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Zitat von illum:
@FrancesTheMute Die strikte Unteilbarkeit von Körper und Geist bekommt man in solchen Momenten schonungslos vor den Latz geknallt. Das merke ich auch gerade beim Einschleichen vom Duloxetin. Der Körper legt physiologisch die starke Unruhe durch das Noradrenalin vor und der Geist zieht psychologisch mit der ...


Ich nehme das Gespräch gerne hier nochmal auf ...

Gehen wir davon aus, dass du nun mit Duloxetin einen Weg aus der Misere gefunden hast. Zumindest einen Krückstock, welcher dir hilft den richtigen Weg zu gehen.
Ich kann mich erinnern dass du mit der ärztlichen Aufklärung gänzlich unzufrieden warst. Willst du den Weg der physischen Aufklärung weiter verfolgen oder willst du dort einstweilen einen Haken druntersetzen?

Ich frage deshalb, weil ich oft im selben Zwiespalt bin. Wie ich in meinem ersten Thema schon besprochen habe, kommt es oft, vielleicht sogar unbewusst und nicht gewollt, zur Stigmatisierung seitens der Ärzte. Also einfach mal auf die Psyche schieben. Den Spagat zu schaffen, zwischen Abklärung und keiner Abklärung ist eine Herausforderung, welche mir ganz besonders schwerfällt. Da ich eine private Krankenversicherung habe, fällt auch der Kostenfaktor weg, sonst würden mich wohl die Honorare von weiteren Untersuchungen abhalten.

Desweiteren muss ich mir eingestehen, dass ich in letzter Zeit öfters zu Aplrazolam (Xanor) gegriffen habe, als ich hätte sollen bzw. als ob mir lieb war. Zwar nie über 0,5mg am Tag, aber dennoch. Bin mir gar nicht sicher, ob meine Zustände nicht leichten Entzugserscheinungen geschuldet sind. Soll ja auch bei kleinen Dosen und unregelmäßiger Einnahme schon der Fall sein können.

@WayOut
Finde auch dass @Angstmaschine sehr schöne Formulierungen und hilfreiche Beiträge formuliert.

Deinem Post entnehme ich aber, dass du auch nach 3 Jahren noch kein gesundes Mittelmaß für dich gefunden hast? Bzw. es noch tiefgreifendere Probleme gibt, die es aufzuarbeiten gilt?

A


1 Schritt nach vorne - 2 zurück

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@FrancesTheMute
Definitiv.
Ich kann aber mein Leben wieder recht normal leben.
Aber: eben nicht mehr so wie früher. Vieles geht langsamer, ich brauche viel mehr Ruhe als früher…
Aber ich hab früher eben auch 200% „gelebt“.
So wie ganz viele hier. Deswegen kommen ganz vielen jetzt auch 100% vor wie maximal 50%. Deswegen fühlt man sich halt häufig auch total „unfähig“, obwohl es gar nicht so ist.
Klar, im Gegensatz zu früher geht jetzt eben die Hälfte weniger.
Aber mir ist mit der Zeit aufgefallen, dass ich eben früher locker 200% gemacht habe und jetzt eben maximal 100% mache.
Ich hab nur früher nie verstanden, dass es locker 200% waren die ich gelebt hab.
Das sehe ich jetzt so langsam, mit Therapie und eben viel selbstreflektion.
Aber: jede Erkrankung ist individuell.
Manche brauchen 6 Monate, andere 1 Jahr, 6 Jahre oder länger.
Ich hab halt allein locker 2 Jahre damit „verbraten“, von Arzt zu Arzt zu rennen weil ich nicht verstanden habe dass mein Hauptproblem die Psyche ist.
Das kommt erst jetzt so ganz langsam mit der Zeit.
Das Verständnis dafür, was ich mir und meiner „Seele“ so angetan habe über Jahre, weswegen mein Körper jetzt einfach komplett aus dem Ruder läuft und „unberechenbar“ reagiert.
Mittlerweile kann ich die „körperlichen Eskapaden“ zum größten Teil einfach annehmen und dementsprechend leben. Mal problemlos, mal nur auf Halbgas mit viel Ruhe und Couch.

