Zitat von hereingeschneit:
... mich würde noch interessieren, ob du Erfahrungswerte mit der Größe der Gruppe hast. Sind es zu wenig, stockt es vielleicht, sind es zu viele gehen welche unter?
Und braucht die Gruppe nur einen harten Kern und der Rest kommt und geht, also ist für weitere Mitglieder offen, oder sollte möglichst wenig Wechsel sein, gerade am Anfang und sollte somit geschlossen sein?
Danke der Nachfrage. Wie eingangs erwähnt, muss man schon professionell geleitete
Therapiegruppen und SH-Gruppen unterscheiden. Da ich beides mitgemacht habe und weiterhin aktiv in einer SH-Gruppe bin, habe ich für mich festgestellt, dass eben die o. g. Yalom´schen Wirkfaktoren, welche ursprünglich explizit der
Gruppentherapie zugeordnet wurden eben auch in gewissem Umfang für SH-Gruppen wirken
können.
Mir lag erstmal fern, hier oder anderswo eine Online-SH-Gruppe zu gründen bzw. zu integrieren. Vielmehr wollte ich einfach mal diese Wirkfaktoren jenen bewusst machen, die sich über die - durchaus potenziell vorhandenen - therapeutischen Effekte des Psychic-Forums
generell ihre Gedanken machen.
Wenn dies nun jemand zum Anlass nimmt um eine geschlossene SH-Gruppe hier zu generieren, fände ich das begrüßenswert, aber es war nicht
meine Absicht. Persönlich ziehe ich Gruppen live und in Farbe dem digitalen Medium vor aber andererseits reizt mich in der Tat das
Format einer - sich selbst verwaltenden - Online-SH-Gruppe. Hierbei gäbe es neben der Mitgliederanzahl sicher einiges zu beachten und im Vergleich zur analogen Variante abzuändern. Es wäre natürlich ein Kompromiss, aber wie viele guten Dinge sind bereits aus der Notwendigkeit von Kompromissen entstanden?
Ich denke, sollte sich so etwas hier ergeben, wäre das @Psychic-Team mit einzubeziehen. Denn ich könnte mir vorstellen, dass u. U. eine eigene Foren-Rubrik dafür erstellt werden müsste, in der einige Funktionen wie z. B. die Geschlossenheit der Mitglieder etc. realisierbar wäre. Es ist aus meiner Sicht z. B. auch nicht zielführend, dass Nicht-Mitglieder solch einer SH-Gruppe überhaupt mitlesen könnten usw. Fakt ist, damit wäre zu Beginn eine Menge Arbeit verbunden. Die Alternative sind natürlich die zahlreichen Facebook-Gruppen, Zoom-Gruppen oder, wie Miss @Kosmos anmerkt, auch eben Online-Gruppentherapieangebote im professionellen Sinn.
Ein Problem ist m. E. auch die stetige Verfügbarkeit des Internets. Das mag dazu führen, dass das Engagement zur regelmäßigen, ja, verpflichtenden Teilnahme schnell nachlässt. Gruppenarbeit ist bisweilen durchaus anstrengend, lästig und es gibt natürlich Längen, die einen auch mal zweifeln lassen. In jedem Fall bedarf es einer wirklich aufgeschlossenen Haltung dazu, nämlich dass man etwas
daraus und dafür erhält. Siehe oben Punkt Altruismus.
Wie @Kruemel_68 oben bereits andeutet, vermisse ich auch bei vielen Foris die Hingabe, sich wirklich
längerfristig und eingehend (s)einem Thema zu widmen. Das beginnt beim zähen Dranbleiben (Stichwort: one post wonder) an eigenen Threads und endet am Widerwillen, sich wirklich mal ein Buch zu kaufen, zu lesen und das Gelesene anzuwenden.
Ein generelles Problem unseres digitalen Zeitalters - wir wollen
immer alles schnell und am besten
kostenlos. Tja. Ist wohl auch der Grund, warum Gruppentherapien in Deutschland eh rar sind - denn auch unser 0815-Gesundheitsapparat denkt inzwischen digital und damit tayloristisch.