe wirklich starkes ADS, richtiges ADS (Kindheit: eigenen Haare ausreißen, Selbstverletzung, Feuer legen, stark hyperaktiv...).
Seit dem Kindergarten wurde ich ausgeschlossen und gedemütigt.
Kurz: Hatte ein Kind Geburtstag und verteilte Süßigkeiten in der Schule, blieb mein Tisch immer leer.
Niemand lud mich zu sich ein, keinerlei Freunde außer meiner Mama, die anderen Kinder versteckten sich vor mir im Dorf. Ließ ich mich nicht abschütteln wurde ich bespuckt und geschlagen.
Hodenhochstand erst mit 12 Jahren operativ behoben. Folglich extreme Entwicklungsverzögerung. Während alle anderen in die Pubertät kamen und sich veränderten tat sich bei mir nichts... (Stimmbruch erst mit 20!, Bartwuchs mit 25, inzwischen normal entwickelt).
Aber der 5. Klasse wurde ich gepeinigt, gedemütigt und missbraucht (ich musste in der Schule tote Mäuse essen, durfte nur reden wenn es mir erlaubt wurde, durfte nicht lächeln und musste mir auf Knien in den Mund spucken lassen), nur um einen Bruchteil von dem zu nennen, was mir angetan wurde.
Auf Grund des nicht behandelten ADS´musste ich das Gymnasium bereits nach dem 1. Halbjahr von Klasse 7 verlassen. Dank meiner überdurchschnittlichen Intelligenz konnte ich auf der Realschule einigermaßen mithalten. Mobbing ging auch dort weiter. Ausgrenzung, Demütigung, Erpressung...
Realschule abgeschlossen, 4 Ausbildungen begonnen, immer entlassen.
Dann Fachoberschule Sozialwesen, erstmals kein Mobbing.
Dennoch auf Grund meiner bis dahin entwickelten, starken Sozialphobie und ADS nicht abgeschlossen.
Mit 18 Jahren erster Arztbesuch bezüglich meiner Probleme.
Therapeutin vermittelt bekommen und Ritalin. Durch das Ritalin konnte ich fortan meiner Intelligenz entsprechend handeln und Leistung bringen. Ich holte mein Abitur (1,7) nach und begann anschließend das Studium und schloss auch dieses erfolgreich ab (1,0 Diplomarbeit).
Das Ritalin erlöste mich von den starken Symptomen des ADS´, konnte aber natürlich meine Vergangenheit, meine Seele und meine Angsstörung nicht heilen.
Das Studium schaffte ich nur, weil ich alles was irgendwie ging schriftlich machte und vor Pflichtreferaten getrunken habe. Während der letzten 3 Semester musste ich Vollzeit Nachtschicht arbeiten um leben und studieren zu können. 2005 fing ich an regelmäßig nach der Schicht mit den Kollegen zu trinken. Innerhalb von 12-18 Monaten entwickelte ich eine Alk.. Zum Schluss minimum 6 Liter B. täglich. Nach dem Studium hielt mich meine Unsicherheit, mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl und die Alk. von dem Versuch ab, die Soziale Arbeit zu meinem Beruf zu machen.
Vor also fast genau 24 Monaten machte ich dann den Entzug und anschließend eine Langzeittherapie bezüglich meiner Sozialphobie.
Mitte 2015 begann ich dann mit den Bewerbungen, vielen Bewerbungen, richtig vielen Bewerbungen...
Denn wer stellt einen 35 Jährigen für das Berufspraktikum ein, wenn es hunderte junge und frisch Studierte gibt?!
Ich will garnicht groß erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass mir ein Träger eine Chance gegeben hat, kurz, es waren Zufälle, Fügungen und sehr viel Glück.
Nun noch kurz zu den Symptomen meine sozialen Angststörung: Ich halte mich mit Superlativen eher zurück, aber hier geht es nicht anders: EXTREMES Schwitzen. Meine Kleidung ist Schwimmbadnass (darin steckt das Wort badass, haha), es läuft mir in Bächen von der Stirn über das Gesicht und von allen 10 Fingerkuppen tropft es, so das sich am boden Pfützen bilden. Nichts hat geholfen, nichtmal Spritzen oder hochdosiert Vagantin.
Darüber hinaus erröte ich, bekomme eine zittrige Stimme, Kloß im Hals, immer am Rande zum Weinen, Wortfindungsstörungen und einiges mehr.
Jetzt zu meinem Problem: Ich habe vom Kindergarten an nichts anderes als Ablehnung und seelische Gewalt erfahren, mir wurde bei allen Versuchen beruflich fuß zu fassen immer und wirklich immer gesagt, dass ich nicht dazupasse, schlecht bin, mich verhalte wie ein Kind, den falschen Job gewählt habe...Wirklich überall bin ich rausgeflogen, abgesehen von der Nachtschicht-Bandarbeit, denn da war mein Hirn und mein Verhalten relativ egal, solange ich 9 Stunden jede Nacht Kartons befüllte...
Um die Stelle als Berufspraktikant antreten zu können, sollte ich vorher ein Praktikum machen, um zu zeigen was ich kann und wie belastbar ich bin.
Dieses Praktikum lief 12 Wochen und endete gestern mit einem Abschlussgespräch.
Trotz schlimmster Symptome, wieder auftretendem Suchtdruck und aller Ängste, habe ich diese 12 Wochen durchgezogen und ich dachte wirklich, ich dachte tatsächlich, dass ich es geschafft habe!