Was nicht heißen soll, dass ich das mittlerweile gut finde. Ich find es immer noch ätzend und manchmal sitze ich auch immer noch da, heule und sage „boah das kann doch alles nicht sein, ich hab da keinen Bock mehr drauf“.
Aber das ist okay und auch normal. Wenn man überlegt, wieviele Jahre ich über „meine Verhältnisse“ gelebt habe…

@WayOut
Puh das ist ein interessanter Ansatz. So habe ich das tatsächlich noch nie gesehen. Womöglich war mein früheres normal schon weit über dem was gesund war und mir gut getan hat. Unbewusst zuviele Bauchsignale ignoriert und entgegen meinem Naturell gehandelt. Ich merke ja selber wie ich immer gleich wieder durchstarten will, wenn es mir gut geht. Hier neue Jobprojekte, da wieder intensiverer Sport, jeden Tag irgendwelche sozialen Zusammenkünfte ... und das schleicht sich ein. Und dann kommt wieder der Schlag in die Magengrube und man fühlt sich als ob man bei 0 wäre.

@FrancesTheMute

Zitat:
Willst du den Weg der physischen Aufklärung weiter verfolgen oder willst du dort einstweilen einen Haken druntersetzen?


Weiterverfolgen.

Am 5.6. zum Endokrinologen zur Sono. Ich soll nüchtern kommen zwecks Provokationstest Diabetes.

Werde dort auch nochmal auf die weitere Untersuchung von Schilddrüsen, Bauspeicheldrüse und Nebennieren drängen inkl. Hormonwerte der HPA-Achse.

Am 10.6. zur Darmspiegelung, Ausschluss MC, Stenose oder Malignom.

Am 21.6. zum Internisten, stille Entzündungsherde ausfindig machen. Die rechte Körperseite macht inkl. der Lymphknoten Probleme.

Zitat:
Wie ich in meinem ersten Thema schon besprochen habe, kommt es oft, vielleicht sogar unbewusst und nicht gewollt, zur Stigmatisierung seitens der Ärzte.


Mir hat die leitende OÄ für Psychatrie im Krankenhaus (Konzil) gesagt, dass sei nicht unbewusst, sondern oftmals die Unfähigkeit von Menschen, sich vor den Patienten einzugestehen, dass sie selbst auch nicht weiter wissen wonach sie suchen.

Die Antwort Psyche klingt demnach fundierter als Schulterzucken.

Zitat:
Desweiteren muss ich mir eingestehen, dass ich in letzter Zeit öfters zu Aplrazolam (Xanor) gegriffen habe, als ich hätte sollen bzw. als ob mir lieb war. Zwar nie über 0,5mg am Tag, aber dennoch. Bin mir gar nicht sicher, ob meine Zustände nicht leichten Entzugserscheinungen geschuldet sind. Soll ja auch bei kleinen Dosen und unregelmäßiger Einnahme schon der Fall sein können.


Yup, können sie meiner Erfahrung nach, auch wenn immerwieder was von 2 Wochen geschrieben wird - allerdings betrifft das die körperliche Gewöhnung.

Psychisch reicht es für mich schon aus, wenn ich von einer einmaligen (für mich hohen) Dosis (0,5) runterkomme.

Am Anfang (nach dem ersten Mal Tavor vom KH) hab ich gedacht ich hätte mir eine Grippe eingefangen. Gänsehaut, Kribbeligkeit, Angst, Schüttelfrost. War ne üble Nacht.

Wurde dann als Panikattacke vom Arzt gewertet - kein Bezug zum Tavor.

Dann hatte ich es mal eine Woche genommen und das gleiche nochmal - nur dieses Mal viel stärker über mehrere Tage hinweg. Danach wusste ich, dass es vom Benzo kommt.

