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Hallo,

Ich möchte hier mein Problem Schildern, welches mich vom Leben abhält, und hoffe das mir irgendjemand tips geben kann.

Ich bin Männlich, 22 jahre alt.
War schon immer ein eher ängstliches Kind, aber nie in dem Ausmaß wie heute.
Schlechte Kindheit, Hausgewalt, ich und meine Mutter sind mindestens bevor ich 13 war 4 mal umgezogen, und so oft habe ich auch die Schule gewechselt, alles wegen meinen Vater.
Naja, als wir dann eine Wohnung hatten, wo ich von 13-16 wohnte fing alles an. Als ich in die weiterführende Schule gekommen bin und die Pubertät angefangen hat, hat man angefangen mich zu mobben.
Ich war schon ziemlich seltsam in der Schule, aber hatte 2-3 gute Freunde dort, die mein seltsames Verhalten (Spontanes rumgeschreie, seltsame geräusche, schwarzer Humor) toleriert haben.

Doch sagen wir mal die Alpha männchen in der Klasse, manche schon fast mit Vollbart fanden das gar nicht lustig. Über den genauen hergang wie sie mich mobben möchte ich nicht eingehen.
Dann habe ich das Internet entdeckt, und habe angefangen zu zocken, World of Warcraft. Es war für mich der Himmel, keine Probleme, spaß, neue Internetfreunde, niemand mobbte, es war wundervoll.
Darauf habe ich dann angefangen zu schwänzen, denn wieso sich mobben lassen, wenn man eine viel bessere Welt zuhause hat?

Das hat sich dann soweit hingezogen das ich manchmal Wochenlang nicht zur schule ging, dann hat sich natürlich das Jugendamt eingeschaltet und gedroht. Da haben die Ängste noch stärker zugenommen.
Ich bin wieder zu Schule, und wurde noch stärker gemobbt, und als Schulschwänzer abgestempelt. Dieses Spiel mit dem Jugendamt zog sich bis ich ungefähr 15 war, monate geschwänzt, Woche wieder zur Schule gegangen, usw.

Das Jugendamt war unfähig, das kann ich sagen. Dann Wechselte ich das erste mal die Schule, diesmal auf eine Hauptschule in einen naja sagen wir mal Ghetto bezirk.
Erster Tag dort, erstes Mobben, eine Gruppe Türken kam auf mich zu und fragte warum ich alleine rumlaufe auf dem Schulhof, haben mich angespuckt, ich war einer von 20 Deutschen auf dieser Schule dort, war sehr schlimm für mich.

Da habe ich ein halbes Jahr überstanden, aber dann war es mir auch zu viel, es hat auch dort mit den Mobben nicht aufgehört. Ich war circa 16 wo irgendwas in mir gestorben ist, ich weiß nicht was aber seitdem fühlte ich mich einfach Leer, und die Angst vor allem wurde viel stärker, hatte da sogar schon starke Körperliche symptome wie schwitzen, zittern, durchfall.
Habe geschwänzt bis ich 17 einhalb war, da war ich kurz davor vom Jugendamt entwendet zu werden, doch sie gaben mir eine letzte chance, ich musste zu einem Institut für Schulschwänzer, wo ich 1 Jahr für 2(!) stunden am Tag war, und sollte da mein Wissen für einen Hauptschulabschluss nachholen, es stellte sich herraus das es ein großer Schwindel war um Geld vom Staat zu bekommen. 3 Lehrer für 50 schüler, 1 Mathe lehrer. Wie soll sowas gehen? Die Abschluss Prüfung musste ich machen, habe erstaunlicherweise durch mein ganzes Internet wissen alle Fächer Problemlos durchgewunken, außer Mathe, 6. Durchgefallen.