Lange Rede, garkein Sinn:
Ich bin auch dort rausgeflogen und weiß nun definitiv, Soziale Arbeit geht für mich einfach nicht.
Diesbezüglich kommt jetzt der Satz von Dir:

Jedes Scheitern hat aber einen Grund und was, wenn man den eben doch in jeden Neuanfang mitnimmt?

Schöne Worte sind nicht wahr und wahre Worte sind nicht schön!
Denn genau so sieht es nämlich aus. Meine Geschichte wird mich immer wieder scheitern lassen, solange es den sozialen Bereich betrifft.
Warum ich das trotzdem studiert habe?
Weil ich verzeihen wollte, weil ich selbst heilen wollte, weil ich sehr betroffen bin, wenn es Menschen wirklich schlecht geht und ich helfen wollte...
Auf Grund eines sehr hilfreichen Klinikaufenthaltes, kann ich nun zwischenmensch einigermaßen bestehen und ein eher sachlicher Job würde vermutlich funktionieren.
Da ich mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert habe, versuche ich nun mit allem was ich habe, für 2017 eine Ausbildung zum Chemielaboranten zu ergattern.
Ich weiß, dass die Chancen sehr schlecht sind und es viele andere Berufe gibt, in denen es leichter wäre.
Und sollte es trotz aller Bemühungen nicht klappen, werde ich auch in anderen Bereichen suchen.
Aber schön im Labor mit 5-10 Kollegen, dass könnte echt gehen. Oder, und das wäre echt sehr sehr gut, Probennehmer!
Mit nem klimatisierten Auto jeden Tag 10 Stunden unterwegs und alle 1-3 Stunden eine Probenentnahme und abends in der Firma die Ergebnisse eintragen und am nächsten Morgen besprechen und wieder los...
Ich bin nicht faul, ganz und garnicht, aber als Probennehmer ist man viel unterwegs und das liebe ich einfach, ich liebe es im geschützen Auto die Welt zu genießen

So, nu aber echt genuch, wobei ja niemand gezwungen wird es zu lesen

Liebe Grüße

Moz

Ich bin jetzt echt sprachlos. Tote Mäuse essen?

Dass du dennoch so positiv denkst ist geradezu ein Wunder. Manchmal kann ich verstehen, wenn Leute durchdrehen und aggressiv werden.

Es tut mir wirklich leid für dich. Gib nicht auf.

Hast du mal Psychopharmaka gegen die Phobie probiert

Hallo Serthralinn!

Ich habe es mal eine Zeit lang mit sehr hoch dosiertem Fluoxetin versucht, aber ich weiß, dass es phobiespezifisch potentere Medikamente gibt.
Doch ich möchte inzwischen alle Medikamente loswerden, knapp 20 Jahre reicht.
Sicherlich könnte man jetzt einwenden, dass 20 Jahre die falschen Medikamente natürlich auch nichts bringt und man lieber jetzt mit den richtigeren Medikamenten starten könnte oder sollte.
Nur denke ich, dass eine soziale Phobie mit Konfrontation angegangen werden muss und das tue ich täglich und es ist ja auch inzwischen besser geworden. Nicht gut, aber besser.
Manchmal geht es mir allerdings wieder derart schlecht, dass ich wieder zurück in die Opferrolle falle und einfach nur Trost brauche, weshalb ich dann versuche mich dementsprechend auszutauschen.
Noch ist es einfach nicht so weit, ernsthafte Schritte Richtung Frührente zu gehen.
Ich versuche es weiter mit Konfrontation und der Veränderung meiner Lebenssituation. Nur wenn man wieder einmal ganz frisch volles Brett eins in die Fresse bekommen hat, dann braucht es ein wenig zeit um wieder aufzustehen.