Seitdem schmeiß ich nie mehr eine hohe Dosis und komme kalt runter, sondern halbiere jeweils zur HWZ (~ 16 Stunden 0,25/0,1)

Ist zwar auch unangenehm, aber auszuhalten.

Wenn Du es über mehrere Tage am Stück genommen hast - auch in keiner Dosis - musst Du die Akkumulation berücksichtigen.

Alle 24 Stunden 0,5 macht in 48 Stunden 0,2 Rest. Über ein paar Tage gemacht landest Du dann bei mg-Bereichen, die sich im Fett abgelagert haben und wenn Du dann nach 5 Tagen ohne Benzos feststellst, wtf, dann weißt Du dass die Reserven komplett aus dem Körper sind.

Deshalb ist es - gerade für zarte Geister wie mich - Teufelszeug und ich behalte immer die Uhr und Dosierung im Auge.

@FrancesTheMute genau das kenne ich auch. Und genau deswegen habe ich ja auch das Zitat von @Angstmaschine so gefeiert.

Ich war immer 200%. Angestellt als Programmiererin im SAP Bereich, 12 stunden täglich waren keine Seltenheit, problematische Freunde, problematische Partnerschaften, die auch nach Feierabend viel Unterstützung und Kraft gefressen haben. Schwere Schicksalsschläge im näheren Umkreis und teilweise Familie taten ihr übriges…

Vielleicht hilft dir die Übung: „Gespräch mit einem Freund“.
Halte mal ein Zwiegespräch mit dir, in welchem du einem Freund erzählst, was die letzten 10,15,20 Jahre erlebt hast und höre dir selber zu. Was würdest du antworten, wenn dir genau das ein Freund erzählen würde? Wie oft würdest du denken „uff, harter tobak“?!
Das hilft mir, mich wieder zu Erden wenn ich mal wieder „überhaupt nicht verstehe, wie ich hier gelandet bin“‍️

IT/ET scheint allgemein ein Bereich zu sein, der hier häufig vertreten ist.

@illum die it kann einen auch ratzfatz kaputt machen.
Globalisierung, Zeitverschiebung, Meetings zu katastrophalen Zeiten, Leistungsdruck durch günstige Entwickler aus billiglohnländern…

@WayOut

Das sowieso.

Kennst Du den schon:
Was ist ein extrovertierter Informatiker?

Wenn er beim Reden nicht auf seine, sondern Deine Schuhe schaut. ^•^

@illum da war ich tatsächlich nie typisch xD
Ich war auch nie das typische kellerkind was auch in seiner Freizeit ewig vor der Kiste saß…Ich war in meiner Freizeit nie am pc. Immer draußen und weg
Ich hab den Job echt geliebt, bis ich die Ausbildung angefangen hab. Dann hat’s ned lang gedauert und ich hab ihn gehasst

@Hotin
Das macht Sinn. Die Krux an der Sache dabei für mich ist die, dass die Symptome auch auftreten wenn es einem vermeintlich gut geht. Und dann ist die Einordnung und Bewertung schwieriger. Wenn ich innere Unruhe erlebe, ich mich Unwohl fühle, Erwartungsangst habe und mich dann unterschiedliche Symptome begleiten - damit kann ich (halbwegs) umgehen, da für mich eine Kausalität besteht. In vermeintlich guten Phasen tu ich mich noch schwer. Höchstwahrscheinlich lässt sich aber die Angst und das Verhalten der letzen Monate nicht durch ein paar gute Tage egalisieren.
@illum
Das sind doch einige Untersuchungen. Musst du die selber bezahlen oder wie läuft das in DE?
Ich frage mich ob das bei mir auch Sinn machen würde. ABER dagegen spricht, dass die Symptome erst seit meiner PA da sind. Ist natürlich 5 Monate her und theoretisch kann sich in der Zeit eine Krankheit entwickeln, aber nüchtern betrachtet scheint die Wahrscheinlichkeit recht gering.
@WayOut
Ich verstehe dich total. Arbeite selber mit einem ERP-System, wenngleich auch nicht als Programmierer. Simultan stemme ich noch die Orgaentwicklung und musste interimsmäßig ein Start-Up führen, da mein Chef einen Geistesblitz hatte und ein Bauernopfer brauchte - gemäß meinem Naturell hab ich natürlich ja gesagt. Dann kam noch Wohnungskauf und Schwangerschaft/Geburt dazu. Retrospektive gab es Zeichen, aber die hab ich wissentlich ignoriert. Rückblickend kann ich subsumieren, dass meine Resilienz doch endlich ist.