Seitdem bin ich zuhause. Mit 18 konnte ich noch zum Arbeitsamt und zum Arzt, jetzt nicht mehr. Ich kann nur noch mit meiner Mutter im Auto Sitzen und fahren, aber nicht aussteigen. Ich traue mich nichtmal mehr vor meine Haustür und Spazieren, ich liebe die Natur und vermisse es.. Es fühlt sich wie ein Krebs im Kopf an. Wurde mit 18 (3 Jahre zu spät.) erst mit generalisierter Angststörung und Depression diagnostiziert. Was ich jetzt habe weiß ich nicht.
Ich habe keinen Abschluss, keine Ausbildung. Weiß nicht wie ich überhaupt zum Arzt soll... ich bin am Ende, die Jahre fliegen nur so vorbei. Das einzige was mich vor dem vollkommenen Wahnsinn bewahrt ist das Internet und meine Haustiere.

Musste das alles mal loswerden.

01.08.2017 09:47 • 01.08.2017 #1


9 Antworten ↓


Ich verstehe dich sehr, sehr gut. Habe ungefähr die ähnliche Geschichte hinter mir. Mobbing, dann Schule geschwänzt (allerdings war ich da schon in der 12ten Klasse, hatte also keine Schulpflicht mehr) und dann habe ich mich auch Zuhause weg geschlossen. Bei mir lag es daran, dass ich Angst hatte auf die Straße zu gehen und Jugendlichen zu begegnen. Ist übrigens bis heute ein Problem. Ich fühle mich dann immer in die OpferRolle zurück versetzt. Das du im Internet eine 2te Welt gefunden hast, kann ich auch verstehen, war bei mir auch so (auch WoW und diverse andere Spiele). Mittlerweile Spiele ich aber nur noch als Zeitvertreib und auch mal eine Woche gar nicht. Die Lösung bei mir war der Job. Und glaub mir, es war super schwer am Anfang. Ich habe mich langsam wieder ans Raus gehen gewöhnt. Erst immer nur in die Natur, wo mir bewusst war, ich sehe nur wenig Menschen. Und immer mit Mp3 Player, damit ich irgendwas beruhigendes dabei hatte. Später ging es dann auch ohne. Mittlerweile kann ich alles alleine machen. Es strengt mich immer noch an, aber es ist in Ordnung. Ich hoffe für dich, dass du den Schritt schaffst. Es ist schwer, aber nicht unmöglich!

A


22 Jahre alt und seit 4 Jahren fast nie aus dem Haus

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Hallo und guten Morgen ihr zwei.

Ich bin zwar ein bisschen älter aber was heißt das schon:)
Meine Erfahrungen mit gleichaltrigen waren extrem nur weil ich ANDERS war als sie:)
Heute so nach dreißig Jahren , habe ich es akzeptiert dass auch diese Menschen damals ihre Krankheit hatten , wie ich sie damals hatte nur sie verbergten diese durch dass sie sich aufgepsielt hatten andere mich erniedirgt hatten.
Die meisten Eltern sind wirklich verantwortlich für unser seelisches leiden nur auch diese sind ja auch nur Eltern und Menschen machen vondaher auch Fehler wie wir sie machen.
Ich bin über 30Jahre nicht alleine aus dem Haus gegangen weil ich in meinen Traumas gelebt habe ,all die negativen Erfahrungen habe ich verdrängt ,keine Unterstützung zur Aufarbeitung gehabt ja auch bei mir hat dass Jugendamt in dieser Hinsicht versagt.
Ich hätte mir damal aus der Sicht von heute ,einen Menschen gewünscht der einfach nur an meiner Seite gewesen wäre.
Ich will euch wirklich zu Herzen legen , dass diese zeit die ihr beiden , die ihr jetzt leider mit Ängsten verbringt ,euch rein gar nichts hilft. ihr raubt euch eure Kostbare Zeit zum lEBEN all die schönen Dinge eurers Leben sehen und genießen .
Es lohnt sich:)
Unsere Ängste wollen uns sagen ,hey ich bin mit etwas überfordert , durch eine Verhaltens Therapie kann der Trauma Mensch herausfinden wo und wie er sich von all den LEID den er erfahren hat ,vollständig überarbeiten kann und mit der Zeit ein Angstfreies Leben führen kann. Ihr seit noch Jung vondaher habt ihr rein menschlich mehr Zeit noch für euer Leben zu genießen als ich.
Ihr seit jung ich bin alt aber was sagt das schon:) Ich bin darüber glücklich das ich den Weg gegeangen bin sonst hätte ich nie erfahren wie es ist ohne Ketten zu LEBEN.