Gestern habe ich beispielsweise eine Bewerbung zum Chemiehelfer geschrieben, um im September bzgl. der Chemielaborantenabsicht bessere Chancen zu haben.
In der extrem schnelllebigen Netzwerk- und Entscheidungspostmoderne ist es für psychisch erkrankte Menschen nunmal doppelt schwer.
Trotzdem kein Grund um aufzugeben.
Man darf die eigene Lebenssituation auf garkeinen Fall mit dem unumwerflichen eigenen Selbstwert verquicken, auch wenn das oft sehr sehr schwer ist.

In diesem Sinne...

Moz

Zitat von Painfull:
Zitat von chaosdenkerin:
Ein Zuhause richtig schön einrichten, Bestätigung erfahren, sich ein stabiles Umfeld aufbauen - das ist es, was fehlt und dabei geht es nicht so sehr darum, ob man das als Akademiker oder Handwerker erlebt. Stattdessen ging es zumindest bei mir seit vielen Jahren darum zu lernen, mit Krankheit Behinderung zu leben, um Therapie und darum, den Alltag irgendwie bewältigen zu können und das ist nicht fair.

ehrlich gesagt kann ich Deine Meinung nicht ganz verstehen. ich hab u.a. zwei Krebserkrankungen hinter mir, bin 80% scherbehindert ,und es trotzdem geschafft mein Leben weiter im Griff zu haben - niemals hatte ich das Gefühl dass es mir an Bestätigung oder an einem stabilen Umfeld mangelt. ganz im Gegenteil, ich bin durch den ganzen Mist nur noch stärker geworden.
warum Ihr das negativ alles betrachtet verstehe ich nicht. vielleicht wollt Ihr das auch alles so negativ betrachten. verstehen kann ich das aber nicht. das Leben ist nunmal ein täglicher Kampf. und rumjammern weil Ihr nicht das bekommt was Ihr wollt bringt nix. ganz im Gegenteil, damit schottet Ihr Euch nur ab - denn wer will schon mit so negativ eingestellten Menschen etwas zu tun haben ?


Hallo @painfull,
ich finde es schwierig, zu deiner Antwort etwas zu sagen und empfinde deinen Ton als sehr angreifend. Du vergleichst Lebensgeschichten miteinander und urteilst darüber, wie andere Menschen mit ihrem Lebensweg umgehen dürfen - und gehst sogar so weit, dass du unterstellst, mit jemandem wie mir wolle ja eh niemand was zu tun haben. Es geht mir nicht darum, dass ich mein gegenwärtiges Leben furchtbar finde - ich liebe mein Studium und meinen Job, auch wenn mir beides im Moment sehr, sehr schwer fällt und habe nach den Jahren der schweren Depression auch wieder einige Freunde gefunden. Aber ich weiß zB, dass ich aufgrund meiner Erkrankungen keine eigenen Kinder mehr kriegen kann, das Zeitfenster hat sich für mich bereits jetzt, mit 29, geschlossen. Dass es Adoptionen etc gibt, ist mir bekannt - dennoch tut es manchmal weh, dass es eben ist, wie es ist. Und ich finde, das darf es auch, weil jeder anders damit umgeht. Dass du dir trotz allem dein Leben aufgebaut hast und gut damit zurecht kommt, freut mich. Das ist aber kein Maßstab für alle Menschen mit Krankheiten und Behinderungen. Die Grundvoraussetzungen sind bei jedem anders verteilt und glaub mir, dass das Leben ein Kampf ist, musst du mir nicht sagen. Nicht jeder Kampf geht aber zugunsten des Kämpfenden aus, manchmal kannst du so sehr kämpfen wie du willst und verlierst dennoch. Und ich denke nicht, dass man das gut finden muss, sondern eher, dass man sich auch mal auskotzen darf.