@FrancesTheMute
Ich hatte auch schon vor Jahren Anzeichen. Ich habe sie nur nie wirklich als dieses wahr genommen:
Schlafstörungen immer wieder, aber nur für nen paar Tage, dann war’s wieder gut.
Dann hab ich auf einmal nen Ultra hohes Interesse für Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, weil ich (ohne Grund) meine Gesundheit optimieren wollte. Ohne dass ich irgendwelche Symptome hatte fing ich auf einmal an, alles mögliche zu kaufen und zu studieren, was man wie in welcher Kombination wann am Tag am besten einnehmen könnte.
Gesteigertes Interesse an tv Sendungen wie „Abenteuer Diagnose“ wo es um uuuultra seltene Krankheiten ging.
Viel Müdigkeit die sich nach Feierabend breit machte.
Dünnhäutigkeit, schnell genervt und unter die Decke gehen.
Keine große Elise mehr auf Unternehmungen in der Freizeit, ich war einfach platt und wollte in Ruhe vorm tv liegen.
Würganfälle ohne Übelkeit oder Erbrechen ohne Grund.
Und garantiert noch einiges mehr, was mir jetzt nicht einfällt.
Aber es gab deutliche Anzeichen.
Aber das es welche waren sehe ich erst heute. Dadurch dass das größtenteils nur phasenweise war, hab ich dem keine Beachtung geschenkt, ging ja wieder weg.

@WayOut
Rückblickend waren bei mir die Anzeichen eben auch gravierend. Aber ich tu mich sehr schwer zu akzeptieren, dass meine Resilienz so abgenommen und ich mich neu justieren muss. Weil dein Naturell ist ja dasselbe und pusht dich. Dein Geist kommt halt nicht mehr mit und dann spielt dein Körper verrückt. So ist es zumindest bei mir.

Zitat von WayOut:
die it kann einen auch ratzfatz kaputt machen.

Ja! Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, bevor es bei mir los ging mit der Angst. Da war mal eine Messe, dafür musste ich ein System für einen Kunden programmieren dass dort verkauft werden sollte. Da hab' ich ein paar mal die Nacht durchgearbeitet bis morgens um 7, dann Frühstücken und etwas ausruhen, und dann ohne Pause weiter bis es am Abend einfach nicht mehr ging (und alles fertig war).
Dann von Abends bis zum nächsten Morgen durchschlafen und weiter gehts's ...

Das hat mir damals (scheinbar) nichts ausgemacht, meine Arbeit macht mir auch (noch immer) Spaß.
Müde, ausgelaugt - ja. Aber auch irgendwie befriedigt und von Angst oder sowas keine Spur.

Zitat von WayOut:
Aber es gab deutliche Anzeichen.

Ja, bei mir auch. Nur dummerweise eben an einer ganz anderen Stelle. So als ob eigentlich der Dachstuhl brennt, aber statt Rauch läuft der Keller voll Wasser.

Heute ist das in dem Ausmaß nicht mehr machbar. Manchmal (selten) mache ich zwar immer noch die Nacht zum Tag, aber - und das ist der Unterschied - mit dem Wissen und der Sicherheit, das tut mir nicht gut. Und wenn dann ein oder zwei Tage später der (kurze) Einbruch kommt, bin ich mir zumindest über das Warum klar.

Man kann und sollte vielleicht manchmal seine Grenzen ausloten, nur darf man sich vom Kater danach nicht überraschen und runterziehen lassen.