Es ist nie zu spät neu anzufangen...das geht auch mit kleinen Schritten z.B.am Anfang den Müll rausbringen,dann mal die Straße runtergehen etc.

Dein Ziel sollte sein,daß du es schaffst zum Arzt zu kommen, um eine Therapie einzuleiten. Dann bekommst du eventuell Medis ,um erstmal Ruhe reinzubringen

Nessomik, du schreibst nix von Therapie. Oder Klinik. Warum tut sich da nix? So alt biSt du noch nicht,dass Hopfen und Malz verloren ist.
Was ist mit deiner Mutter? Hilft sie dir nicht?

Super icefalki,

danke ,genau dass war bei mir nicht der Fall , meine Mutter half mir niht.

Zitat von tuffie:
meine Mutter half mir niht.


Das ist etwas, das ich wirklich nicht verstehen kann. Wenn man sieht, wie ein Kind leidet, im obigen Fall nicht mehr zur Schule geht, Herrgott dann setz ich doch Himmel und Hölle in Bewegung, damit sich da was ändert.

Ja das stimmt. Mein Sohn hatte eine Zeit als er zur grundschule ging ,pobleme , er wollte nicht wegfahren.
Meinstens wurde er krank, Erkältung. Irgendwie hatte ich den Gedanken dass er shwirigkeiten hat sich von mir zu trennen, da machte ich mir gedanken. Wir batelten zusammen eine Fotoalbum und ich gab ihm meine Kamera. Dann sagte ich ihm ,dass er doch schöne Bilder knipsen soll und die kleben wir zusammen in seine Ausflugsmappe.
Ach, icefalki, es tat mir so leid was ich da machte denn ich habe ja meine Ängste immer gelassen und der junge soll sie dann angehen ,oweia
heute weiß ich nicht o es richtig war so zu handeln aber er geht seinen eigenen Weg also muss ich doch was richtig gemacht haben

Hallo nessomik,

du mußt dir unbedingt Hilfe holen, warum hilft dir deine Mutter nicht...kann das nicht verstehen.. wenn.es um mein Kind geht, dann ist doch kein Weg zu beschwerlich. ( wie Icefalki schon schrieb) Setz dich ans Telefon, rufe mal bei der Krankkasse an, wegen Therapeut/in (dringend). Es gibt Angstambulanzen, auch hier mal kontaktieren. Es gibt soviele Möglichkeiten, du bist noch so jung und schaffst das. Aber du mußt auch wollen..das kostet alles sehr viel Kraft, aber lohnt sich für Dein Leben!

L.G. Waage

Hallo zusammen,

es lohnt sich immer etwas zu unternehmen. Das Leben ist so wertvoll und kostbar. Jeder von uns ist aus einem bestimmten Grund da und jeder von uns ist wichtig.

Die Geschichte ähnelt sehr meiner. Nur das ich die Schule nie wirklich geschwänzt habe. Aber alleine war ich immer. Bin immer alleine mit dem Fahrrad in die Schule (10km) gefahren. Nur im tiefsten Winter bei Schnee und Eis nicht. Bin auf dem Dorf groß geworden bzw. zu Schulbeginn mit meinen Eltern aufs Dorf gezogen. Mit den Kindern bin ich auch nie warm geworden - auch da gab es viele Hänseleien. Das Problem war damals, dass ich alles über mich ergehen habe lassen und auch mit meinen Eltern/Großeltern nie darüber gesprochen habe. Waren alle mit sich selbst beschäftigt und haben es auch nie gesehen. Obwohl ich mich sehr oft zu Hause verkrochen habe und es nicht viele bzw. keinen gab, welcher zu Besuch kam. Nach dem Abi bin ich dann in die Stadt und habe bei einem großen Konzern eine Ausbildung absolviert. Nur da war ich auch häufig alleine. Übernahme war aussichtslos. Wollte aber im Konzern bleiben und so zog ich dann Richtung Stuttgart. Auch da wieder alleine. Immer nur Arbeiten ....... und am Wochenende 700 km Autofahrt zur Familie. Anstrengend. Ich habe aber nie bemerkt - das es zu viel war bzw. ich mich überfordert habe.