Wenn du sagst, dass dich das alles nur noch stärker gemacht hat, kommt mir der Resilienz-Begriff in den Kopf. Resilienz ist ein psychologisches Konstrukt, das unter anderem zu erklären versucht, warum manche Menschen nach einem Ereignis eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln (z.B. ich, nach massiver Gewalt), andere aber nicht (z.B. du, nach schweren Erkrankungen). Man geht davon aus, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, die vorherbestimmen, wie gut Menschen mit etwas umgehen können. Wer ein stabiles soziales Umfeld hat, kann vieles besser wegstecken; wer genug Geld hat, ist weniger anfällig; wer gelernt hat auf Hilfe zu vertrauen, kann besser mit belastenden Situationen umgehen. Das trifft aber alles nicht auf alle Menschen zu. Daraus einen Vorwurf im Sinne von ich konnte mein Leben ja trotzdem immer meistern, ihr jammert nur zu machen, geht insofern tendenziell ziemlich an der psychologischen Realität vorbei. Natürlich ist jeder seines eigenen Glückes Schmied; wie wir dieses Glück versuchen zu finden, wie schwer es uns fällt und wie erfolgreich wir dabei sind, können wir aber nicht immer beeinflussen und es hängt auch nicht nur davon ab, welche Hürden uns akut in den Weg gelegt werden.

Bedauerlich finde ich, dass in einem Forum für Menschen mit psychischer Erkrankung so hart über typische Symptome solcher Erkrankungen geurteilt wird. In diesem Unterforum geht es um Zukunftsangst; und genau darum geht es im Endeffekt hier: Um die Angst davor, wie die Zukunft nach einer Vergangenheit aussehen soll, die so sehr davon geprägt war, immer weiter zu kämpfen und am Ende doch gefühlt nirgendwo anzukommen. Betrachtet man diese Angst einmal als Teil der Angsterkrankung oder einer Depression, dürfte auf der Hand liegen, dass es nicht damit getan ist, einfach mal positiv zu denken. Am Ende ist eine positivere Einstellung nämlich auch Erfahrungssache: Wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass Menschen zu dir halten wenn du krank bist, wirst du diesen Menschen künftig vertrauen und positiv in die Zukunft blicken. Machst du die Erfahrung, dass du verlassen und verspottet wirst, wenn du am Boden liegst, wirst du künftig das erwarten. Jemand, der vor allem letztere Erfahrung gemacht hat, braucht oft Hilfe dabei, wieder ein anderes Bild von der Welt zu entwickeln, einfach weil es an was Grundlegendem fehlt. Zu sagen mit dir will dann ja eh keiner was zu tun haben, änder dich erst mal ist da eher kontraproduktiv.

Und, weil du das Wort fair aufgegriffen hast: Ja, das ist durchaus das, was ich als Weltschmerz bezeichne. Es geht nicht um Fairness im Leben, das stimmt. Das Schicksal ist nicht fair. Aber manchmal darf man das halt auch zum kotzen finden. Ohne, dass man gleich immer nur jammert. Davon, wirklich aufzugeben, habe ich nämlich nichts gesagt. Mir hilft es aber durchaus dabei zu erkennen, wie ich meinen Weg weiter gehen kann, wenn ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetze - und die war nicht schön, die verpassten Chancen machen mich traurig, das Leben war nie leicht für mich, das kannst du mir gerne glauben. Gerade in einem Forum wie diesem sollte ein einfach mal auskotzen aber auch drin sein. Wie der neue Beitrag von Moz zeigt, steckt da wohl vor allem gerade Frust hinter. Und ganz ehrlich: Wer wäre nicht frustriert, wenn so viel auf einmal, immer wieder, schief geht? Wo sonst, wenn nicht im Umfeld anderer psychisch kranker Menschen sollten solche Äußerungen dann auch mal erlaubt sein?