Oder wie ist das bei euch:
Wen es euch schlecht geht (Angst, Unruhe, komische Körpersymptome) und ihr wisst ganz sicher, dass das z. B. damit zu tun hat, dass ihr vor zwei Tagen zu viel (Sport, Arbeit, Unterhaltung, Aufregung, neue Erfahrungen ...) gemacht habt - ändert das was für euch?
Ich fand / finde das nicht wissen warum immer am schlimmsten. Habe ich eine Erklärung, kann ich ganz gut damit umgehen, weil ich dadurch ja wieder die Kontrolle erlange.

Übertreiben darf ich es natürlich auch nicht, weil ansonsten die Angst überhand gewinnt und meine ganze Sicherheit wegfegt.

@FrancesTheMute ja so ähnlich ist es bei mir auch.
Aber glaub mir, man wird gelassener und die Getriebenheit wird weniger
Aber ich weiß, der Weg ist hart. Und die Annahme dauert. Die Akzeptanz auch.
Auch die Akzeptanz dafür, dass man nicht mehr so resilient ist wie vorher.

Man war vorher halt nicht normal resilient, sonder quasi „über resilient“ weil man quasi einfach alles weg ignoriert hat und sich konsequent nach vorn gepusht hat. Das rächt sich eben bei manchen irgendwann.
bei den einen früher bei den anderen später.

Stell es dir wie ne zerbrochene Vase vor. Man kann sie kleben, aber man wird immer sehen, dass die mal zerbrochen war. Die wird auch wahrscheinlich nie wieder so dicht wie früher. Aber sie ist trotzdem schön und nur weil sie jetzt kein Wasser mehr lang aushält, heißt es nicht, dass man sie nicht für Trockenblumen und andere schöne Dekoration nutzen kann

Zitat von FrancesTheMute:
Die Krux an der Sache dabei für mich ist die, dass die Symptome auch auftreten wenn es einem vermeintlich gut geht.


Ha, ha. Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du Dich als Mensch von einem Stück
Holz oder einem Eisenklotz deutlich unterscheidest?
Du bist ein Lebewesen. Bei einem Lebewesen stellen sich immer Symptome ein, oft sehr
unterschiedliche Symptome.
Ich frage Dich. Warum sprechen wir hier im Forum so oft über unterschiedliche Symptome?
Gibt es einen wichtigen Grund, warum sich die Gespräche über irgendwelche Syptome lohnen könnten?
Mir fällt da so direkt kein Grund ein.

Zitat von FrancesTheMute:
Und dann ist die Einordnung und Bewertung schwieriger.

Warum ist denn die Einordnung und Bewertung von Symptomen überhaupt schwierig?
Ist sie in der Regel nicht meistens eher einfach?

@Angstmaschine
@WayOut
Ihr werdet recht haben. Zumal man nicht vergessen darf, dass jeder Mensch eine individuelle Resilienz hat. Was der eine über Jahre ohne Probleme schafft, kann die andere Person nach 2 Wochen zum Einknicken bringen. Gerade ambitionierte Menschen werden sich selber wohl eine zu hohe Resilienz attestieren. Zumindest hab ich das gemacht. Wurde ja schon von Kollegen drauf angesprochen, dass ich nicht gut aussehe. Hab mir aber nix dabei gedacht. Sie solten aber recht behalten. Bisher hatte ich den Ansatz ich muss mich langsam wieder an meine alte Form heranwagen, dabei muss ich mir wohl eingestehen dass diese Zeiten, vielleicht zum Glück, vorbei sein müssen.

@Hotin
Es gibt keinen Grund. Jedes Thema, welches sich um Symptome dreht endet zu 95% mit der Erkenntnis, dass es keine Pathologie gibt und dennoch hält man daran fest, dass etwas nicht stimmt. Es ist die ständige Rückversicherung, dass eh alles passt und nicht der herbeifantasierte worst case eintritt.