Habe immer nur funktioniert! Nur jetzt 2017 bin ich seit 14 Jahren verheiratet und habe 2 Kinder. Mein voller Erfolg. Nur der Job war nach der Elternzeit im Konzern weg. Somit habe ich wo anders angefangen und auch dort habe ich nicht gemerkt, dass es zu viel war und meinen Körper überhört habe. Bin 2016 zusammengebrochen - wollte gar nichts mehr...... Klinik, zu Hause, Klinik, REHA, zu Hause. Durch die vielen Gespräche kam dann die ganze ganze Vergangenheit stück für stück rauss. Heute weiß ich, dass ich nach der Schule nur geflohen bin und der Meinung war ich schaffe alles alleine.
Habe nur meine Körpersignale immer übersehen - schwitzen, Redeangst, nicht Konfliktfest, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Müdigkeit. Immer nur ich muss - ich muss - ich muss. Da auch der Druck von Seiten meiner Eltern hoch war - sei besser - sonst gehst du irgendwann putzen. .......Waren mit mir nie zufrieden. Es gab immer was auszusetzen bei dem was ich tat, viel Streit und Ärger - Das hat meinem Selbstbewusstsein auch nicht besonders gut getan.

Nun mit der Diagnose - schwere Depressionen, ängstlich-unsichere Persönlichkeitsstörung. Kann ich mich nun besser verstehen und weiss woran ich arbeiten muss. Und alles nur weil meine Eltern mir als Kind nicht geholfen haben und jetzt gibt es von der Seite auch keine Hilfe. Es ist nur mein Mann der zu mir hält und meine Schwiegerfamilie. Und dennen bin ich sehr dankbar!

Nun geht es richtig los. Und eine Umstellung nach 39 Jahren ist sehr schwer und fällt auch sehr schwer. Versuchen es aber immer jeden Tag aufs neue.

Will nur noch Gesund werden und wieder leben! Und mein größter Wunsch ist es - das meine Mädels so etwas nie bekommen und Ihre Träume leben können! Ich bestärke Sie für die Schule und wünsche mir das Sie einen Beruf erlernen der Ihnen wirklich Spaß macht.

Ihr seit noch Jung - sucht Euch Hilfe bitte. Hausarzt, Psychologen, Klinki, REHA oder auch eine Selbsthilfegruppe. Ihr könnt es schaffen und ganz gestärkt ins Leben starten. Es lohnt sich!
Versucht es! Mein Tip - gebt Eure Hobbys nie auf! Sucht Euch Dinge die Euch Spaß machen! Macht aus negativen Dingen positive. Das ist für den Kopf wichtig.

Was ich auch gelernt habe (erst einmal von der Theorie) sich mit Emotionen, Gefühlen auseinanderzusetzen. Und zu überlegen was will ich? / Was kann ich? / Wo will ich in Zukunft hin? / Was macht mir Spaß? / Wie will ich leben? / Wer tut mir gut oder wer nicht? Das kommt heute viel zu kurz bzw. es sprechen wenige darüber und das ist so wichtig.

Hört auf Euer Herz - findet es und nutzt es. Sonst lebt Ihr ein Leben - was vielleicht nicht Euch gehört. Und es passiert was mir passiert ist!
Kann Euch nur raten geht es an und kämpt für Euch! Alleine ist es noch einfacher - als wenn erst eine eigene Familie mit dahinter steckt!


Mir haben Bücher geholfen: - Liebe mit offenen Augen

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Mira Weyer
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