Hallo @TheSmiths / Moz,

wir haben da einige Gemeinsamkeiten, glaube ich. Vielleicht kann ich dich auch darum so gut verstehen. Auch meine Kindheit und Jugend war geprägt von einer nicht diagnostizierten Störung bzw Behinderung: Ich bin Autistin. Mobbing habe ich auch erlebt, aber vor allem Gewalt innerhalb der Familie, weil ich anders war und man mir das austreiben wollte. Aber genau so wie du nicht einfach das ADHS ablegen kannst, kann ich den Autismus nicht loswerden. Ich warte außerdem im Moment ängstlich auf eine Mail eines Profs, die darüber entscheiden kann, ob ich mein Studium noch beenden kann oder nicht. Ich wollte ihn persönlich sprechen, leider hat der hohe Herr sich nicht bequemt, seine Sprechstunde tatsächlich selbst zu besuchen oder immerhin abzusagen. Also habe ich ihm eine Mail geschickt und hoffe jetzt das beste, habe aber natürlich trotzdem Angst. Und währenddessen droht mein geliebter Traumjob, der meine Zukunft sichern sollte, daran zu scheitern, dass Autismus mit einer Reizfilterstörung einher geht. Und dass mein Arbeitsplatz sich verändert hat, sodass das auf einmal zu richtig großen Problemen führt, die nicht einfach so zu lösen sind. Und da Autismus bei mir auch noch bedeutet, dass ich große Probleme mit Veränderungen habe, kann ich mir nicht einfach mal eben so einen neuen Job suchen und gleichzeitig mein Studium beenden - um diesen Job anzufangen, musste ich mein Studium pausieren, das geht nicht noch einmal...

Es ist wirklich bitter, dass du so häufig an Jobchancen scheiterst, aber ich finde es gut, dass du jetzt eine andere Richtung einschlagen möchtest! Ich glaube auch, dass es dir leichter fallen könnte, im Labor einfach für dich zu arbeiten bzw nur von ein paar Kollegen umgeben zu sein. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du eine Chance auf deine Ausbildung bekommst!

Dass es dir manchmal einfach schlecht geht, verstehe ich. Ich glaube, das gehört irgendwie auch dazu. Man kämpft so sehr darum, irgendwie vorwärts zu kommen und scheitert doch immer wieder. Und das muss man ja auch verarbeiten. Ich kann das auch nicht besonders gut, aber mir wurde in einer Therapie mal gesagt, dass es darum geht, auch negativen Emotionen einen Ausdruck zu verleihen, der es möglich macht, mit ihnen umzugehen und sie zu verarbeiten. Und wenn das für dich einfach das Auskotzen ist, sodass du das alles mal richtig rauslassen kannst und dann wieder Bewerbungen schreibst: Warum nicht? Spricht doch nichts dagegen.

LG,
Chaosdenkerin

Moin zusammen,

gab doch mal diese Lied Das ganze Leben ist ein Quiz - und wir sind nur die Kandidaten.

Genau so empfinde ich das Leben. Manchmal läuft alles in ruhigen Bahnen und Du denkst, das geht bis zum letzten Atemzug so. Und dann schlägt das Leben Kapriolen. Immer wieder. Nach links und rechts, nach oben und unten. Die Kunst ist es, sich immer wieder neu darauf einzustellen. Da darf man auch mal weinen , hadern, neidisch sein, Selbstmitleid haben - die ganze Gefühlspallette.

Und dann geht's weiter. Das ist das Leben.

Meine Meinung in Kurzversion.

LG, Martina

Liebe Chaosdenkerin, Du bist heute meine ganz persönliche Heldin!

Es geht ja bei uns nicht um absolute Selbstaufgabe, ganz im Gegenteil:
Es geht darum, seinen Schmerz zeigen zu dürfen, ihn auch ein Stück weit zu teilen und durch Verständnis, Trost und eine gewisse Gleichheit gestärkt, die Dinge wieder anzupacken.
Dieses sich Auskotzen und berechtigte Äußern von Ängsten soll ja nicht als Erlaubnis zum Nichtstun fungieren.
Wir können, wir wollen und wir werden auch
Nur was ist so falsch daran, sich in einem solchen Forum Unterstützung zu suchen?
Warum darf man bitte seine Ängste und Sorgen nicht teilen, wenn es einem gut tun, hilft und auch voranbringt.
Die Menschen in der realen Welt setzen jegliches Äußern von Befürchtungen und bereits erlebten Schicksalsschlägen mit Jammern gleich. Und deren Jammern setzen sie scheinbar zwangläufig mit Nichtstun gleich.
Aus diesem Grunde sucht man ja Therapeuten oder solche Foren auf.
Und wenn man selbst hier dafür bestraft wird oder als Jammerer angegriffen wird, weil man den Austausch mit anderen Betroffenen sucht.... Sorry, da fällt mir nicht viel zu ein.
Ich brauche es garnicht weiter ausführen, denn Du hast es derart treffend beschrieben, dem ist wirklich nichts hinzuzufügen
Oft stecken hinter solchen Äußerungen auch Menschen, die gerne diese Kämpfer wären, es aber nicht sind, es bei sich selbst verurteilen und dies deswegen von anderen einfordern.
Das ist kein Angriff, sondern eine Vermutung und muss auf niemanden hier zutreffen

Ich hoffe, dass der Herr Prof. Dir schnellstmöglich und positiv antwortet, denn auf solch eine Rückmeldung zu warten ist sehr belastend!
Ebenso wünsche ich Dir bezüglich der noch geforderten Hausarbeiten diesen gewissen Flow...das es nur so flutscht.
Du kannst derart ausdrucksstark und schnell schreiben, ich würde es eine wahre Begabung nennen, Du packst das!