Schwer deshalb, weil Angst nie eine rationale Bewertung zulässt.
Ich wünschte ich wäre schon da wo du bist, aber ich fürchte es dauert noch ein wenig. Dennoch danke für deinen Input, den schätze ich sehr.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von FrancesTheMute:
Schwer deshalb, weil Angst nie eine rationale Bewertung zulässt.

Die Angst ist die Bewertung.

Wenn man sehr wütend ist und auf der Couch liegt und Herzklopfen und innere Unruhe verspürt, wundert man sich nicht - denn Wut lässt einen nicht kalt und solche Reaktionen des Körpers gehören dazu.

Wenn man schwer verliebt ist und auf der Couch liegt und Herzklopfen und innere Unruhe verspürt, wundert man sich nicht - denn Liebe lässt einen nicht kalt und und solche Reaktionen des Körpers gehören dazu und man kann diese Gefühle auch geniessen.

Wenn man einfach nur so auf der Couch liegt und Herzklopfen und inneren Unruhe verspürt, dann wundert man sich sehr wohl und fragt sich, was da vorgeht und wohl gleich schlimmes passiert.

Die Symptome sind die gleichen, die Bewertung ist nur eine andere. Mich selbst wundert immer, wenn jemand fragt kann die Psyche denn sowas auslösen?

Ja, natürlich kann sie das. Wut kann das. Liebe kann das.

Und Angst und Sorgen können das erst recht.

Bei letzteren ist es nur so, dass sich viel im Unterbewusstsein abspielt und die Ursache einen manchmal nicht direkt in den Hintern beisst.

Und weil die körperlichen Gefühle (Symptome) dazu führen können, dass die Ursache (Angst) zunimmt.

Wenn Du vor Wut auf den Tisch haust, kann der Schmerz dazu führen dass Du jetzt noch wütender bist. Bei der Angst ist das ähnlich, aber auch subtiler, weil einem der aktive Teil des auf den Tisch hauen gar nicht bewusst ist bzw. sich nur im Kopf abspielt. Es ist jedem klar dass es weh tut, wenn man mit voller Wucht mit der Faust auf den Holztisch knallt.

Aber dass man alleine mit seinen Gedanken noch relativ harmlose Symptome auch noch verstärken und aufrecht erhalten kann, muss man erst lernen.

Zitat von FrancesTheMute:
Jedes Thema, welches sich um Symptome dreht endet zu 95% mit der Erkenntnis, dass es keine Pathologie gibt und dennoch hält man daran fest, dass etwas nicht stimmt.

Diese Aussage verstehe ich nicht.

Zitat von FrancesTheMute:
Schwer deshalb, weil Angst nie eine rationale Bewertung zulässt.


Das ist ein Irrtum von Dir. Darüber solltest Du mal nachdenken.
Du hast vermutlich langsam immer mehr verlernt, einige Deiner Gefühle immer wieder mal rational anzuschauen und zu bewerten.
Das kann jeder, wenn er es will und übt.

Zitat von FrancesTheMute:
Es ist die ständige Rückversicherung, dass eh alles passt und nicht der herbeifantasierte worst case eintritt.

Wie soll ich solche Aussagen verstehen? Was willst Du damit sagen?

Zitat von Angstmaschine:
Die Angst ist die Bewertung.

So kann man das auch sagen.
Angst ist das, wie unser Unterbewusstsein etwas bewertet. Unser Unterbewusstsein kann nicht
sachlich und nicht logisch denken.
Folglich muss alles, also wirklich alles, was das Unterbewusstsein bisher noch nicht kennt und
noch nicht erlebt hat - Angst machen.

Nur wenn unser Unterbewusstsein aus früheren Erfahrungen heraus weiß, dass bei etwas Bestimmtem
nichts passieren wird, bleibt es meistens still.

Die Lösung liegt deshalb darin, Möglicht viele Gedanken und Gefühle immer mal sachlich also rational,
wir nennen das bewusst anschauen und bewusst bewerten.

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Mira Weyer
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