Und ob sich andere darüber abfuc_ken, dass wir uns hier öffentlich den Rücken stärken, damit kann ich umgehen.

Liebe Grüße

Moz
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von TheSmiths:
Da ich mich schon immer für Naturwissenschaften interessiert habe, versuche ich nun mit allem was ich habe, für 2017 eine Ausbildung zum Chemielaboranten zu ergattern.


Entschuldige, aber den Aufwand kannst du dir sparen. Geringe Jobchancen, kaum Arbeitsplätze. Den Fehler habe ich vor 28 Jahren gemacht. Die Arbeit im Labor (habe drei Jobs kennen gelernt) ist extrem tödlich langweilig. Da ist nachts Kisten befüllen besser.
Eine Bekannte von mir, sehr gut abgeschlossene Ausbildung, ca. 10 Jahre jünger wie ich, kontaktfreudig, positiver Mensch, energiereich hat auch nichts in dem Bereich gefunden. Hätte seinerzeit lieber PTA machen sollen, Apotheken gibt es überall.

Ich hab hier jetzt nur quergelesen, aber was hat man denn davon ein Haus zu bauen, das ein Leben lang abzubezahlen, immer einen Haufen Schulden im Nacken und im Alter muss du das verkaufen, um das Altersheim zu finanzieren. Wo ist denn da der Sinn?

Hallo @Marlena_

Der Hausbau war nur ein Beispiel für Dinge, von denen der ein oder andere vielleicht träumt und dafür, wie das eigene Alter und der jeweilige Lebensweg die Entscheidungen des Einzelnen beeinflussen. Ich kenne Menschen, denen das eigene Haus wichtig ist; ich kenne Menschen, die sich stattdessen eine furchtbar teure Eigentumswohnung in einer Großstadt kaufen und dann gibt es auch Menschen, die eh lieber zur Miete wohnen und ganz andere Prioritäten setzen. Mancher stellt allerdings fest, dass er eben nicht diese Wahlfreiheit hat, wo er seine Prioritäten setzen möchte, weil es über viele Jahre hinweg darum geht, erst einmal eine Basis, ein Auskommen, eine Zukunftsperspektive zu schaffen. Während das mit Anfang 20 normal ist, sieht das mit 30 irgendwie anders aus. Und das kann irgendwann frustrierend werden, unabhängig davon, wie klein die eigenen Ansprüche sind. Bleibt der Erfolg aus und wird der eigene Lebensweg immer wieder durch neue Probleme durchkreuzt, ohne dass man noch eine Richtung erkennen oder etwas verlässlich planen kann, zermürbt das über die Jahre hinweg einfach. Ob es dann der Hausbau ist, der scheitert, oder einfach nur der Wunsch nach einer halbwegs sicheren beruflichen Zukunftsperspektive ist eigentlich egal, weil ich mich in dem Beitrag mit dem Hausbau an Beispielen und Metaphern bedient habe. Es ist einfach die Gesamtsituation, die man manchmal nicht mehr aushalten kann und will und da geht es dann doch auch um unerfüllte Träume, Wünsche und Hoffnungen, auf die einfach kein sicherer, neuer Halt mehr gefolgt ist, während man älter wurde und somit auch an immer mehr Grenzen stieß, während andere Menschen ihr metaphorisches Häuschen bauen konnten. Und so sehr man es ihnen gönnt: Fehlt der Halt, die Perspektive, dann fehlt auch die Hoffnung und dann kann zumindest ich die Erinnerung an alte Träume und Wünsche nicht gut loslassen.

LG,
Chaosdenkerin

Irgendwie spüre ich, dass mir für einen weiteren Kampf die Kraft fehlt. Was mach ich jetzt? Endgültig aufgeben?

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Mira Weyer
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